
Tagesgeldkonto eröffnen: So geht’s Schritt für Schritt

Für den Nachwuchs ein Tagesgeldkonto anlegen, damit sich dort ordentlich was für die Ausbildung oder das Studium ansammelt? Naja: Für langfristige Sparziele gibt es bessere Alternativen, etwa ein Sparbrief oder Fondssparpläne. Aber ein Tagesgeldkonto eignet sich wunderbar, um einfach und sicher Geld zu parken und im Notfall schnell darauf zugreifen zu können. Und ein paar Zinsen gibt es auch noch obendrauf. Ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, ist kein Hexenwerk. Oft geht das sogar ganz unkompliziert online. Wir erklären genau, worauf du achten musst und wie du vorgehst.
Themen in diesem Artikel
- Wann ist ein Tagesgeldkonto sinnvoll?
- So findest du die richtige Bank
- Persönlich oder online: Tagesgeldkonto im Handumdrehen eröffnen

Auf den Punkt
- Ein Tagesgeldkonto lohnt sich, wenn du dein Geld sicher und flexibel parken willst – aber nicht für langfristige Sparziele.
- Bei der Wahl der Bank solltest du neben den Zinsen auch Sicherheit, Mindestanlage und mögliche Gebühren beachten.
- Lass dich nicht von Sonderaktionen mit hohen Zinsen für kurze Zeit blenden, sondern checke auch die regulären Konditionen „danach“.
- Ein Tagesgeldkonto kannst du entweder vor Ort bei einer Filialbank oder online eröffnen.
KlarMacher Video: Wie ein Tagesgeldkonto funktioniert
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Wann ist ein Tagesgeldkonto sinnvoll?
Das Kopfkissen ist dir für dein Geld zu unsicher? Das Sparschwein möchtest du nicht gleich schlachten, wenn du mal eine größere Summe brauchst? Aber wohin denn dann, wenn du etwas Geld auf die Seite legen willst für den Fall, dass du auf die Schnelle eine Finanzspritze brauchst? Na, bei einer Bank. Aber welches Konto ist das richtige?
Ein Girokonto ist vor allem für viele schnelle Zahlungseingänge und -ausgänge geeignet. Dein Geld ist jederzeit verfügbar, Zinsen gibt es aber meist keine. Da sieht es beim Sparbuch schon besser aus, aber du kommst du nicht so leicht an dein Geld heran. Die Lösung: ein Tagesgeldkonto. Je nach Bank bekommst du darauf bis zu 3 Prozent Zinsen pro Jahr (Stand: Mai 2025, aber beachte den Kasten unten zu Neukundenangeboten). Dein Erspartes kannst du dir jederzeit auf dein Girokonto überweisen.
Auch in Sachen Sicherheit ist ein Tagesgeldkonto eine gute Wahl. Anders als bei Anleihen, Aktien oder Fonds schwankt der Wert der Anlage nicht. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt zudem Beträge bis zu 100.000 Euro. Deutsche Bankenverbände bieten darüber hinaus sogar noch zusätzliche Sicherungen.
Eines solltest du allerdings bedenken: Um aus deinem Geld noch mehr Geld zu machen, ist ein Tagesgeldkonto nicht die beste Lösung. Dafür sind die Erträge zu gering. Für langfristige Sparvorhaben eignen sich ertragreichere Anlageformen wie Festgeld, Sparbriefe oder Fondssparpläne besser (mehr dazu im Ratgeber „Was ist ein Tagesgeldkonto?“).
Achtung Neukundenangebote
Wenn du als Neukund*in bei einer Bank ein Tagesgeldkonto eröffnest, kannst du oft eine Prämie kassieren. Viele Anbieter bieten auch besondere Zinsgarantien. Die sind aber häufig zeitlich befristet, vielleicht gelten sie sogar nur für einen begrenzten Betrag.
Das ist erst einmal nichts Schlechtes. Aber nach Ablauf der Frist? Da haben gerade die Banken mit anfänglichen Sonderkonditionen häufig die niedrigsten regulären Zinsen. Und bauen darauf, dass du zu bequem bist, dein Geld bei anderen Instituten neu anzulegen. Deshalb solltest du dir bei solchen Lockangeboten auch immer mal die „normalen“ Konditionen anschauen.
Bevor du ein Tagesgeldkonto eröffnest, musst du also erst einmal die passende Bank finden. Worauf du dabei neben den Zinsen noch achten solltest, liest du im nächsten Kapitel.
So findest du die richtige Bank
Das Angebot an Banken im In- und Ausland ist riesig. Bei der Auswahl solltest du diese Punkte im Blick behalten:
Onlinebank oder Filialbank?
Vorweg: Ein Tagesgeldkonto ohne Girokonto zu eröffnen ist nicht möglich. Das Girokonto ist das sogenannte Referenzkonto – nur damit kannst du Geld auf ein Tagesgeldkonto überweisen und von dort wieder zurückholen. Das heißt aber nicht, dass du dein Tagesgeldkonto unbedingt bei der Bank eröffnen musst, bei der du dein Girokonto hast. Du darfst also frei wählen: das Girokonto bei einer Filialbank, das Tagesgeldkonto bei einer Direktbank. Oder andersherum.
Onlinebanken unterhalten kein Filialnetz, arbeiten dadurch kostengünstiger und können deshalb attraktive Angebote machen. Filialbanken punkten dagegen mit persönlicher Betreuung.
Ein weiteres Detail: Einige Onlinebanken bieten Tagesgeldkonten nur in Verbindung mit einem Girokonto an. Das Tagesgeldkonto soll dann oft kostenlos sein – das Girokonto ist es aber meist nicht. Sieh dir solche Kombi-Angebote sehr genau an. Möglicherweise ist das Angebot doch nicht so attraktiv, wie es zuerst den Anschein hat, und eine andere Bank ist insgesamt günstiger.
Für den Extra-Euro zwischendurch
Klar, Geld anlegen und Zinsen kassieren ist prima. Aber ans Festgeld kommt man im Notfall nicht heran. Ein Sparbuch bringt kaum Ertrag. Die Lösung: Das TagesGeld der Hanseatic Bank mit attraktiven Zinsen. Und trotzdem ist das Geld täglich verfügbar. Für einen Sonderwunsch – oder falls etwas mal nicht nach Wunsch läuft.

Anlagebetrag
Manche Banken verlangen hohe Mindestanlagen für eine Kontoeröffnung. Andere locken mit einer Prämie – wie hoch die ausfällt, ist wiederum abhängig von der Höhe des Anlagebetrages. Auch manches Zinsversprechen gilt nur für eine Summe, die einen bestimmten Betrag nicht überschreitet oder über einen Mindestbetrag hinausgeht.
Anlagezeitraum
Tagesgeldkonten haben eigentlich keine feste Laufzeit. Es gibt aber Angebote, bei denen du nicht jederzeit über dein Geld verfügen kannst. Stattdessen musst du es für einen festen Zeitraum anlegen, zum Beispiel drei oder sechs Monate. Der Lohn sind etwas mehr Zinsen.
Für die feste Anlage von Geldbeträgen gibt es aber meist bessere Möglichkeiten. Überlege deshalb gut, ob dann noch ein Tagesgeldkonto infrage kommt und recherchiere auch vergleichbare Konditionen für Festgelder und Sparbücher.
Über das Für und Wider der verschiedenen Optionen informiert der Artikel „Sichere Geldanlage in schwierigen Zeiten: Welche Renditen und welche Risiken gibt es?“.

Sicherheit
Das Geld auf den Tagesgeldkonten von Banken innerhalb der Europäischen Union (EU) ist sehr sicher – dank der gesetzlichen Einlagensicherung. Banken in Nicht-EU-Mitgliedsstaaten jedoch haben in der Regel eigene Einlagensicherungen. Wie hoch diese jeweils ist, sollte im jeweiligen Tagesgeldangebot stehen. Wenn die Bank deiner Wahl tatsächlich pleitegeht, musst du dich mit deinen Forderungen direkt an die Einlagensicherungseinrichtung des entsprechenden Landes wenden.
Mehr darüber, wie sicher dein Geld auf Bankkonten ist, erfährst du in unserem Beitrag zur Einlagensicherung bei Banken.
Wechselkursrisiko
Banken bieten Tagesgeldanlagen nicht ausschließlich in Euro an. Anlagen in Fremdwährung wie dem britischen Pfund, US-Dollar oder der türkischen Lira bieten oft deutlich bessere Zinsen. Sie bergen allerdings zusätzlich ein Risiko aufgrund des Wechselkurses: Wenn du Geld in diesen Ländern anlegst, musst du es am Ende in Euro (zurück-)tauschen. Ist die Währung dann weniger wert als am Anfang der Anlage, verlierst du Geld. Umgekehrt kannst du Gewinn machen. Was davon passiert, ist schwer vorherzusehen.
Achte darüber hinaus auf anfallende Gebühren und steuerliche Vorgaben.
Machen dir das Leben leichter: Anlagemarktplätze
Anlagemarktplätze nennt man Plattformen wie Weltsparen, Zinspilot oder Check24. Bei ihnen musst du nur einmal ein Tagesgeldkonto eröffnen und kannst dann dein Geld bei einer Vielzahl verschiedener Banken in ganz Europa anlegen. Besonders interessant ist das, wenn du größere Anlagebeträge im Hinblick auf den Höchstbetrag von 100.000 Euro bei der Einlagensicherung auf mehrere Banken verteilen möchtest oder häufiger umschichtest.
Alle Tagesgeldkonten lassen sich über den zentralen Login-Bereich des Anlagemarktplatzes verwalten. Mit den Banken, bei denen du das Geld anlegst, hast du keinen direkten Kontakt. Kontoführung und Service übernimmt der Anlagemarktplatz.
Persönlich oder online: Tagesgeldkonto im Handumdrehen eröffnen
Sobald du dich für eine Bank entschieden hast, ist die eigentliche Eröffnung des Tagesgeldkontos nur noch ein kleiner Schritt. Manchmal musst du noch nicht einmal den Weg zu Bank antreten und kannst alles bequem von zu Hause aus erledigen.
Und was braucht man, um ein Tagesgeldkonto zu eröffnen? Ganz einfach:
- Deinen Personalausweis oder Reisepass zum Nachweis deiner Identität und
- die Nummer deines Girokontos.
Filialbank
Wenn du dich für eine Filialbank entschieden hast, lass dir das Eröffnungsformular am Schalter aushändigen. Fülle es aus, unterschreibe es und gib es am Schalter ab. Die Bankangestellten prüfen anhand deines Personalausweises oder Reisepasses die Richtigkeit deiner Angaben – fertig.

Direktbank
Bei einer Direktbank kannst du dein Tagesgeldkonto nur online eröffnen. Daher ist die gesetzlich vorgeschriebene Identifikationsprüfung etwas aufwendiger. Aber die gängigen Verfahren Video-Ident, E-Ident und Postident, mit denen du dich ausweisen kannst, gelten als sicher.
Und so gehst du jeweils vor:
1. Identifikation mittels Postident-Verfahren
Dank Videoident kann deine Kontoeröffnung vollständig digital stattfinden.
Nachdem du das Antragsformular online ausgefüllt hast, schickt dir die Bank einen Link, mit dem du einen Video-Chat starten kannst. Du benötigst also einen Onlinezugang und eine Webcam bzw. Videofunktion auf dem Endgerät. Bei manchen Anbietern musst du auch eine spezielle App herunterladen, die du nach der Identifikation wieder löschen kannst.
Die Identifikation führt in der Regel nicht die Bank selbst, sondern ein Auftragsunternehmen durch. Dessen Mitarbeitende führen dich Schritt für Schritt durch den Ablauf und erklären dir, was du zu tun hast. Halte deinen Personalausweis oder Reisepass bereit – den musst du nämlich in die Kamera halten.
So bleiben Zinserträge steuerfrei
Mit einem Freistellungsauftrag für Kapitalerträge bekommst du Zinsen auf deinem Tagesgeldkonto bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei ausgezahlt. Reiche ihn bei der Kontoeröffnung gleich mit ein, wenn du deinen Sparerpauschbetrag noch nicht bei anderen Banken ausgeschöpft hast. Wie das genau geht, liest du im KlarMacher Artikel „Freistellungsauftrag: So stoppst du die Steuern für Zinsen und Dividenden“.
2. E-Ident mit Online-Ausweisfunktion
Für dieses Verfahren benötigst du einen Personalausweis im Scheckkartenformat (wie sie seit 2020 ausgegeben werden), bei dem die sogenannte Online-Ausweisfunktion aktiviert ist (das geht mithilfe eines PINs, den du per Post bekommst, sonst hilft dir dein Bürgeramt weiter). Außerdem brauchst du ein Smartphone, das NFC beherrscht (also mit dem du auch bezahlen kannst), und eine App, die dir die Bank nennt.
Für die Identifizierung musst du dann nur noch deinen Ausweis ans Smartphone halten und deine PIN eingeben. Nach kurzer Prüfung ist damit schon alles erledigt.
3. Identifikation mittels Postident-Verfahren
Wenn du dich nicht online ausweisen möchtest oder nicht die nötige Technik besitzt: Es geht auch anders. Auch wenn du den Kontoeröffnungsantrag zunächst online herunterladen musst. Den kannst du auch online abschicken. Oder aber du druckst ihn aus und sendest ihn per Post. Nach ein paar Tagen übersendet dir die Bank per Post den Kontoeröffnungsvertrag sowie das Postident-Formular. Meist kannst du beides aber auch einfach ausdrucken.
Gehe mit dem unterschriebenen Kontoeröffnungsantrag, dem Postident-Formular und deinem Personalausweis oder Reisepass zu einer beliebigen Postfiliale der Deutschen Post. Die Mitarbeitenden der Post vergleichen und bestätigen deine Daten und leiten sie weiter an die Bank. Du bekommst von der Bank deine Version des Vertrages und die Zugangsdaten (PIN, TAN) für dein neues Tagesgeldkonto – zu deiner Sicherheit in zwei getrennten Briefen und mit Verzögerung von einigen Tagen.
Das Verfahren ist für dich kostenlos.
Alle Ident-Verfahren erklärt dir detailliert unser Ratgeber: „Bist du es wirklich? So funktionieren Postident und Video-Ident”.
Tagesgeldkonto für den Nachwuchs
Der Familienzuwachs ist da, und es liegt nahe, für die Zukunft des Lieblings etwas zur Seite zu legen. Wer ein Tagesgeldkonto für ein Baby oder sein noch nicht volljähriges Kind eröffnen will, muss etwas umfangreichere Formalien erfüllen. Beide Elternteile müssen den Vertrag unterschreiben und sich identifizieren. Der Nachweis für das Kind erfolgt mithilfe der Geburtsurkunde. In der Regel ist dies auch bei Direktbanken kein Problem. Vollständig digital läuft die Kontoeröffnung jedoch nicht. Die Unterlagen müssen an die Bank gesendet und vor Eröffnung geprüft werden.
Übrigens: Als Eltern könnt ihr bis zur Volljährigkeit eures Kindes über das Konto und das dazugehörige Guthaben verfügen. Nach seinem 18. Geburtstag gehen Konto und Verfügungsrecht dann auf euren Nachwuchs über.
Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Ratgeber „Konto für Kinder: Was Eltern wissen müssen”.
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