Eine junge Frau betankt ihr Auto und blickt lächelnd zur Zapfsäule
Sparen

Wie lassen sich mit weniger Kraftstoff mehr Kilometer fahren?

Detlev Neumann
von Detlev Neumann, 13.09.2025

Lass dich nicht täuschen: Obwohl die Treibstoffpreise an den Tankstellen mehrmals täglich rauf und runter gehen, kennen sie auf Dauer bloß eine Richtung – nämlich die nach oben. Doch nicht nur deshalb solltest du spritsparend fahren, sondern auch der Umwelt zuliebe. Hier findest du 18 Tipps, mit denen du weniger Benzin und Diesel verbrauchst.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt: Sprit sparen

  • Ballast raus und Dachträger ab – weniger Gewicht, weniger Verbrauch
  • Regelmäßig Reifendruck prüfen und Leichtlaufreifen/-öl nutzen
  • Niedertourig und vorausschauend fahren
  • Stromfresser wie Klima oder Sitzheizung sparsam einsetzen
  • Kurzstrecken vermeiden und das Auto regelmäßig warten

Kraftstoff sparen: Vor dem Fahren

Schon bevor du losfährst, kannst du einiges tun, um Kraftstoff zu sparen:

Gewicht verringern

Ein schweres Auto braucht mehr Sprit. Schau regelmäßig in den Kofferraum, ob da nicht unnötiger Ballast rumliegt, etwa Schneeketten im Sommer.

Anbauteile ab

Ein aerodynamisch geformtes Auto hat weniger Luftwiderstand. Das senkt den Verbrauch. Doch schon mit einem unbeladenen Dachgepäckträger steigt er wieder an – bei Tempo 120 im Schnitt um fünf Prozent. Deshalb solltest du Anbauteile wie Dachboxen, Ski- oder Fahrradhalter abnehmen, wenn du sie nicht brauchst – auch schon allein wegen des zusätzlichen Gewichts. 

Reifen wechseln

Wechsle die Pneus stets entsprechend der Jahreszeit. Winterreifen sind in der Regel schwerer als Sommerreifen und kosten deshalb bis zu zehn Prozent mehr Kraftstoff. Außerdem sind sie lauter und verschleißen schneller. 

Reifendruck prüfen

Achte darauf, dass die Reifen den vom Hersteller empfohlenen Druck haben: Schon 0,5 bar zu wenig können zu fünf Prozent mehr Verbrauch führen.

Die 6 größten Spritspar-Irrtümer - Bloch erklärt #18 | auto motor und sport

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Leichtlaufreifen montieren

Alle Reifen sind rund. Aber das war’s dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn praktisch jedes Modell unterscheidet sich vom anderen durch Gewicht, Material und/oder Profil – abhängig vom Einsatzzweck. Leichtlaufreifen sind auf geringen Rollwiderstand getrimmt. Das heißt, dass sie leichter abrollen. Deshalb braucht der Motor weniger Kraft (und Kraftstoff) beim Fahren. Leichtlaufreifen sparen laut ADAC bis zu einem halben Liter Treibstoff pro 100 Kilometer. Sie sind zwar oft teurer als normale Reifen, lohnen sich aber mit der Zeit.

Leichtlauföl einfüllen

Leichtlauföl ist sehr dünnflüssig. Deshalb verteilt es sich schnell im Motor. Das macht sich besonders positiv beim Kaltstart und auf kürzeren Strecken bemerkbar. Ein weiterer Vorteil: Es hat einen geringen Widerstand. Das bedeutet, dass sich in ihm Kolben und Co. leichter bewegen als in anderen Schmierstoffen. Leichtlauföl (Kennzeichnung 0W oder 5W) bringt bis zu drei Prozent weniger Verbrauch.

Eine Frau schaltet in einen höheren Gang
© istock/lzf/2020  Je höher der eingelegte Gang, desto weniger Spritverbrauch.

Spritsparend fahren

Nicht nur Rasen verbraucht unnötig viel Diesel oder Benzin, es gibt auch andere Fahrweisen, die sich negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirken.

Bei welcher Geschwindigkeit ist ein Auto am sparsamsten?

Am wenigsten verbraucht das Auto in der Regel, wenn du mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 90 Kilometer pro Stunde und im höchsten Gang fährst. Auf der Autobahn bist du zwischen 100 und 130 Kilometer pro Stunde spritsparend unterwegs. 

Vorausschauend fahren

Behalte den Verkehr stets auf längere Distanz im Auge – sowohl nach vorn als auch im Rückspiegel. So erkennst du früh heikle Situation und musst darauf nicht abrupt reagieren. Häufiges Bremsen und hastiges Beschleunigen verbrauchen unnötig Energie. Außerdem schonst du auf diese Weise Bremsanlage und Motor vor Verschleiß. 

Motor anlassen und sofort losfahren

Immer noch sieht man im Winter Autos im Leerlauf vor sich hin stottern, während Fahrerin oder Fahrer die Scheiben von Schnee und Eis befreien. Angeblich soll das Drehen im Stand den Motor aufwärmen. Das ist aber nur eine Legende. Diese Praxis ist nicht nur unnötig und belastet den Antrieb stark – sie ist auch verboten (siehe folgenden Kasten). Weil er in kaltem Zustand sehr viel Kraftstoff braucht, verpestet der Motor nur sinnlos die Luft mit Schadstoffen. Stattdessen solltest du nach dem Anlassen sofort losfahren. So bringst du dein Auto schnell und schonend auf spritsparende Betriebstemperatur.

Motor laufen lassen: Welches Bußgeld droht?

Die Straßenverkehrsordnung besagt: Unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen sind verboten. Das heißt auch: Motor aus, wann immer es geht. Laut Gesetz ist es aber keine Straftat, den Motor unnötig laufen zu lassen, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Deshalb kommen Erwischte meistens mit einem Bußgeld von 80 Euro davon. 

 

Niedertourig fahren

Fahre so oft wie möglich im höchsten passenden Gang. Niedrige Drehzahlen bedeuten weniger Verbrauch – laut Umweltbundesamt sparst du so 20 bis 25 Prozent Sprit auf 100 Kilometern. In der Stadt reicht oft schon der vierte Gang oder höher. Weiterer Vorteil: Weil der Motor langsamer dreht, verursacht er weniger Lärm. 

Spritsparend Auto fahren: So kann es gelingen | Die Ratgeber

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Zügig beschleunigen

Beim Anfahren darfst du ruhig beherzt aufs Gaspedal treten – das verbraucht weniger Sprit als langsames Beschleunigen. So erreichst du schneller deine Zielgeschwindigkeit und kannst früher in einen höheren, spritsparenden Gang schalten. 

Motorbremse oder Leerlauf nutzen

Wenn du dich einer roten Ampel, einem Bahnübergang oder einer Ortschaft näherst: Geh einfach vom Gas und lass das Auto im Gang ausrollen. So nutzt du die Motorbremse. Viele Autos haben eine Schubabschaltung – dabei wird die Kraftstoffzufuhr komplett gestoppt, solange du nicht beschleunigst. Hast du dieses System nicht, sparst du mehr, wenn du im Leerlauf rollst. 

Im Stand Motor abschalten

Moderne Wagen besitzen außerdem eine Start-Stopp-Automatik (SSA): Im Stand schaltet der Motor automatisch ab, bis du wieder losfährst. Fehlt diese Funktion, kannst du den Motor bei längeren Stopps auch selbst ausmachen – etwa an roten Ampeln, Bahnübergängen oder im Stau.

Der Notgroschen fürs Auto

Die Reparatur oder die neuen Reifen gehen ganz schön ins Geld? Gut, wenn du dann etwas zurückgelegt hast. Zum Beispiel beim TagesGeld der Hanseatic Bank. Denn dort ist es täglich verfügbar und bringt trotzdem attraktive Zinsen. 

Zum TagesGeld

Umweltschonendes fahren: Grundsätzliches

Wodurch erhöht sich der Kraftstoffverbrauch außerdem? Es gibt noch ein paar weitere Möglichkeiten, langfristig die Umwelt und Geldbörse zu schonen. 

Klimaanlage und Co. nur bei Bedarf

Eingeschaltete elektrische Geräte kosten indirekt Diesel oder Benzin, denn sie zapfen ihre Energie aus dem Bordnetz. Das wird vom Generator versorgt und der wiederum vom Motor. Je mehr Strom Klimaanlage, Medienzentrale, Heckscheibenheizung oder Assistenzsysteme ziehen, desto mehr Treibstoff muss der Antrieb verbrennen. Abhängig vom Fahrzeug und den Einstellungen kann beispielsweise eine aktive Klimaanlage einen Mehrverbrauch von 0,3 bis 1,5 Liter auf 100 Kilometern verursachen. Schalte deshalb Stromverbraucher nur so lange ein, wie du sie brauchst.

Ein Fahrer schaltet die Klimaanlage ab
© istock/hiphotos35/2016  Klimaanlagen sollten nur laufen, wenn es unbedingt nötig ist.

Kurzstrecken vermeiden

Ein kalter Motor verbraucht mehr Kraftstoff als ein warmer. Bis er die optimale und spritsparende Betriebstemperatur erreicht, musst du mehrere Kilometer fahren. Heißt: Auf Kurzstrecken schluckt er unverhältnismäßig viel. Meide deshalb Fahrten über geringe Distanzen oder kombiniere mehrere miteinander, um länger am Stück zu fahren. Noch besser: Lass das Auto stehen und bewältige ein paar Meter zu Fuß oder schwing dich aufs Fahrrad.

Fahrzeug regelmäßig warten

Ein schlecht eingestellter Motor oder altersschwache Verschleißteile können den Spritdurst eines Fahrzeugs vergrößern. Zu den Übeltätern zählen verstopfte Luftfilter, abgenutzte Zündkerzen, verschmutzte Öle oder nicht optimal justierte Einspritzanlagen. Beachte also die Wartungsintervalle des Herstellers und bringe dein Auto regelmäßig zur Inspektion. 

Auto mit wenig Verbrauch fahren

Steht der Kauf eines neuen oder gebrauchten Wagens an, beachte auch dessen Kraftstoffverbrauch. Mit einem genügsamen Motor lässt sich richtig viel Sprit sparen. Auch die Wahl zwischen Benziner, Diesel- und Hybridauto hat darauf Einfluss. Generell sind der Verbrauch und damit die Treibstoffkosten bei Benzinern eher höher. Es gibt allerdings auch moderne und sehr sparsame Benziner mit vergleichsweise niedrigen Anschaffungspreisen, Versicherungsprämien und Steuern. Am besten rechnest du durch: Wie viel fährst du normalerweise? Und wie viel Kraftstoff kostet das? Lohnt sich dann eher das eine oder das andere Modell?

Spritspar-Training machen

Theorie ist gut – Praxis noch besser. Bei einem Spritspar-Training (zum Beispiel beim ADAC) merkst du schnell, wie viel Sprit du wirklich sparen kannst. Zuerst fährst du deine Strecke ganz normal, danach noch einmal nach den Tipps der Trainer*innen. Anschließend werden beide Fahrten verglichen – und du siehst schwarz auf weiß, wie groß der Unterschied ist. So lernst du, deinen Fahrstil dauerhaft spritsparender zu gestalten.

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