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Portemonnaie verloren? Was jetzt zu tun ist

von Anna Ostrowska, 03.06.2024

Themen in diesem Artikel

Andere Dokumente sperren und neu beantragen

Wenn der gewohnte Griff nach dem Geldbeutel ins Leere geht, ist der Schreck groß. Bewahre trotzdem Ruhe und schau noch einmal genau nach. Wir verstauen wichtige Gegenstände wie Portemonnaies zwar oft an der gleichen Stelle, aber vielleicht ist es doch in unbemerkt in eine Seitentasche gerutscht? Oder hast du es in eine andere Hosentasche gesteckt? 

Wenn das Portemonnaie wirklich nicht da ist und du auch keine andere Möglichkeit hast, deine Einkäufe in diesem Moment zu bezahlen (etwa mit dem Handy), erkläre die Situation kurz und ruhig der Person, bei der du bezahlen möchtest.  

Deine Einkäufe wird das Personal in der Regel zurück in die Regale räumen. Falls das nicht so einfach möglich ist, zum Beispiel an der Tankstelle, wenn das Benzin schon im Auto ist, gibt es verschiedene Lösungen: Du kannst zum Beispiel um eine Rechnung bitten oder einen Pfand hinterlassen und später bezahlen. 

Überlege dir nun, wo du dein Portemonnaie zuletzt gesehen hast. Vielleicht hast du es nicht verloren, sondern nur zu Hause liegen gelassen? Wenn du eben noch im Café bezahlt hast, geh dorthin zurück und schau, ob es noch irgendwo liegt, oder frag die Angestellten im Café, ob sie deinen Geldbeutel gefunden haben.  

Taschendiebstahl: Die perfiden Tricks der Diebe  

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Geldkarten und Ausweis sperren

Dein Portemonnaie ist wirklich weg? Dann solltest du nicht lange warten, sondern möglichst schnell die Geldkarten sperren, die du im Geldbeutel hattest. Nur so kannst du verhindern, dass jemand mit deinen verlorenen Karten dein Geld ausgibt. Viele Banken bieten in ihren Apps und ihrem Online Banking eine entsprechende Funktion an, um deine Karten sofort zu sperren, so auch die Hanseatic Bank.

Bei vielen anderen Anbietern kannst du stattdessen die zentrale Sperr-Notruf-Nummer 116 116 anrufen (aus dem Ausland mit der deutschen Vorwahl, also 0049 116 116). Dort hast du die Möglichkeit, sowohl deine Bankkarten als auch deinen Ausweis sperren zu lassen. Wichtig: Nicht alle Banken, so auch die Hanseatic Bank, sind an diese Nummer angeschlossen. Informiere dich am besten direkt bei deinem Anbieter, welche Sperrmöglichkeiten es gibt.

Die Ausweissperre funktioniert ebenfalls nur, wenn die Onlinefunktion aktiviert ist – um Identitätsdiebstahl zu verhindern. Wenn du keinen Onlineausweis hast, dann melde den Verlust der Polizei oder dem Bürgeramt (dazu gleich mehr).

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© hanseaticbank 

Der Kartensperrdienst ist rund um die Uhr erreichbar. Du brauchst dafür allerdings für die meisten Geldkarten deine IBAN – die findest du zur Not auf deinen Kontoauszügen oder in deinem Account beim Online Banking. Alternativ kannst du die Kontonummer und Bankleitzahl angeben. Mehr dazu erfährst du im Ratgeber „Kreditkarte sperren: So ziehst du die Notbremse“. Für die Sperrung deines Onlineausweises hingegen benötigst du das Sperrkennwort, das du im PIN-Brief erhalten hast. 

Wichtig: Mit der Kartensperre ist das Bezahlen mit PIN und das kontaktlose Bezahlen gesperrt. Kriminelle können aber noch versuchen, deine Unterschrift zu fälschen. Das kannst du nur mit einer sogenannten KUNO-Sperre verhindern. Diese Sperre kannst du bei der Polizei beantragen – und genau dorthin geht es als nächstes. KUNO ist übrigens die Abkürzung für „Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen”. 

Portemonnaie verloren: Zahlt die Versicherung?

Der Verlust deines Portemonnaies kostet dich nicht nur Nerven und Zeit – sondern auch Geld. Denn nicht jede Hausratversicherung greift bei Taschendiebstahl außerhalb der Wohnung. Genau darum kümmert sich der Service SicherPortemonnaie als Ergänzung zu deiner Kreditkarte bei der Hanseatic Bank. Du erhältst zum Beispiel die Gebühren für neue Ausweispapiere bis zu 150 Euro erstattet – und bis zu 300 Euro auch das im Bargeld, das du mit dem Portemonnaie verloren hast. 

Zur Polizei, zum Fundbüro und zum Bürgeramt

Dein nächster Schritt führt zur Polizei, um den Verlust deines Portemonnaies zu melden. Die Polizei stellt dir eine Verlust- oder Diebstahlmeldung aus, mit der du deine verlorenen Dokumente wie einen Führerschein neu beantragen kannst. Denke daran, eine KUNO-Sperre für deine Geldkarten zu beantragen.  

Du kannst dich auch online bei der Polizei melden, wenn du dein Portemonnaie verloren hast – aber nur für Diebstahl- oder Verlustmeldung. Die KUNO-Sperre lässt sich nicht online beantragen. 

Je nachdem, wo du wohnst, gibt die Polizei den Verlust direkt ans Fundbüro weiter. Falls dein Portemonnaie gefunden und dort abgegeben wird, dann informiert dich das Fundbüro. Ist das nicht automatisch Teil des Prozesses, solltest du dich selbst an das örtliche Fundbüro wenden. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber versuchen solltest du es.  

Übrigens: Wenn jemand deinen Geldbeutel findet, hat diese Person Anspruch auf Finderlohn. Das gilt für alle Gegenstände, deren Wert über 10 Euro liegt. Bei einem Wert bis zu 500 Euro beträgt der Finderlohn fünf Prozent, für alles über 500 Euro sind es drei Prozent.  

Kein Glück gehabt und die Geldbörse inklusive Ausweis und Co. sind weg? Dann führt dich dein nächster Schritt zum Bürgeramt. Dort beantragst du dann einen neuen Ausweis. Das wird dich leider Geld kosten: Zu den 37 Euro Gebühr für ein Ausweisdokument (für Personen ab 24 Jahren) kommen noch eventuell die Kosten für das notwendige biometrische Passfoto.  

Ein Mann hält ein Portemonnaie mit vielen Karten in der Hand
© istock/mixetto/2017  Die Bankkarten, Ausweis und Führerschein sind die wichtigsten Dokumente – aber oft nicht die einzigen, die beim Verlust des Geldbeutels ersetzt werden müssen. 

Andere Dokumente sperren und neu beantragen

Neben deinen Bankkarten waren wahrscheinlich noch verschiedene andere Karten und Dokumente in deinem Geldbeutel. Auch diese musst du nun leider neu beantragen. Dabei ist es hilfreich, wenn du ein anderes Ausweisdokument zur Identifikation hast, zum Beispiel einen Reisepass. Hast du keinen Reisepass, ist eventuell die Geburtsurkunde notwendig.  

 Die wichtigsten Dokumente sind:

  • Führerschein: Dafür musst du dich bei der Führerscheinstelle melden – in manchen Städten kannst du ihn auch direkt im Bürgerbüro neu beantragen. Mit einer Verlustbescheinigung von der Polizei kostet dich der neue Führerschein etwa 35 Euro. Wenn du nicht lange auf den Ersatz warten willst oder kannst, musst du eine Extra-Gebühr für eine Eilausstellung zahlen. Falls du keine Verlustbescheinigung hast, ist in der Regel eine eidesstattliche Erklärung nötig, dass der Führerschein wirklich verloren ist. Die Kosten für den neuen Führerschein mit der Erklärung sind höher, etwa 72 Euro. So oder so brauchst du außerdem noch ein biometrisches Foto.  
  • Krankenkassenkarte: Die meisten Krankenkassen haben eine Hotline, bei der du den Verlust deiner Karte melden kannst. Die Krankenkasse wird die alte Karte sperren und dir eine neue zusenden. Für die neue Karte fallen normalerweise keine Kosten an. 
  • Fahrkarte: Du hast ein Monatsticket für den ÖPNV in deiner Stadt oder ein Deutschlandticket? Auch hier solltest du dich direkt an den Anbieter wenden, um die Karte zu sperren und eine Ersatzkarte zu beantragen. Die Höhe der Gebühr für die Ersatzkarte hängt vom Anbieter ab. 
  • Mitgliedskarten: Hattest du weitere Mitgliedskarten in deinem Geldbeutel? Dann solltest du auch diese sperren und ersetzen lassen, vor allem Kund*innenkarten mit Bezahlfunktion. Das geht häufig nur beim jeweiligen Anbieter. 

Und zum Schluss noch zwei Extra-Tipps: Speichere dir am besten alle wichtigen Hotlines für die Kartensperrungen direkt in deinem Handy ab, damit du schnell handeln kannst. Außerdem ist es in einer Verlustsituation nützlich, Fotos von den wichtigsten Dokumenten auf dem Handy zu haben, also von den Bankkarten, der Krankenkassenkarte, dem Führerschein und dem Ausweis. 

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