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Pfand auf Flaschen und Dosen: Wie viel gibt es für Leergut – und wo?

von Detlev Neumann, 21.10.2024

Pfand oder kein Pfand – stellst du dir diese Frage auch oft vor dem Leergutautomaten? Da bist du nicht allein. Das deutsche Pfandsystem hat nämlich seine Tücken. Da kommt es auf Einweg und Mehrweg an, auf Flaschen und Dosen, auf Glas, Plastik und Aluminium. Kein Wunder, dass dabei schnell die Übersicht verloren geht. Damit dir das nicht wieder passiert, sorgen die Klarmacher für Durchblick beim Pfand für Kisten, Flaschen und Co. Pfandtastisch!

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Das heutige deutsche Pfandsystem wurde 2003 eingeführt und schrittweise erweitert. 
  • Es unterscheidet zwischen Einwegverpackungen (zum Beispiel Dosen) und Mehrwegverpackungen (zum Beispiel Flaschen). 
  • Das Einwegpfand beträgt in der Regel 25 Cent. Bei Mehrweg gibt es keine einheitliche Maßgabe.  
  • Das Pfand für leere Bierkisten und andere Kisten beträgt 1,50 Euro.  
  • Pfandbons sind mindestens drei Jahre lang gültig. 

So viel gibt es für Leergut – die Pfandtabelle

Das deutsche Pfandsystem mag etwas verwirren. Denn wie viel Pfand fällig wird, ist unterschiedlich – je nachdem, ob es um Mehrwegflaschen, Einwegflaschen oder Dosen geht. Und dann kommt es auch noch darauf an, was drin ist. Je nachdem sind es 8 Cent Pfand, mal 25 Cent, mal noch ein anderer Betrag. Und dann gibt es auch noch Pfand für Bierkisten und Wasserkisten. Da kann eine Übersicht fürs Pfand in Deutschland nicht schaden. 

BehältnisPfand
Mehrweg-Bierflasche aus Glas (alle Größen) 8 Cent
Mehrweg-Bierflasche mit Bügelverschluss 15 Cent, teils 25 Cent, 50 Cent oder 60 Cent
Mehrweg-Mineralwasserflasche (Glas oder PET) 15 Cent, teils 25 Cent
Mehrwegflaschen für Saft oder Softdrinks 15 Cent
Mehrweg-Joghurtgläser (0,5 Liter) 15 Cent, teils 25 Cent
Mehrweg-Joghurtgläser (größer als 0,5 Liter) bis zu 50 Cent
manche 1-Liter-Weinflaschen 2 oder 3 Cent
alle Einwegflaschen und -dosen 25 Cent
leere Kisten1,50 Euro

Quellen: Gefako, Arbeitskreis Mehrweg GbR 

Gibst du eine Kiste mit Mehrwegflaschen ab, dann wird das jeweilige Pfandgeld zusammengezählt. Beispiele: Das Pfand für einen Bierkasten mit 20 Flaschen beträgt insgesamt 3,10 Euro (1,50 Euro für den Kasten plus 20×8 Cent für die Flaschen). Bei 24 Flaschen sind es insgesamt 3,42 Euro. 

Abweichungen von den obigen Beträgen sind selten, aber regional möglich. Das zeigt unter anderem das unterschiedliche Pfand für Bierflaschen mit Bügelverschluss. Der Grund: Die Höhe des Mehrwegpfands ist nicht geregelt. Jedes Abfüllunternehmen darf es selbst bestimmen. 

Übrigens: Du kannst zwar leere Gaskartuschen für Wassersprudler in zahlreichen Geschäften gegen eine volle wechseln – dieser Tausch kostet meist zwischen fünf und acht Euro. Das sieht nach Pfand aus, ist es aber nicht! Denn für einen leeren Zylinder ohne den Kauf eines neuen bekommst du kein Geld zurück. Nur manche Anbieter, Sodastream beispielsweise, nehmen gebrauchte Exemplare zurück, vorausgesetzt sie sind gut erhalten. Je nach Zustand gewährt dir das Unternehmen eine „Kulanzzahlung pro Zylinder“. 

Welche Getränke sind ohne Pfand?

Das Pfandsystem in Deutschland betrifft zwar zahlreiche Gebinde (so nennt man offiziell eine Verpackungseinheit wie einen gefüllten Bierkasten oder einen Karton Weinflaschen), aber nicht alle. Pfandfrei sind in der Regel folgende Produkte: 

  • Getränke in Kartons (Tetrapacks) 
  • Weinflaschen, Sektflaschen und Spirituosenflaschen 
  • Medizinische und diätetische Getränke für Säuglinge und Kinder 

Grundsätzlich pfandfrei sind Flaschen mit mehr als 3 Litern Inhalt. Das betrifft unter anderem 5-Liter-Bierfässer. Sie sind meist recyclebar und müssen deshalb in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne. 

Das steckt hinter dem deutschen Pfandsystem

Fangen wir erstmal bei der Frage an, seit wann es Pfand in Deutschland gibt. Schon die alten Römer*innen gaben gegen Pfand Getränke in Tonkrüge aus, reinigten diese nach Gebrauch und verwendeten sie mehrmals. 1885 wurde in Schweden ein Pfandsystem für Glasflaschen eingeführt. In Deutschland waren es Bierhändler, die 1903 damit anfingen.  

Seitdem hat sich das Mehrwegprinzip hierzulande mehrfach geändert und weiterentwickelt. Die aktuelle rechtliche Grundlage ist das Verpackungsgesetz. Das regelt das Pfand auf Flaschen, Pfand auf Bierkisten und Pfand auf Dosen. Bei vielen Getränken und Gebinden (Verpackungseinheiten) musst du dadurch beim Kauf zusätzlich zum Produktpreis noch etwas drauflegen.  

Der Deal dahinter: Wenn du die ausgetrunkenen Flaschen und Dosen (Leergut) zurück ins Geschäft bringst, bekommst du das Pfandgeld wieder. Damit ist es eine Art Leihgebühr. Denn du kaufst lediglich die Getränke, nicht aber die Gefäße, in die sie abgefüllt worden sind. 

Damit das Hin-und-her im Pfandsystem funktioniert, ist ein großer finanzieller, technischer und logistischer Aufwand seitens der Getränkehersteller und des Handels erforderlich. Außerdem ist es wegen der unterschiedlichen Flaschenarten und Pfandbeträge nicht leicht zu verstehen. Wozu also der ganze Umstand? 

Die Hand einer Frau steckt eine leere Flasche in einen Pfandautomaten
© istock/Scharfsinn86/2022  Die Rücknahme von Pfandflaschen erfolgt heute meist mit Leergutautomaten.

Das Pfandsystem in Deutschland soll Umweltschutz und Nachhaltigkeit fördern. Dabei verfolgt es drei wesentliche Ziele. 

  • Abfall vermindern: Die Rückerstattung des Pfandbetrags soll dich dazu motivieren, leere Getränkebehälter zurückzubringen, anstatt sie wegzuwerfen. Das verringert die Menge an Müll, der auf Deponien landet oder womöglich in der Natur entsorgt wird. 
  • Recycling und Wiederverwertung fördern: Dank der Rückgabe kann das Material von Pfandflaschen und -dosen mehrfach verwendet werden. Diese „Kreislaufwirtschaft“ schont wertvolle Ressourcen und es werden nicht immer neue Rohstoffe gebraucht. 
  • Bewusstsein schaffen: Das Pfandsystem sensibilisiert die Menschen für Recycling und Umweltschutz. Es erinnert sie daran, dass sich ihre Konsumgewohnheiten direkt auf die Umwelt auswirken. 

Übrigens: Gelangen Pfandgebinde nicht mehr in den gewünschten Kreislauf, ist von Pfandschlupf die Rede. Und der ist nicht gut für die Umwelt, denn dann muss Ersatz her für die fehlenden Gebinde. Pfandschlupf sorgt also für höhere Kosten und mehr Rohstoffverbrauch. 

 

Kleine Logo-Kunde für Getränke

Wo bekommst du das Pfand für Flaschen zurück?

In der Regel dort, wo es die Flaschen, Dosen und sonstigen Gebinde gibt. In praktisch allen Getränke- und Supermärkten, Kiosken und Tankstellen bekommst du sowohl Mehrwegflaschen als auch Einwegflaschen. Bei den meisten Discountern hingegen stehen nur Einwegflaschen. Ausnahmen sind hier Netto und Penny, die Teile ihres Getränkeangebotes in Mehrwegflaschen anbieten. 

Allerdings hat die Rückgabe manche Tücken. Beispiel Einwegflaschen: Geschäfte müssen lediglich Flaschen und Dosen aus dem gleichen Material zurücknehmen, die sie verkaufen. Hat beispielsweise ein Markt ausschließlich Einwegflaschen aus Glas im Sortiment, braucht er auch nur solche anzunehmen. Andere (zum Beispiel Plastikflaschen) darf er ablehnen. Aber: Herkunft, Größe und Inhalt der Glasflaschen sind egal; der Laden muss alle aus diesem Werkstoff zurücknehmen. 

Was ist Pfandclearing?

Pfandclearing sorgt dafür, dass es im Pfandsystem fair zugeht. Schließlich wäre es möglich, dass ein Geschäft sehr viele Pfandflaschen ausgibt und dafür Pfand kassiert (zum Beispiel eine Nacht-Tankstelle), aber ein anderes mehr Pfand zurückzahlen muss, als es „eingenommen“ hat (etwa weil viele Kund*innen der Nacht-Tankstelle die Pfandflaschen stattdessen im Supermarkt abgeben). Pfandclearing sorgt für einen finanziellen Ausgleich zwischen den Akteuren.  

Damit das funktioniert, wandern beim Pfandclearing viele Daten hin und her – fast wie das Leergut selbst. Aus diesen Informationen errechnet es, welche Geschäfte jeweils wie viel Pfandgeld bekommen und ausgezahlt haben. Wenn ein Laden mehr Pfand erstattet hat, als er eingenommen hat, erstattet ihm die Clearingstelle den Verlust. Umgekehrt muss ein Händler, der mehr Pfand eingenommen als erstattet hat, die Differenz an die Clearingstelle zahlen.  

Etwas anders sind die Einweg-Regeln bei Geschäften mit weniger als 200 Quadratmetern Verkaufsfläche. Zwar gelten da grundsätzlich die gleichen Rahmenbedingungen. Aber kleine Läden müssen laut Gesetz nur Flaschen und Dosen von jenen Marken zurücknehmen, die sie selbst anbieten. 

Und wie sieht es auf der Mehrwegseite aus? Ähnlich. Geschäfte müssen alle Flaschen zurücknehmen, die sie selbst verkaufen. Marke, Form und Material der Flaschen sind dabei egal. Das heißt: Ein Laden, der ausschließlich Mehrwegflaschen anbietet, braucht nur solche anzunehmen. 

Und wie sieht es mit einer Steuer auf Pfand aus? Also zum Beispiel für Pfandflaschensammler*innen, die damit ihr „Einkommen” verdienen? Eine Pfandsteuer gibt es nicht. Womöglich liegt das daran, dass es kaum eine Person schafft, mit dem Sammeln von Pfandflaschen über den steuerlichen Grundfreibetrag von derzeit 11.604 Euro pro Jahr zu kommen (Stand: 2024). 

Mehrwegquote zu niedrig: Warum Discounter Mehrwegflaschen meiden 

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© hessenschau 

Wie lange ist ein Pfandbon gültig?

In der Praxis läuft die Rücknahme meist über Leergutautomaten, auch Pfandautomaten genannt. Sie schlucken die Flaschen und Dosen und spucken dafür Pfandbons aus. Die löst du an der Kasse gegen Geld ein oder lässt sie mit deinem Einkauf verrechnen. Das geht aber nur dort, wo du den Bon bekommen hast. 

Machst du das direkt nach der Rückgabe, funktioniert’s meist gut. Aber je älter der Pfandbon ist, desto schwieriger kann das werden. Die empfindlichen Zettel sind schnell beschädigt und werden dann oft nicht mehr vom Scanner an der Kasse erkannt. In dem Fall ist das Pfandgeld futsch. Es sei denn, du kannst dich mit dem Ladenpersonal auf die Auszahlung einigen. 

Zudem erklären manche Geschäfte ältere Zettel für abgelaufen und rücken das Geld nicht heraus. Damit können sie recht haben. Aber nur, wenn der Ausdruck schon sehr viele Monate auf dem Buckel hat: Ein Pfandbon in Deutschland ist in der Regel drei Jahre gültig! Und zwar ab dem Ende des Jahres, in dem er gedruckt worden ist. Das heißt, dass du einen Pfandbon innerhalb von drei Jahren plus dem Rest des Jahres, in dem du ihn bekommen hast, einlösen kannst.  

Pfand auch bei kaputten Flaschen und Dosen?

Gerade dünnwandige Einwegflaschen und -dosen sind schnell zerdrückt. Oder das Etikett ist weg. Aber Geschäfte müssen auch beschädigte Gebinde zurücknehmen, sofern diese noch als Pfandflaschen und -dosen identifizierbar sind. Erkennt der Pfandautomat sie nicht, müssen sie händisch zurückgenommen werden. 

Hast du Probleme mit der Einwegpfandrückgabe, kannst du dich an die zuständige Behörde wenden. Meist ist das die Stadt- oder Gemeindeverwaltung oder es ist das Ordnungsamt. Die Verbraucherzentrale stellt dafür online den „Musterbrief: Verweigerung Rücknahme Getränke-Einwegverpackung und Erstattung des Einwegpfandes“ zur Verfügung. 

Übrigens: Bei vielen Geschäften kannst du dein Pfandgeld direkt bei der Rückgabe für einen guten Zweck spenden– dann gibt es einen Spendenbon statt einem Pfandbon. Das geht zum Beispiel zugunsten der Tafeln in Deutschland mit den Lidl–Leergutautomaten. Als Spendenbeleg fürs Finanzamt taugen diese Bons nicht. Aber ab einem Pfandwert von 15 Euro stellen dir die Tafeln eine Spendenbescheinigung aus. Dafür musst du einen Antrag ausfüllen und an die Geschäftsstelle schicken. 

Mehrweg und Einweg – daran erkennst du die Unterschiede

Auf welche Flaschen gibt es Pfand? Und wenn, wie viel? Die Antwort hängt ab von ihrer Nutzung, der Herstellung, von ihren Materialien und ihren Umweltauswirkungen. Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Arten von Flaschen, Dosen und Pfand. 

Mit Leergut Geld anlegen: Pfand-Invest

Mit Pfandgeld sparen – auf diese Idee kam der Sparkassen-Trainee Darian Kandt, als er zusätzlich im Supermarkt jobbte. Seit 2024 treibt er das Projekt Pfand-Invest an. Und so soll es funktionieren: Der Pfandbetrag kann direkt am Leergutautomaten oder an der Supermarktkasse angelegt werden – per App. Das Geld wandert also nicht ins Portemonnaie, sondern in Aktien oder Fonds oder Ähnliches. Wer so beispielsweise einen Sparplan über Jahre hinweg umsetzt, kann mit kleinem Geld mehrere Tausend Euro ansparen – je nach Einsatz und Zinsen. Ob, wann und wie Pfand-Invest kommt, ist noch offen. 

Pfand auf Mehrwegflaschen

Sie sollen möglichst wiederverwendet werden. Wie oft das funktioniert, hängt maßgeblich vom Material der Mehrwegflaschen ab.  

  • Glasflaschen für die Mehrfachverwendung sind dickwandig und grundsätzlich sehr robust. Doch fallen sie zu Boden, zerspringen sie leicht. Ansonsten können sie im Schnitt 30- bis 50-mal wiederverwendet werden, bevor sie verschleißen. Bis dahin werden sie nach der Rücknahme gereinigt und sterilisiert. Ist das irgendwann nicht mehr sinnvoll, werden sie ausgemustert und recycelt. In Glas-Mehrwegflaschen stecken häufig Bier, Mineralwasser, Limonade und Milchprodukte. 
  • Mehrwegflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) können den Kreislauf ungefähr 15- bis 25-mal überstehen. Sie sind leichter als Glas und nicht so bruchanfällig, aber ebenso durchsichtig. Allerdings zeigen sie schnell Gebrauchsspuren wie Kratzer und Verfärbungen. Neben PET kommen auch andere Kunststoffe mit ähnlichen Eigenschaften bei Mehrwegflaschen zum Einsatz. Dazu zählt HDPE (high density polyethylene). Solche Mehrwegflaschen aus Plastik enthalten oft Mineralwasser und Softdrinks. 

Grundsätzlich gilt für Mehrwegflaschen: Je besser ihr Material ist und je schonender ihre Reinigung abläuft, desto länger können sie im Kreislauf verbleiben. Eine Rolle spielt auch, wie oft sie transportiert werden. Denn mit jeder Wiederverwendung erhöht sich die Gefahr von Schäden und Gebrauchsspuren. Deshalb solltest du mit ihnen sorgsam umgehen. 

Mehrwegflaschen erkennst du an einigen, allerdings nicht einheitlichen Merkmalen. Dazu gehören Aufdrucke wie „Mehrwegflasche“ oder „Pfandflasche“. Auch Symbole wie das „Mehrweg“-Logo stehen häufig auf dem Etikett oder direkt auf der Flasche. Teils ist der Pfandbetrag – meist 8 bis 15 Cent – auf das Etikett oder einen Aufkleber am Flaschenhals gedruckt.  

Ein Mann und eine Frau in weißen Kitteln und mit Haarnetzen stehen in einer Fabrik an einem Fließband und prüfen leere Flaschen
© istock/yokeetod/2022  Beim Recycling werden zum Beispiel aus Altglas neue Pfandflaschen hergestellt.

Pfand auf Einwegflaschen und Getränkedosen

Einwegflaschen und -dosen heißen so, weil sie nur einmal verwendet werden. Sie brauchen also nicht mehrere Zyklen der Aufbereitung zu überstehen. Deshalb sind sie nicht so widerstandsfähig wie Mehrweggebinde. Einweggebinde bestehen überwiegend aus den folgenden Materialien. 

  • Einwegflaschen aus PET: In Deutschland sind Einwegflaschen besonders häufig aus diesem transparenten Kunststoff. Im Gegensatz zu Mehrwegflaschen ist er hier allerdings dünner und weniger hochwertig. Das macht Einwegflaschen leichter und auch günstiger in der Herstellung. In ihnen sind meist Wasser, Softdrinks, Säfte und andere nicht-alkoholische Getränke abgefüllt. 
  • Dosen aus Aluminium: Dosen aus Aluminium sind undurchsichtig und völlig luftdicht. So schützen sie ihren Inhalt vor Licht und Sauerstoff. Das fördert die Haltbarkeitsdauer des Getränks. Auch ist Aluminium leicht, korrosionsbeständig und nach einmaligem Gebrauch einfach aufzubereiten. Die Dosen enthalten überwiegend Bier, alkoholische Mischgetränke, Softdrinks und Energydrinks. 
  • Einwegflaschen aus Glas: Als Pfandversionen gibt es sie eher selten. Ihr Glas lässt sich nahezu vollständig und ohne qualitative Abstriche recyceln. Es ist schwerer und bruchanfälliger als Kunststoff oder Aluminium. In Einwegflachen aus Glas schwappen vor allem Spirituosen und andere alkoholische Getränke wie Wein und Sekt. 

Gibst du Einwegflaschen und Getränkedosen ab, gehen sie in der Regel nicht zurück zum Hersteller oder Abfüller. Stattdessen wandern sie zu einem Recycling-Betrieb. Dort werden sie zerschmolzen oder geschreddert. Was dabei übrigbleibt, geht als Rohstoff in die Kunststoff- oder Glasproduktion. Je nach Material werden daraus neue Flaschen, Textilfasern oder Verpackungsmaterialien. 

Erkennen kannst du Einwegleergut an mehreren Hinweisen. Dazu gehören das einheitliche Pfand-Logo sowie aufgedruckte Begriffe wie „Einweg“, „Einwegpfand“, „Pfandflasche“ „DGP“ oder „Der Grüne Punkt“. Teils steht auf den Flaschen der Pfandbetrag von 25 Cent. Mehrere Einweggebinde, zum Beispiel vier, sechs oder neun, werden oft zusammen in Schrumpffolie oder in Kartons verpackt. 

Pfandpflicht auf Milchprodukte 2024 ausgeweitet

Auf Einwegkunststoffflaschen mit Milch, Milchmischgetränken und Milchprodukten wird seit Anfang 2024 ebenfalls Pfand fällig. Das „Milch-Pfand“ muss mindestens 25 Cent betragen. Diese Pflicht gilt für reine Milch, aber beispielsweise auch für Kakao, Kaffeegetränke, Kefir oder Joghurt. Das Pfand gibt es allerdings nur auf Einwegkunststoffflaschen und Getränkedosen, nicht auf Glasflaschen. Ein Pfand auf Tetrapacks mit Milchgetränken gibt es ebenfalls nicht. 

Das gilt für Tetrapacks übrigens generell. Sie gehören nach Gebrauch in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. 

Eine besondere Kombination von Mehrweg- und Einwegkomponenten nennt sich Petcycle. Dabei stecken Einwegflaschen in Mehrwegkisten – beides aus Kunststoff. Die Kisten werden öfter verwendet, die Flaschen nicht. Diese werden wie andere PET-Einwegflaschen recycelt. Der Vorteil von Petcycle: Wegen des mehrwegähnlichen Prinzips (Flaschen in Kisten) soll die Rückgabequote höher sein als bei einzelnen Flaschen. Von nahezu 100 Prozent spricht die Petcycle-GmbH, die das System mit 80 vorwiegend mittelständischen Partnerunternehmen betreibt.

Welche Pfandflaschen sind nachhaltiger: Mehrweg oder Einweg?

Gereinigt und sterilisiert lassen sich gebrauchte Mehrwegflaschen ohne Weiteres wieder abfüllen und in den Verkauf bringen. Erst wenn ihre Lebensdauer nach bis zu 50 Umläufen endet, müssen sie recycelt und neu hergestellt werden. Dass man nur einmal Energie und Rohstoffe für die Herstellung braucht und sie dann so lange nutzen kann, ist gut für ihre Ökobilanz. 

Allerdings sind hochwertige Mehrwegflaschen schwer. Deshalb verbraucht ihr Transport beispielsweise mehr Treibstoff. Und der stammt noch überwiegend aus fossilen Energieträgern wie Erdöl. Dennoch: Unterm Strich sind die CO₂-Emissionen pro Nutzung bei Mehrwegflaschen niedrig. 

Einwegflaschen hingegen werden nach Gebrauch entsorgt beziehungsweise recycelt. Weil sie genau darauf ausgerichtet sind (zum Beispiel leichtes, dünnes Material), funktioniert das sehr gut. 

Das Einwegsystem bedeutet aber auch, dass jedes Gebinde neu hergestellt wird. Im Gegensatz zur Reinigung und Aufbereitung von Mehrwegflaschen kommen dabei mehr Rohstoffe und Energie zum Einsatz. Das erhöht den CO₂-Fußabdruck jeder Einwegflasche und -dose, obwohl ihr Transport wegen ihres geringen Gewichts weniger Energie verbraucht. 

Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet sind also Mehrwegflaschen umweltfreundlicher als Einwegflaschen. Die haltbareren Gebinde sparen Ressourcen, mindern Abfall und Energieverbrauch und führen zu weniger CO₂-Emissionen. 

Übrigens: Die Deckel von Einweg- und Mehrwegflaschen werden separat und sortenrein recycelt. 

Deshalb greifen Verbraucher wieder lieber zu Glasflaschen

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