
Riester-Rente kündigen: Geht das? Lohnt sich das?

Du weißt längst, dass eine private Altersvorsorge wichtig ist. Genau deshalb hast du vor Jahren einen Riester-Vertrag unterschrieben. Doch mittlerweile wachsen dir die monatlichen Beiträge über den Kopf. Oder du brauchst das Geld dringend für andere Zwecke. Deshalb würdest du die Riester-Rente am liebsten kündigen. Aber geht das überhaupt? Und wenn ja, lohnt sich das?
Themen in diesem Artikel
- Riester-Rente kündigen: So geht es
- Deshalb ist Kündigen keine gute Idee
- Besser: Riester-Rente ruhen lassen
Riester-Rente kündigen: So geht es
Du darfst deinen Riester-Vertrag kündigen – und zwar jederzeit. Es gibt aber eine Frist, bis diese Kündigung wirksam wird: Deine Mitteilung zur Vertragsauflösung muss sechs Wochen vor dem Ende deines gewünschten Ausstiegsmonats bei deinem Riester-Anbieter eingehen. In der Regel ist das ein Versicherungsunternehmen.
Das sollte in deinem Kündigungsschreiben stehen:
- Die klare Aussage, dass du den Vertrag zu deiner Riester-Rente zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigst.
- Der Widerruf der betreffenden Einzugsermächtigung beziehungsweise dem SEPA-Lastschriftmandat, womit du bislang deinem Anbieter das Abbuchen der Beiträge von Ihrem Konto erlaubt hast.
- Die Verbindungsdaten (IBAN, BIC) des Kontos, auf das der Rückkaufswert (mehr dazu im folgenden Abschnitt) überwiesen werden soll.
Verschick deine Riester-Kündigung per Post am besten als Einschreiben mit Rückschein. So weist du bei Bedarf nach, dass sie bei deinem Vertragspartner eingegangen ist. Alternativ kannst du manchen Anbietern deinen Austritt aus der Riester-Rente per E-Mail schicken. Was in deinem Fall möglich ist, steht in deinem Vertrag.

Deshalb ist Kündigen keine gute Idee
Du solltest dir gut überlegen, ob du diesen Schritt machen willst. Denn: Eine Kündigung führt praktisch immer zu einem finanziellen Verlust. Warum?
- Die Steuern, die du bislang jedes Jahr absetzen durftest, musst du bei einer Kündigung zurückzahlen.
- Die Abschlusskosten, die du in den ersten Jahren für deinen Riester-Vertrag gezahlt hast, bekommst du nicht wieder. Du hast sie also quasi umsonst gezahlt.
- Unter Umständen erhältst du weniger Geld, als du eingezahlt hast, weil die Versicherung dir noch Bearbeitungsgebühren für die Kündigung oder Ähnliches abzieht.
- Und: Erträge aus Zinsen, die du vor der Kündigung deines Riester-Vertrags erzielt hast, musst du als „sonstige Einkünfte“ bei der nächsten Steuererklärung versteuern.
Übrigens: Wenn du die Riester-Rente kündigst, musst du auf die Auszahlung bis zu zwei Monate warten. So lange dauert es in der Regel, bis der Rückkaufwert berechnet und überwiesen ist.
Besser: Riester-Rente ruhen lassen
Du willst die monatlichen Beiträge einsparen, aber nicht die finanziellen Verluste einer Kündigung hinnehmen? Dann gibt es eine andere Lösung: Lass den Riester-Vertrag ruhen. Damit legst du ihn quasi auf Eis, ohne ihn aufzulösen. So erhältst du zum Ruhestand wenigstens noch das Geld, das du bis zu der Beitragsfreistellung angespart hattest.
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