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So hoch sind die monatlichen Kosten für ein Auto

von Dagmar Sörensen, 07.11.2023

Spontan mal eben rausfahren oder einen Wochenendtrip machen – unabhängig von Streikplänen bei der Bahn oder den Kapazitäten des Mietwagenverleihs: Mit dem eigenen Auto ist das möglich. Deswegen bedeutet das eigene Auto für viele Freiheit, Flexibilität und Komfort – und auch Spaß. Das ist schon einiges wert. Aber weißt du, was ein Auto dich insgesamt jeden Monat so kostet? Möglicherweise (viel) mehr, als du denkst! Wir erklären dir, mit welchen Ausgaben du rechnen musst – und wo du vielleicht etwas einsparen kannst! 

Themen in diesem Artikel

Unterhaltskosten fürs Auto: Was zählt dazu?

Pauschale Aussagen zu den Kosten eines Autos lassen sich nicht treffen. Dazu spielen zu viele verschiedene Faktoren eine Rolle: Typklasse und Ausstattung des Fahrzeugs, Wohnort und nicht zuletzt Alter und Unfallrisiko der Fahrer*innen. Natürlich kommt ein Kleinwagen billiger als ein Mittelklasseauto oder eine Luxuslimousine. 

Die Gesamtkosten eines Autos setzen sich zusammen aus:

  • Anschaffungskosten
  • Fixkosten für Versicherung und Kfz-Steuern, Garagen- oder Stellplatzmiete, TÜV
  • Betriebskosten für Benzin beziehungsweise Strom, Wartung, neue Reifen, Parkgebühren, Waschanlage und Pflege, Reparaturen und einiges mehr
  • Wertverlust

Einen guten Überblick verschafft dir die Autokostenübersicht des ADACs, aufgeteilt nach Marken und Modellen. Oder berechne die Unterhaltskosten deines Autos mit einem Autokosten-Rechner aus dem Internet.

Junge Frau nimmt strahlend den Schlüssel zu ihrem neuen Auto entgegen
© istock/ljubaphoto/2020  Mit den Anschaffungskosten ist es nicht getan: Zu den Gesamtkosten für ein Auto kommen noch die Fixkosten, die Betriebskosten und der Wertverlust hinzu.

Anschaffungskosten

Klar: Die Anschaffungskosten haben natürlich einen gewaltigen Anteil an den Gesamtkosten. Auch klar: Ein neues Auto ist teurer als ein gebrauchtes. Dafür ist ein Neuwagen technisch auf der Höhe, während du vor allem bei älteren Gebrauchtwagen schneller mit Reparaturen rechnen musst. Prüfe ein gebrauchtes Auto aus zweiter Hand daher genau, damit sich ein vermeintliches Schnäppchen nicht als Reinfall erweist. Hilfreich beim Gebrauchtwagenkauf sind Checklisten.

Wenn du dein Fahrzeug über einen Autokredit finanzierst, kommen die Raten zu den monatlichen Kosten hinzu. Und denk daran: Du zahlst zusätzlich zum Anschaffungspreis auch noch Zinsen. Mehr zu diesem Thema liest du in dem Ratgeber „Autokredit: Dein Schlüssel zum neuen Wagen”

Übrigens: Auf der Gebrauchtwagenplattform JuhuAuto kannst du für die Suche eine monatliche Rate sowie den maximalen Preis festlegen. Ein weiteres Plus ist, dass sie nur Autos von ausgewählten Händlern anbieten.

Was ist Leasing?

Was ist Leasing?

Beim Leasing kaufst du das Auto nicht, sondern mietest es für eine im Vorhinein vereinbarte Laufzeit, meist zwischen zwei und fünf Jahren. Du sparst dir also die Anschaffungskosten und zahlst dafür einen monatlichen Nutzungsbetrag. Wie hoch diese monatlichen Leasing-Raten ausfallen, ist abhängig vom Fahrzeugtyp, der jährlichen Kilometerleistung, der Vertragslaufzeit und der Höhe einer Anfangszahlung.

Am Ende der Laufzeit gibst du das Auto entweder zurück, verlängerst den Vertrag oder kaufst das Auto zu einem Restwert, der von Gutachter*innen festgelegt wird.

Ob und wann sich Leasing für dich lohnt, liest du im Artikel „Immer entspannt unterwegs mit Auto-Leasing?“.

Autounfall in nächtlicher Stadt
© istock/GummyBone/2017  Die Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die du mit deinem Auto verursachst.

Fixkosten

Ganz egal, ob du das Auto viel fährst oder es die meiste Zeit in der Garage steht: Einige Kosten für deinen Wagen fallen immer an.

Haftpflichtversicherung

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Sie zahlt für die Schäden, die du mit deinem Auto verursachst. Freiwillig ist dagegen die zusätzliche Teil- oder Vollkaskoversicherung. Die übernimmt die Kosten bei Schäden an deinem eigenen Fahrzeug – entweder zum Teil oder komplett.

Wie teuer die Haftpflichtversicherung für ein Auto ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören:

  • Fahrzeugklasse
  • Schadensfreiheitsrabatte (die Versicherung wird mit jedem unfallfreien Jahr günstiger)
  • Wie viel du mit deinem Auto unterwegs bist
  • Selbstbehalte (= wie viel du bei einem Schadensfall selbst übernimmst)
  • Der Zulassungsbezirk
  • Wer alles mit dem Auto fährt (Fahranfänger*innen zahlen zum Beispiel besonders hohe Beiträge, weil ihr Unfallrisiko größer ist)

Aussagen zu den Kosten einer Haftpflichtversicherung sind also pauschal nicht zu treffen. Als grobe Orientierungshilfe kannst du für einen VW Golf V mit Teilkasko und vier Jahren Schadensfreiheitsklasse mit 500 Euro jährlich rechnen.

Gerade bei der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es große Unterschiede von Anbieter zu Anbieter. Kostenlose Tarifrechner im Internet, zum Beispiel vom ADAC oder Check24, machen eine schnelle, unkomplizierte Überprüfung möglich.

Kfz-Steuer

Die Kfz-Steuer berechnet sich nach Hubraum, dem Schadstoffausstoß und dem Tag der Erstzulassung. Je umweltfreundlicher ein Auto ist, desto günstiger fällt die Steuer aus. Elektrofahrzeuge kommen demnach sehr gut weg. Dieselfahrer*innen dagegen müssen tiefer in die Tasche greifen. Bei unserem Beispiel-Golf beträgt die Steuer etwa zwischen 100 und 300 Euro im Jahr.

Miete für Garagen- oder Stellplatzmiete

Gerade in Ballungsräumen sind Parkplätze ein rares Gut. Da kann die Miete für eine Garage oder einen Stellplatz schnell mit bis zu 350 Euro monatlich zu Buche schlagen.

TÜV

Ein neues Auto muss nach 36 Monaten das erste Mal zur Hauptuntersuchung (HU) und danach alle zwei Jahre. Die Kosten dafür variieren je nach Anbieter; kalkuliere dafür 130 Euro bis 150 Euro ein (Stand: 2023).

Tipp: Auch wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Auto durch die Hauptuntersuchung kommt: Fahr nicht zuerst in eine Werkstatt. Die kann dir alles Mögliche berechnen, um das Auto „TÜV-fit“ zu machen. Fahr besser direkt zur Hauptuntersuchung. Wenn das Auto durchfällt, bekommst du eine konkrete Mängelliste, mit der du in verschiedenen Werkstätten einen Kostenvoranschlag einholen kannst. So vermeidest du böse Überraschungen. Und bei einer erneuten Vorfahrt zur Hauptuntersuchung innerhalb von vier Wochen zahlst du je nach Anbieter nur zwischen 15 und 30 Euro.

Automechaniker füllt Motoröl nach
© istock/FOTOGRAFIA INC./2020  Ein Beispiel für die Werkstattkosten ist der Ölwechsel – er gehört bei der Inspektion dazu.

Betriebskosten

Zu den Betriebskosten zählen solche, die das Auto beim Fahren verursacht.

Treibstoff: Benzin, Diesel, Strom & Co.

Das ist keine Überraschung: Je mehr du fährst, umso teurer fällt dieser Kostenblock für dich aus. Das heißt aber nicht, dass du gar keinen Einfluss darauf hast! Diese kleinen Tricks helfen beim Sparen:

  • Kostenlose Handy-Apps zeigen die aktuellen Spritpreise an verschiedenen Tankstellen an. Die Preise schwanken von Wochentag zu Wochentag und sogar innerhalb eines Tages stark. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sparst du schnell etliche Euro.
  • Fahre spritsparend: kein schnelles Anfahren, frühes Bremsen und Ausrollen vor roten Ampeln, 130 km/h auf Autobahnen, Fahren mit niedriger Drehzahl. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel. 
  • Vermeide Kurzstrecken.
  • Prüfe regelmäßig den Reifendruck; zu niedriger Druck führt zu höherem Verbrauch.
  • Jedes Kilo Gewicht kostet Benzin. Tanke in der Stadt deshalb nur halbvoll. Und räume alles aus dem Auto, was nicht hineingehört.
  • Suche dir Mitfahrer*innen und teilt euch die Kosten.

Diese und noch mehr Hinweise findest du in unserem Ratgeber „Wie lassen sich mit weniger Kraftstoff mehr Kilometer fahren?”.

Wartungskosten

Zu den Wartungskosten gehören zum Beispiel regelmäßige Inspektionen. Die sichern beim Neuwagen die Herstellergarantie und den Werterhalt des Autos.

Empfohlen wird eine Inspektion je nach Hersteller und Modell nach Laufleistung (zum Beispiel nach 15.000 Kilometern) oder Zeitraum (zum Beispiel alle zwölf Monate). Dabei wird das Auto auf Defekte und Funktionsfähigkeit überprüft und technisch instandgehalten. Ein Ölwechsel sowie der Austausch des Luftfilters und des Pollenfilters der Klimaanlage gehören in der Regel dazu. Rechne für eine sogenannte kleine Inspektion mit rund 300 Euro. Bei einer großen Inspektion werden leicht 400 bis 800 Euro fällig. 

Betrachte die Angaben als Richtwerte. Die tatsächlichen Kosten sind auch davon abhängig, wie sehr dein Auto und seine Verschleißteile beansprucht werden - durch Umwelteinflüsse und deine Fahrweise zum Beispiel. Je mehr Teile ausgetauscht werden müssen, umso teurer wird die Inspektion.

Zur Wartung zählen auch die Wagenwäsche und Pflege, wofür der ADAC pro Jahr rund 250 Euro veranschlagt.

Autoverkäufer im Gespräch mit jungem Paar im Neuwagen
© istock/skynesher/2019  Ein Neuwagen nach eigenen Vorstellungen ist reizvoll, verliert aber sehr schnell an Wert.

Verschleißteile

Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten halten ein Auto in Schuss. Doch die beste Pflege kann nicht verhindern, dass es sich während des Gebrauchs abnutzt. Das betrifft vor allem technische Komponenten, die beim Betrieb stark beziehungsweise dauerhaft belastet werden. Die Rede ist von sogenannten Verschleißteilen. Je nach Kilometerleistung oder Beanspruchung müssen sie früher oder später ausgetauscht werden. 

  • Reifen 
  • Dichtungen 
  • Kühler 
  • Autobatterie 
  • Zündkerzen 
  • Stoßdämpfer 
  • Filter 
  • Bremsbeläge, -scheiben und -flüssigkeit 
  • Schmierstoffe 
  • Auspuff 
  • Getriebe 
  • Kupplung 
  • Zahnriemen 
  • Leuchten 

Viele dieser Verschleißteile gibt es auch bei E-Autos, vor allem beim Fahrwerk. Hinsichtlich des Antriebsstrangs aber fallen einige Elemente komplett weg. So gibt es in Elektromotoren beispielsweise keine Zündkerzen, Kühler oder Ölfilter. Die Bremsen nutzen sich weniger ab, weil der Motor ihre Arbeit per Rekuperation (Energierückgewinnung) unterstützt.

Achtung: Auch der Akku von E-Autos verliert nach und nach an Leistung. Dessen Austausch kann mehrere Tausend Euro kosten. 

Junger Mann sitzt am Tisch und kalkuliert Kosten am Taschenrechner
© istock/ triloks  Die monatlichen Kosten für ein Auto sind oft höher als gedacht.

Wertverlust

Je älter ein Auto, desto weniger ist es wert. Bei einem Neuwagen sinkt der Wert rasant: Schon im ersten Jahr verliert er bei 15.000 Kilometer Fahrleistung rund 25 Prozent. Und nach drei Jahren bis vier Jahren ist er gerade mal die Hälfte des Anschaffungspreises wert. Danach verlangsamt sich der Verlust und pendelt sich bei durchschnittlich fünf bis sechs Prozent im Jahr ein. 

Auch das sind Richtwerte, denn der tatsächliche Wertverlust ist von vielen Faktoren abhängig: Automarke, Typ, gefahrene Kilometer, Zustand. Gute Pflege macht sich hier bezahlt. 

Natürlich spielt der Wertverlust bei deinen monatlichen Unterhaltskosten keine Rolle. Aber wenn dein Wagen Monat für Monat immer weniger wert ist, wird sozusagen dein Vermögen Monat für Monat geringer. Und nicht zu vergessen: Je älter das Auto, desto mehr Reparaturen können nötig werden. Und die schlagen dann richtig zu Buche. 

E-Auto - Was kommt an Unterhaltskosten hinzu? | Ausgerechnet | WDR 

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Was kostet ein Elektroauto im Monat?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Grundsätzlich kommt es wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf das Modell und die Fahrweise an. Doch zeigen Vergleiche (siehe weiter unten), dass die Betriebskosten von E-Autos langfristig niedriger sind. Für die Anschaffung gilt das allerdings nicht. 

Wer sich ein Fahrzeug mit Elektromotor zulegt, muss laut Listenpreis meist tiefer in die Tasche greifen als für ein Auto, das mit fossilen Brennstoffen fährt. Doch das muss nicht so bleiben. Dank höherer Stückzahlen und effizienterer Technik dürften die Preise stetig sinken. Und nicht zu vergessen: Weil E-Autos vergleichsweise ökologisch unterwegs sind, schießt der Staat Geld dazu. Bis Ende 2025 erhalten Käufer*innen von E-Autos einen Umweltbonus von:

  • 4.500 Euro bei einem Netto-Listenpreis des Basismodells bis zu 40.000 Euro 
  • 3.000 Euro bei einem Netto-Listenpreis zwischen 40.000 Euro und 65.000 Euro

Welche E-Modelle der Staat aktuell fördert, zeigt ein Blick in die „Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge“ des Bundesamts für Wirtschaft. 

Betriebskosten: Vergleiche der Antriebsarten

Betriebskosten: Vergleiche der Antriebsarten

Wie unterscheiden sich die monatlichen Kosten von E-Autos und Benzin- oder Diesel-Fahrzeugen im Detail sowie auf lange Sicht? Mit dieser Frage und teils auch mit ökologischen Aspekten beschäftigen sich mehrere Vergleiche. Zum Nachlesen hier Links zu einigen dieser Untersuchungen:

 

Aber zurück zu den monatlichen Kosten für ein E-Auto. Die setzen sich grundsätzlich aus den gleichen Posten zusammen wie bei klassisch angetriebenen Fahrzeugen. Allerdings gibt es dabei einige Unterschiede, die wir hier zusammenfassen. 

  • Viele Versicherungen verlangen für E-Autos geringere Prämien. 
  • Elektro-Pkw sind bis zu zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. 
  • Strenge Regeln der Hersteller können Reparaturen verteuern, vor allem hinsichtlich der kostspieligen Batterie. So müssen oft die Akkus nach dem Auslösen eines Airbags ausgetauscht werden. Überhaupt gehören die Stromspeicher zu den besonders teuren Ersatzteilen. 
  • Die Kosten für Inspektionen, Instandhaltung und Verschleißteile (siehe oben) sind geringer, weil E-Autos weniger anfällige und wartungsintensive Komponenten haben. Hersteller Tesla schreibt für seine Modelle gar keine regelmäßigen Werkstatttermine vor. 
  • Der Wertverlust eines Elektrofahrzeugs ist auf dem Gebrauchtmarkt tendenziell geringer, da die Nachfrage ansteigt.
  • Bezüglich der Ladekosten lässt sich keine langfristige Prognose anstellen. Das zeigen beispielsweise die Auswirkungen der Coronakrise und des Kriegs in der Ukraine auf die Strom- und Treibstoffpreise (relevant für Hybrid-Fahrzeuge). Mehr zu diesem Thema liest du in dem Ratgeber „E-Auto laden: Welche Kosten kommen für eine Ladung auf dich zu?”.

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