Spielerisch rechnen: Wie Lernspiele Kindern Finanzen näherbringen
Ob Taschengeld, Spardose oder erstes Bankkonto – der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein. Und das am besten so früh wie möglich. Mit speziellen Lernspielen können Kinder ein Gefühl für Finanzen entwickeln. Die KlarMacher stellen einige Möglichkeiten vor, wie Eltern ihren Nachwuchs spielerisch an das Thema heranführen können.
Themen in diesem Artikel
- Monopoly: Mit dem Kultspiel rechnen lernen
- Cashflow: Träume durch Investitionen finanzieren
- Monetto: Finanzen verstehen – spielend einfach
- Weitere Lernspiele mit Zahlen und Co.
- OhMoney: Kostenlose Online-Lernvideos
Auf den Punkt
- Lernspiele ermöglichen Kindern, spielerisch die Grundlagen von Finanzen zu entdecken.
- Viele dieser Spiele fördern strategisches Denken und helfen, die Bedeutung von Geld zu verstehen.
- Es gibt auch kostenlose Online-Lernspiele, die Kindern und Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beibringen sollen.
Monopoly: Mit dem Kultspiel rechnen lernen
Monopoly ist eines der bekanntesten Brettspiele weltweit und für Kinder ab acht Jahren. Ziel des Spiels ist es, durch den Kauf, das Vermieten und Handel von Immobilien möglichst viel Geld zu verdienen. Spieler*innen lernen dabei, ihre finanziellen Ressourcen strategisch einzusetzen und grundlegende Konzepte wie Einnahmen, Ausgaben und Schulden. Monopoly zeigt, wie schnell sich Schulden ansammeln können und warum finanzielle Reserven wichtig sind.
Den Spiele-Klassiker gibt es auch in einer Junior-Variante für Kinder ab fünf Jahren. Dabei sind die Spielfiguren kleine Tiere, zu kaufen gibt es Süßigkeiten oder Eintrittskarten für den Zoo. Die Geldbeträge sind ebenfalls überschaubar. Schulden machen ist bei der Junior-Variante nicht möglich.
Warum ist finanzielle Bildung wichtig?
Lernspiele sind eine ideale Möglichkeit, Kindern schon früh wichtige Grundlagen für den Umgang mit Geld zu vermitteln. Spielerisch lernen sie Konzepte wie Sparen, Ausgeben und Investieren und entwickeln so ein besseres Verständnis für finanzielle Zusammenhänge. Das Besondere: Die Kinder können Fehler machen und aus ihnen lernen, ohne dass echte finanzielle Risiken bestehen.
Mehr dazu findest du im Ratgeber „Finanzielle Bildung für Jugendliche: Wo lernt man den Umgang mit Geld?”.
Cashflow: Träume durch Investitionen finanzieren
Das Spiel Cashflow bringt Kindern ab zwölf Jahren bei, wie Vermögenswerte aufgebaut werden und wie Einkommen, Ausgaben und Investitionen miteinander zusammenhängen. Das Spiel gliedert sich in zwei Phasen: das Hamsterrad (Rat Race) und die Schnellspur (Fast Track).
Die Spieler*innen starten im Hamsterrad. Sie haben unterschiedliche Jobs und Gehälter und investieren in Immobilien und Aktien, während sie ihre Schulden sowie laufenden Kosten managen. Dabei entwickeln sie Finanzpläne und gewinnen ein Verständnis für Zinsen und kluge Anlagestrategien.
Sobald eine Person so viel passives Einkommen generiert, dass es die Ausgaben übersteigt, verlässt sie das Hamsterrad und erreicht die Schnellspur – hier locken lukrativere Investments. Das Spiel endet, sobald eine Person entweder ihren zuvor festgelegten Traum verwirklicht oder das passive Einkommen um 50.000 Dollar erhöht hat.
Cashflow vermittelt, wie wichtig kluges Investieren ist und dass Ausgeben allein nicht zum Erfolg führt. Das Spiel ist auch online verfügbar. Die Classic-Version kann kostenlos gespielt werden.
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Monetto: Finanzen verstehen – spielend einfach
Monetto ist ein Lernspiel für Jugendliche ab 14 Jahren. Die Spieler*innen begleiten die fiktive Familie Müller und ihre Freund*innen durch den Alltag in Maisenbohn, einer typisch deutschen Kleinstadt. Mit 999 Karten erkunden sie Themen wie Einkommen, Ausgaben, Schulden und Versicherungen. Dabei erleben sie spielerisch, wie Haushaltsplanung funktioniert, und lernen wichtige Basics zu Online Banking und Budgetmanagement durch Quizfragen und praktische Aktionen.
Das Spiel hat seinen Ursprung in der Theorie, wurde in der Praxis getestet und ist flexibel einsetzbar, besonders in der Bildung und Sozialarbeit – zum Beispiel in Berufsschulen.
Weitere Lernspiele mit Zahlen und Co.
Die Welt der Brettspiele bietet zahlreiche Möglichkeiten, Kindern spielerisch den Umgang mit Geld und Zahlen beizubringen. Hier sind vier weitere geeignete Spiele:
- Ohne Moos nix los! ist ein spannendes Brettspiel für zwei bis sechs Spielerinnen ab acht Jahren, bei dem Geschick und Strategie gefragt sind. Ziel ist es, bis zum Monatsende das meiste Geld zu haben. Die Spieler*innen bewegen sich per Würfelwurf über das Spielfeld, kaufen und verkaufen dabei Schnäppchen und versuchen, profitabel zu handeln. Doch unbezahlte Rechnungen oder überraschende Ereignisse wie „Lotterie“ oder „Pokerrunde“ sorgen für Wendungen im Spiel. Am Monatsende zeigt der Kassensturz, wer das meiste Geld gesammelt hat – und damit gewinnt.
- Spiel des Lebens – dieses klassische Brettspiel simuliert den Lebensweg von der Kindheit bis zur Rente. Spieler*innen treffen finanzielle Entscheidungen, wählen Karrieren und investieren, um am Ende mit dem größten Vermögen zu gewinnen. Ideal für Kinder ab acht Jahren.
- Rund ums Taschengeld ist ein unterhaltsames Spiel für Kinder ab sechs Jahren. Die jungen Spieler*innen erkunden einen Jahrmarkt mit nur zwei Euro Taschengeld. Sie können Spielsachen oder Kleinigkeiten zu essen kaufen oder Attraktionen erleben. Und müssen entscheiden: Sparen und Zinsen kassieren oder Geld ausgeben? Gewinner*in ist, wer am besten mit seinem Budget haushaltet.
- Schotterbande – bei dem Abenteuerspiel für Kinder ab sechs Jahren lernen die Spieler*innen, Preise zu vergleichen, zu budgetieren und Werte einzuschätzen. Die Story: Eine Gruppe von Freund*innen belauscht zufällig ein geheimes Gespräch: Kriminelle planen, das gesamte Geld der Stadt zu rauben. Das wollen die Kinder um jeden Preis verhindern. Ein Begleitheft unterstützt Eltern mit Tipps und Gesprächsanregungen.
Tipps für Eltern: Wie sie spielerisches Lernen unterstützen
Eltern spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, ihre Kinder für Finanzen zu begeistern. Es hilft, selbst ein gutes Vorbild zu sein und offen mit den eigenen Finanzen umzugehen. Wer zum Beispiel für ein neues Auto oder einen teuren Urlaub sparen oder unerwartete Ausgaben tätigen muss, kann mit den eigenen Kindern hierüber reden.
Auch ein regelmäßiges Taschengeld schult Kinder im Umgang mit dem ersten eigenen Geld. Eine weitere Möglichkeit, das Interesse von Kindern am Thema Geld zu wecken, sind Belohnungssysteme. Zum Beispiel könnten Kinder für das Erfüllen kleiner Aufgaben mit Spielgeld belohnt werden, das später für besondere Vergünstigungen wie Eis oder Kekse eingetauscht werden kann.
OhMoney: Kostenlose Online-Lernvideos
OhMoney ist eine Finanzbildungsinitiative der Non-Profit-Organisation finlit foundation und setzt sich für die Förderung des Finanz-Know-hows von Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren ein. Die Initiative wird durch Spenden finanziert – unter anderem von der Hanseatic Bank – und stellt interaktive Lehrvideos, Lernpfade und Unterrichtsmaterialien für Schüler*innen der siebten bis zehnten Klasse zur Verfügung, welche auch privat zu Hause genutzt werden können.
Die Inhalte sind altersgerecht aufbereitet und orientieren sich an realen Alltagssituationen von Kindern und Jugendlichen. Auf dem Lernpfad „Auf in die Unabhängigkeit“ gibt es zum Beispiel nützliche Tipps und Module zu den Themen Jobangebote, Bezahlung im Job und Arbeitsvertrag. Und beim Lernmodul „Urlaub mit Freund*innen” Informationen zu Onlinebuchungen und zum Bezahlen im Ausland.
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