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Tschüss Kostenfalle: Mit diesen 4 Tipps sparst du beim Geldabheben im Ausland

von Bianca Sellnow, 14.03.2024

Lecker essen gehen, ab und zu ein Drink an der Strandbar und ein paar Souvenirs müssen natürlich auch sein. Im Urlaub rinnt einem das Geld manchmal wie Sand durch die Finger. Egal wie gut du haushaltest: Früher oder später kommt meist der Moment, in dem du im Ausland Geld abheben musst. Das kann teuer werden – muss es aber nicht! Wir haben einige Tipps für dich parat, wie du Gebührenfallen umgehst. Damit die Urlaubserholung nicht mit dem Blick auf den nächsten Kontoauszug wieder dahin ist.

Themen in diesem Artikel

1. Die richtige Karte mit in den Urlaub nehmen

Gute Vorbereitung ist alles – das gilt auch für die Bargeldversorgung im Urlaub. Keine Sorge: Das heißt nicht, dass du mit einem Sack voller Bargeld auf Reisen gehen sollest. Entscheidend ist, dass du die richtige Karte einsteckst. Bei den Kosten kann es nämlich einen Unterschied machen, ob du deine Girocard (ehemals EC-Karte), Debitkarte oder Kreditkarte zum Geldabheben im Ausland nutzt.   

Mit welcher Karte du im Urlaubsland am günstigsten fährst, weiß deine Bank am besten. Frag im Zweifelsfall einfach nach. Bei der Gelegenheit kannst du dich auch erkundigen, ob deine Bank mit Geldinstituten im Reiseland zusammenarbeitet. Bei den Partnerbanken bekommst du dann besonders günstig Geld – in manchen Fällen sogar gebührenfrei. 

Vorsicht bei V-Pay der Debitkarte

Vorsicht bei V-Pay der Debitkarte

Automaten in europäischen Ländern akzeptieren die Debitkarte häufig. Weiter weg kannst du jedoch meist nur mit Kreditkarten oder den Debitkarten von Visa und Mastercard Geld abheben. Mit Maestro-Karten geht das zwar auch, aber nur noch bis zum Ablauf des jeweiligen Gültigkeitsdatums, weil sie seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr herausgegeben werden.

Pauschal lässt sich nicht sagen, ob nun die klassische Bankkarte oder die Kreditkarte im Ausland günstiger ist. Die Gebühren unterscheiden sich von Bank zu Bank. Vor allem bei traditionellen Filialbanken ist es im Ausland oft teurer, mit der Kreditkarte Geld abzuheben als mit der Girocard oder Debitkarte. 

Der Grund dafür ist, dass viele dieser Geldhäuser bei Kreditkarten gleich zwei unterschiedliche Gebühren erheben: 

  • eine pauschale Gebühr für das Abheben am Automaten und
  • ein Entgelt für den Auslandseinsatz (ca. ein bis drei Prozent des Auszahlungsbetrages)

Es gibt aber Ausnahmen: Bei manchen Kreditkarten verzichten Banken komplett auf Gebühren für das Geldabheben – sogar im Ausland. Wie die GoldCard von der Hanseatic Bank. Dann ist die Kreditkarte auf jeden Fall die bessere Wahl für den Urlaub. Bedenke aber: Zusätzlich zum Auszahlungsbetrag können Betreiber von Geldautomaten individuelle Gebühren erheben, worauf die Hanseatic Bank keinen Einfluss hat. Derzeit ist dies zum Beispiel in Thailand oder den USA der Fall. 

Bei den normalen Bankkarten fällt keine prozentuale Gebühr auf den Auszahlungsbetrag an, wenn du sie im Ausland zum Geldabheben nutzt. Du zahlst eine Pauschale. Und die darf nicht höher sein als am Automaten bei einer Fremdbank in Deutschland. 

Übrigens: In diesem Ratgeber erfährst du mehr über Bankgebühren: Welche gibt es? Wie viel ist erlaubt?.

Eine Hand hält eine Kreditkarte über ein Kartenlesegerät. Im Hintergrund stehen Drinks auf einem Tisch
© iStock/praetorianphoto/2017  Mit Karte zahlen statt Geld abheben – das ist im Ausland teilweise verbreiteter als in Deutschland.

2. So selten Geld abheben wie möglich

Du hast keine Karte, mit der du im Ausland ohne zusätzliche Gebühren Geld abheben kannst? Dann rechnet es sich, jeweils höhere Beträge abzuheben, damit du die Pauschalgebühr nicht so häufig zahlen musst. Achte immer besonders auf deine Sicherheit beim Geldabheben. Wie in Deutschland auch, solltest du den Automaten vorab auf Spuren für mögliche Manipulationen prüfen. Gib zudem die PIN nur verdeckt ein. Und pass auf, dass niemand zu nahe bei dir steht und dir trotzdem auf die Finger schauen kann. 

Extra-Tipp: Vor Ort Geld umtauschen

Extra-Tipp: Vor Ort Geld umtauschen

Wenn du Euro in Fremdwährung umtauschen möchtest, dann solltest du dies vor Ort im Reiseland tun. Denn deutsche Banken müssen die Fremdwährung erst importieren. Solche Transaktionen kosten Geld. Daher sind die Konditionen im Urlaubsland meistens günstiger. Und wo? In der Regel sind Banken die sicherste Anlaufstelle. Denn in Wechselstuben ist oft Falschgeld im Umlauf und bei den offiziellen droht ein schlechter Wechselkurs. 

Aber generell gilt: Bargeld umtauschen lohnt sich meistens nicht. Am Automaten ist Geldabheben in der Regel günstiger. 

Wenn du in einem Euro-Land Urlaub machst, kannst du die Gebühren für Auslandsabhebungen natürlich auch komplett umgehen, indem du schon vor der Abreise genug Bares für die gesamte Zeit einsteckst. Größere Mengen Bargeld im Urlaub zu bunkern, hat allerdings einen großen Nachteil: das Diebstahlrisiko.  

Trage auch auf keinen Fall dein ganzes Geld ständig mit dir herum, sondern nur so viel, wie du gerade brauchst. Der Hotelsafe ist schon eine bessere Option, um die Reisekasse zu lagern. Aber auch er bietet keine absolute Sicherheit. Die kleinen Tresore sind oft recht einfach zu knacken. Am besten verteilst du größere Geldmengen auf verschiedene Verstecke. So ist im Falle eines Diebstahls nicht gleich alles weg. 

Zwei Personen ziehen an verschiedenen Geldautomaten Geld
© iStock/XiXinXing/2014  Beim Geldabheben im Ausland jubeln dir manche Automaten einen schlechten Wechselkurs unter.

3. Automaten im Ausland nicht vertrauen

Du möchtest Geld abheben in einer anderen Währung als Euro? In diesem Fall solltest du bei einer Sache am Automaten besonders gut aufpassen. Das System lässt dir üblicherweise die Wahl: Entweder wird der Betrag direkt am Geldautomaten in Euro umgerechnet. Oder die Abhebung erfolgt in der Landeswährung. Deine Bank rechnet dann in Euro um, wenn sie die Buchung durchführt. 

Auch wenn es bequemer ist, in Euro abzuheben, so erspart dir ein wenig Kopfrechnen hier mitunter hohe Mehrkosten. Rechne selbst um, wie viel Geld du brauchst, und hebe auf jeden Fall in Landeswährung ab. Ansonsten hebst du zu einem Wechselkurs ab, den der Automatenbetreiber selbst festlegt – und der fällt bei manchen Anbietern sehr viel schlechter aus als die Umrechnung durch deine Bank.

Tipp zum Umrechnen in Geschäften

Tipp zum Umrechnen in Geschäften

Auch hier solltest du beim Bezahlen mit Karte immer die Fremdwährung wählen. Der direkte Währungswechsel kostet oft einen deutlichen Aufpreis. 

Auf das Aus- und Bezahlen in der vor Ort üblichen Währung darfst du übrigens bestehen. Verweigert eine Bank oder ein Geschäft dir das, solltest du dich beschweren. Eine Reklamation vor Ort ist dabei wichtig, um deine Ansprüche zu wahren.

Junge Frau begutachtet Korbtasche beim Shoppingbummel
© iStock/krblokhin/2018  Mit einer zweiten Kreditkarte kannst du auch nach einem Diebstahl noch entspannt weitershoppen.

4. Mit einer Ersatzkarte den Urlaub retten

In entspannter Urlaubsstimmung achten wir manchmal nicht so sehr auf unsere Wertsachen wie daheim. Dann kann in einem unaufmerksamen Moment der Geldbeutel aus der Tasche rutschen. Oder beim Bestaunen einer Sehenswürdigkeit reißt dir jemand den Rucksack aus der Hand. Denn auch Taschendiebe und -diebinnen wissen, dass sie bei abgelenkten Tourist*innen leichtes Spiel haben.

Sind die Sachen weg, bedeutet das im Urlaub meist gleich mehrfachen Ärger und Kosten: Du musst dir die neue Karte vielleicht teuer ins Ausland nachsenden lassen und – bis die neue Karte da ist – mit dem vorhandenen Bargeld auskommen.

Deshalb geh besser auf Nummer sicher. Hinterlege für Notfälle eine zusätzliche Karte an einem sicheren Ort – getrennt von deiner hauptsächlich genutzten Karte. So ersparst du dir den Stress, dich im Urlaub um eine neue Karte kümmern zu müssen, und kannst das in Ruhe nach der Rückkehr erledigen.

Geld im Urlaub – Tipps zum Abheben und Bezahlen im Ausland | Die Ratgeber

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© Hessischer Rundfunk 

Du solltest jedoch umgehend die gestohlene Karte sperren lassen! Ansonsten besteht die Gefahr, dass Kriminelle deine Karte missbrauchen. Innerhalb von Deutschland nutzt du dafür am besten die kostenlose, zentrale Rufnummer 116 116. Darüber lassen sich die meisten Bank- und Kreditkarten sperren. Aus dem Ausland wählst du die gleiche Nummer plus Landesvorwahl, also die 0049 116 116. Aber Vorsicht: Der Anruf aus dem Ausland ist meist gebührenpflichtig. 

Bei der Hanseatic Bank kannst du deine Kreditkarte gebührenfrei, von überall aus und bequem über die App Hanseatic Bank Mobile sperren oder online über das Kontaktformular

Bargeld in manchen Ländern out

Bargeld in manchen Ländern out

Nicht überall im Ausland brauchst du noch Bargeld. In den USA beispielsweise oder in weiten Teilen Skandinaviens ist das Bezahlen mit Karte auch für Kleinbeträge üblich. Unter Umständen verweigern Geschäfte sogar die Annahme von Bargeld.

Aber Achtung: Ständig mit Karte im Ausland zu bezahlen, kann für dich Nachteile haben. Denn das kostet je nach Bank bis zu zwei Prozent Gebühren. Es gibt allerdings auch Kreditkarten, mit denen bargeldloses Bezahlen auch im Ausland gebührenfrei möglich ist.   

 

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