Erstes eigenes Geld verdienen: Die wichtigsten Fragen und Antworten für Teenager

von Anna Ostrowska, 26.10.2023

Den süßen Hund vom Nachbarn betreuen, Zeitungen austragen oder im Supermarkt aushelfen: Das erste eigene Geld zu verdienen ist als Teenager oft eine aufregende Zeit. Ob in den Ferien oder neben der Schule – es gibt viele Möglichkeiten, das Taschengeld auszubessern. Aber mindestens genauso viele Fragen. Zum Beispiel: Wie viel und wo dürfen Jugendliche arbeiten? Solltest du das erste eigene Geld sparen oder ausgeben? Wir machen die Antworten für euch klar.

Themen in diesem Artikel

 

Auf den Punkt

Auf den Punkt

 

  • Der Umgang mit dem ersten eigenen Geld ist eine wertvolle Erfahrung.
  • In Deutschland gibt es Gesetze, die speziell für arbeitende Menschen unter 18 Jahren gelten.
  • Für Schüler*innen gelten besondere Regelungen: Sie dürfen nur leichte Tätigkeiten ausüben und je nach Alter nur zu bestimmten Zeiten arbeiten.
  • Der gesetzliche Mindestlohn gilt in der Regel nicht für Beschäftigte unter 18 Jahren. 

Mit Geld umgehen lernen: Wozu?

Das erste selbst verdiente Geld sorgt für viele neue Entscheidungen. Denn es unterscheidet sich in vielen Punkten vom Taschengeld:

  • Was davon kaufen? Im Job gibt es mehr zu holen als das, was die Eltern springen lassen. So kommen plötzlich ganz andere, teurere Anschaffungen wie ein E-Bike oder eine Reise infrage. Willst du darauf sparen? Und wie viel willst du dafür zurücklegen, was dir dann vielleicht im Alltag fehlt?
  • Geld oder Freizeit? Plötzlich hast du die Wahl: Mehr und länger arbeiten und damit mehr verdienen? Oder es lieber ruhiger angehen zu lassen für weniger Geld, dafür aber mehr Zeit für Freunde und Freizeit?  
  • Welche Arbeiten liegen dir? Sind anspruchslose Hilfstätigkeiten okay für dich? Oder sollen es schon früh komplexere Aufgaben sein? In welchem Bereich, in welcher Branche kommen deine eigenen Interessen und Fähigkeiten am besten zur Geltung? Solche Erfahrungen können dir bei der späteren Berufswahl helfen.
  • Das Geld arbeiten lassen? Wer einen Teil seines Verdienstes früh anlegt, verdient dank Zins und Zinseszins irgendwann Geld, ohne noch einen Finger krumm zu machen. Das heißt aber auch, erst einmal auf manches zu verzichten. Bist du bereit, so weit in die Zukunft zu planen? (Mehr dazu in diesem Kapitel)

Im Erwachsenenleben sind diese Fragen von existenzieller Bedeutung. Deswegen ist es wichtig, dass du früh lernst, solche finanziellen Entscheidungen zu treffen. Und vielleicht auch mal danebengreifst und viel Geld ausgibst für etwas, das du schon wenige Wochen später gar nicht mehr haben willst. Oder du gehst für ein paar Extra-Euros gerade jobben und verpasst dadurch die tolle Geburtstagparty deiner Freundin.

Wie hoch war im Jahr 2021 das Monatseinkommen von Teenagern?

Wie hoch war im Jahr 2021 das Monatseinkommen von Teenagern?

Aus einer Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken im Jahr 2021 ging hervor, dass 14- bis 24-Jährige durchschnittlich rund 720 Euro pro Monat verdienen. Die Befragten, die noch zu den Schüler*innen gehörten, hatten ein geringeres durchschnittliches monatliches Einkommen von rund 227 Euro.

Quelle: Statista

Ab wann darf ich arbeiten?

Ab 13 Jahren darfst du in Deutschland regelmäßig Geld verdienen – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit Beschränkungen, die im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) geregelt sind. Sie schützen junge Menschen vor Ausbeutung, Gefahren und Überforderung. So sind nur leichte und nicht gefährliche Tätigkeiten für Jugendliche erlaubt (siehe nächster Abschnitt).  

Hier sind die weiteren wichtigsten Punkte:

  • 13- und 14-Jährige dürfen maximal zwei Stunden pro Tag und zwölf Stunden pro Woche arbeiten – außerdem nur in den Ferien, nicht am Wochenende und nicht in der Nacht. Wichtig: Du brauchst dazu die Zustimmung deiner Eltern. 
  • Jugendliche ab 15 Jahren können im Rahmen eines Schüler- oder Ferienjobs bis zu acht Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche arbeiten. Aber: Maximal vier Wochen im Jahr.
  • Für eine reguläre Beschäftigung, beispielsweise als Azubi oder in einem Arbeitsverhältnis, musst du in Deutschland mindestens 16 Jahre alt sein. Ausnahmen gibt es jedoch für bestimmte Branchen und Berufe, wie zum Beispiel in der Gastronomie oder im Handwerk.

Video: Worauf muss man bei Ferienjobs achten? | logo! einfach erklärt

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Wo kann ich als Jugendliche*r Geld verdienen?

Bei jungen Menschen sind besonders folgende Nebenjobs beliebt:  

  • Babysitten
  • Zeitungen austragen
  • Nachhilfe geben
  • Gartenarbeit
  • Haustierbetreuung
  • Reinigungsarbeiten
  • in Geschäften oder Restaurants aushelfen

Am besten fragst du in der Nachbarschaft, ob jemand Unterstützung braucht, prüfst die örtlichen Stellenanzeigen in Supermärkten und Onlineportalen. 

Eine Jugendliche füllt das Gemüseregal auf
© istock/JackF/2022  Regale im Supermarkt auffüllen – mit solchen und anderen leichten Tätigkeiten kannst du ab 13 Jahren Geld verdienen.

Wie viel Geld darf ich verdienen?

Grundsätzlich gibt es keine Grenze nach oben, aber auch nicht nach unten. Denn: Für Menschen unter 18 Jahren gilt der gesetzliche Mindestlohn nicht. Derzeit liegt er bei zwölf Euro pro Stunde. (Stand: 2023) Die Höhe des Lohns für einen Schüler- oder Nebenjob hängt von der Art der Arbeit ab. Aber auch von der Region. Es ist jedoch wichtig, dass du eine faire Bezahlung erhältst und dass du nicht unterbezahlt wirst. Erkundige dich am besten im Voraus über die gängigen Preise für die angebotenen Arbeiten.

Die meisten Aushilfs- und Ferienjobs sind außerdem auf Minijob-Basis. Bei einem sogenannten 520-Euro-Minijob darfst du maximal durchschnittlich 520 Euro im Monat verdienen und bei einem sogenannten kurzfristigen Minijob maximal drei Monate am Stück arbeiten. Mehr über Minijobs liest du in unserem Ratgeber „Minijob: Was ist das und was hat es mit der „Verdienstgrenze” auf sich?”.

Wichtig: Das Mindestalter für einen Minijob liegt bei 15 Jahren.

Tipps: So kannst du Geld zurücklegen

Tipps: So kannst du Geld zurücklegen

  • Behalte deine Ausgaben im Blick – dazu erstellst du am besten ein Budget, in dem du deine Einnahmen und Ausgaben aufschreibst. Es gibt auch spezielle Finanzapps dafür. Dadurch bekommst du einen Überblick darüber, wie viel Geld du zur Verfügung hast und wie viel du wofür ausgeben oder sparen kannst.
  • Überlege dir, wofür du sparen möchtest – mit einem klaren Sparziel vor Augen fällt es leichter. 
  • Stelle dir eine Spar-Challenge – Input dazu bekommst du in unserem Ratgeber „Spar-Challenge akzeptiert! Mit diesen 5 Methoden sparst du spielerisch Geld”.

Wie kann ich mein Geld sparen?

Du möchtest einen Teil deines selbst verdienten Geldes sparen, vielleicht für richtig große Ausgaben wie das erste Auto oder ein Studium? Du denkst schon an die ferne Zukunft und willst etwas fürs Alter zurücklegen? Dann denk dran: Je länger dein Geld einfach auf der Bank liegt, desto weniger bleibt durch die Inflation nachher übrig.

Du solltest dein Geld also so früh wie möglich anlegen, damit die Zinsen die Inflation möglichst ausgleichen – oder durch eine hohe Rendite sogar dafür sorgen, dass du dir später umso mehr leisten kannst.

  • Am unkompliziertesten ist ein Tagesgeldkonto. Hier gibt es zwar vergleichsweise wenige Zinsen, dafür kommst du jederzeit wieder an das Geld heran. Mehr dazu findest du in diesem Artikel.
  • Mehr Zinsen gibt es beim Festgeld. Dafür musst du ein Festgeldkonto erst kündigen, wenn du wieder an das Geld heranmöchtest.
  • Noch attraktiver ist ein Sparbrief. Hier legst du das Geld für einen festgelegten Zeitraum an. Wenn du dir zwischendurch keine Zinsen auszahlen lässt, wächst der Betrag durch den Zinseszins umso höher. Mehr zu den letzten beiden Optionen findest du im Artikel „Vergleich Festgeld und Sparbrief: Wo liegt der Unterschied?“.

Alle diese Optionen haben einen Vorteil: Die Zinsen sind garantiert. Und: Dank der Einlagensicherung ist dein Geld geschützt – selbst, wenn die Bank pleite gehen sollte. Anders sieht es aus bei Geldanlagen wie Aktien, Aktienfonds, Gold & Co. Hier winken umso höhere Gewinne. Aber auch starke Verluste. Im schlimmsten Fall ist dein Geld sogar komplett futsch.

Für den Extra-Euro zwischendurch

Klar, Geld anlegen und Zinsen kassieren ist prima. Aber ans Festgeld kommt man im Notfall nicht heran. Ein Sparbuch bringt kaum Ertrag. Die Lösung: Das TagesGeld der Hanseatic Bank mit attraktiven Zinsen. Und trotzdem ist das Geld täglich verfügbar. Für einen Sonderwunsch – oder falls etwas mal nicht nach Wunsch läuft.

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