
Passives Einkommen aufbauen: Ohne viel Aufwand Geld verdienen?

Wer will das nicht: Mehr Freizeit und trotzdem gleich viel oder sogar mehr Geld verdienen? Nur ein paar Stunden in der Woche am Strand arbeiten und noch dazu davon gut leben können? Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn passive Einkünfte sind kein geschenktes Geld. Du musst schon etwas dafür tun – und für die finanzielle Freiheit oder einen Dauerurlaub unter Palmen reicht es selten. Wir machen klar, was passives Einkommen ist und wie es funktioniert.
Themen in diesem Artikel
- Was ist passives Einkommen?
- Welche Vor- und Nachteile gibt es?
- Wer kann passiv Geld verdienen?
- Wie wird passives Einkommen versteuert?

Auf den Punkt
- Jede passive Einkommensquelle erfordert am Anfang einen gewissen Zeit- und Arbeitsaufwand.
- Passives Einkommen fließt ohne eine bestimmte Anzahl an Arbeitsstunden. Du verdienst das Geld eher „nebenbei”.
- Beliebte passive Einkommensquellen sind zum Beispiel: Mieteinnahmen, Onlinewerbung, E-Books, Onlinekurse oder Geldanlagen wie Aktien.
Was ist passives Einkommen?
Im Schlaf Geld verdienen? Das ist tatsächlich möglich, wenn du passives Einkommen aufbaust. Denn das sind zusätzliche Einkünfte, die du ohne eine aktive Gegenleistung bekommst. Das heißt, du erhältst nicht wie bei einer klassischen Erwerbstätigkeit einen Lohn pro Stunde. Oder arbeitest für einen Kund*innen, damit sie deine Rechnung bezahlen. Kurz gesagt: Du leistest keine bestimmte Arbeit in einer bestimmten Zeit für dein Geld. Sondern die „Einkünfte fließen” von allein (daher der Begriff Cashflow).
Geld erhalten, ohne klassisch dafür zu arbeiten? Wie soll das gehen? Zum Beispiel so: Eine Person mit grünem Daumen schreibt ein E-Book mit Insider-Tipps für Gärtner*innen. Und lädt dann den digitalen Ratgeber auf einer Onlineplattform wie „Amazon Kindle Direct Publishing” oder „ePubli” hoch. Dort können Interessent*innen das E-Book gegen eine Gebühr downloaden.
Die Person muss sich danach nur noch darum kümmern, dass möglichst viele Gärtner*innen das Buch kennen und kaufen wollen. Zum Beispiel, indem sie es mit ihren Facebook-Fans oder Instagram-Follower*innen teilt. Auf diese Weise verdient der oder die Autor*in ohne viel weiteres Zutun immer wieder ein paar Euro – wenn es gut läuft.
Du siehst: Bevor du „passiv”, also quasi im Schlaf Geld verdienst, ist erstmal ein gewisser Arbeits- und Zeitaufwand nötig – manchmal auch Startkapital. Viele passive Einkommensquellen beanspruchen auch nach dem ersten Aufwand weitere Zeit für die Websitepflege, Werbung oder Ähnliches. Wie viel? Das hängt sehr stark von der jeweiligen Einkommensquelle ab.
Ein E-Book zu schreiben ist zwar anfangs deutlich zeitintensiver, aber du brauchst dafür kein Startkapital – wie für die meisten der vielen digitalen Optionen für passives Einkommen. Dazu zählen Onlinekurse auf Video aufnehmen, Onlinewerbung oder E-Commerce. Am wenigsten Zeit – dafür umso mehr Startkapital – benötigen die klassischen passiven Einnahmequellen: Mieteinnahmen, Aktiendividenden oder Kreditzinsen.
Weitere Beispiele für passive Einkommensquellen findest du in unserem Ratgeber „Nebenbei Geld verdienen: 8 Ideen für passives Einkommen“.
Vorsicht: Betrüger*innen locken mit passiven Einkommen
Falle nicht auf Angebote herein, die „viel Geld ohne Arbeit” oder „dreifaches Vermögen in drei Wochen” und Ähnliches versprechen. Zum Beispiel auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram. Diverse Anbieter locken mit passivem Einkommen – dafür musst du nur ein Abo, Video oder Onlinekurs von denen bezahlen. Die Angebote sind zahlreich, aber im seltensten Fall seriös!
Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Passive Einkommensquellen sind vor allem aus drei Gründen beliebt:
- Zeitliche Unabhängigkeit: Du entscheidest, wann und wie viel Zeit du in die passive Einkommensquelle investierst – etwa für Werbung. Wenn der Cashflow gut fließt, kann es auch zu mehr Freizeit führen – weil du dann zum Beispiel deine Arbeitsstunden reduzieren kannst.
- (Größere) Finanzielle Unabhängigkeit: Meistens sind es anfangs nur kleine zusätzliche Beträge, die du passiv verdienst. Doch über die Jahre gerechnet und je nach Einkommensquelle können dabei größere Summen zusammenkommen.
- Örtliche Unabhängigkeit: Passiver Zuverdienst funktioniert oft „remote” – also ohne einen festen Arbeitsplatz – von überall aus in der Welt, wo es Internet gibt. Denn mit den meisten passiven Einkommensquellen verdienst du dein Geld online.
Selbstbestimmung, mehr Freizeit, mehr Geld und mehr Flexibilität? Also warum nicht gleich heute noch kündigen und ab morgen vom passiven Einkommen leben? Das wird wahrscheinlich nicht klappen. Denn die zusätzlichen Einkünfte fließen in der Regel erst nach einer gewissen Zeitspanne. Außerdem reichen sie allein – zumindest in den ersten Jahren – selten zum Leben. Und sie sind dazu oft – im Gegensatz zu einem normalen Gehalt – unbeständig: Mal verdienst du mehr, mal weniger.

Wer kann passiv Geld verdienen?
Jede*r kann passives Einkommen erzielen. Doch es gibt natürlich Möglichkeiten, die für die eine Person besser und für die andere weniger gut geeignet sind. Welche passiven Einkommensquellen kommen für dich infrage? Folgende Fragen helfen dir, es herauszufinden:
- Willst du langfristig davon leben oder nur etwas dein Gehalt aufbessern? Je nach Zielsetzung wirst du unterschiedlich viel Planung, Zeit und Aufwand investieren müssen.
- Hast du Startkapital? Dann kommt auch ein klassisches Investment infrage, etwa in Aktien oder Immobilien. Aber: Mit gar keinem oder wenig Startkapital solltest du dein Geld besser nicht riskant anlegen. Es gibt genug Möglichkeiten, passives Einkommen aufzubauen, ohne Geld zu investieren.
- Welche virtuellen Kanäle nutzt du schon? Hast du zum Beispiel bereits eine Website oder einen erfolgreichen Instagram-Channel? Dann lohnt es sich, die onlinebasierten Angebote für passives Einkommen unter die Lupe zu nehmen.
- Was macht dir Freude? Hast du besondere Talente oder ein großes Fachwissen in einem Bereich? Weißt du zum Beispiel alles über wilde essbare Kräuter? Vielleicht kannst du daraus Kapital schlagen.
Außerdem ist passives Einkommen eine interessante Möglichkeit für Freiberufler*innen und Selbstständige, die mehr Anfragen haben, als sie bedienen können. Warum? Bereits stark ausgelastete Anbieter*innen können bei hoher Nachfrage nur mehr arbeiten oder die Preise erhöhen – aber beides geht nicht endlos. Da bietet es sich zum Beispiel an, die beliebtesten Angebote zu digitalisieren und online zu verkaufen.
Beispiel: Bereits voll ausgelastete Fitness- und Ernährungscoaches könnten Onlinekurse auf Video aufnehmen. Und auf einer Onlineplattform wie „Udemy“ oder auf der eigenen Website gegen eine Gebühr zum Download bereitstellen. So können sie zusätzlich online passiv Geld verdienen.
Was ist das bedingungslose Grundeinkommen?
Es gibt sogar eine politische Version des passiven Einkommens – das sogenannte bedingungslose Grundeinkommen. Die Idee dahinter ist: Alle Bürger*innen eines Landes bekommen jeden Monat zum Beispiel 1.200 Euro. Einfach so – egal, ob sie arbeiten oder nicht. Doch es gibt noch keinen Staat, der das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt hat.
Wie wird passives Einkommen versteuert?
Für das Finanzamt spielt es keine Rolle, ob du dein Einkommen aktiv oder passiv verdienst. Ob es ein Nebeneinkommen oder Haupteinkommen ist. Einkommen ist Einkommen und somit steuerpflichtig, sobald es den Grundfreibetrag von 12.096 Euro (Stand: 2025) übersteigt.
Auch auf Einkünfte aus Kapitalvermögen wie Aktien und ETFs sind Steuern fällig, wenn sie den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr übersteigen (Stand: 2025). Mehr über Steuerfreibeträge liest du in unserem Ratgeber „Steuerfreibeträge: Was ist das und welche gibt es?“.
Vorsicht: Influencer*innen, die Gratisprodukte von einer Firma erhalten, könnten deswegen zur Steuerkasse gebeten werden. Denn Werbegeschenke sind ebenfalls steuerpflichtig. Lies mehr dazu in der Infobroschüre „Ich bin Influencer. Muss ich Steuern zahlen?” vom Bundesfinanzministerium.
Selbstständigkeit oder sogar als zusätzliches Gewerbe anmelden. Frag hierzu am besten bei deinem Finanzamt nach. Denn ein weiterer Faktor bei der Besteuerung ist die Einstufung als Gewerbetreibende, Freiberufler*in oder Privatperson. Gewerbetreibende zahlen zum Beispiel zusätzlich zu den Einkommen- und Umsatzsteuern noch Gewerbesteuern. Mehr dazu liest du in unserem Ratgeber „Selbstständig oder freiberuflich: Was ist der Unterschied?”.
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