Finanzieren

Freiheit ist käuflich: Wohnmobil finanzieren – oder doch besser leihen oder leasen?

von Tanja Viebrock, 19.09.2023

Sachen packen und los … wohin du willst, wann du willst und vor allem: wie du willst. Möglich wird das alles mit einem Wohnmobil. Du bleibst unabhängig von verspäteten Zügen und ausfallenden Flügen, du kannst deine Urlaubspläne je nach Wetter, Lust und Laune ändern, … Wer erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann sich eine andere Art des Reisens meist gar nicht mehr vorstellen. Früher oder später stellt sich dann die Frage nach einem eigenen Wohnmobil. Aber wie finanzieren? Und lohnt sich das überhaupt?

Themen in diesem Artikel

Wohnmobil mieten: Nicht nur als Testlauf sinnvoll

Die „Einstiegsdroge” für viele ist ein Mietmobil. So kannst du ausprobieren, ob der Urlaub im Campervan etwas für dich ist, ohne dafür gleich tief in die Tasche zu greifen. Und vielleicht bleibt es für dich auch dabei, dass ein Mietmobil die beste Lösung für dich ist.

Das gilt vor allem dann, wenn

  • du keinen sicheren Stellplatz für dein Wohnmobil hast. Auch einfache ältere Camper können gestohlen werden, wenn sie an der Straße geparkt werden.
  • du nicht nur mit dem Wohnmobil unterwegs bist, sondern auch anders urlauben möchtest, zum Beispiel öfter eine Fernreise unternehmen willst.
  • du keine Lust oder Zeit hast, das Fahrzeug außerhalb des Urlaubs in Stand zu halten: Es muss regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
  • spontane Reisen und Kurztrips ohnehin nicht dein Ding sind.
  • du noch nicht absehen kannst, wie deine Lebens- und Urlaubspläne in ein paar Jahren aussehen werden.

Mehr zum Thema Mietmobil findest du im KlarMacher Ratgeber „Wohnmobil mieten: Kosten, Versicheurng und Co. – so behältst du den Durchblick.“

Video: Wohnmobil gebraucht: Tipps für den Kauf | SUPER.MARKT | rbb

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© NDR Ratgeber 

Wohnmobil (gebraucht) kaufen: Das passende Auto für den Urlaub

Wenn du in Zukunft oft mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahren willst, oder auch einfach gerne für ein Wochenende spontan losziehst, und das unabhängig davon, wann (und ob) die Züge fahren oder die Flüge starten, dann kann sich ein eigenes Wohnmobil durchaus lohnen.  

Viele Menschen schrecken trotzdem davor zurück, ein Wohnmobil zu kaufen: Die Preise für Neuwagen scheinen zu hoch und die Angebote privater Gebrauchtwagenhändler*innen zu undurchsichtig.   

Dazu ein Tipp: Auf Gebrauchtwagenplattformen wie zum Beispiel JuhuAuto findest du neben Fahrzeugen für den alltäglichen Gebrauch auch Wohnmobile und ausbaufähige Hochdachkombis von ausgewählten Händlern in deiner Nähe. Du kannst dein eigenes Budget festlegen und erhältst durch eine Auswahl an verschiedenen Finanzierungsangeboten zusätzliche Sicherheit darüber, was du dir am Ende leisten kannst. 

Wohnmobil finanzieren: Diese Möglichkeiten hast du

Es gibt die Faustregel, dass sich die Anschaffung eines eigenen Reisemobils rechnet, wenn du pro Jahr mindestens sechs Wochen damit unterwegs bist. Aber Faustregeln sind eben nur grobe Richtwerte. Letztendlich kommt es immer auf die eigene Situation an.

Bei einem günstigen Gebrauchtmodell rechnet sich der Kauf oft schneller. Und wenn das eigene Reisemobil erst einmal in der Garage steht, ist manche Besitzer*innen oft mehr unterwegs als ursprünglich gedacht.

Aber Faustregeln hin oder her, Fakt ist: Ganz billig ist der Spaß nicht. Auch Gebrauchtfahrzeuge kosten Geld. Aber wenigstens bekommst du für ein Wohnmobil relativ leicht einen Kredit. Warum das so ist?

Ein Wohnmobil mit Fahrradträger fährt entlang eines Sees durch eine Gebirgslandschaft
© istock/Cookelma/2018  Es gibt diverse Möglichkeiten, den Traum vom eigenen Wohnmobil zu finanzieren.

Weil ein Wohnmobil – anders als ein Pkw – in den ersten Jahren kaum an Wert verliert. Und sich relativ verlustarm weiterverkaufen lässt. Selbst für ältere Modelle bekommst du noch einen ordentlichen Preis. Vor allem dann, wenn du ein wenig Zeit und Arbeit in dein rollendes Zuhause investierst und die Ausstattung optimiert hast. Das kann die Kosten für die Finanzierung komplett wieder aufheben.

Aber wie genau finanzierst du dein Wohnmobil denn jetzt?

Möglichkeit 1: Ratenkredit aufnehmen und bar bezahlen

Wer das Fahrzeug direkt beim Kauf komplett bezahlt, kann oft einen Rabatt heraushandeln. Und beim Kauf von privat hast du im Normalfall ohnehin keine andere Wahl, als den Kaufpreis zum Vertragsabschluss auf den Tisch zu legen – beziehungsweise den Betrag auf das entsprechende Konto zu überweisen.  

Mit einem herkömmlichen Ratenkredit wie dem DirektKredit der Hanseatic Bank in Kooperation mit der SWK Bank hast du den benötigten Betrag innerhalb kurzer Zeit auf deinem Konto. Diese Art der Finanzierung ist insbesondere bei kurzfristigen guten Angeboten sinnvoll, da du schnell reagieren kannst.

Möglichkeit 2: Wohnmobil mit einem Autokredit finanzieren

Spezielle Wohnmobilkredite gibt es nicht, ein solches Fahrzeug kann aber über einen Autokredit finanziert werden. Im Prinzip funktioniert das für dich wie bei jedem Kredit – du zahlst Monat für Monat deine Rate und am Ende der Laufzeit bist du schuldenfrei. Der Unterschied zum normalen Ratenkredit: Er ist zweckgebunden für die Finanzierung des Fahrzeugs. Das Wohnmobil ist für die Bank eine zusätzliche Absicherung, deshalb sind die Zinsen mitunter etwas niedriger als bei einem Ratenkredit.  

Der Preis dafür ist, dass die Bank den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) als Sicherheit einbehält. Das bedeutet: Bis der Kredit abbezahlt ist, gehört dein Wohnmobil quasi der Bank, nicht dir. Du kannst es also nicht ohne Weiteres verkaufen.

Ein junges Paar im Gespräch mit einer Kundenberaterin
© istock/skynesher/2012  Händler bieten die passende Finanzierung gleich mit an.

Möglichkeit 3: Finanzierung über den Händler/Drei-Wege-Finanzierung

Händler bieten häufig gleich eine Fahrzeugfinanzierung an. Das ist zwar praktisch, doch du solltest die Konditionen genau durchlesen. In der Regel ist eine solche Händler*innenfinanzierung nichts anderes als ein Kredit, der über eine bestimmte Partnerbank läuft. Prüfe auf jeden Fall, ob ein Kredit bei deiner Hausbank nicht günstiger wäre.

Bei manchen Autohändlern ist es möglich die Drei-Wege-Finanzierung zu wählen. Die ist auf den ersten Blick verlockend, denn die monatlichen Raten fallen vergleichsweise niedrig aus. Dafür ist eine Anzahlung fällig.

Am Ende der Laufzeit hast du bei der Drei-Wege-Finanzierung drei Möglichkeiten: Du kannst eine (meist recht hohe) Schlussrate zahlen und das Wohnmobil gehört dir. Wenn du die benötigte Summe nicht hast, kannst du eine Anschlussfinanzierung abschließen. Oder du gibst das Fahrzeug zurück.

Ähnlich wie beim Leasing gilt für die Rückgabe eine bestimmte Kilometergrenze und das Wohnmobil muss in einem guten Zustand sein. Sonst kommen weitere Kosten auf dich zu. Sinnvoll ist eine solche Drei-Wege-Finanzierung eigentlich nur in zwei Fällen:

  • Wenn du weißt, dass du zum Ende der Laufzeit genug Geld für die Schlussrate zur Verfügung hast; zum Beispiel, weil kurz zuvor ein Sparbrief ausläuft, deine Lebensversicherung ausgezahlt wird oder du das Geld auf deinem Tagesgeldkonto hast.
  • Wenn du unschlüssig bist, ob das ausgewählte Modell wirklich das richtige Wohnmobil ist. Falls es nicht zu dir passt, kannst du es zum Laufzeitende zurückgeben und dich nach einem anderen Fahrzeug umsehen.

Behältst du das Wohnmobil, ist eine solche Drei-Wege-Finanzierung unterm Strich oft teurer als ein Ratenkredit.

Junge Frau sitzt mit einer Tasse in der Hand auf der Türschwelle eines Wohnmobils und bewundert die Berglandschaft
© istock/Click_and_Photo/2018  Urlaub jenseits vom Massentourismus – kein Problem mit dem Wohnmobil.

Wohnmobil leasen: Freiheit mit Einschränkungen

Leasing gibt es auch für Wohnmobile. Das Prinzip ist das gleiche wie beim PKW-Leasing: Du leistest eine Anzahlung, zahlst während der vereinbarten Laufzeit eine monatliche Gebühr, und am Ende der Leasingdauer entscheidest du, was mit deinem fahrbaren Urlaubsbegleiter passiert:

  • Du zahlst den Betrag, der zum vollen Kaufpreis noch fehlt, und behälst das Wohnmobil oder
  • Du gibst das Fahrzeug an den Händler zurück.

Je nach Vertrag besteht manchmal auch die Möglichkeit, das Wohnmobil weiter zu leasen.

Beachte dabei unbedingt die Bedingungen für das Leasing, die im Vertrag festgehalten werden. Je nach Vertrag darf das Fahrzeug nämlich zum Vertragsende nur eine bestimmte Kilometerzahl zurückgelegt haben. Oder es muss noch einen bei Vertragsabschluss vereinbarten Restwert haben. Ansonsten wird eine Nachzahlung fällig.

Video: Vollzeit leben und arbeiten im Camper Van | SWR Room Tour

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© SWR Room Tour 

Es gibt also ein paar Einschränkungen bei geleasten Wohnmobilen. Zum Beispiel, wenn du auf einen Wochenendtrip verzichten musst, weil die „erlaubten“ Kilometer schon fast aufgebraucht sind. Auch kannst du dein Wohnmobil nicht nach deinem eigenen Geschmack umgestalten, solange es noch dem Leasingunternehmen gehört. Hast du ein Wohnmobil hingegen gekauft, musst du dir um solche Fragen keine Gedanken mehr machen. 

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