Finanzlexikon

Was ist Kalte Progression?

Die kalte Progression nichts anderes als eine Steuererhöhung durch die Hintertür.

Kalte Progression

Kalte Progression – das klingt nicht gut und ist es auch nicht. Denn tatsächlich ist die kalte Progression nichts anderes als eine Steuererhöhung durch die Hintertür. Und die kann dazu führen, dass du dich trotz regelmäßiger Gehaltserhöhungen auf Dauer weniger leisten kannst als vorher.

Die kalte Progression wird daher manchmal auch „heimliche” oder „schleichende Steuererhöhung” genannt. Schuld an ihrem Zustandekommen ist eine Kombination aus der in Deutschland geltenden Steuerprogression und der Inflation.

Faktor 1: Inflation

Die Preise für Waren und Dienstleistungen in Deutschland steigen jedes Jahr, meistens zwischen einem und zwei Prozent. Das heißt nichts anderes, als dass du dir für deinen Lohn oder dein Gehalt jedes Jahr weniger kaufen kannst. Um deinen Lebensstandard halten zu können, müsstest du also eigentlich jedes Jahr eine Gehaltssteigerung von knapp zwei Prozent bekommen.

Warum eine Inflation trotzdem politisch gewollt ist, liest du im Artikel “Was, so viel kostet das jetzt!?” – Darum macht die Inflation alles teurer.

Faktor 2: Steuerprogression

In Deutschland gilt ein progressiver Steuertarif. Das bedeutet ganz einfach: Je mehr jemand verdient, umso höher steigt der Prozentsatz, den er als Einkommensteuer zahlt. Die Progression soll dafür sorgen, dass Gutverdiener mehr zum Gemeinwohl beitragen als Geringverdiener. Der Gedanke ist an sich ja auch nicht schlecht. Nur führt eine Gehaltserhöhung, die vielleicht gerade einmal die Inflation ausgleicht, oftmals zu einem Sprung in eine höhere Steuerstufe. Und damit zu einem prozentual größeren Anteil an Steuern. Die Einkommensteuertabelle berücksichtigt nämlich keine Inflation!

Mehr dazu liest du im Artikel „Steuerprogression kinderleicht erklärt".