Ein junges Paar lässt sich von einem Berater einen Sparbrief erklären
Sparen

Definition Sparbrief: Was ist das? Wie funktioniert das? Lohnt sich das?

Thorsten Schierhorn
von Thorsten Schierhorn, 04.06.2025

Abfindung, unerwartete Erbschaft oder die Auszahlung von Versicherungen: Wohin mit dem Geldsegen, wenn nicht gleich wieder ausgeben? Auf dem guten alten Sparbuch gibt es fast keine Zinsen. Aktien? Nicht alle haben die Nerven für das Auf und Ab an den Börsen. Vielleicht ist ja ein Sparbrief die Lösung! Doch was ist ein Sparbrief eigentlich genau? Wir zeigen dir, wie die Anlageform funktioniert, wie sicher sie ist und welche Vor- und Nachteile es gibt – damit du selbst entscheiden kannst, ob sich die Anlageform für dich lohnt.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Bei Sparbriefen weißt du von vornherein, was du am Ende der Laufzeit ausgezahlt bekommst. 
  • Es gibt Sparbriefe mit unterschiedlichen Laufzeiten – von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.  
  • Die Zinsen variieren je nach Anbieter und Laufzeit. 
  • Vor Ende der Laufzeit du in der Regel nicht an dein Geld. 
  • Sparbriefe sind eine sichere Geldanlage. 

Was ist ein Sparbrief?

Ein Sparbrief ist eine festverzinsliche Form der Geldanlage. Und er funktioniert so: Dein Geld wird für eine feste Laufzeit angelegt. Die Zinsen, die du dafür bekommst, stehen im Voraus fest. 

Anders als bei einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto kommst du bei einem Sparbrief während der vereinbarten Laufzeit nicht an dein Geld. Dafür erhältst du in der Regel auch mehr Zinsen. Eine vorzeitige Kündigung ist nur in den wenigsten Fällen möglich. 

Hinsichtlich der Laufzeit hast du bei einem Sparbrief die Wahl: Von einem halben bis zu zehn Jahren ist alles drin. Lange Zeit gab es bei umso mehr Zinsen, je länger du auf dein Geld verzichtet hast. Das ist heute nicht mehr unbedingt so. 

Für Sparbriefe bekommst du zwischen einem und knapp drei Prozent Zinsen pro Jahr (Stand: 2025). Aber: Die Zinssituation ändert sich regelmäßig. Deswegen lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und bei Laufzeit und Zinsen genau hinzuschauen.

KlarMacher Video: Das ist ein Sparbrief

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Wie funktioniert ein Sparbrief?

Einen Sparbrief beantragst du bei der Bank – je nach Anbieter entweder direkt in der Filiale oder ganz bequem von der Couch aus online. Mehr darüber, wie so ein Antrag abläuft, liest du in dem KlarMacher Ratgeber „Schritt für Schritt erklärt: Wie Geld anlegen?". 

Es lassen sich verschiedene Arten von Sparbriefen unterscheiden, je nachdem, wann die Zinsen ausgezahlt werden:

  • Bei einem normalen Sparbrief bekommst du die Zinsen einmal im Jahr auf ein vereinbartes Konto ausgezahlt.
  • Bei einem sogenannten aufgezinsten Sparbrief bekommst du keine jährlichen Zahlungen, dafür aber am Ende der Laufzeit aufgrund der Zinseszinsen einen höheren Betrag überwiesen.
  • Bei abgezinsten Sparbriefen rechnet die Bank die Zinsen aus deinem Anlagebetrag heraus. Du zahlst also weniger ein und erhältst am Ende einen höheren Betrag zurück. Die Differenz ist dein Zinsgewinn.

Mehr über die unterschiedlichen Arten von Sparbriefen und ihren Merkmalen erfährst du in unserem Ratgeber „Sparbrief-Zinsen: Welcher Zins-Typ bist du?”.

Mehr Zinsen kassieren

Üblicherweise bieten Sparbriefe einen gleichbleibenden Zinssatz über die gesamte Laufzeit. Einige Banken haben „dynamische Sparbriefe” im Angebot, bei denen die Zinsen bis zum Ende der Laufzeit gestaffelt jährlich steigen. Das lohnt sich besonders bei auf- oder abgezinsten Sparbriefen, da hier zusätzlich der Zinseszinseffekt zum Tragen kommt.

Sparbrief – lohnt sich das?

Was bei einer Sparbrief-Anlage für dich herausspringt, kannst du mit Zinsformeln einfach berechnen. Meist nimmt die diese Arbeit aber die Bank ab und nennt dir die sogenannte Effektivverzinsung. Das ist der Prozentsatz, um den sich dein Geld vermehrt, wenn du alle Zinsen und Zinseszinsen berücksichtigst. 

Nehmen wir an, du möchtest 10.000 Euro anlegen. Du entscheidest dich für einen Sparbrief mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit einem Zinssatz von 2,5 Prozent pro Jahr. Dann bekommst du jedes Jahr 250 Euro auf dein Konto. Nach fünf Jahren hast du also 1.250 Euro verdient, ohne etwas dafür zu tun. 

Noch lohnender ist die aufgezinste Version des Sparbriefes. Dann bekommst du die Zinsen zwar erst nach fünf Jahren auf dein Konto, gewinnst aber dank Zinseszinsen sogar 1.314 Euro dazu. Und das bei gleicher Laufzeit und gleichen Zinsen. 

Sparbrief oder Festgeld: Was ist der Unterschied?

Beide Anlageprodukte sind sehr ähnlich und haben feste Zinssätze. Die Festgeld-Anlage gibt es aber schon mit kürzeren Laufzeiten, ab drei Monaten. Und muss – im Gegensatz zum Sparbrief – von den Sparer*innen gekündigt werden. Mehr zu dem Thema liest du im Ratgeber „Vergleich Festgeld und Sparbrief: Wo liegt der Unterschied?”. 

Diese Vorteile bietet der Sparbrief

Sparbriefe gelten als sehr sichere Geldanlage, denn wie beim Sparbuch greift auch bei Sparbriefen die sogenannte gesetzliche Einlagensicherung. Selbst wenn das Kreditinstitut, bei dem du das Geld anlegst, pleitegehen sollte, bleibt dir dein Geld erhalten.

Alle diese Punkte sprechen für den Sparbrief:

  • Feste Zinsen: Du erhältst einmal jährlich oder am Ende der Laufzeit die vereinbarten Zinsen ausbezahlt und kannst damit verlässlich rechnen. 
  • Sicherheit: Du riskierst keine Kursschwankungen wie bei Aktien und anderen Geldanlagen. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt dich zudem vor dem Verlust deiner Investition.
  • Keine Gebühren: Für den Erwerb, die Verwahrung und Verwaltung fallen in der Regel keine Kosten an. 
  • Planungssicherheit: Zu einem vorher festgelegten Termin bekommst du dein Geld zurück. 
  • Geringe Mindestanlage: Sparbriefe kannst du schon für relativ kleine Beträge kaufen, oft schon ab 500 Euro.

Attraktive Renditen. Sicher. Jahrelang.

Mit dem SparBrief der Hanseatic Bank findest du immer die richtige Geldanlage. Entweder mit jährlichen Zinszahlungen oder mit einmaliger Auszahlung am Ende der Laufzeit – wo der Zinseszins noch für ein Extraplus sorgt.

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Diese Nachteile hat ein Sparbrief

Sparbriefe haben einen großen Nachteil: Sie sind nicht flexibel. Während der vereinbarten Laufzeit kommst du an das festgelegte Vermögen in der Regel nicht heran. 

Ausnahme: Du überlegst es dir bei einem Vertrag, den du abgeschlossen hast, innerhalb von 14 Tagen anders; dann kannst du dein Recht auf Widerruf nutzen. Danach ist eine Kündigung nicht mehr möglich. Empfehlenswert ist eine Anlage in Sparbriefen in der Regel nur, wenn du das Geld in dieser Zeit sehr wahrscheinlich nicht brauchst. 

Tipp: Einige Banken bieten als Sonderform flexible Sparbriefe an. Bei dieser Anlageform kannst du monatlich ohne Verluste über bestimmte Beträge verfügen und zusätzlich darüber hinausgehende Beträge mit mehrmonatigen Fristen kündigen. Für diese Flexibilität musst du allerdings etwas schlechtere Konditionen in Kauf nehmen. 

Ich brauche mein Geld aus dem Sparbrief – was nun?

Wenn du das Geld aus deinem Sparbrief unbedingt benötigst, hast du zwei Möglichkeiten. Bei beiden musst du mit Verlusten rechnen:

  • Sparbrief beleihen: Dabei nimmst du bei der Bank einen Kredit auf und hinterlegst als Sicherheit den Sparbrief. Dafür musst du natürlich Zinsen bezahlen – und die liegen meist über den Zinsen, die du für den Sparbrief bekommst. 
  • Sparbrief weiterverkaufen: Das funktioniert ähnlich wie beim Verkauf einer Lebensversicherung. In der Regel kaufen Abnehmer*innen Sparbriefe aber nur mit einem Abschlag. Sie bezahlen also nicht den Preis, den du investiert hast. Oft machst du damit aber immerhin weniger Verluste als bei der Beleihung. Möchtest du diese Möglichkeit nutzen, lohnt es sich, Vergleichsangebote einzuholen. 

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