Onlinebezahlsysteme: Diesen Anbietern kannst du vertrauen
Fahrkarten, Lebensmittel, Möbel, Reisen … die Liste der Dinge, die du online kaufen kannst, ist endlos. Es gibt fast nichts, was du nicht online bestellen oder bezahlen kannst. Täglich öffnen neue Geschäfte ihre digitalen Pforten. Die Liste der Zahlungsmöglichkeiten, die dir zur Wahl stehen, ist ebenfalls umfangreich. Neben Kreditkarte oder Bankeinzug gehören dazu auch Onlinebezahldienste. Wie diese funktionieren und welche es gibt, erfährst du bei den KlarMachern.
Themen in diesem Artikel
- Onlinebezahlsysteme: Sicher für alle Seiten
- So funktionieren die Onlinebezahldienste
- Bezahlsysteme im Ausland nutzen: Darauf musst du acht
- Übersicht: Die Vor- und Nachteile von Paypal, Apple Pay und Co
Auf den Punkt
- Onlinebezahldienste stehen zwischen Käufer*innen und Anbietern. Diese Vermittlerrolle erhöht Komfort und Sicherheit. Allerdings bieten nicht alle Dienste einen Käuferschutz an.
- Dabei gibt es unterschiedliche Zahlmethoden: Die direkte Verbindung zum Online Banking, per Guthaben oder der Drittanbieter übernimmt den Bezahlprozess und seine Kund*innen zahlen ihm den Rechnungsbetrag zurück.
- Die meisten Onlinebezahlsysteme kosten nichts. Es können aber trotzdem Gebühren anfallen, etwa bei der Zahlung in Fremdwährung oder für die Bonitätsprüfung.
Onlinebezahlsysteme: Sicher für alle Seiten
Aus Sicht der Verbraucherzentrale ist klar: Am besten zahlst du für eine Ware aus dem Internet erst nach Erhalt der Rechnung oder erteilst eine Einzugsermächtigung. Diese beiden Methoden sind für dich am sichersten. Warum? Die Rechnung begleichst du erst, wenn die Ware unversehrt bei dir ankommt. Und eine Einzugsermächtigung darfst du innerhalb von acht Wochen widerrufen. Ein unseriöser Onlineshop kann dich also nicht um dein Geld bringen, falls mit der Ware etwas nicht stimmt oder sie gar nicht erst ankommt.
Der Haken? Für den Onlinehandel sind diese Bezahlmethoden riskant. Denn damit verschickt er seine Produkte im Voraus. Wenn die Kund*innen dann nicht zahlen oder die Einzugsermächtigung widerrufen, geht er leer aus. Deshalb bieten immer weniger Onlineshops das Zahlen auf Rechnung an.
Besser für den Handel sind die Überweisung vor dem Warenerhalt oder die Zahlung per Kreditkarte. Hier wird das Prinzip „Erst die Ware, dann das Geld“ umgekehrt – zugunsten des Handels. Außerdem musst du deine Bankdaten an den Onlineshop übermitteln.
Damit liegt das Risiko bei dir als Kund*in. Wenn du an einen unseriösen Anbieter gerätst, bekommst du deine Zahlung unter Umständen nicht zurück. Auch die Zahlung per Nachnahme schützt dich nicht vor dubiosen Onlineshops. Denn du weißt erst nach der Bezahlung an der Haustür, ob die bestellte Ware auch wirklich im Paket ist. Egal welche Zahlungsmethode – eine Partei trägt immer das größere Risiko.
Hier kommen die Onlinebezahldienste ins Spiel: Sie machen den Prozess für beide Seiten sicherer. Warum und wie das funktioniert, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Was bedeutet Käuferschutz?
Der Käuferschutz sichert den Fall ab, dass ein Onlineshop die bestellte Ware nicht liefert. Tritt dieses Szenario ein, erstattet Ihnen ein Onlinebezahldienst mit Käuferschutz das Geld zurück. Gleiches gilt, wenn die falsche oder beschädigte Ware geliefert wurde.
So funktionieren die Onlinebezahldienste
Onlinebezahldienste schalten sich beim Bezahlvorgang als Vermittler zwischen Geschäft und Kund*innen. Das bringt beiden Seiten mehr Komfort sowie Sicherheit beim Onlineshopping und Bezahlen im Geschäft. Die Onlinebezahldienste nutzen dabei meist eine der folgenden drei Methoden, um das Geld von A nach B zu transferieren:
Direkte Verbindung zum Online Banking
Onlinebezahldienste ohne Drittanbieter stellen eine sichere Verbindung zum Online Banking deiner Bank her. Der Kaufbetrag wird direkt von deinem Bankkonto abgebucht. Anders als bei einer regulären Überweisung wird er sofort freigegeben, sodass die Ware direkt versendet werden kann.
Prepaid-Bezahldienste
Hier musst du zunächst dein Konto bei dem Bezahldienst deiner Wahl aufladen oder eine Prepaidkarte kaufen. Mit diesem Guthaben kannst du dann bei den angeschlossenen Onlineshops einkaufen.
Drittanbieter-Onlinebezahldienste
Diese Dienste übernehmen den kompletten Bezahlprozess. Der Drittanbieter legt bei der Bestellung den Rechnungsbetrag für dich aus, und du zahlst die Summe an den Onlinebezahldienst zurück. Dazu eröffnest du bei dem Anbieter ein separates Konto und hinterlegst dafür deine Zahlungsdaten.
Übrigens: Die Verkaufsstelle darf keine zusätzlichen Entgelte für die digitale Zahlungsart verlangen. Gebühren für Banküberweisung, Lastschrift oder Kreditkarte sind in Deutschland gesetzlich verboten. Laut einem BGH-Urteil dürfen Geschäfte jedoch Extra-Gebühren verlangen, wenn die Zahlung von einem Onlinebezahldienst abgewickelt wird. Aber nicht für die eigentliche Zahlung, sondern nur für weitere Dienstleistungen des Bezahldienstes – etwa eine Bonitätsprüfung.
Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.
Bezahlsysteme im Ausland nutzen: Darauf musst du achten
Grundsätzlich kannst du mit den meisten digitalen Bezahldiensten weltweit shoppen, sofern die Symbole des jeweiligen Anbieters an den digitalen Kassen zu sehen sind. Die Zahlungskonditionen bleiben dabei dieselben wie in Deutschland.
Beachte jedoch die Bestimmungen zur Umrechnung von Fremdwährungen, da eventuell Wechselgebühren anfallen. Wenn du außerhalb der Europäischen Union einkaufst, können zusätzliche Kosten wie Zoll und Einfuhrumsatzsteuern entstehen. Welche Kosten auf dich zukommen könnten, erfährst du im Ratgeber „Online bestellen in China, England und Co.: Was kostet der Zoll?”.
Übersicht: Die Vor- und Nachteile von Paypal, Apple Pay und Co.
Hier sind die wichtigsten Infos zu den populärsten Onlinebezahldiensten.
Paypal
Paypal ist der bekannteste Onlinebezahldienst. Nach der Registrierung bekommst du ein Paypal-Konto. Da hinterlegst du entweder deine Bankverbindung oder deine Kreditkarte.
- Vorteile: Weit verbreitet, Käuferschutz, einfache und schnelle Zahlungen per E-Mail-Adresse – auch an andere Paypal-Nutzer*innen, meist keine Kreditkarte nötig, die Zahlungsempfänger*innen erhalten keine Informationen zu den Bankkonten und Kreditkarten. Außerdem kannst du Geld auf das Paypal-Konto einzahlen – dann hast du ein Paypal-Guthaben.
- Nachteile: Phishing-Attacken möglich, Daten liegen auf Servern in den USA, wo der Datenschutz geringer ist als bei Standorten in Europa.
Übrigens: Wann Paypal doch eine Kreditkarte verlangt, liest du in diesem Ratgeber „Kreditkarte bei Paypal hinzufügen: Wie’s geht und warum sie verlangt wird”.
Vorsicht, Phishing! So schützt du dich vor dem Datenklau per E-Mail
Phishing ist eine Betrugsmethode, bei der Kriminielle versuchen, über gefälschte E-Mails, Websites oder Nachrichten an deine persönlichen und finanziellen Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen. Deshalb solltest du niemals auf Links in verdächtigen E-Mails klicken oder eine nicht verifizierte Shopseite benutzen. Wie du dich noch gegen Phishing schützen kannst, erfährst du in diesem KlarMacher Artikel: Was ist Phishing?.
Amazon Pay
Mit dem hauseigenen Service Amazon Pay kannst du nicht nur bei Amazon, sondern auch bei teilnehmenden Onlineshops bezahlen. Für die Zahlungsabwicklung greift der Bezahldienst auf die Daten zu, die in deinem Amazon-Konto hinterlegt sind.
- Vorteile: Einfache und schnelle Handhabung, keine zusätzlichen Anmeldungen in den Partnershops nötig, hohe Sicherheit durch Käuferschutz.
- Nachteile: Amazon-Konto erforderlich, Daten auf Servern in den USA, Phishing-Risiko.
Giropay
Giropay ist ein Onlinebezahlsystem der deutschen Banken und Sparkassen. Nutzer*innen können auf drei verschiedene Arten mit Giropay bezahlen:
- Ohne Registrierung per Weiterleitung auf dein Online Banking. Hier loggst du dich mit den gewohnten Zugangsdaten ein. Nachdem du die Zahlung durch das TAN-Verfahren bestätigt hast, wird der Betrag direkt vom Girokonto abgebucht.
- Nach einmaliger Freischaltung mit Anmeldename und Passwort.
- Über die App der jeweiligen Bank.
Weitere Vorteile sind die hohen deutschen Sicherheitsstandards und der Käuferschutz. Die Nachteile: Nicht alle Banken machen dabei mit und es ist ein Zugang zum Online Banking notwendig. Ein weiterer, wesentlicher Minuspunkt ist, dass das Bezahlverfahren zum 31.12.2024 eingestellt wird.
Klarna (Sofortüberweisung)
Mit Klarna begleichen die Nutzer*innen ihre Onlineeinkäufe über das Bezahlsystem Sofortüberweisung mit Banküberweisung, Kreditkarte oder Lastschrift.
- Vorteile: Sofortige Zahlungsabwicklung, hohe Verbreitung, keine Registrierung notwendig, Flexibilität durch Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung, Käuferschutz.
- Nachteile: Kontodaten werden an die Zahlungsdienstleister übergeben, Zusatzkosten bei Ratenzahlung.
Paysafecard
Paysafecard ist ein anonymes Prepaid-Bezahlsystem. Das heißt: Du benötigst weder ein Girokonto noch eine Kreditkarte, um online zu bezahlen. Wie das geht? Du erwirbst eine Paysafecard-PIN. Eine solche 16-stellige PIN bekommst du sowohl in Geschäften vor Ort, zum Beispiel Tankstellen oder Postfilialen, als auch online auf der Paysafecard-Website. Du kannst zwischen PINs im Wert zwischen 5,00 und 150,00 Euro wählen.
Zum Bezahlen gibst du dann eine oder mehrere dieser Paysafecard-PINs im Onlineshop ein. Durch die App lässt sich der Prepaid-Bezahldienst auf dem Handy nutzen.
- Vorteile: Anonyme Zahlungen, keine Kreditkarte oder Bankkonto nötig, sicher und einfach.
- Nachteile: Kein Käuferschutz, begrenzter Wert, Rückerstattungen nicht möglich.
Wero
Wero ist ein neues digitales Bezahlsystem der European Payments Initiative (EPI), das als europäische Alternative zu US-amerikanischen Diensten wie Paypal entwickelt wurde. Die Zahlungen über Wero funktionieren über die SEPA-Echtzeitüberweisungen.
- Vorteil: Hohe Sicherheit, guter Datenschutz, europaweit per Smartphone schnell Geld senden und empfangen mit Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, die Wero-Bezahlfunktion kann in den Apps der teilnehmenden Banken aktiviert werden.
- Nachteil: Noch in den Kinderschuhen und viele Funktionen noch nicht vorhanden (geplant ab 2025: Bezahlen in Onlineshops, ab 2026: Bezahlen vor Ort), nicht alle europäischen Banken und Finanzinstitute sind beteiligt.
Apple Pay
Die digitale Geldbörse von Apple ermöglicht Nutzer*innen Zahlungen mit ihren Apple-Geräten oder ihren Apple-Accounts.
- Vorteile: Funktioniert mit NFC, schnelle und einfache Zahlungen in Geschäften vor Ort und online, hohe Sicherheit und Akzeptanz.
- Nachteile: iOS-Gerät erforderlich, Kredit- oder Debitkarte nötig, kein Käuferschutz.
Mobil bezahlen mit der GenialCard und GoldCard
Mit den Kreditkarten der Hanseatic Bank kannst du sowohl über Apple Pay als auch über Google Pay sicher und bequem bezahlen.
Google Pay
Bei dem hauseigenen Bezahlsystem von Google gibt es kaum Unterschiede zu Apple Pay. Einen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten hat das Angebot aber doch: Google kooperiert mit anderen Zahlungsdienstleistern wie Paypal und Klarna, sodass du Google Pay auch ohne Kredit- oder Debitkarte nutzen kannst.Weitere Vorteile: Funktioniert mit NFC, einfache Handhabung, Käuferschutz bei Nutzung von Partner-Zahlungsdiensten möglich, verbreitete Akzeptanz.
- Weitere Vorteile: Funktioniert mit NFC, einfache Handhabung, Käuferschutz bei Nutzung von Partner-Zahlungsdiensten möglich, verbreitete Akzeptanz.
- Nachteile: Google-Konto erforderlich.
Übrigens: Die NFC-Funktion von Apps wie Giropay, Apple Pay und Google Pay ermöglicht es, in Geschäften kontaktlos mit dem Smartphone und Wearables zu bezahlen. Wie das genau funktioniert und was du bei so einer Zahlung beachten musst, liest du in diesen KlarMacher Ratgebern:
- Das Handy als digitaler Geldbeutel: So bezahlst du schnell und kontaktlos
- „Smartwatch, Ring & Co.: So bezahlst du mit Accessoires”
- Schnell und einfach dank NFC: So geht bargeldloses Bezahlen heute
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