Ein verwirrt bis verärgert dreinblickender Mann mit Handy in der Hand steht in einer sonnigen, europäischen Altstadtkulisse
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Abzocke im Urlaub: Diese Touristenfallen können dich viel Geld kosten

Anna Ostrowska
von Anna Ostrowska, 30.07.2025

Endlich Urlaub! Du freust dich auf Sonnenschein, spannende Erlebnisse in fremden Städten oder Relaxen am Strand, bist entspannter als gewöhnlich - und genau das nutzen Betrüger*innen schamlos aus. Ob beim Städtetrip nach Paris, Budapest, London oder Barcelona oder im Strandurlaub in Ägypten, auf Gran Canaria, in Italien oder auf Kreta, Betrug im Urlaub lauert überall. Hier erfährst du, wie du Touristenfallen erkennst und wie du dich vor Abzocke schützen kannst.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Vorsicht bei inoffiziellen Taxis: Hier zahlst du am Ende oft deutlich mehr als nötig.
  • Scheinbare „Geschenke“ oder Gratisleistungen münden schnell in Geldforderungen. 
  • Lässt du dir am Geldautomaten „helfen“, riskierst du PIN-Diebstahl oder den Verlust deiner Karte. 
  • Wird mit übertrieben günstigen Wechselkursen geworben, wirst du oft über den Tisch gezogen. 
  • Restaurants direkt an touristischen Hotspots sind oft überteuert. 
  • Führst du antike Gegenstände aus Ägypten oder der Türkei aus, drohen hohe Strafen. 
  • Buchst du Touren oder Tickets bei Straßenhändler*innen, zahlst du schnell zu viel – oder bekommst im schlimmsten Fall gar nichts. 

Wenn der Betrug im Urlaub im Taxi beginnt

Nach dem anstrengenden Flug möchtest du entspannt mit dem Taxi zum Hotel? Hier lauern betrügerische Taxifahrer*innen auf übermüdete Reisende. Steigst du in ein inoffizielles Taxi, kann es passieren, dass du gleich am ersten Tag ordentlich Geld los bist. Ein manipuliertes Taxameter zeigt dir einen zu hohen Betrag an oder das Taxi fährt einen unnötigen Umweg, um möglichst viel abrechnen zu können. 

So schützt du dich: Nutze nur offizielle Taxis mit klarer Kennzeichnung (im Zweifelsfall schnell nach der örtlichen Taxifarbgebung googeln), überprüfe, ob das Auto ein Taxameter hat und Lizenznummer und Ausweis der Fahrer*innen im Taxi sichtbar sind, oder fahre mit Taxis, die du über eine App bestellst. An manchen Flughäfen gibt es am Taxistand auch Hinweisschilder, die dir einen Festpreis zu beliebten Zielen nennen, so zum Beispiel in Paris vom Flughafen Charles de Gaulle zum linken oder rechten Seineufer.

Blick in einen türkischen Bazar mit vielen bunten Ständen.
© istock/tunart/2018  Im Bazar-Gedränge kann es schnell zu Taschendiebstahl kommen.

Vorsicht bei unerwarteten „Geschenken“

Da spazierst du über einen belebten Platz und plötzlich drückt dir eine freundliche Person eine Blume in die Hand oder streift dir ein buntes Armband über. Vielleicht freust du dich einen Moment über die Geste – aber dann kommt das böse Erwachen. Das Geschenk ist eine Touristenfalle. Denn jetzt verlangt die schenkende Person plötzlich Geld und wird ungehalten, wenn du nicht zahlst.  

Ähnlich gehen Schuhputzer*innen vor: Sie lassen absichtlich eine Bürste fallen, die du ihnen höflich zurückgibst. Dann beginnen sie dir die Schuhe zu putzen. Du denkst, das Ganze wäre gratis – bis dann doch von dir verlangt wird, zu bezahlen. 

So schützt du dich: Nichts annehmen! Im Zweifelsfall das „Geschenk“ sofort zurückgeben oder schnell die Arme verschränken. Und sonst: einfach schnell und zielstrebig weitergehen. 

Ausspähen und ablenken: Wie „Shoulder Surfer“ am Geldautomaten zuschlagen

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© ARD Marktcheck 

Betrügerische „Hilfe“ am Geldautomaten

Du stehst etwas verwirrt am Geldautomaten, da möchte dir jemand assistieren? Achtung, es könnte sich um einen Betrugsversuch handeln. Der*die freundliche Helfer*in möchte deine PIN ausspähen oder dir gleich die Karte stehlen. 

Vor Taschendiebstahl solltest du nicht nur beim Geldabheben auf der Hut sein. Gerade im Gedränge von touristischen Metropolen wie Prag, Paris oder Rom schlagen Langfinger zu. Deine Geldbörse trägst du daher am besten in einer Bauchtasche oder einem Brustbeutel vor dem Körper. 

So schützt du dich: Immer die PIN verdecken, wenn du sie eingibst (das gilt auch für Geldautomaten in Deutschland). Am besten achtest du darauf, dass du nur Automaten innerhalb einer Bankfiliale nutzt. Hier ist die Chance auch geringer, dass Betrüger*innen den Eingabeschlitz manipuliert haben.

Kreditkarte im Urlaub gestohlen: Was tun?

Trotz aller Vorsicht ist es passiert: Dir wurde die Bankkarte gestohlen oder du hast dein Portemonnaie verloren. Keine Panik. Karten lassen sich auch aus dem Ausland ganz einfach deaktivieren, sodass Betrüger*innen nicht auf dein Geld zugreifen können. Erkundige dich am besten schon vor dem Urlaub bei deinem Kartenanbieter dazu. Eine Kreditkarte der Hanseatic Bank sperrst du schnell und einfach über die App Hanseatic Bank Mobile unter dem Menüpunkt „Karten- und Kontoservice “. Details erfährst du in unserer Anleitung „Kreditkarte sperren und entsperren“. 

Geld weg in der Wechselstube

Wenn der Kurs zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist er das vermutlich auch. Zwielichtige Wechselstuben versuchen auch im Zeitalter von Kartenzahlung und Mobile Payment noch, Tourist*innen abzuzocken. Zum Beispiel, indem sie einen falschen Wechselkurs nutzen, zu wenig Geld herausgeben oder nach einem „Irrtum“ die Scheine zurückverlangen und dann falsch herausgeben. 

So schützt du dich: Das gewechselte Geld sofort nachzählen und nur in Banken oder offiziellen Wechselstuben in die Lokalwährung tauschen. Oder du zahlst gleich mit Karte oder Smartphone

Extra-Tipp: Sicher unterwegs mit den Kreditkarten der Hanseatic Bank

Mit den Kreditkarten der Hanseatic Bank reist du nicht nur flexibel, sondern auch bestens abgesichert!

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Auch das Restaurant kann Touristenfalle sein

Nach einem langen Tag voller Sonne und Sehenswürdigkeiten freust du dich auf ein leckeres Essen. Doch Vorsicht: Auch bei der Restaurantwahl kann man leicht in Touristenfallen tappen. Manche „kostenlose“ Vorspeisen landen später doch auf der Rechnung, in der Nähe beliebter Sehenswürdigkeiten sind die Preise oft astronomisch – und manchmal ist das Essen schlicht enttäuschend. 

So schützt du dich: Online-Bewertungen sind deine Reiseführer*innen. Hier siehst du direkt, ob das Restaurant als bekannte Touristenfalle mit hohen Preisen und schlechter Küche gilt. Generell sind Gaststätten an touristischen Hotspots oft überteuert. Auch mehrsprachige Speisekarten mit dutzenden Gerichten und laminierte Bilder am Fenster deuten nicht gerade auf hohe Qualität hin. Um lokale Perlen zu finden, halte ein paar Straßen abseits der großen Plätze Ausschau und achte darauf, ob dort auch Einheimische essen.

Eine Frau posiert vor dem schiefen Turm von Pisa und wird dabei mit Handy fotografiert
© istock/Imgorthand/2018  In der Nähe bekannter Sehenswürdigkeiten ist alles teurer.

Achtung, falsche Polizist*innen!

Polizist*innen in Zivil halten dich an, zeigen dir einen Ausweis und wollen dein Portemonnaie auf Falschgeld checken. Vorsicht! Sobald du deine Geldbörse aus der Hand gegeben hast, bist du in die Touristenfalle getappt. Denn jetzt können die Betrüger*innen Scheine entwenden oder sogar deinen Ausweis einbehalten. 

Eine andere Betrugsmethode ist die Arbeit im Team mit Dealer*innen. Erst wird versucht, dir illegale Substanzen anzudrehen, dann treten die falschen Ordnungshüter*innen in Erscheinung und fragen nach Pass und Portemonnaie. 

So schützt du dich: Deinen Reisepass im Zweifelsfall im Hotelsafe lassen. Wenn du falschen Polizist*innen begegnest: Ruhig bleiben und darauf bestehen, dass die Kontrolle in der nächsten Polizeiwache durchgeführt wird.  

Übrigens: Wo und wie du deine Wertsachen unterwegs gut verstecken kannst, erfährst du in unserem Ratgeber „Strand, Ausflug, Club: 5 Tricks zum Verstecken deiner Wertsachen”.

Ein Paar shoppt auf einem bunten Markt
© istock/DGLImages/2017  Beim Souvenir-Shopping zahlst du schnell drauf – wenn du nicht auf der Hut bist.

Verbotene Souvenirs und gefälschte Antiquitäten

Diese Touristenfalle kann beim Urlaub in Ägypten oder anderen Ländern mit antiken Schätzen besonders heimtückisch sein. Das rare antike Original, für das man dir auf dem Markt viel Geld abknüpfen möchte, ist mit ziemlicher Sicherheit gefälscht – trotz „Zertifikat“. Und nicht nur das: Die Ausfuhr von antiken Objekten aus Ägypten ist strengstens verboten. Das gilt auch für Steine, die du an antiken Stätten wie Tempeln oder Pyramiden sammelst. Fälschungen können dich am Flughafen ebenfalls in Schwierigkeiten bringen. 

Auch beim Urlaub in der Türkei lauert diese Touristenfalle: „Kultur- und Naturgüter“ gelten als staatliches Eigentum. Wenn du antike Objekte wie Münzen oder Naturgüter wie Fossilien oder Steine ausführst, kann dir Untersuchungshaft oder hohe Kautionszahlungen drohen. Sogar zu Haftstrafen für Tourist*innen ist es in Einzelfällen gekommen. Das gilt auch für Objekte, die du im Land vermeintlich legal erworben hast. 

Und natürlich gilt für Ägypten und die Türkei wie für Italien, Spanien, Kreta und alle anderen beliebten Urlaubsziele: In der Nähe der großen Sehenswürdigkeiten wirst du auch für legale Standardsouvenirs überteuerte Preise für minderwertige Qualität zahlen. 

So schützt du dich: Informiere dich im Voraus über die Ausfuhrbedingungen in deinem Zielland – zum Beispiel auf der Website des Auswärtigen Amtes - und kaufe nur das, was erlaubt ist, Wunderschönes Kunsthandwerk, lustige Mitbringsel oder Postkarten für deine Liebsten findest du überall, auch abseits der Hauptattraktionen, und mit ein bisschen Recherche sogar zu akzeptablen Preisen.

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Ticket-Scams bei beliebten Sehenswürdigkeiten

Einfach die Schlange skippen und als Erste*r in der sonst immer überfüllten Sehenswürdigkeit stehen? Oder das Anstehen am Schalter für Bus- oder Bahntickets sparen? Bei solchen Angeboten, vor allem von Straßenhändler*innen, solltest du genau hinschauen. Es kann passieren, dass das Ticket gar nicht gültig ist und man dich abgezockt hat.  

Das Gleiche gilt, wenn dir jemand Inoffizielles erzählen will, dass eine Attraktion heute geschlossen ist und er oder sie dir aber spontan ein Alternativangebot verkaufen könnte. Eine Touristenfalle, die zum Beispiel in Thailand beim Großen Palast (Grand Palace) in Bangkok oft angewendet wird. Windige Guides behaupten, der Palast wäre aufgrund eines buddhistischen Feiertags geschlossen und bieten dir stattdessen eine überteuerte TukTuk-Tour an.  

So schützt du dich: Tickets nur an offiziellen Stellen kaufen. Und wenn dir jemand erzählen will, dass eine Attraktion geschlossen ist: entweder auf dem Handy nachrecherchieren, in deiner Unterkunft nachfragen oder dich einfach vor Ort mit eigenen Augen vergewissern. 

Ein Tourist sitzt auf einem Kamel, im Hintergrund Wüstenlandschaft
© istock/FG Trade/2019  rlaubs-Highlight oder Abzocke? Bei der Kamel-Tour solltest du genau hinschauen.

Abzocke mit überteuerten Touren

Ob Stadtrundgang, Bootstour oder Ausritt– auch bei geführten Touren solltest du lieber zweimal hinschauen, wo und bei wem du buchst. Sonst blühen dir im Zweifelsfall gepfefferte Preise oder unerwartete Nachzahlungen. Ein Beispiel: Kamelritte in Ägypten mit grandioser Aussicht auf die Pyramiden von Gizeh. Ein tolles Erlebnis, das zur Touristenfalle wird, indem man dir plötzlich Geld für „Kamelpflege“ berechnen möchte oder einfach nur dafür, dass das Kamel sich wieder hinkniet und du absteigen kannst. Und Vorsicht: Auch das schöne Erinnerungsfoto kann „extra” kosten. 

So schützt du dich: Recherchiere im Voraus nach seriösen Touranbietern, zum Beispiel, indem du in deiner Unterkunft fragst oder auf (Online-)Reiseführungen vertraust. Bei Kamelritten und ähnlichen Aktivitäten: Im Voraus einen Festpreis vereinbaren und genau nachfragen, was darin enthalten ist. 

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