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Autokredit: Ihr Schlüssel zum neuen Wagen

Symbolbild Leuchtturm
von Redaktion KlarMacher, 26.07.2019

Makelloser Lack, schnittige Form, moderne Ausstattung, betörender Duft im Innenraum ... Ein Neuwagen ist für viele Menschen ein Wunschtraum auf vier Rädern. Die Sache hat nur einen Haken: Nicht jeder kann den kompletten Preis für ein frisch vom Band gelaufenes Modell auf den Tisch legen. Muss er aber auch nicht. Anstatt das ganze Geld auf einen Schlag zu bezahlen, lässt sich das gute Stück über Raten finanzieren – mit einem Autokredit. Was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier.

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Fahrzeug finanzieren – Ein Kredit für den Autokauf

30.250 Euro – so viel kostete im Jahr 2018 ein fabrikneues Auto im Durchschnitt. Das hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) ausgerechnet. Wer gerade nicht so viel auf der hohen Kante hat, braucht trotzdem nicht auf einen fahrbaren Untersatz zu verzichten.

Die Alternative heißt Autokredit. Wer ihn aufnimmt, zahlt sein Fahrzeug über einen längeren Zeitraum mit monatlichen Raten ab. Hat er alles beglichen, besitzt er das Auto. Merke: Der Autokredit ist zweckgebunden! Das heißt, er darf nur für die Autofinanzierung verwendet werden. Das müssen Sie gegebenenfalls dem Kreditgeber nachweisen.

Dieser Kreditgeber kann die Hausbank des Käufers sein, der Autohändler, der Fahrzeughersteller oder ein spezialisiertes Unternehmen. Autokredite gibt es auch bei Online-Anbietern. Um die besten Konditionen zu finden, sollten kostenbewusste Käufer zum Beispiel Vergleichsportale im Internet nutzen. Und nicht vergessen: Die Fahrer sind für den Wagen verantwortlich. Sie müssen zusätzlich zu den Raten die Kosten tragen für Wartung, Reparaturen, Versicherung und Steuern.

Übrigens: Auch Gebrauchtwagen können Sie per Autokredit kaufen. Auf Portalen wie juhu.auto finden Sie oft den passenden Wagen inklusive Finanzierungsangebot in einem.

Fahrzeug finanzieren - Reparaturen
© istock/rclassenlayouts/2019  Wer sein Auto finanzieren will, sollte einkalkulieren, dass er nicht nur für die Raten, sondern auch für Inspektionen und Reparaturen des Wagens aufkommen muss.

Autokredit – der Oldtimer der Fahrzeugfinanzierung

Der Autokredit ist der klassische Weg, um ein Fahrzeug zu finanzieren. Grundsätzlich funktioniert er wie ein normaler Kredit. Das heißt, dass der Kaufpreis mit monatlich gleichbleibenden Raten abgezahlt wird. Deren Höhe ergibt sich aus der vereinbarten Laufzeit, dem Zins, dem Anbieter – und Ihren finanziellen Möglichkeiten.

Im Vergleich zum üblichen Kredit ist der Autokredit in der Regel günstiger. Das liegt daran, dass Sie mit dem Wagen eine konkrete Sicherheit in der Hinterhand haben. Schließlich ist das Auto etwas wert. Sollten Sie mal nicht in der Lage sein, die Raten zu bezahlen, kann Ihr Kreditgeber (etwa die Bank) es verkaufen. Mit einem Darlehen beispielsweise für eine bereits erlebte Urlaubsreise kann er das nicht machen.

Deshalb verlangen Banken bei der Finanzierung eines Autos oft, dass Sie ihnen die wichtigsten Fahrzeugpapiere überlassen. Im gleichen Zug fordern sie eine Sicherheitsübereignung. Damit gehört der Wagen für die Laufzeit des Autokredits praktisch der Bank. Aber keine Sorge: Sie dürfen den Wagen weiterhin uneingeschränkt fahren. Und sind alle Raten bezahlt, sind Sie sein alleiniger Besitzer.

Ein wie neu wirkender beiger Packard Phaeton Model 640 von 1929 als Sinnbild für die Fahrzeugfinanzierung durch einen Autokredit
© istock/leekris/2013  Alt, aber bewährt: Ein klassischer Autokredit ist eine gute Wahl.

Für den Autokredit spricht, dass er einfach aufgebaut ist und dem Käufer eine klare Struktur mit unveränderlichen Raten bietet. So lässt sich das Fahrzeug kontrolliert finanzieren. Ein Gegenargument: Die monatlichen Beiträge sind vergleichsweise hoch und nicht flexibel.

Autokredit mit Schlussrate – Finanzierung mit dickem Ende

Es muss nicht immer der traditionelle Ratenkredit sein. Andere Modelle bieten mehr finanziellen Spielraum. Etwa die Finanzierung mit Schlussrate, bei der Sie von niedrigeren Raten profitieren. So können Sie womöglich sogar während der Abzahlphase noch etwas ansparen. Und das Geld für etwas anderes nutzen – oder damit die Schlussrate begleichen. Den Autokredit mit Schlussrate gibt es vor allem in den beiden folgenden Varianten.

Autokredit als Ballonfinanzierung

Die Ballonfinanzierung funktioniert so: Die Laufzeit liegt in der Regel zwischen zwölf und 60 Monaten. Währenddessen fallen – verglichen mit dem klassischen Autokredit – geringe Raten an. Sie sind sogar so niedrig, dass am Ende noch der größere Teil vom aufgenommenen Betrag fehlt.

Was übrig ist, müssen die Kreditnehmer auf einen Schlag überweisen. Idealerweise von dem Geld, das sie wegen der vorher niedrigen Raten bis dahin angespart haben. Die Höhe dieser Schlussrate wird zum Vertragsbeginn festgelegt und hängt vom angenommenen Restwert des Autos ab. Sollte nicht genug Geld für die Schlussrate da sein, muss der Rückstand gegebenenfalls über einen separaten Kredit beglichen werden.

Eine junge Frau sitzt entspannt mit einem Becher Kaffee auf ihrem Sofa
© istock/Tempura/2017  Weitsichtig geplant, ist ein Autokredit mit Schlussrate eine flexible Alternative zum Ratenkredit.

Für die Ballonfinanzierung – auch Restratenfinanzierung genannt – sprechen die recht günstigen Raten und die lange Laufzeit. An deren Ende allerdings steht als Nachteil die hohe letzte Abzahlung. Außerdem ist Disziplin nötig, um während der Laufzeit genug Geld für die Restrate anzusparen. Und: Unterm Strich ist die Ballonfinanzierung meist teurer als der klassische Autokredit.

Die 3-Wege-Finanzierung

Diese Variante ist mit der Ballonfinanzierung praktisch identisch und läuft nach denselben Regeln ab. Ihren Namen verdient sich die 3-Wege-Finanzierung erst am Ende der Laufzeit. Denn da haben die Kreditnehmer drei Möglichkeiten.

  1. Sie geben das Auto zurück und ersparen sich so die hohe Schlussrate.
  2. Sie begleichen die Schlussrate und besitzen damit das Fahrzeug.
  3. Sie finanzieren die Restschuld mit einem weiteren (Auto-)Kredit. Auch dann gehört der Wagen ihnen.

Ein Vorteil der 3-Wege-Finanzierung – abgesehen von den attraktiven Raten – ist ihre Flexibilität. Wer sie nutzt, muss sich nicht von Anfang an festlegen. Je nach ihren aktuellen Möglichkeiten können die Kreditnehmer das Auto behalten oder zurückgeben. Für letzteren Fall ist allerdings der Zustand des Fahrzeugs zu beachten. Sollte es Beschädigungen oder Defekte aufweisen, werden zusätzliche Gebühren fällig.

Ansonsten gelten im Vergleich zum Autokredit dieselben Nachteile wie bei der Ballonfinanzierung: hohe Schlussrate und Gesamtkosten.

Drei Richtungspfeile auf einer asphaltierten Fahrbahn stehen für die Wahlmöglichkeiten der 3-Wege-Finanzierung
© istock/AndreasWeber/2011  Mit der 3-Wege-Finanzierung halten sich Kreditnehmer bis zum Ende der Laufzeit mehrere Optionen offen.

Autokredit – Das sind die Voraussetzungen

Ob Autokredit mit Schlussrate oder ohne – wer sein Fahrzeug finanzieren will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In der Regel gehören dazu:

  • Volljährigkeit
  • Deutsche Staatsangehörigkeit oder gültige Aufenthaltserlaubnis
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Konto bei einem Geldinstitut in Deutschland
  • Geregeltes Einkommen
  • Kein negativer Eintrag bei der Schufa

Letztlich sind dieselben Regeln einzuhalten wie bei einer normalen Kreditaufnahme. Fehlt es an nur einer der Bedingungen, erschwert das die Autofinanzierung. Oder macht sie sogar unmöglich. Deshalb sollte vor einer Kreditanfrage der Schufa-Score überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.

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