Definition Sparbrief: Was ist das? Wie funktioniert das?
Vielleicht hat dir ja die Oma ein nettes Sümmchen hinterlassen. Oder eine Lebensversicherung wird ausgezahlt. Oder die jahrelang angesparten Vermögenswirksamen Leistungen werden fällig. So ein Geldsegen ist grundsätzlich ein Anlass zur Freude. Aber wohin mit dem Geld, wenn es nicht schon für eine Anschaffung eingeplant ist? Auf dem guten alten Sparbuch gibt es keine oder jedenfalls fast keine Zinsen. Aktien? Nicht jede*r hat die Nerven für das Auf und Ab an den Börsen. Vielleicht ist ein Sparbrief die Lösung!
Themen in diesem Artikel
- Wie funktioniert ein Sparbrief?
- Diese Vorteile bietet der Sparbrief
- Diese Nachteile hat ein Sparbrief
Auf den Punkt
- Der Sparbrief ist eine sehr sichere Geldanlage – die Spare*innen wissen von vornherein, was sie am Ende der Laufzeit ausgezahlt bekommen.
- Es gibt Sparbriefe mit unterschiedlichen Laufzeiten – von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
- Je länger die Laufzeit, desto höher sind meist die Zinsen.
KlarMacher-Video: Das ist ein Sparbrief
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Wie funktioniert ein Sparbrief?
Ein Sparbrief ist eine festverzinsliche Form der Geldanlage. Das heißt: Dein Geld wird für eine feste Laufzeit angelegt. Die Zinsen, die du dafür bekommst, stehen im Voraus fest. Wann die Zinsen ausgezahlt werden, kannst du meistens selbst entscheiden:
- Bei einem „normalen” Sparbrief werden die Zinsen einmal im Jahr auf ein vereinbartes Konto ausgezahlt.
- Bei einem sogenannten abgezinsten oder aufgezinsten Sparbrief bekommst du keine jährlichen Zahlungen, dafür aber am Ende der Laufzeit aufgrund der Zinseszinsen einen höheren Betrag überwiesen.
In der Regel liegen die Zinsen eines Sparbriefs über denen eines Sparbuchs. Einige Banken bieten auch Sparbriefe an, bei denen die Zinsen bis zum Ende der Laufzeit gestaffelt jährlich steigen.
Hinsichtlich der Laufzeit hast du bei einem Sparbrief die Wahl: Von einem halben bis zu zehn Jahren ist alles drin. Als Faustregel gilt: Je länger die Laufzeit, umso höher die Zinsen. Für Sparbriefe bekommst du zurzeit zwischen 1,0 Prozent und 4,0 Prozent. Es lohnt sich, die verschiedenen Angebote zu vergleichen.
Einen Sparbrief beantragst du bei der Bank – je nach Anbieter, entweder direkt in der Filiale oder ganz bequem von der Couch aus online. Mehr darüber, wie so ein Antrag abläuft, liest du in dem KlarMacher-Ratgeber: „Schritt für Schritt erklärt: Wie Geld anlegen?".
Beispielrechnung: Das kann bei einem Sparbrief für dich herausspringen
Nehmen wir an, du möchtest 10.000 Euro anlegen. Du entscheidest dich für einen aufgezinsten Sparbrief mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit einem Zinssatz von 2,5 Prozent. Dann gewinnst du in der Zeit – ohne etwas tun zu müssen – 1.314 Euro dazu und erhältst nach fünf Jahren 11.314 Euro auf dein Konto ausgezahlt.
Sparbrief oder Festgeld: Was ist der Unterschied?
Beide Anlageprodukte sind sehr ähnlich und haben feste Zinssätze. Die Festgeld-Anlage gibt es aber schon mit kürzeren Laufzeiten, ab drei Monaten. Und muss – im Gegensatz zum Sparbrief – von den Sparer*innen gekündigt werden. Mehr zu dem Thema liest du in diesem Ratgeber.
Diese Vorteile bietet der Sparbrief
Sparbriefe gelten als sehr sichere Geldanlage, denn wie beim Sparbuch greift auch bei Sparbriefen die sogenannte gesetzliche Einlagensicherung. Also selbst wenn das Kreditinstitut, bei dem du das Geld anlegst, pleitegehen sollte, bleibt dir dein Geld erhalten.
Alle diese Punkte sprechen für den Sparbrief:
- Du erhältst einmal jährlich oder am Ende der Laufzeit die vereinbarten Zinsen ausbezahlt und kannst damit verlässlich rechnen.
- Du riskierst keine Kursschwankungen wie bei Aktien und anderen Geldanlagen.
- Für den Erwerb, die Verwahrung und Verwaltung fallen in der Regel keine Kosten an.
- Zu einem vorher festgelegten Termin bekommst du dein Geld zurück und hast Planungssicherheit.
- Sparbriefe kannst du schon für relativ kleine Beträge kaufen, oft schon ab 500 Euro.
- Ein Sparbrief ist sicher: Die gesetzliche Einlagensicherung schützt dich vor dem Verlust deiner Investition.
Attraktive Renditen. Sicher. Jahrelang.
Mit dem SparBrief der Hanseatic Bank findest du immer die richtige Geldanlage. Entweder mit jährlichen Zinszahlungen oder mit einmaliger Auszahlung am Ende der Laufzeit – wo der Zinseszins noch für ein Extraplus sorgt.
Diese Nachteile hat ein Sparbrief
Sparbriefe haben einen großen Nachteil: Sie sind nicht flexibel. Während der vereinbarten Laufzeit kommst du an das festgelegte Vermögen in der Regel nicht heran. Ausnahme: Du überlegst es dir bei einem Vertrag, den du abgeschlossen hast, innerhalb von 14 Tagen anders; dann kannst du dein Recht auf Widerruf nutzen. Danach ist eine Kündigung nicht mehr möglich.
Wenn du trotzdem das Geld unbedingt benötigst, hast du zwei Möglichkeiten – bei beiden musst du mit Verlusten rechnen:
- Du kannst den Sparbrief beleihen. Dabei nimmst du bei der Bank einen Kredit auf und hinterlegst als Sicherheit den Sparbrief. Dafür musst du natürlich Zinsen bezahlen – und die liegen meist über den Zinsen, die du bekommst.
- Du kannst den Sparbrief weiterverkaufen, ähnlich wie eine Lebensversicherung. In der Regel kaufen Abnehmer*innen Sparbriefe aber nur mit einem Abschlag. Sie bezahlen also nicht den Preis, den du investiert hast. Meist machst du damit aber immerhin weniger Verluste als bei der Beleihung. Möchtest du diese Möglichkeit nutzen, lohnt es sich, Vergleichsangebote einzuholen.
Empfehlenswert ist eine Anlage in Sparbriefen in der Regel nur, wenn du das Geld in dieser Zeit aller Voraussicht nach nicht benötigst.
Tipp: Einige Banken bieten als Sonderform flexible Sparbriefe an. Bei dieser Anlageform kannst du monatlich ohne Verluste über bestimmte Beträge verfügen und zusätzlich darüber hinausgehende Beträge mit mehrmonatigen Fristen kündigen. Für diese Flexibilität musst du allerdings etwas schlechtere Konditionen in Kauf nehmen.
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