
Wenig Rente, Gehalt oder Bürgergeld: Sparplan trotz kleinem Budget – so geht’s!

Geld zur Seite legen, obwohl das Budget knapp ist? Das klingt erst mal schwierig, ist aber machbar! Auch mit Bürgergeld, kleiner Rente oder wenig Einkommen kannst du einen Sparplan erstellen und dir nach und nach ein finanzielles Polster aufbauen. Hier erfährst du, wie es geht – inklusive Spartipps.
Themen in diesem Artikel
- Einkommen aufstocken: Freibeträge für Bürgergeld und Rente
- Kassensturz für den Sparplan: Einnahmen und Ausgaben checken
- Sparbetrag festlegen: Kleine Beträge, große Wirkung
- Sparplan umsetzen – zwei Beispiele: Sparkonto und Altersvorsorge

Auf den Punkt
- Wer Bürgergeld bezieht, kann zum Teil ohne Anrechnung dazuverdienen und sparen.
- Wer die reguläre Rente bezieht, kann ohne Abzüge beliebig viel dazuverdienen.
- Der erste Schritt zum Sparplan mit geringem Einkommen ist ein Überblick über Einnahmen und Ausgaben.
- Schon kleine monatliche Sparbeträge machen einen Unterschied.
- Erspartes sollte auf ein Sparkonto fließen und/oder direkt in die Altersvorsorge investiert werden – besonders lohnend für Geringverdienende ist die Riester-Rente mit staatlicher Förderung.
Einkommen aufstocken: Freibeträge für Bürgergeld und Rente
Du hast zu wenig Geld, um zu sparen? Vielleicht kannst du ja noch ein paar Euro dazuverdienen? Kleinere Nebenjobs oder Minijobs, Online-Umfragen oder das Verkaufen nicht mehr benötigter Dinge können helfen. Doch was passiert mit Ersparnissen und dem Zusatzverdienst bei Bürgergeld oder Rente? Werden sie nicht „angerechnet”? Das schauen wir uns im Folgenden genauer an.
Freibeträge beim Bürgergeld
Seit dem 1. Januar 2023 gelten für Bezieher*innen von Bürgergeld folgende Verdienstfreibeiträge:
- Die ersten 100 Euro eines Arbeitseinkommens werden nicht vom Bürgergeld abgezogen.
- Wer monatlich zwischen 100 und 520 Euro verdient, kann zusätzlich noch 20 Prozent davon behalten.
- Wer monatlich zwischen 520 und 1.000 Euro dazuverdient, kann zusätzlich 30 Prozent davon behalten.
- Wer monatlich zwischen 1.000 Euro und 1.200 Euro (1.500 Euro mit einem minderjährigen Kind) kann zusätzlich 10 Prozent davon behalten.
Eine Beispielrechnung:
Verdienst du 900 Euro brutto, bleiben 298 Euro anrechnungsfrei. Das bedeutet, dass die übrigen 602 Euro vom Bürgergeld abgezogen werden. Und so kommen die 298 Euro zusammen: 100 Euro vom Zuverdienst darfst du komplett behalten. Dazu kommen 20 Prozent von dem Betrag zwischen 100 und 520 Euro (20 Prozent von 420 Euro, also 84 Euro) und 30 Prozent von dem Betrag zwischen 520 und 900 Euro (30 Prozent von 380 Euro, also 114 Euro) – so viel Geld steht dir zusätzlich zur Verfügung und eventuell noch mehr.
Denn wer mehr als 400 Euro brutto verdient, kann zusätzlich Fahrtkosten und andere notwendige Ausgaben vom anrechenbaren Einkommen abziehen. Für die Fahrt zur Arbeit gibt es 20 Cent pro Kilometer (einfache Strecke). Falls du mit Bus oder Bahn fahren kannst, wird nur der Ticketpreis berücksichtigt.
Großfamilie: Trotz Bürgergeld 1.000 Euro monatlich sparen
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Zusätzlich gibt es Freibeträge fürs Vermögen: Bis zu 15.000 Euro pro Person bleiben geschützt. Im ersten Jahr des Bürgergeldbezuges sind sogar 40.000 Euro plus 15.000 Euro pro Haushaltsmitglied erlaubt. Das bedeutet, das Bürgergeld gibt es auch dann, wenn jemand diese Summe zur Verfügung hat. Nur das Vermögen, das darüber hinausgeht, wird auf das Bürgergeld angerechnet.
Wichtig: Wenn du Geld in bestimmte Arten der Altersvorsorge investiert, zählt es nicht zum Vermögen und wird somit nicht auf dein Bürgergeld angerechnet. Darauf kommen wir später noch einmal zu sprechen.
Freibeträge bei der Rente
Die gute Nachricht gleich vorweg: Seit 2023 können Rentner*innen unbegrenzt hinzuverdienen – zumindest, wenn sie die reguläre Altersrente beziehen. Hier gibt es keine Abzüge. Anders sieht es bei der Erwerbsminderungsrente aus:
- Wer voll erwerbsgemindert ist, kann bis zu 19.661 Euro pro Jahr anrechnungsfrei hinzuverdienen.
- Bei teilweiser Erwerbsminderung ist bis zu 39.322 Euro pro Jahr ohne Kürzungen möglich. (Stand: 2025)
Übrigens: Wer wann ohne Abzüge in Rente gehen kann, erfährst du in dem Beitrag „Tabelle: Wer kann nach 45 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen?”.
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Kassensturz für den Sparplan: Einnahmen und Ausgaben checken
Du siehst also: Auch als Bürgergeld- oder Rentenbezieher*in kannst du etwas hinzuverdienen und sparen, ohne dass es dir angerechnet wird. Egal, wie hoch dein monatliches Budget ist – der erste Schritt zu einem erfolgreichen Sparplan ist immer der Überblick über deine Finanzen. Schau dir an, was monatlich reinkommt und wofür du Geld ausgibst. So entdeckst du dein Sparpotenzial.
Viele nutzen dafür eine klassische Excel-Tabelle. Nicht dein Ding? Keine Sorge, es gibt auch attraktive Alternativen:
- Haushalts- oder Budget-Apps: Finanz-Apps, wie zum Beispiel Finanzguru, erfassen automatisch deine Kontobewegungen. Barzahlungen trägst du manuell ein. Die meisten Basisversionen sind kostenlos (mit Werbung).
- Kakebo: Das traditionelle japanische Haushaltsbuch gibt es als App oder in Papierform. Mehr dazu liest du in unserem Ratgeber „Mehr auf dem Konto, weniger Stress: So sparst du mit Kakebo”.
- Klassische Haushaltsbücher: Ganz ohne Technik – einfach Einnahmen und Ausgaben per Hand eintragen. Die Verbraucherzentrale bietet ein günstiges Haushaltsbuch und dieser Seite auch eine kostenlose Monats- und Wochenübersicht als PDF zum Download.
Wenn du deine Einnahmen und Ausgaben kennst, kannst du dir im nächsten Schritt ein realistisches Sparziel setzen.
Brauchst du ein paar Spartipps?
Dann schau in diese KlarMacher-Ratgeber rein:
- Notgroschen trotz wenig Geld: So sparst du richtig
- Spar-Challenge akzeptiert! Mit diesen 5 Methoden sparst du spielerisch Geld
- Konto wieder mal leer? 7 Tipps, mit denen du Geld sparst
- Strom sparen: Mit diesen Tipps senkst du die Kosten
- Heizkosten sparen: 9 Tipps für warme Füße für weniger Geld
Sparbetrag festlegen: Kleine Beträge, große Wirkung
Überlege dir, wie viel du monatlich von deinem Bürgergeld, deiner Rente oder deinem Gehalt zurücklegen kannst, ohne dich allzu sehr einzuschränken. Selbst fünf oder zehn Euro sind ein guter Anfang – Hauptsache, du startest. Denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist! Und je früher du anfängst, desto mehr kannst du langfristig profitieren, zum Beispiel durch den Zinseszins-Effekt.
Wenn du noch mehr sparen möchtest, kannst du zusätzlich kleine Beträge flexibel zur Seite legen. Eine einfache Methode ist die Ein-Euro-Methode: Jedes Mal, wenn du Münzgeld bekommst, leg es beiseite – am Monatsende kann sich da einiges ansammeln. Oder nutze eine Aufrundungs-App wie Peaks, die deine Einkäufe automatisch aufrundet und die Differenz auf dein Sparkonto überträgt. Apropos Sparkonto – dazu kommen wir gleich!
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Sparplan umsetzen – zwei Beispiele: Sparkonto und Altersvorsorge
Der Betrag für deinen Sparplan steht fest? Super! Jetzt entscheidest du, wie du das Geld anlegen möchtest. Hier sind zwei einfache Möglichkeiten, die du auch ohne großes Finanz-Know-how umsetzen kannst.
Sparkonto nutzen und Zinsen abkassieren
Lege dein Erspartes auf ein separates Sparkonto oder ein Tagesgeldkonto. Da es hier in Regel keine Mindesteinlage gibt, kannst du hier auch kleine Beträge einzahlen. Am besten richtest du einen Dauerauftrag direkt nach Gehaltseingang ein. So sparst du regelmäßig, ohne daran denken zu müssen, und kommst du nicht in Versuchung, es im Alltag auszugeben. Ein weiterer Vorteil: Du bekommst Zinsen und dadurch nach einer Weile ein paar Extra-Euros.
Übrigens: Eine Sparkonto-Eröffnung ist kein Hexenwerk. Wie es funktioniert, liest du in unserem Ratgeber „Tagesgeldkonto eröffnen: So geht’s Schritt für Schritt”.
Strahlende Aussichten fürs Konto
Beim TagesGeld der Hanseatic Bank kommst du täglich an deine Ersparnisse. Trotzdem gibt es attraktive Zinsen – sogar mehr als auf einem Sparbuch. Da freut sich dein Konto. Und du gleich mit.

In die Altersvorsorge investieren
Für Geringverdienende bieten sich besonders manche Formen der Altersvorsorge an, wie zum Beispiel die Riester-Rente. Sie profitieren am meisten von staatlichen Zulagen, auch wenn sie nur kleine Beträge investieren. Warum das so ist, erfährst du in diesem KlarMacher Artikel: „Riestern? Ich? Für wen die Riester-Rente sinnvoll ist – und wann sie sich nicht lohnt”.
Und auch für Personen, die Bürgergeld beziehen, sind bestimmte Formen der Altersvorsorge vorteilhaft. Sie werden nicht zum Vermögen und somit auf das Bürgergeld angerechnet. Dazu gehören die:
- Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
- Basisrente (Rürup-Rente)
- Riester-Rente – ebenso wie die Erträge daraus.
Auch Versicherungen, die speziell für die private Altersvorsorge gedacht sind, zählen nicht als Vermögen.
Clever sparen im Alltag
- Angebote nutzen: Vergleiche Preise, kaufe Eigenmarken und nutze Prospekt- und Rabatt-Apps wie Marktguru und Kaufda.
- Second-Hand shoppen: Kleidung, Möbel und Technik gibt es gebraucht viel auf Plattformen wie Vinted und Kleinanzeigen (ehemals Ebay Kleinanzeigen).
- Energie sparen: LED-Lampen nutzen, kürzer duschen und Standby-Geräte ausschalten.
- Selbst kochen: Fertiggerichte und Lieferdienste sind viel teuer als selbst gekochte Mahlzeiten.
- Leihen statt kaufen: Leih dir Sachen, die du selten brauchst – Bau- und Gartenwerkzeuge gibt's bei Baumärkten oder vielleicht bei den Nachbar*innen.
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