Die Kreditkartennummer: Wo sie steht. Was sie bedeutet
Kreditkartengesellschaft | Länge der Kreditkartennummer |
Visa | 13 oder 16 Stellen |
Mastercard | 16 Stellen |
American Express | 15 Stellen |
Diners Club | 14 Stellen |
Warum lässt sich die Kreditkartennummer fühlen?
Du hast bestimmt schon bemerkt, dass alle Kreditkarten gleich groß sind. Genauer gesagt: 85,60 Millimeter lang, 53,98 Millimeter breit und etwa 0,76 Millimeter dick. Das ist das Scheckkartenformat, wie es umgangssprachlich genannt wird. Amtlich heißt es „ID-1-Format“. Es gehört zur internationalen Norm ISO/IEC 7810. Die schreibt vor, dass Kreditkarten überall auf der Welt identische Abmessungen haben müssen.
Es gibt auch eine internationale Norm für die sogenannte Hochprägung: ISO/IEC 7811. Die Nummer ist nämlich in der Regel in die Karte eingestanzt, sodass du sie fühlen kannst. Die Hochprägung sorgte früher dafür, dass die Karte von analogen Imprintern gelesen werden konnte. Das sind mechanische Geräte, die die erhabene Kartennummer der Kreditkarte auf einen eingelegten Beleg durchdrücken. Dabei kommt es übrigens zu dem charakteristischen „Ritsch-ratsch“-Geräusch.
Das ist allerdings nur noch selten zu hören, weil die Abrechnung mittlerweile elektronisch per Magnetstreifen oder Chip erfolgt. Deswegen gibt es heute Kreditkarten auch ohne Hochprägung – zum Beispiel die der Hanseatic Bank, die seit Januar 2022 ausgegeben werden. Imprinter kommen heute nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, wenn etwa die modernen Apparate streiken. Zur Not können die Bezahldaten aber auch per Hand in die Abrechnungsbelege übertragen werden, wenn die Hochprägung fehlt.
Was bedeutet der Kreditkartencode?
Nachdem das geklärt ist, nun zur Kreditkartennummer selbst. Oder anders gesagt: zur Bedeutung ihrer vielen Stellen. Da fällt zunächst auf, dass diese in Blöcken aus mehreren Ziffern angeordnet sind. Diese Aufteilung soll die Nummer einfacher lesbar machen. Mehr steckt nicht dahinter.
Interessanter sind die ersten Stellen auf der Karte. Sie zeigen unter anderem, von welchem Kreditkartenunternehmen das jeweilige Exemplar stammt. Deshalb werden die sechs Ziffern am Anfang der Nummer als „Bank Identification Number“, kurz BIN, bezeichnet. Ein anderer, ebenfalls englischer Fachbegriff dafür ist „Issuer Identification Number“ (IIN). Auf Deutsch heißen sie „Emittentenkennnummer“ oder „Bankidentifikationsnummer“. Und natürlich gibt es auch dafür eine Norm: ISO 7812.
Demnach setzt sich die BIN so zusammen: Die erste Stelle beziehungsweise die ersten beiden Stellen stehen für die Kreditkartengesellschaft. Hier einige Beispiele:
Kreditkartengesellschaft | Bank Identification Number |
Visa | 4 |
Mastercard | 51 bis 55 |
American Express | 34 oder 37 |
Diners Club | 36 oder 38 |
Bei der Hanseatic Bank Kreditkartennummer ist die erste Ziffer eine vier – das heißt also, dass sie von Visa stammt. Die Kreditkarten von Mastercard beginnen mit den Nummern 51, 52, 53, 54 oder 55.
Die erste 4 in einer Visa-Kartennummer sowie die anderen Anfangs-Ziffern haben noch eine weitere Bedeutung. Sie zeigen nämlich, zu welchem Wirtschaftszweig (Branche oder Sektor) sich das herausgebende oder ausstellende Unternehmen zählt. Diese Ziffer am Anfang der Kreditkartennummer wird als Präfix oder als Major Industry Identifier (MII) bezeichnet. Dafür gilt nach ISO 7812 folgender Code:
Major Industry Identifier (MII) | Wirtschaftsweig |
0 | Finanzdienstleister (nach Norm ISO/TC 68) und ähnliche Unternehmen der Branche |
1 | Fluggesellschaften |
2 | Fluggesellschaften sowie zukünftige, noch nicht bezeichnete Branchen |
3 | Touristik und Unterhaltung |
4 und 5 | Bankwesen |
6 | Handel und Finanzen |
7 | Mineralölindustrie |
8 | Gesundheitswesen, Telekommunikation sowie zukünftige, noch nicht bezeichnete Branchen |
9 | frei nutzbar für nationale Bezeichnungen |
Somit können wir erkennen, dass unsere oben genannten Beispiele für Kreditkartengesellschaften zu folgenden Sektoren gehören:
- Visa und Mastercard zum Bankwesen
- American Express und Diners Club zu Touristik und Unterhaltung
Je nach Herausgeber der Karte stehen die zweite bis vierte Ziffer (Visa), beziehungsweise die dritte bis vierte Ziffer (zum Beispiel Mastercard), für den Anbieter der Karte. Das kann zum Beispiel deine Bank, die Sparkasse oder ein Automobilclub sein.
Bei einer Kreditkarte der Hanseatic Bank sind es drei Ziffern: 152. Weil die Hanseatic Bank mit dem Kreditkartenhersteller Visa zusammenarbeitet, sieht der erste Block jeder ihrer Kreditkarten so aus:
- Visa-Ziffer 4 und Hanseatic-Bank-Ziffern 152 ergeben 4152
Die Anbieter haben oft mehrere Arten von Kreditkarten im Programm. So gibt es Platin-, Gold- oder Standardkarten. Die lassen sich an der fünften Ziffer erkennen. Hier verwenden alle Anbieter einen eigenen Code. Das gilt auch für die sechste Stelle in der Kreditkartennummer. Sie markiert, ob sie beispielsweise eine Haupt- oder Zweitkarte, eine Partner- oder Firmenkarte ist.
Sicherheit von Kreditkarten: Merkmale einfach erklärt von der Hanseatic Bank.
Welchen Sinn haben Kontonummer und Prüfziffer von Kreditkarten?
Nach der sechsten Ziffer folgt eine individuelle Kontonummer, die mit der Kreditkarte verbunden ist. Nicht verwirren lassen: Das ist nicht die Nummer deines Bank- oder Sparkassenkontos, von dem die Rechnungsbeträge letztlich abgebucht werden. Die Kontonummer auf der Karte kommt von der Kreditkartengesellschaft. Bei Kreditkarten der Hanseatic Bank also von Visa. Oder bei Miles & More Kreditkarten der Lufthansa von Mastercard.
Die spezielle Kontonummer auf der Karte hat einen Sinn. Manche Menschen haben nämlich mehrere Kreditkarten, aber nur ein Bankkonto. Da jede Karte ihre eigene Kontonummer besitzt, kann die Kartengesellschaft sie jeweils mit dem Bankkonto der Kartenbesitzer*innen verknüpfen. So können mehrere Kreditkarten über ein Konto laufen.
Die letzte Stelle der Zahlenkolonne ist immer eine Prüfziffer. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Prüfnummer. Mit der Prüfziffer lässt sich feststellen, ob die komplette Kreditkartennummer in sich stimmig ist. Schließlich könnte sie auch frei erfunden und ausgewürfelt worden sein. Um das zu erkennen, wird ein bestimmtes Rechenverfahren verwendet, der sogenannte Luhn-Algorithmus. Damit können zum Beispiel Geschäfte herausfinden, ob eine Kreditkartennummer korrekt angegeben wurde oder nicht.
Fake-Kreditkartennummer: Wofür ist so etwas gut?
Im Internet findest du einige Listen mit „unechten“, also ungültigen Kreditkartennummern, die aber genauso aufgebaut sind wie eine echte. Man kann sie auch mit Generatoren wie diesem selbst erstellen. Natürlich funktionieren solche Fake-Kreditkartennummern nicht bei einem Einkauf. Sie werden genutzt, um Zahlungssysteme zu testen, zum Beispiel den Bezahlvorgang in einem Webshop.
Was ist die Kartenprüfnummer?
Und es gibt noch eine wichtige Nummer auf Kreditkarten: die Prüfnummer. Wie eben schon gesagt, ist sie nicht zu verwechseln mit der Prüfziffer – also der letzten Ziffer der Kreditkartennummer. Die Kartenprüfnummer, je nach Anbieter auch CVV, CVC oder CID genannt, ist ein Sicherheitscode von drei Ziffern. Du findest ihn auf der Rückseite der Kreditkarte. Wie der Name es schon verrät, dient die Prüfnummer der Sicherheit beim Bezahlen im Web. Onlineanbieter fragen zusätzlich noch zur Kreditkartennummer nach der Prüfnummer sowie dem Gültigkeitsdatum, um sicherzustellen, dass du die Karte in der Hand hältst und nicht eine fremde Person.
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