Schnell an Geld kommen: So überbrückst du Engpässe
Dein Arbeitgeber kündigt dich überraschend. Du verdienst weniger durch plötzliche Kurzarbeit oder musst unerwartet hohe Kosten stemmen. Die Gründe dafür, zusätzliches Geld zu brauchen, sind vielfältig – die Möglichkeiten, deine Kasse relativ schnell aufzubessern, aber auch. Hier findest du die passenden Tipps dazu, wie du zeitnah deine Einnahmen erhöhst, dir mit oder ohne Kredit schnell Geld leihst oder kurzfristig möglichst viel sparst.
Themen in diesem Artikel
- Geld einnehmen: Die Kasse dauerhaft aufbessern
- Geld leihen: Hilfe für den kurzen Engpass
- Geld sparen: Weniger Ausgaben bedeuten mehr Spielraum
Geld einnehmen: Die Kasse dauerhaft aufbessern
Zusätzliche Einnahmen sind vielleicht der angenehmste Weg, schnell an Geld zu kommen. Denn ohne Kredit brauchen Sie sich über eine Rückzahlung keine Gedanken zu machen. Und gleichzeitig müssen Sie auch nicht den inneren Sparfuchs aktivieren und auf vieles verzichten.
Nebenbei zusätzliches Geld verdienen
Wenn es dir zeitlich möglich ist, kannst du mit einem Nebenjob zusätzliches Geld verdienen – zum Beispiel mit einem Minijob. Erste Anlaufstellen sind hier die gängigen Job-Portale im Internet und die Anzeigen im Lokalblatt. Hier findest du Angebote für wenige Stunden oder mehrere Tage, für den Abend oder das Wochenende.
Denke zudem saisonal: Vor den großen Feiertagen werden die Supermärkte überrannt und freuen sich auch über kurzfristige Aushilfe an der Kasse oder im Lager. Zur Festival-Zeit wird Personal an den Ständen gesucht, in der Vorweihnachtszeit dagegen boomt der Buchhandel. Achte auf entsprechende Aushänge oder frage direkt vor Ort nach.
Bist du mit handwerklichem Geschick gesegnet, kannst du eigene Produkte zum Verkauf herstellen. Orientiere dich dabei unbedingt am Bedarf: Deine Ware sollte entweder ein Dauerbrenner sein oder saisonal stark nachgefragt wie Adventskalender zu Weihnachten. Unabhängig davon, ob du deine Waren online oder an einem Marktstand anbietest, musst du allerdings ein Gewerbe anmelden. Dein zuständiges Gewerbeamt berät dich gern.
Du möchtest mit wenig Aufwand, aber trotzdem ganz legal Geld verdienen? Inspiration findest du in den KlarMacher-Ratgebern „Mühelos Geld verdienen: Mit diesen 6 Nebenjobs geht’s“ oder „Passives Einkommen aufbauen: Ohne viel Aufwand Geld verdienen?“.
Den Hausstand zu Geld machen
Des einen Gerümpel ist des anderen neuer Schatz. Wenn du schnell an Geld kommen möchtest, solltest du schauen, was Keller und Dachboden, Schränke und Garage so hergeben. Online finden sich für viele Dinge Abnehmer*innen, sei es über Internet-Auktionen, auf virtuellen Marktplätzen oder über digitale Kleinanzeigen. Vergiss dabei aber nicht die Gesuche in deiner Lokalzeitung oder das Second-Hand-Geschäft in der Einkaufsstraße – auch offline lässt sich Geld machen.
Du feierst nur einmal im Jahr in deinem Garten, möchtest dich aber nicht gleich von deinem Partyzelt trennen? Hochwertige Gegenstände vom Beamer über Werkzeug bis hin zu besagtem Zelt kannst du auch tageweise vermieten. Hierfür gibt es unterschiedliche Online-Plattformen, die dich mit Interessent*innen aus deiner Gegend zusammenbringen. Im Gegenzug trittst du einen Teil des selbst festgelegten Mietpreises ab oder zahlst eine Gebühr. Machst du das nur gelegentlich, musst du dafür kein Gewerbe anmelden. Bist du unsicher, ob eine Gewerbeanmeldung notwendig ist, hilft dir dein Gewerbeamt.
Video: Tipps für den Flohmarkt – richtig Handeln und der beste Standort | Martkcheck SWR
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Mit Crowdfunding an Geld kommen
Wenn dich ein besonders schwerer Schicksalsschlag ereilt hat, aber auch wenn du ein ungewöhnliches Ziel verfolgst, kann Crowdfunding einen Versuch wert sein. Vielleicht musst du für eine teure medizinische Behandlung aufkommen. Oder du möchtest dich h mit einem innovativen Produkt selbstständig machen und brauchst dafür Startkapital.
Dann kannst du deine Situation und dein Anliegen auf einer entsprechenden Online-Plattform beschreiben und um finanzielle Unterstützung bitten. Zu den bekanntesten Anbietern zählen hier GoFundMe, Kickstarter und betterplace. Es gibt jedoch mittlerweile sehr viele ähnliche Webseiten mit unterschiedlichen Spezialisierungen, sodass sich eine gründliche Recherche lohnt.
Zu schön, um wahr zu sein
Fünfstellige Monatsgehälter für einfache Tätigkeiten, riesige Renditen innerhalb kürzester Zeit – bei diesen Versprechen solltest du vorsichtig sein. Wenn solche Angebote seriös wären, würde wohl jeder so arbeiten. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ein illegales Geschäftsmodell dahintersteckt, etwa ein Schneeballsystem, bei dem am Ende nur eine*r gewinnt.
Was ist mit Erbe, Altersvorsorge & Co?
Manchmal ist die Not so groß, dass auch das Undenkbare plötzlich denkbar wird. Ist es möglich, die Rücklagen für die Altersvorsorge aufzulösen? Würden meine Eltern mir das Erbe vorzeitig auszahlen?
Auf deine finanzielle Sicherheit im Alter solltest du nicht leichtfertig verzichten. Möchtest du dennoch deine Rücklagen auflösen, musst du prüfen, wie zügig und unter welchen Bedingungen das umsetzbar ist:
- Tagesgeld: Die Rückbuchung auf das Referenzkonto – also das Girokonto, von dem aus du normalerweise auf das Tagesgeldkonto einzahlst – ist jederzeit möglich.
- Aktien/Fondsanteile: Das Geld ist nach dem Verkauf deiner Aktien innerhalb weniger Tage verfügbar. Je nach Kurs sind Verluste möglich.
- Festgeld: Ein Anspruch auf vorzeitige Auflösung besteht nur in Ausnahmefällen. Manchmal ist dies gegen Gebühr mit Zinsverlusten möglich.
- Kapitallebensversicherung: Nach der Mindestlaufzeit gibt es Kündigungsfristen von einem Monat bis zu einem Jahr. Der Rückkauf ist häufig mit Verlusten verbunden.
- Private Rentenversicherung: Die Kündigungsfrist beträgt mehrere Wochen bis Monate. Ein Rückkauf ist oft mit Verlusten verbunden.
- Betriebliche Altersvorsorge: Eine Auflösung ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich. Weitere Informationen dazu findest du in dem Artikel „Die betriebliche Altersvorsorge kündigen: Geht das überhaupt?“
Eine vorzeitige Auszahlung des Erbes können nur die Erblasser*innen selbst veranlassen (also beispielsweise Eltern oder Großeltern). Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es nicht. Möchtest du das Thema gegenüber deinen Verwandten ansprechen, solltest du das unbedingt mit viel Fingerspitzengefühl tun. Und berücksichtige auch die Interessen Dritter, wie etwa deiner Geschwister. Um euch zu einigen, kannst du im tatsächlichen Erbfall auf deinen Pflichtteil verzichten. Dies ist aber nur mit einer notariellen Beglaubigung verbindlich.
Geld leihen: Hilfe für den kurzen Engpass
Bist du dir sicher, dass du nur eine kleine Flaute überbrücken musst? Wenn du in naher Zukunft eine Zahlung erwartest oder in ein paar Wochen in den neuen Job startest, kannst du dir das fehlende Geld bis dahin auch leihen. Ob du dafür dein privates Umfeld anzapfen oder dir lieber von anderen Stellen helfen lassen möchtest, solltest du dir gut überlegen.
Die Bank: Professionelle und unkomplizierte Hilfe
Bei Ebbe in der Kasse sucht manche*r Wege, auch ohne einen Kredit schnell an Geld zu kommen. Dabei ist ein Darlehen von der Bank vergleichsweise unkompliziert, um eine schwierige Zeit durchzustehen. Du belastest so keine privaten Beziehungen, bürdest dir in einer angespannten Lage keine Nebenjobs auf und hast bei Bedarf einen professionellen Partner, der dich berät.
Wenn du kurzfristig eine überschaubare Summe benötigst, ist hier der Dispositionskredit, kurz Dispo, eine unkomplizierte Wahl. Dabei nutzt du den Überziehungsspielraum deines Girokontos. Alternativ kannst du für deine Kreditkartenabrechnung ganz einfach Teilzahlungen vereinbaren. So streckst du offene Beträge über mehrere Monate.
Auf längere Sicht fährst du mit einem klassischen Ratenkredit besser, da hier geringere Zinsen anfallen als beim Dispo oder der Teilzahlung bei der Kreditkarte. Dafür brauchst du allerdings einen guten Schufa-Score. Einen umfassenden Überblick zum Thema Kredit findest du im KlarMacher-Ratgeber „Mehr als du vielleicht denkst: Was genau ist ein Kredit?“.
Privatkredit: Wenn Familie und Freund*innen tief in die Tasche greifen
Wenn du verhältnismäßig wenig Geld benötigst, frag am besten im Familien- oder Freund*innenkreis, ob dir jemand vorübergehend aushelfen kann. Es ist nachvollziehbar, wenn dich dieser Schritt Überwindung kostet. Um ihn dir zu erleichtern, beherzige am besten folgende Regeln:
- Wende dich nur an Personen, von denen du weißt, dass sie sich die Leihgabe ohne Weiteres leisten könnten.
- Mache bei deiner Anfrage deutlich, dass du Verständnis hast und es nicht übelnimmst, wenn der*die andere ablehnt. Baue auf keinen Fall Druck auf.
- Halte alle Vereinbarungen in Bezug auf Summe, Laufzeit, Rückzahlungsmodalitäten und eventuelle Zinsen schriftlich und mit Unterschrift beider Parteien fest. Auch das Datum und eure jeweiligen Adressen dürfen nicht fehlen. Benenne die Leihgabe klar als Darlehen und dokumentiere die Übergabe in Form einer Quittung oder mit deinem Kontoauszug.
Im privaten Umfeld wird häufig auf den letzten Punkt verzichtet. Überraschend oft kommt es dann aber doch zu Streitigkeiten, auch zwischen nächsten Verwandten oder Kindergartenfreund*innen. Tu dir selbst den Gefallen, das mit einem formlosen Schriftstück zu umschiffen.
Video: Das KFZ-Pfandhaus – Geschäft des Lebens mit der Not anderer? | Galileo | ProSieben
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Wertgegenstände verpfänden – eine gute Idee?
Pfandhäuser haben nicht den besten Ruf: Wer sie nutzt, spricht nicht gern darüber. Ihr vergleichsweise unbürokratischer Service hat neben Vorteilen auch Nachteile für dich als Kund*in. Diese solltest du dir bewusst machen, bevor du anfängst, deine Wertgegenstände zu versetzen.
Die Pluspunkte liegen auf der Hand: Im Pfandhaus kommst du schnell an Geld, ohne einen Kredit mit Bonitätsprüfung aufnehmen zu müssen – also auch dann, wenn du einen negativen Schufa-Eintrag hast. Du benötigst lediglich einen Wertgegenstand, auf den du für eine Zeit verzichten kannst. Das kann Schmuck sein, ein elektronisches Gerät wie dein Laptop oder sogar dein Auto oder Motorrad. Ausgezahlt wird allerdings nur ein Bruchteil des Wertes.
Doch das Verleihen kann teuer für dich werden: Die Kreditzinsen im Pfandhaus sind gesetzlich mit 1 Prozent pro Monat festgelegt. Darüber hinaus solltest du dich unbedingt über die Gebühren informieren. Viele Pfandhäuser haben dazu Beispielrechnungen auf ihren Internetseiten.
Bleibe außerdem realistisch: Wenn du nicht sicher bist, dass du innerhalb der nächsten Wochen an ausreichend Geld kommst, dann kann es sein, dass dein Familienerbstück oder dein fahrbarer Untersatz versteigert wird.
Mehr zu diesem Thema erfährst du im KlarMacher-Ratgeber „Pfandleihaus: Wie funktioniert es? Wie hoch sind die Gebühren, Zinsen etc.?”.
Geld sparen: Weniger Ausgaben bedeuten mehr Spielraum
Natürlich kannst du dich nicht auf die Schnelle reich sparen. Aber wenn am Ende des Geldes nicht mehr so viel Monat übrig sein soll, hilft es, Gewohnheiten umzustellen und sich etwas einzuschränken. Erste Anlaufstelle dafür sind die Kontoauszüge oder das Haushaltsbuch: Gibt es den einen oder anderen kleinen Luxus, auf den du vorübergehend verzichten kannst?
Vielleicht verzichtest du auf den morgendlichen Kaffee von der Espressobar an der Ecke und kochst stattdessen zuhause selbst einen. Und eher teure Kinobesuche könntest du vorerst durch kostenlose Filme in Online-Mediatheken ersetzen. Noch mehr Inspiration gefällig? Hier findest du jede Menge Ideen zu guten Vorsätzen und handfesten Spartipps.
Ein weiterer Weg, um die Kosten zu senken, kann der gute alte Tauschhandel sein. Der Nachbar hat mehr Obst und Gemüse im Schrebergarten, als er essen kann? Vielleicht überlässt er dir eine Monatsration, wenn du ihm mit einer kleinen Reparatur hilfst. Falls du die Menschen in deiner Umgebung noch nicht gut genug kennst für einen Tauschhandel, können Nachbarschaftsnetzwerke im Internet helfen, Gleichgesinnte zusammenzubringen.
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