Sparen für Kinder: So geht die Geldanlage für den Nachwuchs
Viele Menschen wünschen sich für ihre Kinder, Enkel, Neffen und Nichten nicht nur eine unbeschwerte Kindheit, sondern auch eine gute Zukunft: Reisen, Führerschein, Studium – im besten Fall soll dem jungen Nachwuchs später alles offen stehen. Doch solche Dinge kosten Geld, manche sogar viel Geld – da reicht kein noch so gut gefüttertes Sparschwein. Deswegen fragen sich viele Eltern und Verwandte, wie und wo sie für Kinder am besten sparen können. Das und mehr erfährst du hier.
Themen in diesem Artikel
- 3 wichtige Tipps beim Sparen für Kinder
- Wie das Geld auf den Namen des Kindes anlegen?
- Die passende Geldanlage richtet sich nach dem Zweck
- Darauf solltest du bei Geldanlagen für Kinder achten
Auf den Punkt
- Je früher, desto besser: Dann profitieren Kinder, Enkelkinder, Neffen und Nichten besonders stark von Zinsen und eventuell auch von Zinseszinsen, Dividenden & Co. für die Geldanlage.
- Die Geldanlage gehört ausschließlich dem Kind, wenn sie auf dessen Namen abgeschlossen wurde.
- Für das Kind gilt ein eigener Sparerpauschbetrag.
- Vorsicht: Manche Geldanlageprodukte für den Nachwuchs beinhalten sehr hohe Provisionen.
3 wichtige Tipps beim Sparen für Kinder
Bevor wir uns die sinnvollen und weniger sinnvollen Geldanlagen für den Nachwuchs genauer anschauen, sind hier drei grundlegende Tipps für das Sparen für Enkelkinder und Co.
Früh, früh, früh
Egal, für welche Geldanlage du dich entscheidest: Früh zu investieren, zahlt sich fast immer aus. Jedenfalls wenn es um Zinsen geht. Die gibt es in der Regel für Spareinlagen. Denn: Je länger das Geld auf der hohen Kante liegt, desto mehr Zinsen kommen zusammen – besonders bei Geldanlagen mit Zinseszins. Denn da gibt es noch Zinsen auf die Zinsen obendrauf. Solche Zinseszinsen bieten zum Beispiel manche Anbieter von Sparbriefen, wie etwa die Hanseatic Bank.
Aber auch bei anderen Arten von Kapitalerträgen, wie zum Beispiel die Dividenden bei Aktien und ETFs, bringt ein langfristig angelegter Sparplan oft mehr Rendite als ein kurzfristiger.
Das Geld auf den Namen des Kindes anlegen
Wenn das Geld auf den Namen des Kindes angelegt ist, gehört es dem Kind. Und nur dem Kind. Egal, welche finanziellen Engpässe beispielsweise auf seine Eltern zukommen; sie dürfen das Geld nur im Sinne des Kindes verwalten und nicht für sich nutzen.
Also lieber selbst das Konto führen und das Geld später an das Kind überschreiben? Keine gute Idee. Denn für dein Kind gilt ein eigener Sparerpauschbetrag, bei dem keine Steuern auf Zinsgewinne, Dividenden und sonstigen Gewinne anfallen. Sonst wird diese sogenannte Rendite zu deiner eigenen Geldanlage zugezählt, und die Grenze des Freibetrags ist viel schneller erreicht.
Und wenn es um richtig hohe Summen geht, fallen beim späteren Übertragen aufs Kind sogar noch Schenkungssteuern an.
Übrigens: Für den Sparerpauschbetrag musst du einen Freistellungsauftrag stellen. Mehr dazu erfährst du in dem Ratgeber „Freistellungsauftrag: So stoppst du Steuern für Zinsen und Dividenden”.
Eigenes Geld auf dem Konto des Kindes parken?
Besser nicht! Denn das Finanzamt prüft sorgfältig, ob beispielsweise Eltern ihr Geld auf dem Konto ihrer Kinder „verstecken”, um sich selbst einen größeren Freibetrag zu sichern und Kapitalertragsteuern zu umgehen. Daher ist es nicht zulässig, Kosten, die eigentlich von den Eltern getragen werden sollten, von diesem Konto zu decken.
Nicht zu viel investieren
Bei aller Kinderliebe: Vergiss nicht deinen eigenen Finanzbedarf! Prüfe deshalb, wie viel du für den Nachwuchs investieren kannst, ohne finanzielle Probleme zu bekommen. Du solltest mindestens drei Monatsgehälter als Notgroschen behalten und auch an deine Altersvorsorge denken. Tipps, wie du deine individuelle Sparrate und die für die Kinder berechnest, bekommst du in dem Artikel „Optimale Sparrate berechnen: Wie viel Geld kannst du zurücklegen?”.
Wie das Geld auf den Namen des Kindes anlegen?
Wenn du für dein Kind oder Enkelkind Geld anlegen möchtest, brauchst du je nach Bank und Konditionen folgende Unterlagen:
- Geburts- oder Abstammungsurkunde des Kindes
- Gegebenenfalls die Personalausweise oder Reisepässe der gesetzlichen Vertreter*innen des Nachwuchses
Welche Unterlagen du konkret benötigst, erfragst du am besten vorher bei der Bank. Das Kind muss in der Regel nicht persönlich beim Vertragsabschluss dabei sein. Bei Direktbanken läuft in der Regel alles online ab. Bei Filialbanken ist das oft ebenfalls möglich.
Prima: Bei deutschen und europäischen Banksparplänen sind Geldanlagen durch die Einlagensicherung mindestens bis zu 100.000 Euro geschützt – je nach Vertrag noch mehr. Das bedeutet: Auch wenn die Bank insolvent geht, ist das Geld sicher. Mehr dazu liest du im Ratgeber „Einlagensicherung für Sparer: Weiche Landung bei Bankenpleiten”.
Die passende Geldanlage richtet sich nach dem Zweck
Welche Geldanlage für den Nachwuchs passt, hängt von den jeweiligen finanziellen Zielen und Möglichkeiten ab.
- Soll eine bestimmte Summe angespart werden, zum Beispiel für die Ausbildung, das Studium oder das erste Auto?
- Wie lange kann die Geldanlage laufen? Wie viele Euro und Jahre Unterstützung sind drin?
- Welches Risiko nimmst du für eine möglichst hohe Rendite in Kauf?
- Wie flexibel soll die Geldanlage sein? Soll das Kind auch Erspartes einzahlen können und so den Umgang mit Geld lernen?
Je nach finanziellen Bedürfnissen und Umständen kann zum Beispiel eine der folgenden Geldanlagemöglichkeiten in Frage kommen.
Flexible und kurzfristige Geldanlagen
Das Kind wünscht sich ein neues Fahrrad, aber es soll mit seinem Taschengeld selbst etwas dazu beitragen und verstehen, wie man für etwas spart? Oder es möchte mit Freunden zusammen in den Sommerurlaub fahren? Für solche kurzfristigen Sparziele kannst du zum Beispiel ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto eröffnen.
Im Vergleich zu anderen Geldanlagen gibt es hier weniger Zinsen – beim Tagesgeldkonto meistens mehr als beim Sparkonto. Doch beide Geldanlagen sind sicher und flexibel. Du kannst jederzeit Geld einzahlen und zurück aufs Girokonto überweisen beziehungsweise vom Sparkonto abheben. Beim Sparbuch gibt es da eine Einschränkung: Für das Abheben von Beträgen über 2.000 Euro gilt meistens eine Frist von drei Monaten.
Bei beiden Arten von Sparkonten gibt es in der Regel keine Mindesteinlage. Somit sind sie auch für kleine Sparziele geeignet.
KlarMacher-Video: Wie ein Tagesgeldkonto funktioniert
Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.
Mittelfristige Geldanlagen
Wenn der beschenkte Nachwuchs das Geld nicht sofort braucht oder erhalten soll, kommt ein Sparbrief oder Festgeld in Frage. Beide Formen von Geldanlagen sind sehr sicher und bieten garantierte Zinsen. Den Sparbrief gibt es in der Regel ab einer Mindesteinlage von 2.000 Euro und einer Laufzeit ab einem Jahr. Und Festgeld gibt es ab einer Einlagesumme von 1.000 Euro und einer Laufzeit ab drei Monaten. Noch mehr über die beiden Geldanlagen erfährst du in dem Ratgeber „Vergleich Festgeld und Sparbrief: Wo liegt der Unterschied?”.
Entspann dich! Die Zinsen kommen von allein.
Mit einem SparBrief der Hanseatic Bank blickst du entspannt nach vorn. Denn dein Geld ist sicher angelegt. Und bringt kräftig Zinsen. Da wartet man doch gern.
Langfristige Geldanlagen
Ist das Kind noch sehr jung und das Geldgeschenk soll mal später das Studium finanzieren oder das erste eigene Auto? Dann könntest du einen ETF-Sparplan oder Aktien in Erwägung ziehen. Denn beide Investitionen haben bei längerer Laufzeit gute Chancen auf eine höhere Rendite. Doch bedenke: Das Verlustrisiko ist hier größer als bei sicheren Anlageformen: Im schlimmsten Fall bekommt der Nachwuchs am Ende weniger Geld als du insgesamt eingezahlt hast.
Darauf solltest du bei Geldanlagen für Kinder achten
Für alle Geldanlagen und besonders für solche mit längerer Laufzeit gilt: Achte darauf, dass die Konditionen transparent sind. Die Kosten und Risiken sind oft im Kleingedruckten versteckt. Bevor du einen Vertrag unterschreibst, prüfe vor allem folgende wichtige Punkte:
- Die Kündigungsfristen sollten nicht unverhältnismäßig lang sein.
- Vermeide hohe Kauf- und Verwaltungsgebühren sowie Provisionen, die die Rendite schmälern. Vergleiche dazu am besten die verschiedenen Produkte.
- Staatliche Zuschüsse sollten nicht niedrigen Zinsen und hohe Kosten ausgleichen, sondern unterm Strich die Sparsumme steigern.
Sparen für den Nachwuchs: Was ist wirklich sinnvoll? | Die Ratgeber
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