
Bonität vorausgesetzt: Was bedeutet das beim Online-Händler oder Kreditgeber?

Bist du auch schon mal über den kurzen Hinweis „Bonität vorausgesetzt“ gestolpert? Der steht oft im Kleingedruckten von Onlineshops, wenn du dort eine Rechnung per Kredit oder auf Raten zahlst. Was es damit auf sich hat, wo es noch eine Rolle spielt und was das gegebenenfalls für dich bedeutet, zeigen dir die KlarMacher.
Themen in diesem Artikel

Quelle: Schufa
Was bedeutet „Bonität vorausgesetzt“?
Der Begriff kommt dir häufig dann unter, wenn du beispielsweise etwas in einem Onlineshop per Kredit, auf Rechnung oder Ratenzahlung bezahlen möchtest. Diese Möglichkeiten bieten viele Händler an. Allerdings tun sie das nicht einfach nur auf Treu und Glauben.
Zusätzlich gehen sie oft auf Nummer sicher und prüfen vor dem Abschluss des Kaufs, ob du als Kund*in kreditwürdig bist. Das erkennst du an dem Hinweis „Bonität vorausgesetzt“ im Vertrag. Der Begriff „Bonität“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich in etwa „gutes Vermögen“. Heute ist mit dem Wort die Zahlungsfähigkeit gemeint. Der Hinweis „Bonität vorausgesetzt“ heißt bei Onlineshops wie Otto oder Bonprix etwa bei Kauf auf Rechnung also klar per Definition: Der Vertrag gilt nur, wenn du den Kredit bedienen beziehungsweise die Raten bis zum Ende der Laufzeit vollständig bezahlen kannst.
Um das herauszufinden, erkundigt sich der Händler bei der Schufa oder einer anderen Wirtschaftsauskunft nach deiner Zahlungsfähigkeit und deiner Zahlungsmoral. Ist ihm deine Bonität nicht gut genug, kann er das Geschäft ablehnen. Dafür hat jeder Händler oder Kreditgeber seine eigene rote Linie.
Ist der Onlineshop, in dem du bestellen möchtest, auch sicher? Das erkennst du an bestimmten Gütesiegeln, die sichere Onlineshops auszeichnen.
„Bonität vorausgesetzt“ heißt es meist auch bei Anträgen für eine Kreditkarte oder für Leasingverträge. In diesen und ähnlichen Fällen veranlassen die Anbieter in der Regel ebenfalls eine Bonitätsprüfung, um die Zahlungsfähigkeit der Kund*innen einzuschätzen.
Du willst wissen, wie gut deine Bonität ist? Wie du das herausfindest, erfährst du in diesem KlarMacher Artikel.
Bessere Bonität = niedrigere Kreditzinsen?
In den meisten Fällen vergeben Banken Kredite bei ausreichender Bonität zu einheitlichen Konditionen. Wenn also zwei Kund*innen jeweils einen Kredit unter den gleichen Bedingungen aufnehmen, zahlen beide gleich hohe Zinsen.
Manchmal aber machen Geldgeber die Höhe der Zinsen vom Grad der Zahlungsfähigkeit abhängig. Wenn man bei dir eine gute Bonität voraussetzt, bekommst du einen Kredit vergleichsweise günstig. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch: Bei einer schlechten Zahlungsfähigkeit musst du mehr Kreditzinsen zahlen, weil das Risiko höher ist, dass der Geldgeber das Geld überhaupt nicht zurückbekommt. Die Spanne der Zinsen reicht in der Regel von sieben bis 15 Prozent.

Was bedeutet „Bonität vorausgesetzt, gegen Aufpreis“?
Manche Versand- und Onlinehändler setzen in ihre Anträge auf Ratenzahlung die Formulierung „Bonität vorausgesetzt, gegen Aufpreis“. Dann wird nicht nur deine Zahlungsunfähigkeit überprüft, sondern die Kosten für deine Ware hängen zusätzlich von der Anzahl der Raten ab.
Vereinbarst du beispielsweise eine Teilzahlung über drei Monate, dann ist das für dich günstiger als bei sechs Monaten. Obwohl das auf den ersten Blick nicht so aussehen mag. Je länger du die Rechnung abstotterst, desto geringer ist nämlich die einzelne Rate. Die Gesamtsumme aber ist am Ende höher, weil du wegen der längeren Laufzeit mehr Raten leisten musst.
Allerdings kannst du bei einer solchen Ratenvereinbarung jederzeit den vollen Restbetrag zurückzahlen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt, wie etwa bei Ratenkrediten.
War der Inhalt für dich hilfreich?
Teile den Artikel: