Frau hält drei Kreditkarten in einer Hand und zieht mit der anderen eine der Karten heraus
Bezahlen

Charge, Revolving, Prepaid: Welche Kreditkarte passt zu dir?

Thorsten Schierhorn
von Thorsten Schierhorn, 23.06.2025

Ob im Geschäft oder online – mit der Kreditkarte lässt sich fast überall schnell und einfach bezahlen. Das macht sie zur idealen Shopping-Begleitung. Doch wo liegen die Unterschiede bei den einzelnen Kreditkartenarten? Und welche davon passt zu dir? Die KlarMacher stellen die wichtigsten Kreditkartenarten vor und erklären, welche Vor- und Nachteile sie haben.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Nicht jede Kreditkarte funktioniert gleich. Es gibt verschiedene Arten.
  • Mit einer Charge-Kreditkarte kannst du bis zu einem festgelegten Limit einkaufen. Das Geld wird dir am Monatsende vom Girokonto abgezogen.
  • Bei einer Revolving-Kreditkarte kannst du das ausgegebene Geld in Raten zurückzahlen, dann kommen aber Zinsen hinzu.
  • Mit der Prepaid-Karte musst du zuerst ein Guthaben aufladen, bevor du sie nutzen kannst.
  • Die virtuelle Kreditkarte existiert nur digital und eignet sich besonders für Online-Einkäufe. Fürs Einkaufen in Geschäften benötigst du eine Wallet-App.
  • Wenn du mit Debitkarten bezahlst, wird dir das Geld direkt vom Girokonto abgezogen. Einen Kreditrahmen gibt es nicht.

Klassisch: Charge-Kreditkarte monatlich ausgleichen

Sie ist in Deutschland besonders häufig zu finden und funktioniert in der Regel nach einem einfachen Prinzip: Als Kund*in erhältst du die Charge-Kreditkarte mit einem bestimmten monatlichen Limit. Das bewegt sich normalerweise zwischen ein paar Hunderten und einigen Tausend Euro. Wie hoch es genau ausfällt, hängt normalerweise von deinen Einnahmen ab. Je mehr Geld monatlich auf dein Girokonto fließt, desto höher ist das Limit der damit verbundenen Kreditkarte. Unter Umständen kannst du mit der Bank auch einen höheren Kreditrahmen vereinbaren.

Mit dieser Kreditkarte kannst du dann jeden Monat bis zum Limit einkaufen. Oder auch Geld am Automaten abheben. Oder in manchen Supermärkten Bargeld bekommen. Am Abrechnungstag – meistens gegen Ende des laufenden Monats – stellt die Bank deine Karte wieder auf null zurück. Für die bis dahin offenen Beträge bekommst du eine Abrechnung. Kurze Zeit später wird die komplette Summe von deinem Konto abgebucht.

Damit gewährt dir die Bank praktisch jeden Monat einen kurzfristigen Kredit. Den gleicht sie jedes Mal wieder aus, wenn sie die Abrechnung erstellt und die offenen Beträge von deinem Konto einzieht. 

Vorteil: Für den kurzfristigen Kredit fallen keine Zinsen an. Und du hast wenig Aufwand mit der Kreditkarte, die Abrechnungen erfolgen automatisch. 

Nachteil: Nach Erreichen des Limits ist meistens Schluss mit Shopping. Und die offenen Beträge werden monatlich vom Girokonto eingezogen. Unabhängig davon, ob das Guthaben dafür ausreicht. Falls nicht genügend Geld auf dem Girokonto ist, muss der Dispo herhalten – und dann kostet es doch Gebühren.

Video: Wie funktioniert eigentlich eine Kreditkarte?

Klicken Sie hier, um die Inhalte von YouTube anzuzeigen.

Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.

© Copyright: Hanseatic Bank 

Flexibel: Durch Revolving-Kreditkarte in Raten bezahlen

Revolving-Kreditkarten funktionieren im Grunde wie Charge-Kreditkarten: Du kannst bis zum Limit ein einkaufen und zahlst erst später zurück. 

Diese Kreditkartenart bietet aber ein Extra: Du musst die offenen Beträge nicht unbedingt auf einmal vollständig bezahlen. Stattdessen kannst du sogenannte Teilzahlungen vereinbaren. Das heißt: Du begleichst die offenen Beträge in Raten über mehrere Monate hinweg. Wie viel du monatlich abbezahlst, entscheidest du in der Regel. Allerding gibt es meistens einen monatlichen Mindestbetrag. Welche Limits für die gesamte Kredithöhe und die Ratenzahlungen gelten, bestimmt unter anderem deine Bonität

Vorteil: Du kannst selbst beeinflussen, wie und wann du offene Beträge zurückzahlst. Das gibt dir einen größeren finanziellen Spielraum.

Nachteil: Für Teilzahlungen über mehrere Monate hinweg fallen normalerweise Zinsen an.

Einfach und schnell – Teilzahlungen vereinbaren bei der GenialCard der Hanseatic Bank

Bei der Hanseatic Bank kannst du die Raten selbst bestimmen – einfach per Schieberegler in der App Hanseatic Bank Mobile. Mehr dazu und weitere Vorteile der GenialCard findest du auf dieser Seite.

Eine Frau hält ihre Kreditkarte in einer Hand und tippt mit der anderen etwas in den Laptop
© istock/Hiraman/2019  Mit allen Kreditkartenarten können Sie online und in Geschäften shoppen.

Mit Guthaben: Prepaid-Karte vor dem Bezahlen aufladen

Diese Kreditkarte passt eigentlich gar nicht zu ihrem Namen. Denn: Hierbei streckt dir die Bank das Geld für deine Einkäufe nicht vor. Du erhältst also keinen Kredit, den du erst später ausgleichst. Stattdessen musst du die Karte erst aufladen, bevor du auf Shopping-Tour gehst. Ist das Guthaben aufgebraucht, kannst du mit der Kreditkarte nicht mehr bezahlen – erst wenn du wieder Geld darauf lädst. 

Vorteil: Nur was du eingezahlt hast, kannst du ausgeben. Beim Beantragen der Karte gibt es meistens keine Schufa-Abfrage, deine Kreditwürdigkeit wird also nicht überprüft. 

Nachteil: Du musst immer wieder auf die Kreditkarte einzahlen. Für kurzfristige Zahlungen über dein Guthaben hinaus kannst du die Karte nicht nutzen. Und: Ohne Kreditrahmen werden die Karten nicht überall akzeptiert, etwa wenn du einen Mietwagen leihen willst. 

Video: Über diese Sicherheitsmerkmale verfügen Kreditkarten

Klicken Sie hier, um die Inhalte von YouTube anzuzeigen.

Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.

© Copyright: Hanseatic Bank 

Digital: Virtuelle Kreditkarte nur online nutzen

Sie ist der Neuling unter den Kreditkarten. Erst mit der zunehmenden Digitalisierung kam dieser Kartentyp auf. Denn: Hierbei bekommst du keine Karte aus Plastik oder Metall mehr, sondern nur noch eine Kreditkartennummer. Und eine Prüfnummer, also den zugehörigen Sicherheitscode, wie er sich auch auf den klassischen Kreditkarten findet.

Mit der virtuellen Kreditkarte kannst du ganz normal einkaufen. Besonders einfach geht das online – mit den Daten von der Kreditkarte plus beispielsweise einem Passwort und einer TAN. Im Geschäft musst du einen Umweg nehmen. Ohne Karte kannst du schließlich nichts in den Kartenleser an der Kasse stecken oder dort auflegen. Trotzdem kannst du in vielen Läden mit der virtuellen Kreditkarte bezahlen. Und zwar, indem du eine sogenannte Wallet-App nutzt. 

Die Mehrzahl der virtuellen Kreditkarten sind Prepaid-Kreditkarten. Auch hier musst du also ein Guthaben aufladen, bevor du mit der Karte bezahlen kannst. 

Vorteil: Du hast keine Karte mehr, die du verlieren könntest.

Nachteil: Für das Bezahlen in Geschäften brauchst du eine Wallet-App. Je nach App kannst du damit unter Umständen nur in bestimmten Geschäften bezahlen.

Abschaffung des Maestro-Systems

Seit dem 1. Juli 2023 werden keine Girokarten mit Maestro-Funktion herausgegeben. Denn das Bezahl-System des US-Unternehmens Mastercard wird abgeschafft. Die Maestro-Zahlfunktion ermöglicht das weltweite Bezahlen. Ohne dieses oder ein ähnliches System kann die Karte nur in Deutschland eingesetzt werden. 

Jedoch können alle Girokarten mit Maestro weiterhin wie gewohnt verwendet werden – bis zum Ablauf der Kartengültigkeit oder bis spätestens Ende des Jahres 2027. Dann wird das Maestro-System komplett eingestellt. Damit die Kund*innen auch in Zukunft im Ausland auf das Geld auf ihrem Girokonto zugreifen können, sind folgende Alternativen möglich:  

  • Eine zusätzliche Karte für den Einsatz im Ausland, eine Kreditkarte zum Beispiel
  • Eine Girokarte mit integrierter Debitkarte 
  • Eine Karte mit einem anderen Bezahl-System wie V-Pay 
  • Eine internationale Debitkarte mit Mastercard oder Visa 

… und was ist mit Debit-Kreditkarten?

Beim Stöbern durch die verschiedenen Angebote der Zahlungsdienstleister stößt du vielleicht auch auf den Begriff „Debit-Kreditkarte“. Geläufiger ist aber eigentlich nur „Debitkarte“. Denn wie bei einer Prepaid-Kreditkarte gibt es bei einer Debitkarte gar keinen Kredit. Niemand leiht dir Geld so lange, bis du es zurückzahlst. Stattdessen ist eine Debitkarte mit deinem Girokonto verbunden. Von dem wird das Geld sofort abgezogen, wenn du irgendwo mit der Debitkarte bezahlst. Zu den Debitkarten gehört also zum Beispiel deine Bankkarte beziehungsweise Girocard (früher EC-Karte genannt). 

Wenn dein Girokonto ein Dispokredit hat, kannst du mit einer Debitkarte streng genommen auch auf Pump einkaufen – indem du das Konto überziehst. Dann werden allerdings sofort Dispozinsen fällig. Bei einer „echten“ Kreditkarte wie der GenialCard von der Hanseatic Bank (die obendrein sogar gebührenfrei ist) erhältst du den Kredit zinsfrei, wenn du das Geld am Monatsende wieder zurückzahlst. 

Übrigens: Debitkarten kannst du häufig nicht genauso einsetzen wie Kreditkarten, da niemand für dich zunächst die Rechnung übernimmt. Wenn du also ein Hotelzimmer buchen oder ein Auto mieten willst, wird eine Debitkarte nicht immer als Sicherheit anerkannt – erst recht nicht außerhalb Europas. Mehr dazu liest du im KlarMacher Artikel „Debitkarte oder Kreditkarte? Dieses Zahlungsmittel passt zu dir?”.

War der Inhalt für dich hilfreich?

Teile den Artikel:

Das könnte dich auch interessieren: