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Charge, Revolving, Prepaid: Welche Kreditkarte passt zu Ihnen?

von Thorsten Schierhorn, 11.07.2023

Ob im Geschäft oder online – mit der Kreditkarte lässt sich fast überall schnell und einfach bezahlen. Das macht sie zur idealen Shopping-Begleitung. Doch wo liegen die Unterschiede bei den einzelnen Karten? Und welche davon passt zu Ihnen? Die KlarMacher stellen die wichtigsten Kreditkartenarten vor und erklären, welche Vor- und Nachteile sie haben.

Themen in diesem Artikel

Klassisch: Charge-Kreditkarte monatlich ausgleichen

Sie ist in Deutschland besonders häufig zu finden und funktioniert in der Regel nach einem einfachen Prinzip: Als Kunde erhalten Sie die Charge-Kreditkarte mit einem bestimmten monatlichen Limit. Das bewegt sich normalerweise zwischen ein paar Hunderten und einigen Tausend Euro. Wie hoch es genau ausfällt, hängt normalerweise von Ihren Einnahmen ab. Je mehr Geld monatlich auf Ihr Girokonto fließt, desto höher ist das Limit der damit verbundenen Kreditkarte. Unter Umständen können Sie mit der Bank auch einen höheren Kreditrahmen vereinbaren.

Mit dieser Kreditkarte können Sie dann jeden Monat bis zum Limit einkaufen. Oder auch Geld am Automaten abheben. Am Abrechnungstag – meistens gegen Ende des laufenden Monats – stellt die Bank Ihre Karte wieder auf null zurück. Für die bis dahin offenen Beträge bekommen Sie eine Abrechnung. Kurze Zeit später zieht die Bank die komplette Summe von Ihrem Girokonto ein.

Damit gewährt Ihnen die Bank praktisch jeden Monat einen kurzfristigen Kredit. Den gleicht sie jedes Mal wieder aus, wenn sie die Abrechnung erstellt und die offenen Beträge von Ihrem Konto einzieht.

Vorteil: Für den kurzfristigen Kredit fallen keine Zinsen an. Und Sie haben wenig Aufwand mit der Kreditkarte, die Abrechnungen erfolgen automatisch.

Nachteil: Nach Erreichen des Limits ist meistens Schluss mit Shopping. Und die offenen Beträge werden monatlich vom Girokonto eingezogen. Unabhängig davon, ob das Guthaben dafür ausreicht.

Video: Was passiert, wenn Sie mit einer Kreditkarte bezahlen?

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© Copyright: Hanseatic Bank 

Flexibel: Durch Revolving-Kreditkarte in Raten bezahlen

Sie sind in Deutschland bisher eher selten, aber im Kommen. Im Grunde funktionieren Revolving-Kreditkarten wie klassische Kreditkarten: Einkaufen bis zum Limit und offene Beträge monatlich vom Girokonto einziehen lassen. 

Diese Kreditkartenart bietet aber ein Extra: Sie müssen die offenen Beträge nicht unbedingt auf einmal vollständig bezahlen. Stattdessen können Sie sogenannte Teilzahlungen vereinbaren. Das heißt: Sie begleichen die offenen Beträge in Raten über mehrere Monate hinweg. Dabei vereinbaren Sie mit der Bank, wie viel Sie monatlich abbezahlen. In der Regel gibt es einen monatlichen Mindestbetrag. 

Welche Limits für die gesamte Kredithöhe und die Ratenzahlungen gelten, bestimmt unter anderem Ihre Bonität. Oft sind zudem Sonderzahlungen möglich, um offene Beträge schneller zurückzuzahlen. Mehr dazu in dem Artikel „Teilzahlung vereinbaren: So strecken Sie den Betrag auf der Kreditkarte.“

Vorteil: Sie können selbst beeinflussen, wie und wann Sie offene Beträge zurückzahlen. 

Nachteil: Für Teilzahlungen über mehrere Monate hinweg fallen normalerweise Zinsen an.

Einfach und schnell – Teilzahlungen vereinbaren mit einer Kreditkarte der Hanseatic Bank

Bei der Hanseatic Bank können Sie Teilzahlungen für Ihre Kreditkarte per App, im Online Banking oder per Telefon vereinbaren. Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite „In Raten zahlen mit Ihrer Kreditkarte“.

Eine Frau hält ihre Kreditkarte in einer Hand und tippt mit der anderen etwas in den Laptop
© istock/Hiraman/2019  Mit allen Kreditkartenarten können Sie online und in Geschäften shoppen.

Mit Guthaben: Prepaid-Karte vor dem Bezahlen aufladen

Diese Kreditkarte passt eigentlich gar nicht zu ihrem Namen. Denn: Hierbei streckt Ihnen die Bank das Geld für Ihre Einkäufe nicht vor. Sie erhalten also keinen Kredit, den Sie erst später ausgleichen. Stattdessen laden Sie die Karte auf, bevor Sie damit auf Shopping-Tour gehen. Ist das Guthaben aufgebraucht, können Sie mit der Kreditkarte nicht mehr bezahlen. Sie müssen erst wieder Geld darauf einzahlen.

Vorteil: Nur was Sie eingezahlt haben, können Sie ausgeben. Beim Beantragen entfällt in der Regel die Schufa-Abfrage, Ihre Kreditwürdigkeit wird also nicht überprüft.

Nachteil: Sie müssen immer wieder auf die Kreditkarte einzahlen. Für kurzfristige Zahlungen über Ihr Guthaben hinaus können Sie die Karte nicht nutzen. 

Video: Über diese Sicherheitsmerkmale verfügen Kreditkarten

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Digital: Virtuelle Kreditkarte nur online nutzen

Sie ist der Neuling unter den Kreditkarten. Erst mit der zunehmenden Digitalisierung kam dieser Kartentyp auf. Denn: Hierbei bekommen Sie keine Karte aus Plastik mehr, sondern nur noch eine Kreditkartennummer. Und eine Prüfnummer, also den zugehörigen Sicherheitscode, wie er sich auch auf den Plastik-Kreditkarten findet.

Mit der virtuellen Kreditkarte können Sie ganz normal einkaufen. Besonders einfach geht das online – mit den Daten von der Kreditkarte plus beispielsweise einem Passwort und einer TAN. Im Geschäft müssen Sie einen Umweg nehmen. Ohne Karte können Sie schließlich nichts in den Kartenleser an der Kasse stecken oder dort auflegen. Trotzdem können Sie in vielen Läden mit der virtuellen Kreditkarte bezahlen. Und zwar, indem Sie eine sogenannte Wallet-App nutzen.

Virtuelle Kreditkarten sind derzeit meistens Prepaid-Kreditkarten. Auch hier müssen Sie also ein Guthaben aufladen, bevor Sie mit der Karte bezahlen können.

Vorteil: Sie haben keine Karte mehr, die Sie verlieren könnten.

Nachteil: Für das Bezahlen in Geschäften brauchen Sie eine Wallet-App. Je nach App können Sie damit unter Umständen nur in bestimmten Geschäften bezahlen.

Abschaffung des Maestro-Systems

Seit dem 1. Juli 2023 werden keine Girokarten mit Maestro-Funktion herausgegeben. Denn das Bezahl-System des US-Unternehmens Mastercard wird abgeschafft. Die Maestro-Zahlfunktion ermöglicht das weltweite Bezahlen. Ohne dieses oder ein ähnliches System kann die Karte nur in Deutschland eingesetzt werden. 

Jedoch können alle Girokarten mit Maestro weiterhin wie gewohnt verwendet werden – bis zum Ablauf der Kartengültigkeit oder bis spätestens Ende des Jahres 2027. Dann wird das Maestro-System komplett eingestellt. Damit die Kund*innen auch in Zukunft im Ausland auf das Geld auf ihrem Girokonto zugreifen können, sind folgende Alternativen möglich:  

  • eine zusätzliche Karte für den Einsatz im Ausland, zum Beispiel eine Kreditkarte
  • eine Girokarte mit integrierter Debitkarte 
  • eine Karte mit einem anderen Bezahl-System wie V-Pay 
  • eine internationale Debitkarte mit Mastercard oder Visa 

… und was ist mit Debit-Kreditkarten?

Beim Stöbern durch die verschiedenen Angebote der Zahlungsdienstleister sind Sie vielleicht auch auf den Begriff „Debit-Kreditkarte“ gestoßen. Geläufiger ist aber eigentlich nur „Debitkarte“. Denn wie bei einer Prepaid-Kreditkarte gibt es bei einer Debit-Kreditkarte gar keinen Kredit. Niemand leiht Ihnen den Betrag, bis Sie ihn zurückzahlen. Stattdessen ist eine Debitkarte mit Ihrem Girokonto verbunden. Von dem wird das Geld sofort abgezogen, wenn Sie irgendwo mit der Debitkarte bezahlen. Zu den Debitkarten gehört also zum Beispiel Ihre Bankkarte (früher EC-Karte genannt).

Streng genommen können Sie auch mit einer Debitkarte meistens auf Pump einkaufen – indem Sie Ihr Girokonto überziehen. Dann werden allerdings sofort Dispozinsen fällig. Bei einer „echten“ Kreditkarte wie der GenialCard von der Hanseatic Bank (die obendrein sogar noch gebührenfrei ist) erhalten Sie den Kredit zinsfrei, wenn Sie das Geld am Monatsende wieder zurückzahlen.

Übrigens: Debitkarten können Sie häufig nicht genauso einsetzen wie Kreditkarten, da niemand für Sie zunächst die Rechnung übernimmt. Wenn Sie also ein Hotelzimmer buchen oder ein Auto leihen wollen, wird eine Debitkarte nicht immer als Sicherheit anerkannt – erst recht nicht außerhalb Europas. Mehr dazu lesen Sie im KlarMacher-Artikel „EC-Karte und Kreditkarte? Beides gut – aber eines besser?“.

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