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Welche Länder haben den Euro? Und wo musst du Geld tauschen?

von Thorsten Schierhorn, 04.06.2024

Vor einer Reise zu den europäischen Nachbarn muss man heute kaum Vorbereitungen treffen. Visum? Ist schon ewig nicht mehr nötig. Papiere? Personalausweis und EU-Führerschein genügen. Geld tauschen? Wozu, wenn es überall den Euro gibt? Und dann? Steht man plötzlich auf dem Prager Wenzelsplatz oder im Tivoli Kopenhagen und stellt fest: Ach stimmt, EU heißt ja noch lange nicht Eurozone. Manche zahlen eben doch noch in anderen Währungen. Wer in der EU wie zahlt – hier erfährst du es.

Themen in diesem Artikel

 

Auf den Punkt

  • Seit wann gibt es den Euro? Der Euro ist seit 2002 die wichtigste Währung in der EU. 
  • Wie viele Länder haben den Euro? Insgesamt haben 20 EU-Länder sowie einige Nicht-EU-Staaten, Inselgruppen und Militärbasen den Euro als Währung eingeführt. 
  • Gibt es EU-Staaten ohne Euro? Ja, insgesamt haben sieben EU-Länder eine andere Währung als den Euro. Während Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn nicht die Beitrittsbedingungen erfüllen, nehmen Bulgarien und Dänemark am Wechselkursmechanismus II teil und könnten den Euro einführen. 
Grafik Eurozone ab 2023

Rot: EU-Länder mit Euro 

Grün: Nicht-EU-Länder mit Euro

Hell-Lila: EU-Länder ohne Euro, die ihn bald einführen könnten

Lila: EU-Länder ohne Euro

Diese EU-Staaten haben den Euro

Die meisten der Länder innerhalb der Europäischen Union haben den Euro eingeführt. Insgesamt ist er in 20 der 27 Mitgliedsstaaten die offizielle Währung (Stand: 2024). 

BelgienItalienÖsterreich
DeutschlandKroatienPortugal
EstlandLettlandSlowakei
FinnlandLitauenSlowenien
FrankreichLuxemburgSpanien
GriechenlandMaltaZypern
IrlandNiederlands 

Wann wurde der Euro eingeführt?

Als Buchgeld gab es den Euro ab 1999 in elf EU-Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Am 1. Januar 2002 folgte die erstmalige Ausgabe von Euro-Bargeld durch die Europäische Zentralbank, das die bisherige nationale Währung in diesen Eurostaaten ersetzte – und auch in Griechenland, das frisch zu dem Verbund hinzugestoßen war.

Luftaufnahme vom Petersplatz
© istock/ Starcevic/2019  Der Vatikan ist zwar nicht in der EU, trotzdem ist der Euro Landeswährung.

Diese Nicht-EU-Staaten haben den Euro

Tatsächlich gibt es auch Euro-Länder, die nicht in der EU sind. Denn: Ein Staat muss nicht unbedingt Mitglied der EU sein, um den Euro als Hauptzahlungsmittel zu benutzen. Es geht auch per Abkommen mit der EU, durch das man sogar eigene Münzen prägen darf. Zwei Staaten haben den Euro ohne ein Abkommen mit der EU eingeführt – sprich: Die Bevölkerung benutzt die Währung wie ein gesetzliches Zahlungsmittel, ein landeseigenes gibt es nicht. Die Vertreter*innen der EU-Staaten beschweren sich zwar darüber, nehmen es aber zähneknirschend hin.

Mit Abkommen: 

  • Andorra 
  • Monaco 
  • Saint Barthélemy (eine Insel der Kleinen Antillen, die zu Frankreich gehört) 
  • Saint-Pierre und Miquelon (eine Inselgruppe bei Neufundland, gehört zu Frankreich) 
  • San Marino 
  • Vatikanstadt 

Ohne Abkommen: 

  • Akrotiri und Dekelia (zwei britische Militärbasen auf Zypern) 
  • Kosovo 
  • Montenegro 

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Diese EU-Staaten sind auf dem Weg zum Euro

Damit ein Staat den Euro einführen darf, muss er bestimmte Bedingungen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, dass er nicht zu viele Schulden macht. Wer für den Euro infrage kommt, tritt zunächst dem sogenannten Wechselkursmechanismus II bei. Das ist ein System, in dem der Kurs der landeseigenen Währung an den Euro gebunden ist. Wenn Staaten die Euro-Einführung planen, müssen sie mindestens zwei Jahre lang an diesem System teilnehmen.

Derzeit gehören zwei Staaten zu diesem Wechselkursmechanismus II und könnten den Euro demnächst einführen: 

  • Bulgarien 
  • Dänemark 

Übrigens: Wer alle Beitrittskriterien erfüllt, MUSS den Euro einführen. So wurde es im Maastricht-Vertrag festgelegt. Einzige Ausnahme: Dänemark. Die Skandinavier*innen hatten in einer Volksabstimmung den Vertrag abgelehnt. Deshalb könnten sie den Euro zwar einführen, müssen aber nicht. Und während Bulgarien die Euro-Einführung zum 1. Januar 2025 plant, hat Dänemark aktuell keine entsprechenden Pläne.

Frau fotografiert den Altstädter Ring in Prag
© istock/ kamisoka/2020  In Tschechien ist die Krone die Landeswährung – und wird es vorerst auch bleiben.

Das sind die EU-Länder ohne Euro

Insgesamt sieben EU-Mitglieder haben bislang keinen Euro, fünf davon erfüllen (noch) nicht alle Beitrittsbedingungen. Deshalb gehören sie auch nicht zum Wechselkursmechanismus II und werden ihre landeseigene Währung noch eine ganze Weile behalten. 

  • Polen 
  • Rumänien 
  • Schweden 
  • Tschechien 
  • Ungarn 

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