
Staatsanleihen in Deutschland: Bundeswertpapiere kurz erklärt

Wenn du in Staatsanleihen investierst, leihst du einem Land – zum Beispiel Deutschland – dein Geld und bekommst dafür Zinsen. Klingt fair, oder? Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Und worauf solltest du achten? Hier erfährst du’s – einfach erklärt und ohne Finanzkauderwelsch.
Themen in diesem Artikel
- Was sind Staatsanleihen?
- Die Laufzeit deutscher Staatsanleihen
- Warum in Staatsanleihen investieren?
- Staatsanleihen kaufen: Die Optionen im Überblick
- Staatsanleihen von anderen Ländern

Auf den Punkt
- Bei Staatsanleihen geben Anleger*innen ihr Geld einem Staat, der es nach einer festgelegten Laufzeit zurückbezahlt.
- Für Staatsanleihen gibt es jährlich Zinsen.
- Staatsanleihen haben unterschiedliche Laufzeiten, bis zu 30 Jahre.
- Deutsche Staatsanleihen gelten als relativ sichere Anlage.
- Anleihen sind nicht risikofrei: Gerät der Staat in Zahlungsschwierigkeiten, kann er das geliehene Kapital möglicherweise nicht zurückzahlen.
- Bei der Auswahl sollte die Zahlungsfähigkeit des Staates und gegebenenfalls der Wechselkurs beachtet werden.
Was sind Staatsanleihen?
Staatsanleihen sind Wertpapiere, die einzelne Länder herausgeben, darunter auch Deutschland. Das Prinzip ist simpel: Du kaufst eine Anleihe und leihst damit dem Staat Geld. Im Gegenzug verpflichtet sich der Staat, dir das Geld nach einer festgelegten Zeit zurückzuzahlen – und zahlt dir bis dahin regelmäßig Zinsen.
Zwei Dinge sind bei Staatsanleihen im Vorfeld klar geregelt:
- Die Laufzeit – also wie lange es dauert, bis du dein Geld zurückbekommst. Das können nur ein paar Monate sein, oft aber auch mehrere Jahre. Manche Anleihen laufen sogar 30 Jahre.
- Der Zins – auch Kupon genannt. Er wird in der Regel einmal im Jahr ausgezahlt und ist deine Belohnung dafür, dass du dem Staat dein Geld leihst.
Übrigens: Staatsanleihen zählen zu den sogenannten Schuldverschreibungen. Das heißt, der Staat macht bei dir Schulden – und du bist sozusagen sein Gläubiger beziehungsweise seine Gläubigerin.
Wenn ein Staat – wie aktuell Deutschland (Stand: April 2025) – neue Schulden aufnehmen will, bringt er frische Anleihen auf den Markt. Und gerade bei diesen neuen Angeboten kann es besonders attraktive Zinsen geben, um viele Anleger*innen dafür zu gewinnen.
Was sind Staatsanleihen? – #Finanzisch
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Die Laufzeit deutscher Staatsanleihen
Es gibt Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten. Auch bei deutschen Staatsanleihen kannst du verschiedene Zeitspannen für deine Anlage wählen, die sogar eigene Namen haben:
- Bundesschatzanweisung: Laufzeit mit zwei Jahren oder weniger
- Bundesobligation: Laufzeit von fünf Jahren
- Bundesanleihe: Laufzeit von 7, 10, 15 oder 30 Jahren.
Welche Laufzeit ist nun die beste? Darauf gibt es keine pauschale Antwort – es kommt auf deine eigenen Ziele beim Anlegen an. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je höher die Laufzeit, desto höher die Zinsen. Du hast also mit einer langen Laufzeit mehr Rendite. Allerdings ist dein Geld dann auch länger in der Anleihe gebunden.
Was nun, wenn du dein Geld früher zurückhaben willst? Dann hast du immer die Möglichkeit, deine Staatsanleihen zu verkaufen. Manche Anleger*innen handeln sogar bewusst mit kurzlaufenden Staatsanleihen, die weniger als ein Jahr Laufzeit übrig haben. Beim vorzeitigen Verkauf kommen allerdings Kursschwankungen an der Börse ins Spiel:
Mal angenommen, du möchtest deine Anleihen vorzeitig verkaufen und der Kurs ist in der Zwischenzeit gesunken. Dann würdest du beim Verkauf weniger Geld für deine Anleihen bekommen, als du selbst beim Kauf bezahlt hast. Ein vorzeitiger Verkauf kann also ein Verlustgeschäft sein.
Abgeltungssteuer nicht vergessen
Die Zinsen, die du auf deine Staatsanleihen bekommst, gehören zu den sogenannten Kapitalerträgen, auf die in Deutschland die Abgeltungssteuer von pauschal 25 Prozent anfällt (plus Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer). Immerhin: Auf die Abgeltungssteuer gibt es einen Freibetrag, den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro für Alleinstehende beziehungsweise 2.000 Euro für Paare. Dafür musst du aber einen Freistellungsauftrag bei deiner Bank stellen. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber „Freistellungsauftrag: So stoppst du die Steuern für Zinsen und Dividenden“.
Warum in Staatsanleihen investieren?
Deutsche Staatsanleihen gelten als relativ sichere Geldanlage. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du weißt von Anfang an, worauf du dich einlässt – Laufzeit und Zinshöhe stehen fest. Das sorgt für Planungssicherheit.
Ganz ohne Risiko sind Staatsanleihen aber nicht. Wenn du sie vor Ende der Laufzeit verkaufen möchtest, können Kursschwankungen zu Verlusten führen. Und dann gibt es da noch das Ausfallrisiko: Theoretisch kann ein Staat zahlungsunfähig werden – dann bekommst du dein Geld möglicherweise nicht zurück. Bei Deutschland ist dieses Risiko zwar sehr gering, aber eben nicht komplett ausgeschlossen.

Staatsanleihen kaufen: Die Optionen im Überblick
Wenn du dich entschieden hast, in deutsche Staatsanleihen zu investieren, ist der Einstieg sehr einfach: Du brauchst nur ein Depot – also ein spezielles Konto für Wertpapiere – und kannst die Anleihen direkt an der Börse kaufen, ähnlich wie Aktien. Je nach Anbieter können dabei Transaktionsgebühren anfallen.
Du musst die Anleihen aber nicht unbedingt selbst auswählen. Eine Alternative sind sogenannte Rentenfonds – das sind Investmentfonds, die Anleihen im Portfolio haben. So setzt du nicht alles auf eine Karte, sondern verteilst du dein Geld auf mehrere Schuldverschreibungen und senkst dadurch dein Risiko. Diese Risikostreuung nennt man im Fachjargon auch Diversifikation.
Noch einfacher geht’s mit Renten-ETFs: Sie bilden einen Anleihenindex nach, also eine Art Sammlung von Staatsanleihen, zum Beispiel von verschiedenen Euro-Ländern. So kannst du breit gestreut in viele Anleihen gleichzeitig investieren – ohne einzelne Papiere auswählen zu müssen.
Entspann dich! Die Zinsen kommen von allein.
Mit einem SparBrief der Hanseatic Bank blickst du entspannt nach vorn. Denn dein Geld ist sicher angelegt. Und bringt kräftig Zinsen. Da wartet man doch gern.

Staatsanleihen von anderen Ländern
Auch andere Länder geben Staatsanleihen heraus – und du kannst in sie investieren. Doch bevor du dich für Anleihen aus dem Ausland entscheidest, solltest du zwei Dinge im Blick haben: die Bonität des Landes und die Währung.
Die Bonität sagt aus, wie zuverlässig ein Staat seine Schulden zurückzahlen kann. Dafür gibt es unabhängige Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s (S&P) oder Fitch. Sie vergeben Noten von AAA (sehr sicher) bis D (Zahlungsausfall). Deutschland hat aktuell die Bestnote AAA (Stand: 2025). Länder mit niedrigerem Rating bieten oft höhere Zinsen, aber auch ein größeres Risiko, dass du dein Geld nicht zurückbekommst.
Zweiter wichtiger Punkt: die Währung. Staatsanleihen werden immer in der Währung des jeweiligen Landes ausgegeben – deutsche also in Euro, US-amerikanische in Dollar und so weiter. Kaufst du Anleihen aus einem Nicht-Euro-Land, kann der Wechselkurs deine Rendite beeinflussen: Wird die Fremdwährung im Vergleich zum Euro schwächer, sinkt auch der Wert deiner Zinsen und der Anleihe selbst.
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