Versichern

Sicher ist sicher: So fängt dich die Restschuldversicherung im Notfall auf

von Thomas Stuwe, 28.12.2023

Keiner denkt gern daran. Aber von jetzt auf gleich können eine Krankheit oder ein Unfall dich aus der Bahn werfen. Und was wäre, wenn du berufsunfähig wirst? Oder arbeitslos? In solchen Fällen sinkt das Einkommen oder es fällt sogar ganz weg. Das Geld wird jedenfalls knapp. Wenn dann noch ein Kredit läuft, kann es richtig eng werden. Jetzt hilft dir die Restschuldversicherung – zumindest in den meisten Fällen. Wann genau, wann nicht und ob sie für dich sinnvoll ist, liest du hier.

Themen in diesem Artikel

Was ist eine Restschuldversicherung?

Mit der Restschuldversicherung (auch Restkreditversicherung genannt) sicherst du dich und deine Familie bei einem Kredit ab. Weil du vielleicht plötzlich die Raten nicht weiterzahlen kannst. Zum Beispiel, wenn du arbeitslos wirst, dich eine längere Krankheit oder ein Unfall erwischt. Oder es wird bei dir eine Berufsunfähigkeit festgestellt. Dann sinkt das Einkommen oder es geht sogar ganz auf null. 

Mit einer Restschuldversicherung brauchst du dir über die weitere Rückzahlung deines Kredits in der Regel keine Gedanken zu machen. Denn die Versicherung springt für dich ein und übernimmt die Ratenzahlungen, bis du selbst wieder zahlungsfähig bist. Im Todesfall zahlt die Restschuldversicherung den Restkredit komplett ab. So hinterlässt du keine Schulden

Eine Restschuldversicherung wird häufig direkt beim Kreditabschluss mit angeboten. Die Versicherung lässt sich sehr kurzfristig abschließen, denn meistens sind dafür keine Risiko- oder Gesundheitsprüfungen nötig – wie zum Beispiel bei der Hanseatic Bank. Dort kannst du die Raten bei der GenialCard und GoldCard versichern. Dann springt im Notfall die Restschuldversicherung ein und übernimmt die Ratenzahlung (siehe Infobox). 

Die Kreditkarten der Hanseatic Bank: Auf Wunsch mit Restschuldversicherung

Die Kreditkarten der Hanseatic Bank: Auf Wunsch mit Restschuldversicherung

  • Die SicherKreditkarte übernimmt die restlichen Kreditraten bei Arbeitsunfähigkeit, unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder im Todesfall bis zu 10.000 Euro. 
  • Der Versicherungsbeitrag beträgt monatlich 0,47 Prozent vom Kreditrahmen. Einen Kontosaldo von 100 Euro kannst du also für nur 47 Cent im Monat absichern. 
  • Monate ohne Kontoumsätze kosten keine Versicherung. 

Wie teuer ist eine Restschuldversicherung?

Wie hoch die monatlichen Beiträge für die Restschuldversicherung sind, hängt davon ab, welche Risiken du absichern möchtest. In der Regel kannst du nämlich auswählen, ob du neben dem Todesfall auch Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit versichern lässt. Je mehr Risikofälle abgedeckt sind, umso höher ist der monatliche Beitrag zur Versicherung. 

Zusätzlich bestimmen drei Dinge den Beitrag: 

  1. Versicherungssumme (Wie hoch ist der Kredit, der im Ernstfall bedient werden muss?) 
  1. Vertragslaufzeit (Wie lange dauert es, bis der abgesicherte Kredit abbezahlt ist?) 
  1. Dein Lebensalter 

Beim Alter gilt: je jünger, desto besser. Denn umso wahrscheinlicher ist es, dass du gesund bleibst, solange der Kredit läuft. Oder dass du leichter einen neuen Job findest, wenn es sein muss. Oft ist der Vertragsabschluss der Restschuldversicherung sogar auf ein bestimmtes Alter begrenzt. 

Die Versicherungsbeiträge werden für die gesamte Laufzeit berechnet und kommen zum Kredit hinzu. Dadurch steigen die Gesamt-Kreditsumme und auch die Zinsen. Teilweise fällt zusätzlich noch eine einmalige Abschlussprovision an. 

Aber: Da du regelmäßig Kreditraten leistest, sinkt die Darlehenssumme. Und deine Versicherungssumme ist immer genauso hoch wie dein restlicher Kredit. Somit zahlst du von Jahr zu Jahr weniger für die Versicherung.  

Und wie sieht es bei Kreditkarten aus? Dort zahlst du in der Regel einen prozentualen Teil von dem Betrag, den du mit der Kreditkarte bezahlt hast. Bei der Hanseatic Bank sind es beispielsweise 0,47 Prozent. Wenn du also ein Kontosaldo von 70 Euro hast, zahlst du für diese Zusatzversicherung SicherKreditkarte 33 Cent pro Monat. Und wenn du die Kreditkarte nicht benutzt und keine offenen Beträge hast, dann zahlst du nichts.

Eine Tasse Kaffee, eine Lesebrille und eine Zeitung mit Stellenangeboten
© istock/Stadtratte/2018  Die Restschuldversicherung verschafft Ruhe, während du dir einen neuen Job suchst.

Ausnahmen: Wann zahlt meine Versicherung nicht?

Deine Restschuldversicherung muss in der Regel mindestens drei Monate bestehen, bevor sie zahlt. Sprich: Wenn in den ersten drei Monaten der Versicherungsfall eintritt (also zum Beispiel Arbeitslosigkeit), gibt es kein Geld – auch nicht später. 

Zusätzlich gibt es meistens noch eine Karenzzeit (Wartedauer) von drei Monaten. Das bedeutet, wenn bei dir ein Versicherungsfall eintritt, musst du noch für drei Monate selbst zahlen. Erst nach Ablauf dieser Frist übernimmt die Versicherungsgesellschaft deine Kreditraten. Ein Sonderfall ist die Berufsunfähigkeit: Hier gilt in der Regel nur eine Karenzzeit von sechs Wochen, bis die Versicherung übernimmt. 

In einigen Fällen greift die Restschuldversicherung allerdings nicht – zum Beispiel in folgenden Situationen: 

  • Wenn du deinen Job selbst gekündigt hast und deshalb arbeitslos bist, zahlt die Versicherung nicht. Du musst dann für die Kreditraten weiterhin selbst aufkommen. Achtung: Bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit zahlt die Versicherung die Kreditraten zwar. Aber häufig nur für 18 Monate. 
  • Bist du länger krank, bekommst du im Normalfall sechs Wochen Krankengeld. So lange bleibst du auch hier selbst zahlungspflichtig. Die Restschuldversicherung zahlt erst anschließend. 
  • Wirst du innerhalb einer gewissen Zeitspanne nach dem Versicherungsbeginn arbeitsunfähig und hast eine Vorerkrankung „mitgebracht“, wird häufiger nicht gezahlt. Wie lange diese Zeitspanne ist, bestimmt die Versicherung. Oft beträgt sie 12 oder 24 Monate Die Versicherung prüft dann, ob du zwölf Monate vor dem Versicherungsbeginn ärztlich beraten oder behandelt wurdest. Entsprechende Ausschlussklauseln können allerdings nach Urteilen (zum Beispiel vom Landgericht Dortmund) unwirksam sein. Deshalb mag es sinnvoll sein, im Falle eines Falles juristischen Rat einzuholen. 

Wann darf ich die Versicherung kündigen?

Vielleicht willst du während der Kreditlaufzeit die Versicherung kündigen? Möglicherweise, um in einen preiswerteren Vertrag zu wechseln? Oder um dir die Kosten der Restschuldversicherung zu sparen?  

Unter folgenden Umständen kannst du deine Restschuldversicherung kündigen: 

  • Du hast es dir anders überlegt? In den ersten 14 Tagen nach Vertragsunterschrift kannst du deine Entscheidung noch widerrufen. Bei Versicherungen für den Todesfall liegt diese Widerrufsfrist sogar bei 30 Tagen. Da die Versicherungen meistens als Paket angeboten werden (also gebündelt für die Absicherung gegen Arbeitslosigkeit und -unfähigkeit sowie für den Todesfall), gilt die längere Widerrufsfrist von 30 Tagen oft für alle Bestandteile. 
  • Du darfst auch noch später kündigen – nämlich dann, wenn die Bank dich nicht korrekt auf die Widerrufsfrist hingewiesen hat. 
  • Wenn du den Kredit vorzeitig zurückzahlst oder ihn in einen anderen Kredit umschuldest, darfst du die Restkreditversicherung ebenfalls kündigen.  
  • Manche Verträge erlauben auch eine Kündigung, während der Kredit läuft. Genaue Informationen zu den Kündigungsbedingungen und den Fristen findest du im Versicherungsvertrag. 

Mehr dazu liest du im Artikel „Restschuldversicherung kündigen“.

Ein Vater kommt nach Hause und begrüßt seine heranstürmenden Kinder
© istock/sturti/2017  Vor allem für Alleinverdienende kann eine Restschuldversicherung sinnvoll sein.

Lohnt sich das Ganze überhaupt?

Ob eine Restschuldversicherung für dich sinnvoll ist, hängt stark von deinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab. Vor deiner Entscheidung solltest du dir diese Gedanken machen: 

  • Welches Risiko möchtest du versichern, und wie wahrscheinlich ist ein Versicherungsfall? Frag dich zum Beispiel: Wie sicher ist dein Arbeitsplatz? Findest du im Fall der Fälle schnell einen neuen?  
  • Beachte die Kreditlaufzeit. Je länger ein Kredit läuft, umso wahrscheinlicher wird es, dass du eine Restschuldversicherung brauchst. 
  • Wie hoch sind die Kreditraten? Kleinkredite mit kurzer Laufzeit kannst du im Notfall vielleicht noch allein abbezahlen, dann ist eine Restschuldversicherung weniger sinnvoll. Bei hohen Kreditraten würde die Belastung umso größer, wenn du plötzlich nicht mehr genug verdienst. 
  • Was passiert, falls du in Zahlungsschwierigkeiten gerätst? Für Alleinverdienende mit Familie sind die Folgen weitreichender als für Alleinstehende, die nur für sich selbst sorgen müssen. 
  • Läuft eine Immobilienfinanzierung für dein Haus oder deine Eigentumswohnung, könntest du im schlimmsten Fall dein Dach über dem Kopf verlieren. Dann wäre eine Restschuldversicherung sehr sinnvoll. 
  • Wenn du bereits Versicherungsschutz durch eine Unfall-, Berufsunfähigkeits- oder Risikolebensversicherung hast, ist eine Restschuldversicherung weniger wichtig. Prüfe dann den Leistungsumfang deiner bestehenden Versicherungen.  
  • Berücksichtige auch deine finanziellen Rücklagen (zum Beispiel Sparvermögen). Wenn du darauf im Notfall zurückgreifen kannst, ist eine Versicherung weniger nötig. 

In jedem Fall ist ein genauer Blick in das Versicherungsangebot wichtig. Achte dabei nicht nur auf den Versicherungsbeitrag, sondern auch auf die Karenz- und Wartezeiten. Und darauf, in welchen Fällen die Versicherung nicht zahlt. 

Die Kreditkarten der Hanseatic Bank: Auf Wunsch mit Restschuldversicherung

Die Kreditkarten der Hanseatic Bank: Auf Wunsch mit Restschuldversicherung

  • Die SicherKreditkarte übernimmt die restlichen Kreditraten bei Arbeitsunfähigkeit, unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder im Todesfall bis zu 10.000 Euro.
  • Der Versicherungsbeitrag beträgt monatlich 0,47 Prozent vom Kreditrahmen. Einen Kontosaldo von 100 Euro können Sie also für nur 47 Cent im Monat absichern.
  • Monate ohne Kontoumsätze kosten keine Versicherung.

Wie hat dir der Artikel gefallen?

6
18

Das könnte Sie auch interessieren: