
Immer entspannt unterwegs mit Auto-Leasing?

Du möchtest stets das neueste Modell fahren, ohne es gleich für viel Geld zu kaufen? Das kannst du haben! Die Lösung heißt Auto-Leasing. Diese Mietmethode war lange Zeit vorwiegend für Unternehmen interessant. Heute dagegen ist es nicht mehr ungewöhnlich, ein Auto privat zu leasen. Dafür kommen vor allem zwei Varianten infrage: Auto-Leasing mit Kilometervertrag und mit Restwertvertrag. Doch beide haben ihre Tücken.
Themen in diesem Artikel
- Auto-Leasing – das „Mietwagen”-Modell
- Auto-Leasing mit Kilometervertrag
- Auto-Leasing mit Restwertvertrag
- Zusammengefasst: Vorteile und Nachteile von privatem Auto-Leasing
- Auto kaufen, finanzieren oder leasen?

Auf den Punkt
- Beim Auto-Leasing mietest du ein Auto für eine bestimmte Zeit zu festen monatlichen Raten.
- Die Kosten richten sich entweder danach, wie viel du fährst (Kilometervertrag) oder wie viel der Wagen bei Vertragsende noch wert ist (Restwertvertrag).
- Leasing ermöglicht dir, schnell und flexibel auf ein neues Auto umzusteigen.
- Leasing hat aber auch Nachteile, zum Beispiel das Risiko, dass hohe Nachzahlungen anfallen.
Auto-Leasing – das „Mietwagen”-Modell
Was ist Auto-Leasing überhaupt? Einfach gesagt: Das heißt nichts anderes, als ein Auto zu mieten. Statt also ein Fahrzeug zu finanzieren oder zu kaufen und es dann zu besitzen, erwirbst du ein Nutzungsrecht daran. Mit anderen Worten: Du darfst es fahren, ohne dass es dir gehört. Und zwar für eine vereinbarte Dauer – meist zwischen zwölf Monaten und vier Jahren. Anbieter ist zum Beispiel die Autobank des Fahrzeugherstellers oder ein freies Leasingunternehmen. Solange der Vertrag läuft, kassiert der „Vermieter” feste monatliche Raten. Anschließend bekommt er das Auto von dir zurück.
Das Prinzip kommt dir bekannt vor? Kein Wunder, denn schließlich ist das Mieten einer Wohnung auch eine Form des Leasings. Allerdings ist es nicht ganz das Gleiche. Kfz-Leasing hat seine eigenen Gesetze. Das zeigt sich schon zu Beginn. Da hast du als Leasingnehmer*in je nach Anbieter zwei Möglichkeiten: eine Variante mit Kilometervertrag und eine mit Restwertvertrag.
Zwar gibt es daneben auch noch Null-Leasing und Full-Service-Leasing, aber diese Spielarten sind vor allem für Unternehmen sinnvoll. Bedeutet: Möchtest du ein Auto privat leasen, hast du es im Normalfall nur mit den beiden folgenden Formen zu tun.
Auto-Leasing mit Kilometervertrag
Die Bezeichnung verrät es schon: Hier spielen die gefahrenen Kilometer während der Nutzungsdauer die zentrale Rolle. Wie viel und wie weit du mit dem Auto unterwegs sein willst, vereinbarst du zu Beginn verbindlich mit deinem Leasinggeber. Daran orientiert sich dann die Höhe deiner Raten, sprich: Fährst du viel, zahlst du monatlich mehr.

Wenn du den Wagen dann nach der vereinbarten Laufzeit zurückgibst, wird der Kilometerstand überprüft. Hat das Auto bis zu 2.500 Kilometer mehr oder weniger zurückgelegt als vereinbart, bleibt in der Regel alles wie besprochen. Bist du noch mehr unterwegs gewesen, musst du Geld nachlegen. Hast du noch weniger Kilometer verbraucht, bekommst du etwas zurück. Wie viel, steht im Leasingvertrag. Achte darauf: Was du bei gesparten Kilometern wiederbekommst, sollte genauso viel sein wie das, was du sonst nachzahlen musst.
Kilometerleasing ist wegen der klaren Vorgabe gut planbar. Jedenfalls, wenn du tatsächlich im abgesprochenen Rahmen bleibst. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Zeichnet sich ab, dass du die Laufleistung unterschätzt hast und am Ende draufzahlen müsstest, solltest du weniger oder sparsamer fahren.
Lass den Wagen also öfter stehen. Vielleicht kannst du ein anderes Auto nutzen, beispielsweise das deines*deiner Partner*in? Oder sind Tickets für öffentliche Verkehrsmittel im Vergleich zur „Vertragsstrafe” das kleinere Übel? Unter Umständen kann auch ein Mietwagen günstiger sein als die drohenden Mehrkosten.
Auto-Leasing mit Restwertvertrag
Wie viel ist das geleaste Fahrzeug am Ende der Vertragslaufzeit noch wert? Das ist die alles entscheidende Frage, wenn du dich für diese Variante entscheidest. Der Grund: Dein Leasinggeber will das Auto hinterher verkaufen. Das ist dann natürlich weniger wert als ein Neuwagen. Nur wie viel gibt es noch dafür? Das legst du mit deinem Leasingpartner als sogenannten „Restwert” am Anfang fest. Das ist aber nicht so einfach, weil noch niemand wissen kann, in welchem Zustand das Auto später sein wird. Klar ist nur: Je höher der vereinbarte Restwert ist, desto kleiner sind die monatlichen Leasingraten.
Aber: Abgerechnet wird zum Schluss! Dann prüft ein*e Gutachter*in den Wagen und sagt, was er auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch bringt. Bewegt sich der Preis im Rahmen des vereinbarten Restwerts, ist alles in Ordnung. Ist er höher, bekommst du sogar Geld zurück. Aber liegt er darunter, kann es für dich teuer werden. Was fehlt, musst du nämlich aus eigener Tasche zahlen.

Und erfahrene Autofahrer*innen wissen, wie schnell man sich eine Beule im Blech einfangen kann. Einmal nicht aufgepasst, irgendwo angestoßen – schon ist das Auto ein paar Hundert Euro weniger wert. Das muss nicht mal an dir liegen. Es braucht dir nur jemand von hinten ins Auto zu krachen. Oder allgemeine Rahmenbedingungen ändern sich unverhofft. Beispiel Diesel-Affäre: Kaum war sie bekannt geworden, entwickelten sich gebrauchte Selbstzünder zu Ladenhütern. Nicht mal zu Schleuderpreisen gingen sie weg. Bei Auto-Leasing mit Restwertvertrag besteht also immer ein recht hohes Risiko, dass du am Ende noch einmal etwas draufzahlen musst.
Ein Auto leasen und es trotzdem behalten?
Ja, das geht. Und zwar dann, wenn du anfangs einen Vertrag mit Andienungsrecht vereinbart hast. Grundlage dafür ist meistens die Leasingvariante mit Restwert. Andienungsrecht bedeutet hier, dass dein Leasinggeber dir am Ende der Laufzeit das Auto für den abgesprochenen Restwert zum Kauf anbieten kann.
Tut er es, musst du das Fahrzeug kaufen. Auch dann, wenn das Fahrzeug weniger wert ist als erwartet. Ist es hingegen mehr wert, wird der Leasinggeber sein Andienungsrecht in der Regel nicht nutzen. Schließlich kann er den Gebrauchtwagen dann zu mehr als dem angenommenen Restwert auf dem freien Markt anbieten. Als Leasingnehmer*in fährst du deshalb mit einem Andienungsrechtvertrag oft nicht so gut.
Vorteile und Nachteile von privatem Auto-Leasing
Alles hat seine zwei Seiten. Das gilt auch für Auto-Leasing. Für viele Nutzer*innen sicher ein Pluspunkt: Sie können – abhängig von der Laufzeit – in relativ kurzen Abständen auf neue Fahrzeugmodelle umsteigen. So gibt es Leasing-Verträge, die bereits nach zwölf Monaten enden. Die Flexibilität schlägt sich allerdings in höheren monatlichen Raten nieder. Ein solches Für und Wider gibt es leider häufig beim Auto-Leasing.
Das spricht für Auto-Leasing
- Bei längerer Laufzeit (üblich bis zu vier Jahre) kannst du relativ günstig leasen
- Planungssicher wegen fester Raten
- Großes Eigenkapital zu Vertragsbeginn ist nicht zwingend erforderlich
- Man kann aber die monatlichen Raten senken, indem man zu Beginn eine größere Summe zahlt
- Zugriff auf aktuelle Autos
- Einfacher Wechsel des Modells mit Anschluss-Leasing
- Auf Wunsch Rückgabe oder Kauf (Andienungsrecht)
- Kein Aufwand wegen Wiederverkauf des Fahrzeugs
- Bonus bei geringerer Laufleistung beziehungsweise höherem Restwert als vereinbart
Das spricht gegen Auto-Leasing
- Bei kurzer Laufzeit (übliches Minimum ein Jahr) relativ hohe Leasingraten
- Fahrzeug muss (außer bei vereinbartem Andienungsrecht) zurückgegeben werden
- Nachzahlung bei größerer Laufleistung beziehungsweise kleinerem Restwert als vereinbart
- Besonders hohes Kostenrisiko bei Leasing mit Restwertvertrag
- Vertrag lässt sich in der Regel nicht kündigen
Auto kaufen, finanzieren oder leasen?
Einfache Frage – schwer zu beantworten. Schließlich haben alle drei Varianten gewisse Vorzüge, aber nicht generell für jede*n. Stattdessen kommt es immer auf die individuellen Bedürfnisse und den finanziellen Spielraum an. Klar ist: Wenn du ein Auto besitzen möchtest, fährst du am günstigsten, wenn du den Preis sofort und komplett bezahlst. In dem Fall gewähren die Händler oft hohe Rabatte. Nachteil: Das Geld ist auf einen Schlag weg.
Die Alternative Autokredit ist am Ende teurer als der Kauf. Doch wegen der monatlichen Raten verteilt sich die finanzielle Belastung über einen längeren Zeitraum und lässt sich gut abfedern. Jedenfalls mit entsprechender Disziplin beim Sparen. Auch gut: Die Raten kannst du steuerlich geltend machen. Sind sie abbezahlt, gehört das Auto dir.

Und Auto-Leasing? Weil das Fahrzeug nur genutzt, aber nicht gekauft wird, sind die Raten oft günstiger als bei einem Autokredit. Allerdings sind sie für Privatleute nicht steuerlich absetzbar. Das gilt nur für die Zinsen (Unternehmen und Selbstständige hingegen können die Kosten als Betriebsausgaben anführen, deshalb ist ein Leasing-Auto für Geschäftsleute vorteilhafter). Und es bleibt das finanzielle Risiko am Ende der Laufzeit von Kilometervertrag oder Restwertvertrag.
Willst du ein Auto privat leasen, solltest du dir das gut überlegen. Denn schließlich ist das Geld, das du in die Raten steckst, weg. Am Ende der Laufzeit stehst du ohne eigenes Fahrzeug da. Und um dich vertragsgemäß zu verhalten, brauchst du viel Augenmaß. Andererseits macht es dir Auto-Leasing leicht, von einem zum nächsten neuen Auto zu wechseln. Du brauchst dazu nur einen Folgevertrag abzuschließen. Und was danach mit dem alten Wagen passiert (abmelden? verkaufen?), kümmert dich nicht. Das ist mit einem eigenen Wagen, den du gekauft oder finanziert hast, anders.
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