Wie lassen sich mit weniger Kraftstoff mehr Kilometer fahren?
Motor laufen lassen: Welches Bußgeld droht?
Motor laufen lassen: Welches Bußgeld droht?
Die Straßenverkehrsordnung besagt: Unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen sind verboten. Das heißt auch: Motor aus, wann immer es geht. Laut Gesetz ist es aber keine Straftat, den Motor unnötig laufen zu lassen, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Deshalb kommt man meistens mit einem Bußgeld von 80 Euro davon.
Niedertourig fahren
Seien Sie stets im höchstmöglichen Gang unterwegs. Das führt zu niedrigen Drehzahlen und damit zu weniger Verbrauch. So können Sie oft problemlos im vierten oder einem höheren Gang in der Stadt fahren. Auf diese Weise lassen sich nach Angaben des Bundesumweltamts 20 bis 25 Prozent Sprit auf 100 Kilometer sparen. Weiterer Vorteil: Weil der Motor langsamer dreht, verursacht er weniger Lärm.
Fahrtraining: Wie kann man Sprit sparen? | Gut zu wissen | BR
Zügig beschleunigen
Treten Sie beim Anfahren ruhig beherzt aufs Gaspedal. Denn das verbraucht weniger Treibstoff als langsames Beschleunigen. Außerdem erreichen Sie damit schneller Ihre Zielgeschwindigkeit und können dann eher in einem hohen Gang spritsparend fahren.
Motorbremse oder Leerlauf nutzen
Wenn Sie sich einer geschlossenen Ortschaft, heruntergelassenen Eisenbahnschranke oder roten Ampel nähern: Gehen Sie vom Gas runter, um langsamer zu werden beziehungsweise auszurollen. Lassen Sie dabei den Gang eingelegt, um die Motorbremse zu nutzen. Viele Autos reagieren darauf mit einer Schubabschaltung, die die Treibstoffzufuhr vorübergehend unterbricht. Heißt: Bis Sie wieder beschleunigen, verbrauchen Sie keinen Kraftstoff. Wenn Ihr Auto die Funktion der Schubabschaltung nicht hat, sparen Sie im Leerlauf mehr Kraftstoff ein.
Im Stand Motor abschalten
Um Treibstoff zu sparen, schalten moderne Automodelle im Stand automatisch den Motor ab. Das ist die sogenannte Start-Stop-Automatik, abgekürzt SSA. Ist ihr Wagen nicht damit ausgestattet, sollten sie das manuell übernehmen. Das lohnt sich beispielsweise während längerer Rotphasen von Ampeln, vor geschlossenen Bahnübergängen oder im Stau.
Krieg in der Ukraine: Warum wurde Sprit so teuer?
Krieg in der Ukraine: Warum wurde Sprit so teuer?
Am 25. Februar 2022, also gleich am nächsten Tag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, schnellten die Spritpreise in Deutschland um bis zu 30 Prozent in die Höhe. Durch den Krieg und die wirtschaftlichen Sanktionen für Russland besteht die Gefahr, dass die Europäische Union die Importe aus Russland stoppt. Zuvor wurde teils ein Drittel des Rohöls in Deutschland aus Russland importiert. Die potenzielle Verknappung des Rohstoffes und die aktuell hohe Nachfrage treiben die Preise für Diesel und Benzin in die Höhe. Aber: Schon vor dem Krieg waren die Öl-Preise auf Rekordhöhe.
Umweltschonendes fahren: Grundsätzliches
Wodurch erhöht sich der Kraftstoffverbrauch außerdem? Es gibt noch ein paar weitere Möglichkeiten, langfristig die Umwelt und Geldbörse zu schonen.
Klimaanlage und Co. nur bei Bedarf
Eingeschaltete elektrische Geräte kosten indirekt Diesel oder Benzin, denn sie zapfen ihre Energie aus dem Bordnetz. Das wird vom Generator versorgt und der wiederum vom Motor. Je mehr Strom Klimaanlage, Medienzentrale, Heckscheibenheizung oder Assistenzsysteme ziehen, desto mehr Treibstoff muss der Antrieb verbrennen. Abhängig vom Fahrzeug und den Einstellungen kann beispielsweise eine aktive Klimaanlage einen Mehrverbrauch von 0,3 bis 1,5 Liter auf 100 Kilometern verursachen. Schalten Sie deshalb Stromverbraucher nur so lange ein, wie Sie sie brauchen.
Kurzstrecken vermeiden
Ein kalter Motor verbraucht mehr Kraftstoff als ein warmer. Bis er die optimale und spritsparende Betriebstemperatur erreicht, müssen Sie mehrere Kilometer fahren. Heißt: Auf Kurzstrecken schluckt er unverhältnismäßig viel. Deshalb sollten Sie Fahrten über geringe Distanzen vermeiden oder mehrere miteinander kombinieren, um länger am Stück zu fahren. Noch besser: Sie lassen das Auto stehen und bewältigen ein paar Meter zu Fuß oder schwingen sich aufs Fahrrad.
Fahrzeug regelmäßig warten
Ein schlecht eingestellter Motor oder altersschwache Verschleißteile können den Spritdurst eines Fahrzeugs vergrößern. Zu den Übeltätern zählen verstopfte Luftfilter, abgenutzte Zündkerzen, verschmutzte Öle oder nicht optimal justierte Einspritzanlagen. Deshalb sollten Sie die Wartungsintervalle des Herstellers beachten und Ihr Auto regelmäßig zur Inspektion bringen.
Auto mit wenig Verbrauch fahren
Steht der Kauf eines neuen oder gebrauchten Wagens an, sollten Sie auf dessen Kraftstoffverbrauch achten. Mit einem genügsamen Motor lässt sich richtig viel Sprit sparen. Auch die Wahl zwischen Benziner, Diesel- und Hybridauto hat darauf Einfluss. Generell sind der Verbrauch und damit die Treibstoffkosten Benzinern eher höher. . Es gibt allerdings auch moderne und sehr sparsame Benziner mit vergleichsweise niedrigen Anschaffungspreisen, Versicherungsprämien und Steuern. Am besten rechnen Sie durch: Wie viel werden Sie fahren und wie viel Kraftstoff verbrauchen? Lohnt sich dann eher das eine oder das andere Modell?
Spritspar-Training machen
Grau ist alle Theorie: Dass die genannten Tipps nicht nur auf dem Papier stehen, sondern wirklich etwas bringen, merken Sie bei einem Spritspar-Lehrgang (zum Beispiel beim ADAC). Dabei sind Sie unter Anleitung und Begleitung zunächst auf Ihre übliche Weise unterwegs. Dann fahren Sie dieselbe Strecke noch einmal – diesmal nach den Vorgaben der Trainer*innen. Die Verbrauchswerte beider Touren werden protokolliert und die Unterschiede mit Ihnen besprochen. Daraus können Sie viel für spritsparendes Fahren lernen.