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Überweisung mit Kreditkarte: Darlehen aus eigener Tasche

von Detlev Neumann, 28.12.2023

Kommt das Gehalt unverhofft verspätet, wird das Guthaben auf dem Girokonto schon mal knapp. Kann passieren. Trotzdem müssen offene Rechnungen natürlich termingerecht bezahlt werden. Aber was, wenn das Geld dafür gerade nicht reicht? Dann kann eine Überweisung mit der Kreditkarte der Retter in der Not sein. Nur leider klappt das nicht mit jeder Karte.

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Kann man Geld mit der Kreditkarte überweisen?

Ja, grundsätzlich schon. Großes Aber: Nicht in jedem Fall ist eine Überweisung von der Kreditkarte möglich. Wenn ja, können Sie damit Geld auf Ihr Girokonto schicken. Manchmal auch auf ein fremdes Konto.

Das ist sinnvoll, wenn – aus welchen Gründen auch immer – auf Ihrem Girokonto vorübergehend kein ausreichendes Guthaben vorhanden ist. Werden dann wichtige Rechnungen dringend fällig, pumpen Sie dafür einfach Ihre Kreditkarte an. Warum Sie das tun sollten? Weil Sie sich damit quasi selbst ein kurzfristiges Darlehen geben, zumindest innerhalb des Verfügungsrahmens der Karte. So brauchen Sie beispielsweise keinen teuren Dispokredit von Ihrer Bank aufzunehmen.

Was ist der Verfügungsrahmen einer Kreditkarte?

Was ist der Verfügungsrahmen einer Kreditkarte?

Mit Ihrer Kreditkarte können Sie nicht unbegrenzt Geld ausgeben. Stattdessen setzt Ihre Bank einen Verfügungsrahmen fest. Er bestimmt, wie viel Sie mit der Karte innerhalb eines vereinbarten Zeitraums – meistens ein Monat – bezahlen dürfen.

Eine Überweisung per Kreditkarte verschafft Ihnen etwas Luft. Rufen Sie diesen Retter in der Not früh genug, dann bleiben Ihnen einige Tage oder sogar Wochen Zeit, bis sich der Kreditkartenanbieter den Betrag von Ihrem Girokonto zurückholt. 

Doch wie gesagt: Das Überweisen funktioniert nicht mit jeder Kreditkarte. Am besten informieren Sie sich über die Möglichkeit direkt bei Ihrem Kreditkartenanbieter.

Corona: Mini-Kredit für den Übergang

Corona: Mini-Kredit für den Übergang

In der Corona-Krise kann das Geld zwischenzeitlich knapp werden. Zum Beispiel, weil Ihr Arbeitgeber Kurzarbeit anmelden musste, aber das Kurzarbeitergeld nicht alle Unkosten deckt. Dann können Sie mit einer Überweisung auf das Referenzkonto (in der Regel ist das Ihr Girokonto) wertvolle Zeit gewinnen und ein Abrutschen in den Dispo verhindern. Denn das Geld, das Sie überweisen, müssen Sie erst einen Monat später zurückzahlen. Wenn Sie alles auf einmal ausgleichen, werden nicht einmal Zinsen fällig.

Überweisung mit der Kreditkarte auf das eigene Konto

Meistens können Sie mit Ihrer Kreditkarte Geld auf das damit verbundene Referenzkonto überweisen. Das ist in der Regel Ihr eigenes Girokonto. Über diesen Zwischenstopp lässt sich der Betrag dann wie gewohnt an ein anderes Konto schicken. Das ist zwar ein bisschen umständlich, doch als Zwischenlösung trotzdem willkommen.

Viele Banken bieten dafür zwei Wege an: Telefon und Internet. Das funktioniert beispielsweise auch bei der Hanseatic Bank so. Hier können Sie sowohl mit der GenialCard als auch der GoldCard Geld aufs eigene Konto überweisen.

Nutzen Sie Online Banking bei der Hanseatic Bank, dann finden Sie die Funktion auf Ihrer persönlichen Seite nach einem Klick auf „Services”. Die Überweisung ist aber auch in der App der Hanseatic Bank möglich (über „Karten- und Kontoservice” > „Geld überweisen”). Beide Methoden sind kostenlos. Wichtig: Der Überweisungsbetrag muss im Verfügungsrahmen der Kreditkarte bleiben.

Smartphone-Screenshot vom Überweisen mit einer Hanseatic Bank-Kreditkarte auf das Referenzkonto

 

Übrigens: Auch viele Sparkassen bieten diesen Überweisungsservice. Allerdings ist er oft auf eine Prepaid-Karte beschränkt, die mit ausreichend Geld aufgeladen ist. Das heißt, dass das Guthaben beispielsweise einer Basis Kreditkarte oder MasterCard Basis mindestens so hoch sein muss wie der zu überweisende Betrag.

Was kostet die Überweisung mit der Kreditkarte?

Was kostet die Überweisung mit der Kreditkarte?

Das ist uneinheitlich geregelt. Teils gibt es feste Summen pro Vorgang, teils wird ein prozentualer Beitrag von der überwiesenen Summe erhoben. Bei Überweisungen von der Kreditkarte auf ein Fremdkonto wird fast immer eine Gebühr fällig.

Das gilt auch für telefonisch erteilte Aufträge. Nutzen Sie hingegen Online Banking, um Geld von der Kreditkarte auf Ihr eigenes Girokonto zu überweisen, so ist das meistens gratis. Um keine böse Überraschung zu erleben, sollten Sie vorher klären, ob und wenn ja, wie viel Sie für den Service bezahlen müssen.

Überweisung mit der Kreditkarte auf ein fremdes Konto

Hier wird die Luft noch deutlich dünner: Die direkte Überweisung per Kreditkarte auf ein fremdes Girokonto ist nur selten möglich. Wenn doch, dann geht das auch meist mittels Online Banking oder Service-Telefon. 

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