Sparen

Investieren, um zu sparen: Das geht (und staatliche Förderung gibt’s auch)

von Detlev Neumann, 28.06.2023

Wer richtig Geld sparen möchte, muss erstmal welches ausgeben. Klingt paradox? Stimmt aber häufig. Jedenfalls dann, wenn es um Investitionen geht, die künftige Ausgaben spürbar senken – etwa beim Wohnen oder der Mobilität, Stichwort: E-Auto. Am besten funktioniert das Prinzip „Investieren, um zu sparen“, wenn der Staat ordentlich Fördermittel locker macht. Hier einige Beispiele für Ausgaben, die richtig Geld einbringen.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Viele Investitionen im Haus und bei der Mobilität sparen unterm Strich bares Geld.
  • Der Staat fördert vor allem Maßnahmen zum Klimaschutz mit Zuschüssen und Krediten.
  • Die meisten Mittel werden über die KfW-Bank und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vergeben.

Elektroauto: Investition lohnt sich doppelt

Soll ich das Geld für meinen nächsten Wagen in ein E-Fahrzeug stecken? Das fragen sich viele Autofahrer*innen. Klar: Die Umwelt profitiert. Aber lohnt sich das auch wirtschaftlich? Ja!, ergab eine Studie des ADAC aus dem Jahr 2021. Das hat zwei Gründe.

  • Es gibt eine staatliche Förderung für Elektroautos. Bis 9.000 Euro sind bei einer Neuanschaffung drin. Anträge kannst du (nur online) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Achtung: Ab 2023 gelten für geförderte Fahrzeuge strengere Bedingungen – mehr darüber erfährst du beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
  • E-Autos sind im Normalfall von den Gesamtkosten her oft günstiger als Verbrenner. Zu diesem Ergebnis kamen die ADAC-Tester*innen, nachdem sie alle Ausgaben bei E-Fahrzeugen und Wagen mit herkömmlichem Antrieb miteinander verglichen hatten. Dafür berücksichtigten sie neben den Anschaffungskosten auch Ausgaben für Kraftstoff beziehungsweise Strom, Wartung, Kfz-Steuer (entfällt bei E-Wagen bis 2030) und Reparaturen. Besonders ins Gewicht fiel aber der niedrigere Wertverlust von E-Autos.

So hilft Vater Staat beim Hauskauf

In den eigenen vier Wänden zu wohnen, ist auf Dauer günstiger als ein Leben lang Miete zu zahlen. Ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung ist damit auch eine hervorragende Altersvorsorge. Über die öffentlich-rechtliche KfW-Bank kannst du eine staatliche Förderung für einen Hauskauf, einen Neubau oder den Erwerb einer Wohnung bekommen. Einzige Voraussetzung: Du musst dann selbst in deiner Immobilie wohnen.

Über das Wohneigentumsprogramm der KfW erhältst du einen Förderkredit von bis zu 100.000 Euro mit einem effektiven Jahreszins von unter einem Prozent. Den Kreditantrag stellst du bei deinem Finanzierungspartner, also in der Regel bei deiner Bank oder Bausparkasse. Übrigens: Auch für Bausparverträge gibt es eine staatliche Förderung, zum Beispiel in Form einer Wohnungsbauprämie. Letztere erhalten allerdings nur Sparer*innen mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von höchstens 35.000 Euro. Hier findest du mehr Informationen zur staatlichen Förderung beim Bausparen.

Bei der Gestaltung der eigenen vier Wände langfristig denken

Damit du auch im Alter möglichst lange im Eigenheim bleiben kannst, solltest du frühzeitig über barrierefreie Umbaumaßnahmen nachdenken. Investitionen in zusätzliche Ausstattungen helfen dir später dabei, Geld für Pflegekräfte und Pflegeheime zu sparen. Auch der Staat hat Interesse daran, den Ausbau barrierefreier Maßnahmen zu fördern. Der immer größer werdende ältere Teil der Bevölkerung erhält so von der Gemeinschaft mitfinanzierte Unterstützung und Pflegekosten.  

Auch die KfW-Bank fördert Baumaßnahmen für barrierefreies Wohnen. Du kannst dabei zwischen einer Einmalzahlung oder einem Förderkredit wählen. Übrigens: Das Geld gibt es nicht nur für Arbeiten, die dir jetzt im Alltag helfen. Du bekommst es auch für Projekte, die du aktuell verwirklichst, obwohl du vielleicht erst in einigen Jahren darauf angewiesen bist. 

Neben einzelnen Umbaumaßnahmen ist es möglich, dass du dir den Standard „Altersgerechtes Haus” als Komplettpaket finanzieren lässt. Dabei musst du sowohl den Zugang als auch Wohn- und Schlafzimmer sowie Küche und Bad barrierefrei gestalten. Beachte jedoch, dass energetische und ästhetische Maßnahmen sowie Brandschutzvorkehrungen nicht gefördert werden. 

Ein Architekt und ein junges Paar gehen an einem Tisch in einem Rohbau Baupläne und eine Liste durch
© istock/skynesher/2017  Staatliche Förderung erleichtert den Kauf einer selbst bewohnten Immobilie.

Heizkosten senken und staatliche Förderung einstreichen

Wenn du bereits seit einiger Zeit Eigentümer*in eines Hauses bist, lohnt es sich, das ältere Gebäude energetisch zu modernisieren. Im Ergebnis wirst du eine Menge Energie sparen und damit bares Geld. Experten raten: Investier in regenerative Energien, und nutz die staatliche Förderung für Wärmedämmung und neue Fenster! Die Modernisierung kostet dich dann weniger als du vielleicht denkst.

Steuern sparen durch Investieren: Zum Beispiel mit neuen Fenstern

Den Einbau neuer Fenster kannst du gleich mehrfach fördern lassen. Zunächst einmal lassen sich die Ausgaben von der Steuer absetzen. Die zweite Fördermöglichkeit: ein Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Kosten beim BAFA. Dazu müssen die Fenster bestimmte Dämmeigenschaften erfüllen, und eine Energieeffizienzberatung muss an der Maßnahme beteiligt sein. Die stellt auch den Antrag beim Bundesamt (hier auf einen Blick staatliche Förderungen, die es sonst noch über das BAFA gibt).

Wenn du dennoch nicht genug Geld für eine Modernisierung zur Verfügung hast, gibt es als dritte Möglichkeit einen zinsgünstigen Kredit bei der KfW-Bank.

Wärmedämmung mit staatlicher Förderung: So geht’s

Sparen und Investieren schließen sich auch beim Thema Wärmedämmung nicht aus. „Allein mit einer Fassadendämmung und Sonnenschutz an den Fenstern können Sie bis zu 35 Prozent Energiekosten sparen“, so eine Mitteilung der KfW-Bank, die deine Wärmedämmung mit Krediten und Zuschüssen unterstützt. Auch hier brauchst du wieder die Mitarbeit einer Energieberatung. Erfüllt die Dämmung dann noch die vorgegebenen Mindestanforderungen, erhältst du auf Antrag einen günstigen Kredit in Höhe von bis zu 150.000 Euro, einen Tilgungszuschuss sowie weitere Zuschüsse (zum Beispiel für eine Baubegleitung).

Beim Heizen in erneuerbare Energien investieren

Eine staatliche Förderung ist für den Austausch der Heizung ebenso vorgesehen wie für eine Optimierung bestehender Heizungen. Wenn du statt einer alten Ölheizung künftig beispielsweise eine Gas-Hybridheizung nutzt, sieht die staatliche Förderung sogar einen zusätzlichen Bonus vor. 

Bei der Höhe der Förderung kommt es auf die Art der Modernisierung an. Laut einer Information der Verbraucherzentralen unterstützt dich der Staat unter anderem bei der Umstellung auf:

  • Wärmepumpen
  • Biomasse-Anlagen
  • Solarthermieanlagen
  • Gas-Hybridheizungen
  • Gasbrennwertheizungen
  • Erneuerbare-Energien-Hybrid-Heizungen
  • Fernwärme
  • Maßnahmen zur Optimierung einer bestehenden Heizung
Eine Frau kontrolliert mit einer Hand am Heizkörper sowie mittels einer Smart-Home-App auf einem Tablet die Temperatur
© istock/deimagine/2021  Die finanziell unterstützte Anschaffung einer modernen Heizung kann sich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch lohnen.

Photovoltaik: Strom erzeugen mit der Kraft der Sonne

Strom, der von einer Photovoltaik-Anlage erzeugt wird, kostet pro Kilowattstunde in der Regel weniger als „normaler“ Strom vom Energieversorger. Und: Weil das gleichzeitig umweltfreundlich ist, unterstützen Bund, Länder und Kommunen Photovoltaik mit unterschiedlichen Formen staatlicher Förderung.

Unmittelbar profitierst du von der Einspeisevergütung, die du für Solarstrom erhältst, den du nicht selbst verbrauchst, sondern ins öffentliche Netz einspeist. Zinsgünstig finanzieren lässt sich die Investition über die KfW. Außerdem gibt es unter Umständen für die Anlage und den benötigten Batteriespeicher Zuschüsse, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind (zur staatlichen Förderung nach Bundesland hier eine Übersicht). Auch einzelne Städte gewähren manchmal Zuschüsse. Dazu erkundige dich am besten direkt bei deiner Gemeinde.

Welche Voraussetzungen müssen für die staatliche Förderung erfüllt sein?

Ob du Fördermittel bekommst oder nicht, hängt unter anderem von der Effizienz der geplanten Maßnahmen ab. So müssen zum Beispiel bei neuen Fenstern oder bei der Wärmedämmung bestimmte Mindeststandards eingehalten werden. Ganz wichtig: Du musst Fördermittel immer beantragen, bevor die Arbeiten beginnen. Anders beim Kauf eines E-Autos: Hier brauchst du den Kaufvertrag, um deinen Antrag auf Zuschüsse stellen zu können. Erkundige dich also vorher, ob die Anschaffung deines Wunschwagens förderfähig ist. 

Mach dein Haus zum Smart Home – mit staatlicher Unterstützung

Die Heizung stellt sich von selbst auf die optimale Raumtemperatur ein, Leuchten schalten sich automatisch aus, wenn niemand im Raum ist, und die Waschmaschine springt selbstständig an, wenn der Strom am günstigsten ist. Es gibt fast nichts mehr, was ein Smart Home heutzutage nicht kann. Mit einer Investition in intelligente Hilfsmittel kannst du Nebenkosten drastisch senken. 

Der Staat unterstützt dich dabei unter anderem mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), durch steuerliche Erleichterungen und Förderprogramme der KfW-Bank. Das Angebot ist ausgesprochen umfangreich. Die wichtigsten Fördermöglichkeiten finden du hier.

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