Fake oder echt? So erkennnst du Falschgeld
Du zweifelst daran, dass der 200-Euro-Schein tatsächlich echt ist, den du beim Verkauf deines Kleiderschranks in die Hand gedrückt bekamst? Und was ist mit der ungewöhnlich aussehenden 2-Euro-Münze, die als Rückgeld aus dem Parkautomaten klimperte? Du musst kein*e Expert*in sein, um Falschgeld auf die Spur zu kommen. Die KlarMacher zeigen dir, wie du Scheine und Münzen anhand ihrer Sicherheitsmerkmale auf Echtheit prüfen kannst.
Themen in diesem Artikel
- Woran kannst du falsche Banknoten erkennen?
- Welche Geräte helfen dabei, Banknoten zu prüfen?
- Wie lässt sich die Echtheit von Münzen testen?
- Was tun, wenn du Falschgeld findest?
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Auf den Punkt: Falschgeld erkennen
- Prüfe die Sicherheitsmerkmale der Banknote oder Münze, um Falschgeld zu erkennen. Deine Bank kann dir dabei helfen.
- Bei Euroscheinen kannst du durch Kippen des Geldscheins etwa Hologramme oder Farbverläufe überprüfen, bei Euromünzen, ob sie magnetisch sind oder nicht.
- Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Prüfgeräten oder Apps, die es dir erleichtern, Geld auf Echtheit zu überprüfen.
- Informiere unbedingt die Polizei, wenn du überzeugt bist, Falschgeld zu besitzen.
- Wichtig: Gib bei einem Verdacht das Geld auf keinen Fall weiter.
Woran kannst du falsche Banknoten erkennen?
Alle Euro-Banknoten haben bestimmte Sicherheitsmerkmale, die das Fälschen erschweren sollen. Wer die Geldscheine daraufhin prüft, kann Fälschungen gut durchschauen. Denn auch wenn Betrüger*innen sich viel Mühe geben, schaffen sie es meistens nicht, sämtliche Sicherheitsmerkmale überzeugend nachzuahmen. Es bleiben häufig gut erkennbare Schwachstellen.
Wie du eine Banknote auf ihre Sicherheitsmerkmale selbst prüfen kannst, siehst du im Folgenden am Beispiel des 50-Euro-Scheins. Er ist laut Statista der in Deutschland meistverbreitete Geldschein. Die Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen beziehen sich hier auf die sogenannte Europa-Serie der Euro-Banknoten, die derzeit hauptsächlich im Umlauf ist.
Auf beiden Seiten der Banknote zu finden:
1. Wasserzeichen: Wenn du die Banknote gegen das Licht hältst, sollte in dem weißen Bereich des Scheins ein Wasserzeichen deutlich zu sehen sein. Es zeigt den Wert des Geldscheins sowie das Porträt der Prinzessin Europa aus der griechischen Mythologie.

2. Sicherheitsfaden: Er ist auch im Gegenlicht sichtbar und läuft quer über den Schein, direkt durch die große 50. Auf dem Faden sind abwechselnd das Euro-Zeichen und der Wert des Scheins zu sehen. Allerdings ist die Schrift so klein, dass du diese unter Umständen nur mit einer Lupe erkennst.

3. Mikroschrift: Du findest auf der Banknote an mehreren Stellen sehr kleine Schriftzeichen. Wie etwa auf der Vorderseite in einigen der Sterne. Mit dem bloßen Auge sind sie aber kaum zu erkennen. Hierfür ist ebenfalls eine Lupe von Vorteil.

Nur auf der Vorderseite vorhanden:
4. Fühlbares Relief: Bewege den Finger auf der linken oder rechten Seite am Rand des Scheins entlang. Hier solltest du eine Erhöhung der dort eingeprägten Buchstaben beziehungsweise Striche fühlen. Auch die große 50 oben (leicht links von der Mitte) und das Hauptmotiv haben eine solche Prägung.

5. Smaragdzahl: Links unten auf dem Schein ist eine 50 zu sehen, die teilweise grün glänzt. Halte den Geldschein gerade vor dich und kippe ihn dann nach vorne und hinten. Dabei muss sich der Glanz auf der Zahl bewegen. Die nicht glänzenden Stellen sollten blau erscheinen.

6. Hologramm-Streifen und -Fenster: Auf der rechten Seite der Banknote befindet sich ein breiter, silbern glänzender Streifen. Wenn du die Banknote hin- und herbewegst, solltest du darauf das Hauptmotiv des Scheins erkennen können. An zwei Stellen müssten zudem abwechselnd der Wert des Scheins und das Euro-Zeichen auftauchen. Hältst du den Schein gegen das Licht, sollte über dem Hauptmotiv darüber hinaus eine Art Fenster zu sehen sein – mit dem Porträt der mythologischen Figur Europa darin.

Nur auf der Rückseite vorhanden:
7. Fenster: Links oben ist das Fenster, das auch auf der Vorderseite in dem Hologramm-Streifen zu sehen ist. Wenn du den Schein hin- und herbewegst, solltest du hier mehrere Male den Wert der Banknote glänzen sehen. Hältst du die Banknote gegen das Licht, muss sich das Porträt der Europa zeigen.

8. Glanzstreifen: Dieses Sicherheitsmerkmal befindet sich links von der Mitte und läuft quer über den Schein. Der Streifen glänzt leicht und zeigt den Wert des Scheins sowie das Euro-Symbol. Je nachdem, in welchem Winkel du die Banknote hältst, sollte der Streifen mal deutlicher und mal kaum zu sehen.

Video: Falschgeld einfach erkennen
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Welche Geräte helfen dabei, Banknoten zu prüfen?
Mit den eigenen Augen und durch Fühlen lassen sich falsche Banknoten, die oft auch als Blüten bezeichnet werden, in der Regel recht treffsicher erkennen. Doch die eigenhändige Prüfung kostet Zeit und ist beispielsweise je nach Lichtverhältnissen auch nicht immer einfach.
Geräte können dich dabei unterstützen, Falschgeld mit wenigen Handgriffen zu identifizieren. Es gibt dabei ganz einfache Modelle, die nur bestimmte Sicherheitsmerkmale testen. Und es gibt komplexe Prüfgeräte, die alle vorhandenen Merkmale analysieren können.
Ein typisches einfaches Prüfgerät für Banknoten hast du vielleicht schon einmal gesehen. Es steht oft in Supermärkten, Tankstellen oder anderen Läden an der Kasse und hilft durch UV-Licht, Falschgeld zu erkennen. Das ultraviolette Licht lässt beispielsweise auf einem 50-Euro-Schein die Sterne und einige andere Stellen leuchten. Wie eine echte Banknote unter diesem sogenannten Schwarzlicht aussieht, zeigt das folgende Bild. Manchmal haben diese Prüfgeräte auch zusätzlich ein Weißlicht eingebaut. Das macht die Wasserzeichen auf dem Schein sichtbar.

Deutlich mehr können Geräte, die selbstständig und in wenigen Sekunden ganze Stapel von Geldscheinen auf ihre Echtheit prüfen. Neben dem Test unter UV-Licht kommen hier etwa folgende Techniken zum Einsatz:
- Infrarotsensoren: Sie messen unter anderem, wie groß und dick die Geldscheine sind und ob sie damit den offiziellen Euro-Banknoten entsprechen.
- Magnetsensoren: Sie überprüfen den Sicherheitsfaden, der unterschiedliche magnetische Eigenschaften aufweisen kann.
- Farbsensoren: Sie checken die Farbechtheit von Banknoten.
Hersteller von Prüfgeräten für Banknoten können diese von der Bundesbank auf ihre Zuverlässigkeit testen lassen. Bestehen sie die Tests, kommen sie auf diese Liste.
Mithilfe von Apps Falschgeld aufspüren?
Es wird bereits seit Längerem an unterschiedlichen Apps gearbeitet, die es ermöglichen sollen, Falschgeld zu erkennen. Sie funktionieren in der Regel über die Smartphone-Kamera, mit deren Hilfe du die Banknoten prüfen kannst. Eine entsprechende App, die du für das iPhone oder ein Android-Smartphone herunterladen kannst, ist etwa ValiCash.
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Wie lässt sich die Echtheit von Münzen testen?
Münzen lassen sich ebenfalls per Hand auf ihre Echtheit prüfen. Wichtig ist es, sich die Prägung genau anzusehen. Bei echten Münzen ist diese sehr genau ausgearbeitet. Falschgeld weist hier oft Fehler oder Ungenauigkeiten auf, da es für die Fälscher schwierig ist, an die Qualität der Original-Prägungen heranzukommen. Auch die Farbe und Beschichtung kann laut dem Leitfaden Münzen der Deutschen Bundesbank Hinweise darauf liefern, ob es sich bei einer Münze um eine Fälschung handelt.
Ebenso lässt sich mit einem Magneten Falschgeld erkennen. So sind die echten Cent-Münzen mit den Werten 10, 20 und 50 nicht magnetisch. Die 1er, 2er und 5er der Cent-Münzen sind es allerdings schon. Die originalen Euro-Münzen sind wiederum nur teilweise und wenig magnetisch. Und zwar in der Mitte, nicht aber an ihrem goldenen beziehungsweise silbernen Rand.
Wer sich nicht nur auf sein eigenes Urteil verlassen möchte, kann auch bei Münzen auf ein Prüfgerät setzen. Von der Deutschen Bundesbank erfolgreich getestete Geräte findest du auf dieser Liste (auf Englisch).

Warum heißt Falschgeld auch „Blüten”?
Mit Pflanzen hat der Begriff in Zusammenhang mit Geld nichts zu tun, auch wenn das naheliegend erscheint. Es gibt unterschiedliche Theorien darüber, wie der Begriff zustande kam. Einig sind sich viele Fachleute darüber, dass er im Mittelalter aufkam. Bereits damals war es gang und gäbe, mit den im Umlauf befindlichen Münzen zu betrügen und diese zu fälschen. Findige Betrüger*innen polierten etwa Pfennige derart auf Hochglanz, damit sie als höherwertige Münzen durchgehen. Diese Pfennige wurden oft „Blede” genannt, übersetzt etwa „Goldstück”. Eine häufig vertretene Theorie besagt, dass aus diesem Wort im Laufe der Zeit „Blüte” wurde.
Was tun, wenn du Falschgeld findest?
Wenn du nach der Prüfung der Sicherheitsmerkmale der Meinung bist, dass du Falschgeld in den Händen hältst, dann lass dir deinen Verdacht bestätigen. Das ist beispielsweise bei einer regulären Bank oder Sparkasse möglich. Aber auch bei der Deutschen Bundesbank kannst du laut Bundeskriminalamt (BKA) Geld eindeutig auf seine Echtheit prüfen lassen.
Wenn es sich tatsächlich um Falschgeld handelt, dann informiere die Polizei. Dieser Aufwand hat einen guten Grund: Falschgeld weiterzugeben ist unter Umständen strafbar. Die Polizei nimmt das Geld an sich und versucht, Händler*in beziehungsweise Fälscher*in ausfindig zu machen. Den Wert des Falschgeldes bekommst du allerdings nicht ersetzt.
Fällt dir direkt bei der Annahme des Geldes auf, dass es sich wahrscheinlich um Blüten handelt, kannst du auch sofort die Polizei hinzuziehen. Im besten Fall hältst du die Person, von der du das Falschgeld bekommen hast, so lange hin, bis die Beamt*innen vor Ort sind. Das BKA rät aber ganz klar davon ab, etwas zu unternehmen, das für dich eine Gefahr bedeuten würde.
Wie viel Falschgeld ist im Umlauf?
Das genau zu beantworten, ist unmöglich. Denn nicht jedes gefälschte Geld wird entdeckt. Aber die Deutsche Bundesbank gibt an, dass sie allein im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 36.600 falsche Euro-Banknoten im Wert von 2,1 Millionen Euro eingezogen hat. Das sind acht Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2024. Mit 51 Prozent am häufigsten betroffen war der 50-Euro-Schein. Danach folgten der 20er mit 21 Prozent und der 100er mit 17 Prozent. Am seltensten wurde der 500-Euro-Schein eingezogen. Er machte nur ein Prozent der aus dem Verkehr gezogenen Banknoten aus.
Für den Extra-Euro zwischendurch
Klar, Geld anlegen und Zinsen kassieren ist prima. Aber ans Festgeld kommt man im Notfall nicht heran. Ein Sparbuch bringt kaum Ertrag. Die Lösung: Das TagesGeld der Hanseatic Bank mit attraktiven Zinsen. Und trotzdem ist das Geld täglich verfügbar. Für einen Sonderwunsch – oder falls etwas mal nicht nach Wunsch läuft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wie erkenne ich, ob ein Geldschein echt ist?
Echte Euro-Banknoten erkennst du an Sicherheitsmerkmalen wie Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologramm-Streifen und fühlbaren Reliefs. Kippe den Schein zum Beispiel einmal gegen das Licht: Die Smaragdzahl sollte ihre Farbe ändern und das Porträt der mythologischen Figur Europa im Fenster sichtbar werden.
Wie kann ich Münzen auf Echtheit prüfen?
Achte bei Münzen auf saubere Prägungen, gleichmäßige Farbe und die Magnetreaktion: 10-, 20- und 50-Cent-Münzen sind nicht magnetisch, 1-, 2- und 5-Centstücke schon. Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur in der Mitte leicht magnetisch – das ist ein typisches Echtheitsmerkmal.
Was soll ich tun, wenn ich Falschgeld finde?
Gib Falschgeld niemals weiter. Lass es bei einer Bank oder direkt bei der Deutschen Bundesbank prüfen und informiere anschließend die Polizei. Du bekommst das Geld zwar nicht ersetzt, hilfst aber, Fälscher*innen zu ermitteln und weitere Betrugsfälle zu verhindern.
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