Ein Mensch bekommt am Bankschalter Scheine und Münzen in ausländischer Währung überreicht
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Geldtransfer ins Ausland: So funktionieren Moneygram, Western Union & Co.

Anna Ostrowska
von Anna Ostrowska, 20.06.2025

Deine Familienangehörigen oder Freund*innen im Ausland brauchen dringend Geld – aber sie haben kein Girokonto? Oder es muss unbedingt Bargeld sein? Wie soll das gehen? Für den weltweiten Geldtransfer gibt es verschiedene Anbieter wie Moneygram oder Western Union. In deren Filialen oder auf deren Website kannst du auch Bargeld ins Ausland überweisen. Wir machen klar, wie es funktioniert und worauf du achten musst.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Über Agenturen für Geldtransfer kannst du Bargeld ins Ausland schicken.
  • Du brauchst kein Konto, um Geld empfangen oder senden zu können. Aber ein gültiges Ausweisdokument wie einen Personalausweis oder Reisepass.
  • Die Kosten für die Transaktion sind in der Regel höher als bei normalen Banküberweisungen ins Ausland.
  • Die anfallenden Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter. Und sind von vielen weiteren Faktoren wie dem aktuellen Wechselkurs abhängig.
  • Es gibt unabhängige und kostenlose Vergleichsportale für Geldtransferanbieter.

So überweist du Geld ins Ausland

Der Geldtransfer über Finanzanbieter funktioniert weltweit und in beide Richtungen. Sprich: Du kannst sowohl Geld aus dem Ausland empfangen als auch ins Ausland senden. Zu solchen Anbietern gehören Wise, Moneygram, Worldremit, und es gibt noch viele mehr. Du hast sie vielleicht schon einmal gesehen – ihre kleinen Filialen liegen meistens in Bahnhöfen, an Flughäfen oder an touristischen Plätzen. Andere haben auch Vertriebspartner: Western Union kooperiert zum Beispiel mit der Deutschen Post – allerdings nur als Online-Service.

Doch wer sollte das überhaupt tun, wo man doch genauso gut Geld per Banküberweisung quer durch die ganze Welt versenden kann?

Für wen?

Geldtransferdienste sind eine Alternative für alle, die nicht wie üblich von einem Konto zum anderen überweisen können, zum Beispiel:

  • Personen ohne Konto, die Rechnungen bezahlen wollen.
  • Flüchtlinge, deren Familien in den Herkunftsländern kein Konto haben.
  • Tourist*innen im Ausland, die ihr Portemonnaie verloren haben.

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Wie geht das?

Du kannst entweder online über die Website beziehungsweise der App des Anbieters Geld verschicken. Oder du machst es persönlich in einer der Filialen. Online kannst du allerdings nur Geld vom Konto oder von einer Kreditkarte ins Ausland überweisen. Bei manchen Geldtransferanbietern – wie zum Beispiel beim Paypaldienst „Xoom” – kannst du anstatt Geld zu versenden auch Guthaben auf ein Prepaid-Handy im Ausland laden lassen.

Wichtig zu wissen: Nicht jeder Geldsendedienst bietet alle Sende- und Bezahloptionen an. Und hat auch nicht dieselben Zielländer im Angebot.

Wenn du zu einer Geldtransfer-Filiale oder der eines Vertriebspartners gehst, um Geld zu verschicken, ob nun bar, per Kreditkarte oder Kontoüberweisung – läuft es dann so ab:

  • Du musst einen gültigen Identitätsnachweis vorlegen.
  • Du füllst ein Sendeformular aus: Persönliche Daten, Höhe des Betrages und die Daten der empfangenden Person.
  • Daraufhin erhältst du die Referenznummer für die Transaktion.
  • Meistens ist das Geld schon wenige Minuten danach beim Anbieter im Empfängerland abholbereit. 
  • Der*die Empfänger*in muss beim Abholen des Geldes ebenfalls ein gültiges Ausweisdokument sowie die Referenznummer vorzeigen.

Es ist vom Land und Anbieter abhängig, welche Dokumente zur Identifizierung akzeptiert werden. 

Vorsicht: Achte darauf, den Namen des Empfängers oder der Empfängerin korrekt, in lateinischen Buchstaben und ohne Umlaute zu schreiben. Andernfalls wird das Geld nicht ausgezahlt.

Kleiner Globus auf Geldscheinen unterschiedlicher Währung
© istock/Jenhung Huang/2018  Die Kosten für Geldtransferdienste hängen von vielen Faktoren ab ‒ auch davon, in welches Land du Geld schickst.

So viel kostet es

Wenn du einen Geldtransferdienst nutzt, kostet das manchmal mehr oder weniger, als wenn du einfach Geld von einem Bankkonto zum anderen überweist. Welche Kosten aber genau für den Transferservice auf dich zukommen, hängt von mehreren Kriterien ab:

  • Höhe des Betrags: Wie viel Geld wird geschickt?
  • Nation: Aus welchem und in welches Land wird Geld gesendet?
  • Wechselkursgebühren: Wenn du zum Beispiel Euro einzahlst, aber Dollar auszahlen lässt, können Umrechnungskosten hinzukommen.
  • Transfergebühren: Das ist die Höhe der Gebühren, die der Anbieter für die Überweisung berechnet. Manchmal gibt es auch bei ein und demselben Anbieter verschiedene Preise, zum Beispiel, wenn du den Transfer online abwickelst. Diese Kosten werden in der Regel direkt vom Überweisungsbetrag abgezogen.
  • Empfangsgebühren: Möglicherweise kommen noch Gebühren bei der Bank im Empfängerland dazu. Zum Beispiel für die Auszahlung oder Währungsumrechnung.
  • Zeit: In welcher Zeit sollen die Begünstigten das Geld erhalten: Nach ein paar Minuten, am selben Tag oder später?
  • Überweisungsart: Wird das Geld per Kreditkarte beziehungsweise Bankkonto überwiesen oder bar eingezahlt? Und wo landet es beim Begünstigten ‒ auf dem Handy, Konto oder in einer Filiale zur Abholung? 

Was ist der Wechselkurs?

Es ist vom Wechselkurs ‒ auch Devisenkurs genannt ‒ abhängig, wie viel du beim Geldwechseln in einer Fremdwährung bekommst. Zum Beispiel von Euro in Dollar oder umgekehrt. Denn der Wert der Währungen schwankt – je nach aktueller Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit.

Wenn viele dieser Faktoren zusammenkommen, können die Transaktionsgebühren bis zu 15 Prozent vom gesendeten Betrag ausmachen. 

So findest du seriöse Anbieter

Auch bei Geldtransferdiensten gibt es schwarze Schafe. Zum Beispiel solche, bei denen du die Preise nicht klar erkennen kannst. Plötzlich zahlst du dann mehr als angenommen. Seriöse Geldtransferanbieter informieren ihre Kund*innen über alle anfallenden Kosten.

So nutzen Betrüger*innen Geldtransferdienste aus

Leider nutzen auch Betrüger*innen die Finanzdienste auf verschiedene Art und Weise für ihre Zwecke. Zum einen für Geldwäsche. Zum anderen, um an das Geld von hilfsbereiten Menschen zu kommen. Eine der gängigsten Betrugsmaschen ist der sogenannte Enkeltrick: Der vermeintliche Enkel oder die Enkelin (oder Cousin*e etc.) ruft an oder schreibt eine E-Mail. Oft sammeln die Ganov*innen Informationen über ihre Opfer in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram & Co. und kommen dir dadurch vielleicht sogar vertraut vor. Diese Person erzählt dir von ihrer schrecklichen Notlage und bittet dich, so schnell wie möglich Geld zu schicken. Und hebt dann mit der Referenznummer und einem gefälschten Ausweis dein Geld ab. Wie du diese Masche rechtzeitig durchschaust, liest du im Ratgeber  „Enkeltrick enttarnen: Keine Chance für die falschen Verwandten.”

Betrug per WhatsApp: Warum der Enkeltrick so gut funktioniert | Markt NDR

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Ein weiterer Trick, um an dein Geld zu kommen, ist der Fake-Onlineshop. Du kaufst zum Beispiel ein Fahrrad bei einem Onlineshop. Das ist aber gar kein echter Onlineshop, sondern sieht nur so aus. Dort wirst du aufgefordert, den Kaufpreis über einen Transferanbieter zu bezahlen und die Referenznummer mitzuteilen. Danach würde man dir umgehend das Fahrrad schicken. Dein Geld wird dann mit einem gefälschten Dokument abgeholt und du bekommst das Fahrrad nie zu sehen. Gegen solche Onlineshop-Betrüge, kann der Käuferschutz von manchen Onlinebezahldiensten helfen.

Oder hast du per Mail oder Messenger eine Rechnung von einer unbekannten Person oder Firma bekommen? Und diese fordern dich auf, mit einem Geldtransferdienst zu bezahlen? Dann sollten bei dir alle Alarmglocken klingeln. Wie du sogenannte Cyberkriminelle rechtzeitig enttarnst, liest du in diesem Ratgeber.

Sende also nur Geld über einen Geldtransferanbieter an vertrauenswürdige Personen, die du persönlich kennst, und bei denen du im Vorfeld sichergestellt hast, dass es auch wirklich diejenigen sind, die das Geld empfangen.

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