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Wasser sparen: Mit diesen 7 Tipps die Haushaltskasse aufbessern

von Bianca Sellnow, 24.10.2022

Die letzte Nebenkostenabrechnung zeigt es deutlich: Durch Ihre Hähne strömt jährlich jede Menge Wasser. Außerdem erhöht Ihre Gemeinde gefühlt ständig die Wasserkosten. Und das flüssige Nass tropft ein immer größeres Loch in Ihre Haushaltskasse. Doch damit können Sie ganz einfach Schluss machen. Die KlarMacher zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Wasserverbrauch – und damit die jährlichen Kosten – ganz einfach um bis zu 50 Prozent verringern können.

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Hunderte Euro pro Jahr sparen mit dem richtigen Händchen fürs Wasser

Hunderte Euro pro Jahr sparen mit dem richtigen Händchen fürs Wasser

In einem Haushalt mit vier Personen können die jährlichen Wasserkosten durchaus 1.000 Euro überschreiten. Wer hier die Hälfte spart, kann für die übrigen 500 Euro schon ein paar Tage an die See fahren, die neueste Playstation kaufen oder auch einen Gartenpool für die ganze Familie anschaffen. Es bis dahin zu schaffen, bedeutet einige Umstellungen. Es gibt aber auch einige Tipps, mit denen Sie ohne viel zu tun schon enorm viel Wasser sparen.

1. Sparen wie von selbst: Düsen und Duschköpfe

Mit diesem Tipp kann wirklich jeder Wasser sparen. Denn: Dafür müssen Sie nur einmal etwas tun. Und zwar spezielle Aufsätze für Ihre Wasserhähne kaufen und anschrauben. Mit Spardüsen an den Waschbecken und einem effizienten Duschkopf sparen Sie dann von ganz allein richtig viel Wasser.

Wenn normalerweise rund 15-20 Liter pro Minute beim Duschen fließen, dann ist es mit den Spar-Duschköpfen nur noch die Hälfte oder noch weniger. Und zwar ohne dass Sie unter der Brause einen großen Unterschied merken. Das Gleiche erreichen Sie mit den Aufsätzen, die Sie an Ihre Wasserhähne schrauben.

Aber was bedeutet das in Geld? Unter Umständen so einiges. Ihre tatsächliche Ersparnis hängt zwar stark davon ab, wie viel Wasser überhaupt aus Ihren Hähnen strömt und wie effizient Ihre derzeitigen Düsen und der Duschkopf sind. Eine ordentliche Ersparnis dürfte aber dabei herauskommen. Denn wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) angibt, kann bereits ein Drei-Personen-Haushalt nur mit einem neuen Duschkopf bis rund 400 Euro pro Jahr einsparen.

Aus einem Duschkopf sprüht Wasser heraus
© istock/harmpeti/2016  Der ideale Duschkopf ist kraftvoll und spart jede Menge Wasser.

2. Schnell mal unter die Dusche hüpfen

Ein Vollbad verbraucht um die 120-140 Liter Wasser. Damit ist die Badewanne der Geldfresser im Bad. Da kann die Dusche locker gegenhalten. Mit dem entsprechenden Wasserspar-Duschkopf verbrauchen Sie hier nur maximal 12 Liter pro Minute. 

Um eine Badewanne vollzubekommen, müssten Sie in der Regel deutlich länger als 10 Minuten duschen. Wer kürzer unter der Brause steht, spart pro Minute bares Geld.

3. Den Hahn zudrehen: Wasserschlachten ade

Eigentlich ist es klar, aber vielleicht denken Sie nicht immer daran: Beim Zähneputzen, Einseifen der Hände oder auch Einschäumen der Haare unter der Dusche drehen Sie am besten das Wasser ab. Das kann übers Jahr hinweg Tausende von Litern und Dutzende Euros einsparen. Um sich an diesen Spar-Vorsatz zu halten, können kleine Helfer nützlich sein:

  • Kleben Sie direkt neben den Wasserhahn einen Sticker, zum Beispiel in Form eines Stoppschildes. (Wer es professioneller möchte, kann auch Wasserspar-Aufkleber online oder im Handel kaufen.)
  • Füllen Sie vor dem Zähneputzen direkt den Zahnputzbecher für später zum Ausspülen. Wenn der Becher voll ist, schließen Sie den Hahn ziemlich wahrscheinlich automatisch, damit er nicht überläuft. Außerdem brauchen Sie so kein weiteres Wasser aus dem Hahn, er kann also geschlossen bleiben.
  • Knoten Sie ein rotes Bändchen an die Zahnbürste oder die Shampooflasche. Das erhöht die Aufmerksamkeit und kann quasi als Gedächtnisstütze dienen.

Extratipp: Nicht auf warmes Wasser warten. Die Hände oder das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen ist nicht nur erfrischend. Es spart auch Wasser. Denn es kann bis zu einer halben Minute dauern, bis aus dem Hahn warmes Wasser sprudelt.

Ein Mann liegt entspannt in einer Badewanne voll Wasser
© istock/DaniloAndjus/2018  So entspannend ein Bad auch sein kann, der Wasserverbrauch in der Wanne liegt weit über dem einer kurzen Dusche.

4. Maschinen bis zum Anschlag füllen

Wasch- oder Spülmaschinen haben heute zwar oft Programme, in denen sie bei halber Befüllung weniger verbrauchen. Aber so effizient wie eine volle Maschine waschen oder spülen sie damit in der Regel trotzdem nicht. Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kommen beispielsweise Waschmaschinen mit Mengenautomatik bei halber Beladung nur auf eine Einsparung von etwa 20 Prozent.

Um Wasser zu sparen, gilt deshalb: Warten Sie, bis Sie eine volle Ladung zusammenhaben und stellen Sie das Gerät erst dann an. So nutzen Sie die Maschine am effizientesten. Das Öko-Programm zu verwenden, kann darüber hinaus nochmal einige Liter Wasser pro Ladung einsparen. Und: Wer noch denkt, Geschirr mit der Hand abzuwaschen könnte sparsamer sein, wird enttäuscht. Der Geschirrspüler verbraucht in der Regel deutlich weniger Wasser.

Extratipp: Auch das Gerät selbst kann einen Unterschied machen. Eine uralte Waschmaschine kann gut einige tausend Liter pro Jahr mehr Wasser verbrauchen als ein besonders effizientes modernes Gerät. Zusammengezählt mit der Ersparnis beim Stromverbrauch können Sie so bis rund 40 Euro pro Jahr einsparen. Hält die moderne Maschine mehr als zehn Jahre lang, sind das schon 400 Euro. Bei einem Dauerbrenner von 20 Jahren haben Sie mit gesparten 800 Euro eine neue Maschine vielleicht sogar komplett raus.

Gut zu wissen: In Deutschland müssen wir uns (noch) nicht um den Wasserstand sorgen

Gut zu wissen: In Deutschland müssen wir uns (noch) nicht um den Wasserstand sorgen

In Deutschland ist genug Trinkwasser vorhanden – grundsätzlich jedenfalls. Denn extreme Dürren, wie im Sommer 2018, können durchaus zu Engpässen führen. Und Forscher befürchten, dass mit dem Klimawandel noch mehr Dürreperioden auf uns zukommen. Wassersparen wird deshalb auch aus diesem Grund immer wichtiger werden.

5. Stopp-Taste benutzen – oder das WC austricksen

In einen normalen Spülkasten passen neun Liter Wasser. Einmal auf die Taste gedrückt, spült die Toilette meistens, bis der Kasten leer ist. Doch Sie können diesen Verbrauch auf rund drei Liter senken – und zwar mit nur einem Tippen auf die Stopp-Taste.

Bei fünf Spülungen am Tag sparen Sie dann pro Person im Schnitt 30 Liter. Das sind 10.950 Liter pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Literpreis von 0,2 Cent in Deutschland sparen Sie dadurch 21,90 Euro pro Jahr. Pro Person.

Sie haben keine Stopp-Taste oder vergessen immer, sie zu drücken? Kein Problem, hier kann Ihnen ein uralter Trick helfen: der Backstein im Spülkasten. Er verringert von vornherein die Wassermenge, die pro Spülgang zur Verfügung steht. Den Backstein gibt es inzwischen auch aus Gummi zu kaufen für eben diesen Zweck.

Ein Tropfen hängt an einem Wasserhahn über einem Sparschwein
© istock/AndreyPopov/2018  Stellen Sie das Tropfen am Wasserhahn ab, spart das übers Jahr hinweg einiges an Geld ein.

6. Abstellen, was nervt: Wasserhahn dicht machen

Der Wasserhahn tropft und tropft und tropft. Was Sie vielleicht auf Dauer in den Wahnsinn treibt, kann auch Ihren Wasserverbrauch im Jahr über 1.000 Liter nach oben schrauben. Wie das geht?

Rechnen wir mal nach: 40 Tropfen sind in etwa zwei Milliliter. Fließt so viel pro Minute unnütz den Abfluss hinunter, sind das pro Tag schon 2,88 Liter, und pro Jahr rund 1.051 Liter. Das ist auf den Gesamtverbrauch gesehen kein riesiger Posten. Aber legen Sie noch wenige Liter drauf, könnten Sie davon schon 10 Vollbäder nehmen.

Einen tropfenden Wasserhahn abzustellen schont also nicht nur Ihre Nerven, sondern auch den Geldbeutel. Und meistens ist es auch ganz einfach. Denn oft ist nur eine Dichtung nicht mehr in Ordnung, die ausgetauscht werden muss.

7. Beim Einkaufen tausende Liter Wasser weltweit sparen

In Ihrem Haushalt sparen Sie schon richtig viel Wasser? Dann machen Sie doch auf dem Rest der Welt weiter. Das bringt Ihnen zwar nicht unbedingt zusätzliches Geld ein, aber vielleicht ein gutes Gewissen. 

Denn durch Ihre alltäglichen Einkäufe verbrauchen Sie rund satte 4.000 Liter Wasser am Tag. Dieses sogenannte virtuelle Wasser fällt beispielsweise für die Aufzucht von Tomaten an, die Sie aus dem Supermarkt holen. Fabriken verbrauchen es für die Herstellung Ihrer Jeans, Ihres Autos oder Ihres Computers.

Video: Virtuelles Wasser einfach erklärt

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Wie dadurch 4.000 Liter am Tag zusammenkommen sollen? Das ist nur ein Mittelwert. Er beruht auf diversen Statistiken für den Wasserverbrauch von Produkten und dem durchschnittlichen Einkaufsverhalten. Der ermittelte Wert wird auch Wasserfußabdruck genannt. Hier ein paar Beispiele von den Seiten des Water Footprint Network dafür, welchen weltweiten Wasserverbrauch bestimmte Produkte in etwa verursachen:

  • Eine Tüte Kartoffelchips mit 250 g: ca. 260 Liter
  • Ein Kilo Rindfleisch: ca. 15.400 Liter
  • Eine Tasse Kaffee: ca. 130 Liter
  • Eine Jeans: ca. 8.000 Liter

Schon bei dieser kleinen Auswahl kommt für viele von uns über das Jahr gerechnet einiges zusammen. Und da viele der bei uns erhältlichen Produkte nicht in Deutschland produziert werden, fällt der größte Teil dieses virtuellen Wassers im Ausland an. Häufig in Ländern, die sowieso schon unter Trockenheit und Wasserknappheit leiden. 

Aber wie können Sie dieses Wasser sparen? Grundsätzlich lohnt es sich, auf saisonale und regionale Lebensmittel zu setzen. Wird die Tomate oder das Rind in Südspanien oder Brasilien aufgezogen, verbraucht das deutlich mehr Wasser, als wenn es aus Deutschland kommt. Auch sollten Sie auf nachhaltige Herstellung achten. Diese bemüht sich nämlich auch den Wasserfußabdruck von Produkten möglichst niedrig zu halten. 

Sie möchten mehr über virtuelles Wasser wissen und wie es sich sparen lässt? Auf der Seite virtuelles-wasser.de der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V. finden Sie viele nützliche Infos dazu.

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