Küche renovieren: Mit diesen Tipps sparst du Kosten

von Thorsten Schierhorn, 08.08.2024

Die Küchenschränke sind nicht mehr die neusten, die Fliesen waren vielleicht vor 20 Jahren schick und der alte Kühlschrank frisst doch bestimmt zu viel Strom: Also willst (oder musst) du deine Küche renovieren. Du ahnst schon, dass das einiges kosten könnte – aber muss das sein? Die KlarMacher gehen die wesentlichen Kostenfaktoren einer Küchenrenovierung durch und geben Tipps, wie du auch für wenig(er) Geld deine alte Küche neu gestalten kannst. 

Themen in diesem Artikel

Erstmal Überblick und Platz schaffen

Vor jedem Renovierungsplan braucht es eine Bestandsaufnahme: Wie sieht es in deiner Küche wirklich aus? Notiere dir zuerst alle Dinge, die kaputt sind oder dich so an deiner Küche stören und deswegen repariert oder erneuert werden müssen. Vielleicht ergibt sich bei genauerem Hinsehen schon eine (Teil-)Lösung. Hast du zum Beispiel keine Lust mehr, zu kochen, weil du zu wenig Arbeitsfläche hast? Wirf einen kritischen Blick auf deine Arbeitsplatten und alles, was darauf steht. Vielleicht kannst du schon allein dadurch mehr Platz schaffen, dass du selten genutzte Geräte in einen Schrank verbannst.  

Deine Küchenschränke platzen aus allen Nähten? Nutze den Moment, um auszumisten. Tupperdosen ohne Deckel und das Teller-Set, das du vor fünf Jahren zum letzten Mal verwendet hast, kannst du wegwerfen. Alles, was noch gut in Schuss ist, kannst du auch an wohltätige Einrichtungen spenden. Noch eine Möglichkeit ist, die hochwertigeren Gegenstände und Geräte zu verkaufen – damit stockst du gleich noch dein Renovierungsbudget auf.  

Überlege dir auch gleich, welche der anstehenden Renovierungsmaßnahmen du selbst übernehmen kannst – ein bisschen handwerkliches Geschick spart Kosten. Nur ein paar Dinge wie den Anschluss eines neuen Herdes solltest du Profis überlassen.

Renovierung nach Immobilienerbschaft?

Du hast ein in die Jahre gekommenes Haus geerbt und überlegst, ob sich eine Renovierung lohnt, um dann selbst darin zu wohnen oder es zu vermieten? Die KlarMacher geben dir einen Überblick, was du bei einer Immobilienerbschaft alles beachten musst.

 

Eine Küchenzeile in Holzoptik mit schwarzen Wandfliesen
© iStock/PC Photography/2020  Ungewöhnliche Fliesen oder Fronten können ein echter Hingucker sein – und müssen nicht teuer sein.

Neuer Look gefällig? Wandfarbe, Fronten, Fliesen, Boden, Deko

Schauen wir uns nun die einzelnen Bestandteile deiner Küche genauer an – und wie du sie günstig renovieren kannst. 

Wandfarbe

Ein einfacher Weg, um Räumen einen neuen Look zu geben, ist die Farbe an der Wand. Gerade in der Küche kann es schnell passieren, dass die weißen Wände nicht mehr so hübsch aussehen. Mit einem neuen Anstrich erstrahlt deine alte Küche gleich in neuem Licht. Wandfarbe in allen Variationen gibt es für wenig Geld im Baumarkt. Falls du noch nie selbst Wände gestrichen hast, findest du auf Youtube zahlreiche Tipps. 

Fronten und Arbeitsplatte

Ein Teil der Küche, der sich über die Jahre abnutzt und dann auch noch sofort ins Auge fällt: die Fronten der Küchenschränke. Aber wenn die Schränke an sich noch in Ordnung sind und nur die Fronten schon mal bessere Tage gesehen haben, dann gibt es günstigere Lösungen:

  • Austauschen: Die Schränke bleiben drin, die Fronten werden ausgetauscht. Du kannst sie bei Küchenanbietern auf Maß bestellen. Das ist allerdings immer noch relativ kostspielig. Besonders bei Standardküchen-Modellen von Ikea & Co. kann sich auch ein Blick in Kleinanzeigen oder andere Flohmarktportale lohnen, ob es dort passende Fronten günstiger gibt.
  • Lackieren oder Sprayen: Im Baumarkt findest du Möbellack in allen möglichen Farben. Damit kannst du deinen Fronten einen neuen Anstrich verpassen. Das kann allerdings etwas dauern: Meist braucht es mehrere Schichten.
  • Folieren: Am günstigsten und (mit etwas Übung) am schnellsten ist es, die Fronten mit Klebefolie zu überkleben. Folie bekommst du in verschiedenen Farben und Mustern für wenig Geld im Baumarkt. Ziehe auch hier eine neue Farbe in Erwägung.

Auch die Griffe kannst du übrigens ganz einfach abschrauben und austauschen – eine weitere Möglichkeit, deiner Küche einen ausgefallenen Look zu geben.

Das Gleiche gilt für eine in die Jahre gekommene Arbeitsplatte: Du kannst sie austauschen (lassen) oder, wenn sie an sich noch gut in Schuss ist, überkleben. Achte darauf, dass die Folie für Arbeitsplatten in der Küche geeignet ist, also wasserfest und widerstandsfähig ist.

Video: Küchenfronten erneuern und streichen | OBI

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© OBI Baumarkt  

Wandfliesen

Nicht nur deine Fronten kannst du lackieren oder überkleben: Das geht auch mit deinen Fliesen! Gerade mit Wandfliesen ist das ganz einfach. Im Baumarkt oder online bekommst du Klebefolie sogar schon in den passenden Maßen für einzelne Fliesen. Du bist auch nicht an eine Farbe oder ein bestimmtes Muster gebunden – warum nicht kombinieren?  

Gefällt dir etwas nicht mehr, kannst du die Folie einfach abziehen. Das bedeutet: Klebefolien kannst du auch verwenden, wenn du zur Miete wohnst. Schau bei der Gelegenheit auch, ob die Fugen eine Erneuerung gebrauchen könnten. Im Baumarkt gibt es spezielle Reparatur-Sets für Fugen.

Du ziehst demnächst um und fragst dich sowieso schon die ganze Zeit, ob du beim Auszug aus deiner Mietwohnung die Küche renovieren musst? Alles zu diesem Thema findest du im KlarMacher Ratgeber: „Wohnung renovieren bei Auszug: Was muss? Was muss nicht?“.

Boden

Wenn du den Boden neu fliesen möchtest, spart auch hier Selbstmachen bares Geld. Noch schneller und günstiger geht es mit Laminat-Boden: Der ist nicht nur widerstandsfähig, sondern lässt sich auch für DIY-Anfänger*innen recht leicht selbst verlegen. Fliesen müssen aber in der Regel erst entfernt werden, bevor neuer Boden verlegt werden kann.

Falls du das Geld für Material (und gegebenenfalls Fliesenleger*in) nicht ausgeben möchtest, überlege, ob vielleicht ein hübscher Teppich ausreicht.

Deko und Beleuchtung

Auch kleine Maßnahmen bei der Dekoration und Beleuchtung können einen großen Effekt auf das Erscheinungsbild deiner Küche haben. Vielleicht hast du beim Ausräumen deiner Schränke sogar ein paar Schmuckstücke gefunden, sodass du nicht einmal etwas neu kaufen musst. Gerade saisonale Deko wie für Ostern ist auch schnell selbst gebastelt.

Hast du hübsche Küchenutensilien, die du auf der Arbeitsplatte in Szene setzen kannst? Wie wäre es mit einem dekorativen Geschirrhandtuch? Oder ein paar Pflanzen, idealerweise Kräuter, die du gleich zum Kochen verwenden kannst?  

Auch Lampen können einen entscheidenden Unterschied machen: Indirektes Licht sorgt zum Beispiel für eine gemütliche Stimmung. Hast du Küchenschränke über deiner Arbeitsplatte, kannst du an der Unterseite der Schränke LED-Leuchtstreifen anbringen, die günstig und stromsparend Licht auf die wichtigsten Arbeitsbereiche lenken.

Eine Frau hält ein Blatt mit Inspirationsbildern für die Küche vor ihre aktuelle Küche
© istock/Giselleflissak/2022  Online lässt sich schnell viel Inspiration für neue Küchen finden – aber lässt sich das auch umsetzen? 

Neue Küchengeräte: Lohnt sich das?

Gerade bei älteren Geräten kann sich der Austausch lohnen, da neue Haushaltsgeräte in der Regel weniger Strom verbrauchen. Am besten überprüfst du erst einmal, wie viel Strom dein Kühlschrank, Herd, Geschirrspüler und deine Mikrowelle wirklich verbrauchen, und bringst dann in Erfahrung, wie viel neuere Modelle dir sparen können. Wie das genau funktioniert, erklären wir im KlarMacher Ratgeber: „Energie sparen: So viel bringen neue Haushaltsgeräte.“

Auch bei kleineren Geräten kannst du dir im Zuge des Aufräumens mal die Frage stellen: Brauche ich das wirklich? Wenn die Brotschneidemaschine seit Jahren auf dem Schrank Staub sammelt, dann kann sie auch den Platz räumen. Wenn du hingegen schon immer von einer Küchenmaschine geträumt hast und die Renovierung deine Chance ist, Platz für sie zu schaffen, plane das gleich mit ein.  

Übrigens: Prüfe, ob du neuwertige Küchengeräte im Internet auf Kleinanzeigen oder anderen Portalen günstiger bekommst.

Energetische Sanierungen fördern lassen

Wenn du nicht nur die Küche erneuern möchtest, sondern das ganze Haus sanierst, – zum Beispiel neue Fenster oder eine neue Heizung einbauen lässt – kannst du verschiedene Fördermittel beantragen. Mehr dazu erfährst du im KlarMacher Ratgeber „Investieren, um zu sparen: Das geht (und staatliche Förderung gibt’s auch)”.

Wenn es doch die komplett neue Küche sein muss: Tipps für den Kauf

Es hilft alles nichts, mit Schönheitsreparaturen, Klebefliesen und neuer Farbe an der Wand ist es nicht getan, es muss eine neue Küche her? Auch das muss dich nicht in den finanziellen Ruin treiben. Hier ein paar Tipps, wie du beim Kauf einer neuen Küche vorgehst:

  • Langfristig planen: Lass dir Zeit mit der Umsetzung. Lieferzeiten und Wartezeiten für Handwerker*innen können ganz schön lang sein. Plane also besser mehrere Monate für das Projekt „Neue Küche“ ein. Du willst nicht unter Zeitdruck Entscheidungen treffen, die du im Nachhinein bereust.
  • Vorbereitung ist alles: Überlege dir genau, wie deine neue Küche aussehen soll (siehe oben – was stört dich an deiner alten Küche und warum?). Was muss, was wäre nett, auf was kannst du auch verzichten, wenn das Budget knapp wird?  
  • Nutze Online-Küchenplaner: Sie helfen dir, ein möglichst detailliertes (und maßstabgetreues) Bild von deiner zukünftigen Küche zu bekommen.
  • Küchenanbieter auswählen: Nimm nicht das erstbeste Küchenstudio, sondern hole vorher Erfahrungswerte ein, entweder online oder am besten im Bekanntenkreis, gerade was den Service und das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.
  • Prüfe Angebote sorgfältig: Küchenstudios können alle möglichen Rabatte oder Fixpreise anbieten, die auf den ersten Blick günstig aussehen, sich bei genauem Hinsehen aber als Kostenfalle entpuppen. Schau genau hin, was du wofür bezahlst – und ob du nicht woanders ein besseres Angebot erhältst.
Eine Frau dreht Dübel in einen Teil ihrer halb aufgebauten neuen Küche.
© istock/PixelCatchers/2020  Mit etwas eigenem handwerklichen Geschick und Kreativität lässt sich bei der Küchenrenovierung Geld sparen.

Die richtige Finanzierung wählen

Wenn du nun genau weißt, was in deiner Küche zu tun ist, wer es macht (selbst, Freund*innen oder Handwerker*innen) und wie viel der Spaß kostet, stellt sich noch die Frage, ob und wie du das Ganze finanzieren kannst. Hast du das Geld nicht zur Hand, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto, gibt es viele Tipps, um gezielt Geld zu sparen.  

Handelt es sich um eine größere Investition, dann kannst du auch in Erwägung ziehen, einen Kredit aufzunehmen. Das will allerdings sorgfältig überlegt werden, schließlich musst du die geliehene Summe für einen längeren Zeitraum in Raten zurückzahlen.  

Wie die Finanzierung mit Kredit am besten gelingt, erfährst du im KlarMacher Ratgeber: „Kredit: Kriege ich genug für meinen Traum?“.

 

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