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Online shoppen? Aber sicher! 6 Regeln, die dich beim Bezahlen mit Kreditkarte schützen

von Bianca Sellnow, 06.08.2024

Nicht jeder schreit nach dem Onlineshopping vor Glück. Manchmal ertönt Wochen später beim Anblick der Kontobewegungen auch ein Schreckensschrei. Wenn unerklärliche Abbuchungen auf den Kontoauszügen zu entdecken sind, ist klar: Sensible Finanzdaten wurden ausgespäht. Zum Glück muss es nicht so weit kommen. Wenn du diese 6 Regeln befolgst, ist Onlineshopping mit Kreditkarte nicht nur superbequem, sondern auch supersicher.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Aktualisiere regelmäßig dein Antivirenprogramm – das schützt deinen Rechner vor Viren und Trojanern.
  • Wähle Onlineshops mit verschlüsselten Internetadressen. Sie beginnen „https“ und zeigen ein Schloss-Symbol – das sollte aber nicht rot sein.
  • Sicher mit Kreditkarte bezahlen, kannst du in Onlineshops mit Gütesiegeln wie Trusted Shops. Überprüfe aber die Zertifizierung und das Impressum, um nicht auf einen Fake-Shop hereinzufallen.
  • Speichere deine Kreditkartendaten nicht im Browser und nutze zusätzlich das 3D-Secure-Verfahren.
  • Kontrolliere regelmäßig deine Kreditkarten- und Kontobuchungen.

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1. Halte dein Antivirenprogramm auf dem neuesten Stand

Gehörst du auch zu denjenigen, die bei der Aufforderung, das Antivirenprogramm zu aktualisieren, auf morgen klicken? Schluss damit! Wenn du deine sensiblen Finanzdaten vor Cyberkriminalität schützen willst, kümmere dich um die Basics. Die Sicherheit auf deinem Endgerät gehört dazu. Denn nur, wenn dein Rechner frei von Viren, Trojanern & Co. ist, ist sicheres Onlineshopping mit Kreditkarte möglich. 

2. Achte auf eine verschlüsselte Internetverbindung!

Die Internetadresse des Onlineshops muss mit „https“ beginnen, Abkürzung für „Hypertext Transfer Protocol Secure“. Das Protokoll stellt sicher, dass der Datenaustausch zwischen dir und der Website verschlüsselt wird. Das soll Kriminelle daran hindern, deine E-Mail-, Login- oder Konto-Daten auszuspähen. Oft erkennst du die verschlüsselte Verbindung zusätzlich an einem Schloss-Symbol links neben der URL.

Aber Vorsicht: Die Verschlüsselung bedeutet zwar, dass niemand von außen deine Daten einsehen kann. Sind die Betreiber*innen der Website aber selbst kriminell, könnten deine Daten trotzdem in falsche Hände geraten. Wichtig ist daher auch der nächste Tipp!

Online bezahlen mit Kreditkarte: URL-Leiste mit https und Schloss-Symbol
© iStock/Marc Bruxelle/2017  Das Schloss steht auf rot? Dann solltest du auf dieser Onlineshop-Seite nicht mit Kreditkarte bezahlen.

3. Kaufe nur in seriösen Shops

Seriös und damit gefahrloser shoppst du bei einem Shop mit Gütesiegel. Zum Beispiel dem Siegel von Trusted Shops. Aber Vorsicht: Nur wenn der Link auf der Seite des Onlineshops zur Internetseite der Zertifizierungsstelle führt, ist die Auszeichnung echt. Deshalb solltest du ihn prüfen. 

Ist der Shop nicht zertifiziert, kannst du stattdessen auf ein ausführliches Impressum achten. Darin sollte unter anderem eine E-Mail-Adresse und Angaben zum Handelsregister stehen. Außerdem sollte der Händler keine Zusatzkosten für Kreditkartenzahlung aufrufverlangen und weitere sichere Zahlungsmöglichkeiten wie Rechnung oder Paypal anbieten. Einige Verkaufsplattformen bieten auch speziellen Schutz für Käufer*innen.

Von Trusted Shops bis TÜV: Welches Siegel für Onlineshops taugt was?

Gütesiegel für Onlineshops sorgen für Sicherheit beim Einkaufen im Internet. Hier liest du, auf welche Siegel du dich verlassen kannst und wie du Fake-Shops erkennst.

4. Speichere deine Kartennummer nie im Browser

Beim Kauf gibst du außer deiner Kreditkartennummer auch die sogenannte Prüfnummer ein. Sie wird auch CVV oder CVC genannt, ist drei- bis vierstellig und befindet sich auf der Rückseite der Karte. Für sicheres Einkaufen im Internet ist wichtig, dass du beide Kartennummern nie im Browser speicherst. Auch wenn einige Browserbetreiber damit werben, dass du mit gespeicherten Daten schneller bezahlst: Gib die Nummern zu deinem eigenen Schutz jedes Mal neu ein.

Vorsicht, Phishing! So schützt du dich vor dem Datenklau per E-Mail

Phishing ist eine Betrugsmethode, bei der Kriminielle versuchen, über gefälschte E-Mails, Websites oder Nachrichten an deine persönlichen und finanziellen Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen. Deshalb solltest du niemals auf Links in verdächtigen E-Mails klicken oder eine nicht verifizierte Shopseite benutzen. Wie du dich noch gegen Phishing schützen kannst, erfährst du in diesem KlarMacher Artikel: Was ist Phishing?.

5. Schütze dich zusätzlich mit dem 3D-Secure-Verfahren

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme haben Geldinstitute das 3D-Secure-Verfahren entwickelt. Es dient der Authentifizierung von Karteninhaber*innen und Onlineshop und stellt sicher, dass keine Betrüger*innen an der Transaktion beteiligt sind. Bei Visa heißt das Verfahren Visa Secure, Mastercard nennt es Mastercard Identity Check TM. Wenn du dich für 3D-Secure registrieren möchtest, hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Über den Onlineshop: Du meldest deine Kreditkarte im Onlineshop für das 3D-Secure-Verfahren an. Der Shop leitet die Anfrage an deine Bank weiter. Danach musst du entweder eine persönliche Frage beantworten, zum Beispiel, wann dein Geburtstag ist. Oder du erhältst per SMS ein Passwort. Einmal eingegeben, ist die Registrierung abgeschlossen.
  2. Direkt über die Bank: Bei vielen Geldinstituten hast du die Möglichkeit, dich schon vor dem Shoppen anzumelden, zum Beispiel über ein Onlineformular. Du bist Kund*in bei der Hanseatic Bank? Dann findest du hier Informationen dazu, wie du Visa Secure nutzen kannst.

Und wie geht es nach der Anmeldung weiter? Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Manche Institute senden bei jedem Einkauf eine persönliche TAN an das Handy ihrer Kund*innen. Andere arbeiten mit persönlichen Mitteilungen und gesonderten Passwörtern. Das Resultat ist in jedem Fall das Gleiche: Onlineshopping auf höchster Sicherheitsstufe.

Mann bekommt SMS mit Passwort fürs Onlineshopping auf sein Smartphone
© iStock/shapecharge/2018  Dank 3D-Secure-Verfahren können Betrüger*innen nichts in deinem Namen bestellen, denn das geht z. B. nur mit dem Passwort auf deinem Smartphone.

6. Prüfe regelmäßig deine Kontobewegungen

Hundertprozentige Sicherheit können wir dir beim Onlineshopping mit Kreditkarte leider nicht versprechen, denn immer wieder kommt es online zu Kreditkartenbetrug. Auch wenn du aufpasst wie ein Schießhund und darauf achtest, im Internet sicher zu bezahlen: Was sich die Cyberkriminellen als Nächstes einfallen lassen, wissen wir nicht. Deshalb solltest du die Buchungen auf deinem Konto immer wieder kontrollieren. Falls du dabei tatsächlich eine Unstimmigkeit entdeckst: Solange du nicht fahrlässig gehandelt hast – kein Problem! Wenn du den Missbrauch unverzüglich an deine Bank meldest, bekommst du das verlorene Geld in der Regel bis zur Höhe der Haftungsbeschränkung zurück.

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