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Schufa-Score verbessern: 7 einfache Tipps

von Thorsten Schierhorn, 08.12.2023

Da wirbt der Elektronikfachmarkt für den tollen neuen Fernseher mit Null-Prozent-Finanzierung – aber ausgerechnet Ihnen will er keinen Kredit gewähren? Der Grund dafür könnte Ihre Schufa-Auskunft sein. Die gibt an, wie kreditwürdig Sie sind. Eine schlechte Bewertung ist natürlich ärgerlich, aber nicht in Stein gemeißelt. Manchmal reichen schon ein paar simple Maßnahmen, um den eigenen Schufa-Score zu verbessern.

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Vorsicht: Nicht tricksen!

Fast 100 Personen pro Monat googeln nach „Schufa Score verbessern Tricks“. Ob sie Methoden suchen, um die Schufa hinters Licht zu führen? Sogar, wenn ihnen das gelingt und sie einen Kredit herausschlagen, der ihnen sonst verwehrt worden wäre: Langfristig haben sie davon keinen Vorteil. Denn irgendwann ist immer Zahltag. Und dann wird die finanzielle Not mit dem erschummelten Kredit nur noch größer.

Denken Sie daran: Die Schufa schützt nicht nur die Kreditgeber davor, dass sie verliehenes Geld womöglich nicht zurückbekommen. Sondern die Schufa bewahrt auch Kreditnehmer*innen vor Krediten, die sie sich nicht leisten können. Auf das Urteil der Auskunftei ist allerdings nicht immer Verlass. Haben auch Sie einen schlechten Schufa-Score, obwohl Sie finanziell gut dastehen? Dann können Sie mit den folgenden Tipps Ihren Schufa-Score verbessern. Ohne Schummeln.

Junge Frau sitzt an einem Tisch vor ihrem Laptop und blickt besorgt auf ein ausgedrucktes Dokument
© istock/urbazon/2018  Wer durch Tricks eine angespannte Finanzsituation vor der Schufa verschweigt, für den werden die Sorgen am Ende nur noch größer.

1. Falsche Einträge löschen lassen

Es kommt durchaus vor, dass sich in der Schufa-Auskunft Fehler einschleichen. Vielleicht hat ein Inkassounternehmen vergessen, eine längst erledigte Forderung als „bezahlt“ an die Schufa zu melden. Oder Ihre Bank versäumt es, die Schufa über die ordnungsgemäße Rückzahlung Ihres Kredits zu informieren. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Schufa-Einträge regelmäßig zu überprüfen. Bei der Schufa können Sie mindestens einmal jährlich eine kostenlose Datenübersicht anfordern. Wenn Sie darin falsche oder veraltete Informationen finden, sollten Sie diese sofort korrigieren lassen.

Mehr dazu lesen Sie in dem Ratgeber „Karteileichen und Daten-Zombies: So lassen sich Schufa-Einträge löschen”.

Schufa-Einträge löschen: So geht’s!

Schufa-Einträge löschen: So geht’s!

  • Wenden Sie sich parallel an die Gläubiger*innen und die Schufa, und bitten Sie um Löschung.
  • Legen Sie Belege dafür bei, dass ein Betrag schon bezahlt ist.
  • Setzen Sie für die Löschung eines ungerechtfertigten Eintrags eine Frist von 3 bis 4 Wochen.

2. Sprechen Sie offen über Zahlungsschwierigkeiten

Jeder kann mal vergessen, eine Rechnung zu bezahlen. Das ist kein Drama und führt nicht automatisch zu einem negativen Schufa-Eintrag. Fatal für Ihren Schufa-Score wird es aber, wenn es zum Mahnverfahren kommt. Zahlen Sie Rechnungen deshalb so zuverlässig wie möglich. Leichter gesagt als getan, denken Sie? Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Rechnung fristgerecht zu begleichen, sprechen Sie darüber offen und ehrlich mit den Gläubiger*innen. Versuchen Sie gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu finden und dadurch ein Mahnverfahren zu vermeiden. Vielleicht können Sie eine geringere Rate zahlen. Oder ihnen eine Art Pfand anbieten, bis Sie das Geld zusammen haben.

Junge Frau im Kostüm mit Klemmbrett schüttelt einem älteren Herrn im Business-Anzug die Hand
© istock/filadendron/2018  Eine rechtzeitige Einigung vor einem Mahnverfahren schont den Schufa-Score.

3. Kündigen Sie Konten und Verträge, die Sie nicht brauchen

Auch wenn Ihre Kreditkarten und Girokonten Sie nichts kosten: Beschränken Sie sich auf die, die Sie wirklich brauchen. Zwei Konten, beispielsweise ein privates und ein gemeinsames Mietkonto mit dem Partner oder der Partnerin, dürften unproblematisch sein. Dazu eine Kreditkarte fürs einfache, bargeldlose Bezahlen. Eine ungewöhnlich große Zahl von Konten und Kreditkarten allerdings bewertet die Schufa als negativ. Gleiches gilt übrigens auch für Mobilfunkverträge.

Schufa-Score verbessern: Wie lange dauert es?

Schufa-Score verbessern: Wie lange dauert es?

Die Schufa aktualisiert Ihren Basisscore nur alle drei Monate. Wenn Sie also schon wissen, dass es in absehbarer Zeit auf Ihre Kreditwürdigkeit ankommt, sollten sie möglichst bald Ihre Schufa-Bonitätsauskunft aufpolieren.

4. Wechseln Sie das Konto nicht öfter als nötig

Häufige Kontowechsel machen die Schufa anscheinend ähnlich misstrauisch wie mehr als zwei Konten. Entsprechend kann Ihre Punktzahl nach unten gehen. Deshalb sollten Sie Ihr Konto nicht öfter wechseln als nötig. Widerstehen Sie also der Versuchung, ein neues Konto bei der XY-Bank zu eröffnen, nur um dort vielleicht einen 20-Euro-Willkommensbonus einzustreichen. Wenn Sie auf Bankfilialen vor Ort verzichten können, ist ein Konto bei einer Direktbank eine gute Wahl. Denn damit müssten Sie sich auch beim Umzug in eine andere Stadt kein neues Konto zulegen.

5. Reizen Sie Ihren Dispo nicht bis ans Limit aus

Wenn Ihre Bank Ihnen einen Dispokredit einräumt, dann ist das gut für Ihren Schufa-Score. Kein Wunder: Ihre Bank bescheinigt Ihnen damit Kreditwürdigkeit. Ganz anders sieht es aber aus, wenn Sie Ihren Dispo überziehen: Das gibt Minuspunkte bei der Schufa. Noch schlechter für den Schufa-Score ist es, wenn die Bank Ihnen den Dispo kündigt. Wie hoch Ihr Disporahmen ist, hat laut Schufa übrigens keinen Einfluss auf den Score-Wert. Im Zweifelsfall lassen Sie sich also lieber einen höheren Dispo einräumen, als Sie tatsächlich benötigen – dann reizen Sie ihn seltener aus.

Übrigens: Mit der GenialCard oder der GoldCard der Hanseatic Bank können Sie sich auch Geld auf Ihr Referenzkonto überweisen, in der Regel Ihr Girokonto. So überbrücken Sie einen kleinen Engpass, ohne den Dispo zu beanspruchen.

Im Vordergrund steht ein Spielzeugauto, im Hintergrund unterschreibt jemand einen Vertrag
© istock/AndreyPopov/2018  Die kleinen und größeren Wünsche lassen sich mit einem guten Schufa-Score in der Regel schnell erfüllen.

6. Lieber ein großer Kredit statt mehrere kleine

Viele kleine Finanzierungen – zum Beispiel Ratenkäufe bei verschiedenen Händler*innen – haben offenbar eine stärkere Auswirkung auf den Schufa-Score als ein einzelner, größerer Kredit. Wenn bei Ihnen mehrere größere Anschaffungen anstehen, kann es daher sinnvoll sein, diese mit einem Kredit von der Bank direkt zu bezahlen, anstatt sich diverse Schufa-Einträge für Händlerfinanzierungen einzuhandeln. Und mit dem Privatkredit der Hanseatic Bank ist das Geld umgehend auf Ihrem Konto, sodass Sie dringende Einkäufe nicht auf die lange Bank schieben müssen.

7. Fragen Sie nicht mehrere Kredite parallel an

Wer gleichzeitig mehrere Kreditanfragen bei verschiedenen Banken stellt, erweckt bei der Schufa den Eindruck, als hätte er Probleme, ein Darlehen zu erhalten. Die Konsequenz daraus: Der Schufa-Score sinkt. Aber das erste Angebot ist ja nicht immer das beste. Wie können Sie also sehen, ob eine andere Bank bessere Konditionen bietet? Das geht, indem Sie zunächst nur eine sogenannte Konditionsanfrage stellen. Die hat nämlich keine Auswirkungen auf den Schufa-Score.

Allerdings haben manchen Banken in der Vergangenheit hin und wieder die falsche Anfrageart an die Schufa übermittelt, wenn sie die Schufa-Bonitätsauskunft einholten. Checken Sie diesen Punkt in Ihrer Datenübersicht also besonders gründlich. Ein Eintrag über eine Kreditanfrage darf nicht auftauchen, wenn Sie nur ein Angebot angefordert haben.

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