Gesundheitskosten: Wo sich eine private Zusatzversicherung lohnen kann

von Thorsten Schierhorn, 16.01.2024

Die gesetzlichen Krankenkassen kommen für die Gesundheitskosten ihrer Versicherten auf – eigentlich. Wer allerdings eine Brille benötigt oder schon eine Krone im Kiefer hat, weiß: Einige Kosten müssen die gesetzlich Versicherten doch selbst tragen. Und diese Kosten können ganz schön hoch werden. Also her mit der Zusatzversicherung, die gegen einen monatlichen Beitrag diese Kosten übernimmt? Welche Zusatzversicherungen es gibt, für wen sie sich lohnen und was bei dem Thema alles zu beachten ist, erfährst du hier.

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Was du bei privaten Zusatzversicherungen beachten solltest

Welche private Zusatzversicherung für dich sinnvoll ist, hängt natürlich von deinem Gesundheitszustand ab und von dem, was dir wichtig ist. Es gibt aber einige Punkte, die bei so gut wie allen Zusatzversicherungen gelten. Dieses solltest du wissen:

  • Beiträge: Je jünger du die Versicherung abschließt, desto günstiger ist in der Regel der Tarif. Allerdings zahlst du dann womöglich eine ganze Weile ein, bevor du die Versicherung einmal brauchst. Die Beiträge steigen meist, je älter du wirst.
  • Wartezeit: Bei vielen Versicherungen kannst du die Leistungen nicht sofort in Anspruch nehmen, nachdem du unterschrieben hast. Meistens musst du ein paar Monate warten. Ebenso kann es sein, dass du eine Versicherung nicht mehr abschließen kannst oder ungünstige Bedingungen akzeptieren musst, wenn die Behandlung bereits begonnen hat.
  • Obergrenze für Leistungen: Gibt es eine Einschränkung in der Summe an Leistungen, die die Versicherung dir erstattet, zum Beispiel in den ersten paar Vertragsjahren?
  • Gesundheitsfragen: Viele Versicherungen stellen im Vorfeld Gesundheitsfragen, die du nach bestem Wissen und Gewissen beantworten musst. Lässt du wichtige Informationen weg (zum Beispiel eine Vorerkrankung), kann es sein, dass die Versicherung nicht zahlt.
  • Kündigungsfristen: Wie bei jedem Vertrag gilt auch bei Versicherungen, dass du wissen solltest, wie leicht du den Vertrag wieder kündigen kannst, solltest du die Versicherung nicht mehr benötigen.

Auf jeden Fall solltest du dir die Vertragsbedingungen genau durchlesen, bevor du etwas unterschreibst: Leistet die Versicherung wirklich, was du von ihr erwartest?

Übrigens: Du überlegst, ob du nicht gleich von der gesetzlichen in die private Krankenkasse wechseln solltest? Ob sich das lohnt, kannst du in den KlarMacher Ratgebern für Angestellte beziehungsweise für Selbstständige und Freiberufler*innen nachlesen.

Gut vorsorgen

In Zusammenarbeit mit der HanseMerkur Krankenversicherung AG bietet die Hanseatic Bank sowohl eine Zahnvorsorge als auch eine ambulante Vorsorge an – ganz ohne Gesundheitsfragen!

Die Zahnvorsorgeversicherung bekommst du schon ab 6,90 Euro pro Monat. Beim Angebot Zahnvorsorge Top für 11,90 Euro pro Monat hast du die Kosten allein durch die Erstattung der professionellen Zahnreinigung (2x bis zu 80 Euro pro Jahr) schon wieder raus.

Ambulante Vorsorge

Unter dem Begriff „ambulante Vorsorge“ tummeln sich verschiedene Zusatzleistungen, die einzeln oder im Paket angeboten werden. Ambulant bedeutet dabei, dass du für diese Leistungen nicht im Krankenhaus bleiben musst.

Zu den Leistungen, die eine private Vorsorgeversicherungen abdeckt, kann zum Beispiel gehören:

  • Zuschuss für neue Brillen oder Kontaktlinsen in einer bestimmten Summe alle zwei Jahre, unabhängig vom Dioptrien-Wert
  • Laser-Operationen an den Augen
  • Zuschuss für neue Hörgeräte (eventuell auch Reparaturen)
  • Schutz- und Reiseimpfungen, die nur in wenigen Fällen Kassenleistung sind (zum Beispiel Impfungen gegen Malaria, FSME, Gebärmutterhalskrebs, …)
  • Tests und Screenings zur Krebsfrüherkennung
  • Vorsorgeuntersuchungen gegen weitere gesundheitliche Probleme und Krankheiten (zum Beispiel Glaukom-Früherkennung, Schlaganfallvorsorge, …)

Meistens sind diese Leistungen begrenzt auf eine bestimmte Summe in einem bestimmten Turnus (zum Beispiel alle zwei Jahre bis zu 400 Euro für eine neue Brille).

Im Vergleich zu den Zusatzversicherungen in den folgenden Kapiteln ist die ambulante Vorsorgeversicherung günstiger, vor allem, wenn du nur bestimmte Teile davon benötigst (zum Beispiel nur Seh-, aber keine Hörhilfe). Auch lohnt sich nicht für jeden Punkt sofort eine Versicherung: Eine einzelne FSME-Impfung (auch als Zeckenschutzimpfung bekannt) kannst du einfach aus eigener Tasche bezahlen. 

Eine Frau probiert im Brillengeschäft eine neue Brille an
© istock/AzmanL/2022  Wer eine neue Brille braucht, muss dafür meistens selbst in die Tasche greifen.

Zahnzusatzversicherung

Auch bei Zahnärzt*innen bleiben Versicherte oft auf einem Teil der Kosten sitzen. Denn die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zahlen nur die medizinisch absolut notwendigen Maßnahmen. Wenn du eine bessere Lösung wünschst (zum Beispiel eine zahnfarbene Komposit-Füllung auch im Seitenbereich), musst du den Preisunterschied selbst bezahlen.

Richtig teuer kann es bei einem Zahnersatz werden. Hier übernimmt die GKV nur einen Teil der Kosten, nämlich 60 Prozent – und zwar ebenfalls nur von der Standardbehandlung. Die restlichen 40 Prozent oder alles, was über die Standardbehandlung hinausgeht (zum Beispiel Edelmetall für eine Krone oder Brücke), musst du selbst bezahlen. Immerhin: Wenn du in den letzten zehn Jahren regelmäßig zur Zahnkontrolle gegangen bist und das nachweisen kannst (etwa per Bonusheft), kriegst du bis zu 75 Prozent. Trotzdem können deine Kosten schnell ein paar Hundert oder sogar mehrere Tausend Euro betragen.

Da kann dir also eine Zahnzusatzversicherung im Ernstfall ganz schön viel Geld sparen. Je nach Vertrag verdoppelt die den Zuschuss, andere übernehmen die kompletten Kosten für teure Behandlungen. Der Haken: Zahnzusatzversicherungen sind nicht billig. Mit etwa 300 Euro pro Jahr musst du rechnen, mit dem Alter werden die Beiträge außerdem immer höher. Deshalb solltest du vor einem Vertragsabschluss überlegen, ob du so eine Zahnzusatzversicherung wirklich benötigst. Hast du grundsätzlich gesunde Zähne mit vielleicht hier und da mal einer Füllung, dann reicht es vielleicht aus, etwas Geld auf der hohen Kante liegen zu haben (zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto), mit dem du die Kosten für eine neue Füllung bewältigen kannst.

Video: Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung? | die Ratgeber

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© Hessischer Rundfunk 

Wenn du hingegen nicht die besten Zähne hast und damit rechnest, dass mit fortschreitendem Alter einige Kronen oder ähnlich aufwendige Behandlungen auf dich zukommen, dann kann sich eine Zahnzusatzversicherung langfristig durchaus lohnen. Achte auf jeden Fall darauf, welche Leistungen genau eingeschlossen sind (außer Zahnersatz zum Beispiel auch Wurzel- oder Paradontose-Behandlungen) – es gibt viele verschiedene Tarife, die mal mehr und mal weniger übernehmen.

Wichtig: Hast du eine teure Behandlung bereits begonnen oder mit deinem*deiner Zahnärzt*in geplant, ist es oft nicht mehr möglich, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen – oder nur zu deutlich schlechteren Konditionen.

Und vielleicht muss es gar nicht so weit kommen. Eine regelmäßige Zahnpflege und Zahnvorsorge senkt das Risiko teurer Behandlungen. Auch dafür gibt es spezielle Versicherungen, etwa die Zahnvorsorge-Versicherung der Hanseatic Bank in Kooperation mit HanseMerkur. Die übernimmt u. a. die Kosten für ein bis zwei professionelle Zahnreinigungen pro Jahr (bis je 80 Euro), die Versiegelung feiner Risse und die Mehrkosten für Wurzelbehandlungen.

Meistens (zu) teuer: Die Pflegezusatzversicherung

Eine private Pflegeversicherung verspricht, die Kosten zu übernehmen, für die die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreicht. Und das können leider sehr hohe Kosten sein, insbesondere für stationäre Pflege (also in einem Pflegeheim). Allerdings hat auch die Pflegezusatzversicherung einen Haken: Die Tarife sind oft teuer und laufen lebenslang. Eine private Pflegezusatzversicherung will also gut überlegt sein, vor allem, wenn du Alternativen hast, wie du dich im Alter absichern kannst (zum Beispiel durch deine private Altersvorsorge oder eine eigene Immobilie).

Krankenhauszusatzversicherung

Im Krankenhaus haben Privatpatient*innen im Vergleich zu Kassenpatient*innen einen angenehmeren Aufenthalt, zum Beispiel in Einbett- oder Zweibettzimmern. Falls du solche und andere private Leistungen wie Behandlung durch Chefärzt*innen oder die freie Krankenhauswahl sichern möchtest, benötigst du als gesetzlich Versicherte*r eine Krankenhauszusatzversicherung.

Krankenhauszusatzversicherungen kosten um die 50 Euro pro Monat, wenn du sie frühzeitig abschließt (je jünger, desto besser) und dein Gesundheitszustand an sich gut ist. Mit dem Alter steigen die monatlichen Beiträge. Es gibt allerdings auch Tarife mit sogenannter Altersrückstellung, bei der ein Teil deiner früheren Beiträge für spätere Jahre beiseitegelegt wird, sodass die Beiträge mit den Jahren nicht zu stark steigen.

Dennoch ist die Krankenhauszusatzversicherung nicht gerade günstig. Ob sich das lohnt, hängt davon ab, ob du großen Wert auf die Behandlung durch Spezialist*innen und auf ein Einzelzimmer legst – und davon, was du glaubst, wie viel Zeit du im Krankenhaus verbringen musst. Schließlich könntest du die Zusatzleistungen wie die Unterbringung in einem Einzelzimmer aus eigener Tasche zahlen, wenn du nur einmal für ein paar Tage ins Krankenhaus musst und du dich dann ohne Zimmernachbar*innen erholen willst.  

Wichtig: Krankenhauszusatzversicherungen zahlen in der Regel nur bei medizinisch notwendigen Eingriffen, also nicht bei Operationen, denen du dich freiwillig unterziehst.

Die meist wichtigere Frage ist für viele, was bei einem längeren Krankenhausaufenthalt mit dem Gehalt passiert, und ob sie vielleicht eine private Krankentagegeldversicherung benötigen. Hier hilft dir der KlarMacher-Ratgeber: „Das ist doch kein Beinbruch: Wann du Anspruch auf Lohnfortzahlungen hast“.

Eine Frau spricht in einem Behandlungszimmer mit einer Ärztin
© istock/RossHelen/2017  Falls eine Behandlung im Krankenhaus nötig werden sollte, kann eine Krankenhauszusatzversicherung dein Leben angenehmer machen.

Auslandskrankenversicherung

Eine weitere Zusatzversicherung für deine Gesundheit ist eine Auslandskrankenversicherung. Eine Verletzung oder Erkrankung im Urlaub ist ärgerlich genug, aber wenigstens solltest du nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Vielleicht hast du sogar eine Kreditkarte wie die GoldCard der Hanseatic Bank oder eine andere Mitgliedschaft, die eine solche Versicherung schon beinhaltet. Falls nicht, ist eine Auslandskrankenversicherung keine teure Investition: Für Alleinstehende beginnen die Tarife bereits bei unter zehn Euro pro Jahr.

Beim Abschließen einer Auslandskrankenversicherung solltest du unter anderem folgende Punkte beachten:

  • Rücktransport: Beinhaltet die Versicherung einen Rücktransport, und zwar nicht nur einen „medizinisch notwendigen“, sondern auch einen „medizinisch sinnvollen“?
  • Geltungsbereich: Gehe sicher, dass die Versicherung alle Länder abdeckt, die du bereisen willst. Auch die, durch die du nur hindurchreist.
  • Reisedauer: Die Versicherung hat meist eine Obergrenze, was die Dauer einer einzelnen Reise angeht. Bei allem über 70 Tage gibt es spezielle Tarife. Wenn du mehrere Reisen in einem Jahr unternimmst, werden die Tage übrigens nicht zusammengezählt, sondern jeder Urlaub zählt einzeln.
  • Vorerkrankungen: Wie bei eigentlich allen Zusatzversicherungen solltest du auch hier genau prüfen, ob du abgesichert bist, falls sich deine Vorerkrankungen im Urlaub verschlimmern.

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