Alternativen zu Moneypool: Geld sammeln mit Paypal & Co.
Du möchtest zusammen mit deinen Freund*innen eine Überraschung organisieren? Du freust dich schon auf eine Hochzeit oder den gemeinsamen Konzertbesuch? Es gibt viele Anlässe, zu denen eine Gruppe Geld sammelt – also „in einen Topf wirft”. Als digitale Lösung diente dafür lange Zeit Moneypool von Paypal. Doch Paypal hat das Online-Sammelkonto geschlossen. Welche Alternativen gibt es, um Geld zu sammeln? Wo und wann zahlst du Gebühren dafür? Das erfährst du in diesem Ratgeber.
Themen in diesem Artikel
- Wo kann ich Geld für gemeinsame Ausgaben sammeln?
- Wo kann ich Spendengelder sammeln?
- Was gibt es für Gruppen mit regelmäßigen Ausgaben?
Moneypool: Lange Zeit der Online-Geldtopf Nummer eins
Paypal eröffnete 2017 die digitale Gruppenkasse Moneypool. Das Prinzip: Jemand legte einen „Pool“ für einen bestimmten Anlass an, etwa einen Gruppenurlaub oder ein Hochzeitsgeschenk, und lud dann andere zu der Sammelaktion ein. Nach nur vier Jahren stellte Paypal Moneypool am 30. September 2021 ein. Laut der Pressemitteilung von Paypal sammelte man bei Moneypool zu oft Spenden. Dafür war die Paypal-Gruppenkasse nicht vorgesehen.
Wo kann ich Geld für gemeinsame Ausgaben sammeln?
Eine Moneypool-Alternative mit genau denselben Funktionen gibt es nicht. Immerhin kommt Leetchi dem Original recht nah. Ansonsten gibt es Bezahldienste, bei denen eine*r die gemeinsame Zahlung übernimmt und das Geld auf dem eigenen Konto einsammelt. Der Nachteil: Diese Person muss die Geldeingänge selbst im Blick behalten. Wer hat wie viel eingezahlt? Wessen Beitrag fehlt noch? Bei einer großen Reisegruppe ist es dann nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Lies mehr dazu im Abschnitt für regelmäßige Gruppenausgaben. Der Vorteil ist: Du kannst schnell und unkompliziert für anstehende Anlässe Geld sammeln, wenn alle rechtzeitig überweisen.
Giropay
Giropay ist eine Paypal-Alternative von mehreren Banken: der Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbank, Commerzbank und ein paar weiteren. Mit der Bezahlfunktion kannst du bequem per Mobilnummer oder E-Mail-Adresse Geld an Bekannte senden und auch Geld anfordern.
Für eine gemeinsame Ausgabe gibt es die Gruppenfunktion. Hier legst du den Betrag fest und welche deiner Kontakte wie viel davon übernehmen sollen. Für private Nutzer*innen ist Giropay kostenlos. Mehr über die Vor- und Nachteile von Giropay liest du im Artikel „Onlinebezahldienste: Diesen 8 Anbietern kannst du vertrauen!“.
Wero: Die europäische Alternative zu Paypal & Co.
Wero ist ein neues Bezahlsystem, entwickelt von europäischen Banken. Der Name setzt sich aus „We” (Wir) und „Euro” zusammen. Es ermöglicht schnelle Überweisungen in Echtzeit per Handynummer oder E-Mail, wobei das Geld sofort auf dem Konto der Empfänger*innen landet. Ab 2025 sind Zahlungen in Onlineshops und ab 2026 auch in Geschäften geplant. Wero zielt darauf ab, den europäischen Zahlungsverkehr unabhängiger von amerikanischen Anbietern zu machen.
Paypal
Du kannst zwar nicht mehr wie früher bei Paypal eine Gruppe erstellen beziehungsweise ein Gruppenkonto eröffnen, aber immerhin kannst du weiterhin über Paypal Geld sammeln – ohne Gebühren:
Schick dazu einfach den Personen, die sich an dem Geschenk oder sonstigen gemeinsamen Ausgaben beteiligen wollen, deine E-Mail-Adresse, mit der du bei Paypal registriert bist. Sie können dann ihren finanziellen Beitrag einfach mit wenigen Klicks an dich schicken. Wichtig ist, dass sie dabei die Einstellung „an Freund & Familie senden” nutzen, damit keine Gebühren anfallen. Kreditkarteninhaber*innen können übrigens auch ohne ein Paypal-Konto Geld senden.
Noch einfacher ist es mit der Paypal.Me-Funktion: Du erstellst einen Link und teilst ihn mit Freund*innen über WhatsApp, SMS, E-Mail etc. Die Empfänger*innen bezahlen dann direkt über den Link. Du kannst bei dem Link zudem den Geldbetrag einfügen, den jede*r für das Geschenk beiträgt. Du darfst aber nur einen Link pro Paypal-Konto generieren.
Übrigens: In diesem Klarmacher Ratgeber erfährst du, wie du dein Paypal-Konto mit einem Guthaben aufladen kannst „Geld auf Paypal einzahlen: Wie funktioniert es? Welche Möglichkeiten gibt es?”.
Vimpay
Mit der Smartphone-App Vimpay sendest du Geld im Chat oder per QR-Code. Umgekehrt kannst du auch Rechnungen teilen und Geld sammeln. Außerdem bietet die App mobile Bezahlung mit Google Pay, Apple Pay und weiteren Anbietern an. Du brauchst ein deutsches Girokonto, um die App nutzen zu können. Für Vimpay gibt es verschiedene Abos, die von null bis acht Euro pro Monat kosten.
Leetchi
Leetchi ist ein englischsprachiger Onlineservice für alle Arten von gemeinsamen Ausgaben. Dort kannst du kostenlos einen digitalen Geldtopf – einen sogenannten Moneypot – einrichten und daraufhin per Facebook, E-Mail etc. zu der Geld-Sammelaktion einladen. In manchen Ländern lässt sich das gesammelte Geld gebührenfrei in Leetchi-Partnershops ausgeben. Doch in Deutschland hat Leetchi keine Partnergeschäfte. Du hast stattdessen die Möglichkeit, den Moneypot den Beschenkten zur Verfügung zu stellen oder das gesammelte Geld auf ein Bankkonto zu überweisen.
Wichtig: Bei einer Überweisung von mehr als 100 Euro fallen Transaktionsgebühren zwischen 1,5 und 6,0 Prozent an. Zudem geht aus manchen Bewertungen hervor, dass es bei der Überweisung auf ein Konto Probleme gab. Auch fallen zehn Monate nach der Einrichtung Gebühren für den Moneypot an: zehn Prozent vom gesammelten Betrag. Ab dem zwölften Monat werden pauschal fünf Euro pro Monat berechnet.
Wo kann ich Spendengelder sammeln?
Ob du nun einen Tierschutzverein in Not oder eine andere Herzensangelegenheit finanziell unterstützen möchtest – es gibt viele Wege, Spendengelder zu beschaffen. Doch das Spendensammeln ist in den jeweiligen Ländern unterschiedlich reglementiert: Manche setzen zum Beispiel ein Geschäftskonto oder eine Erlaubnis voraus. Sammle Spenden deshalb am besten in einem speziell dafür vorgesehenen Onlinedienst.
Beachte dabei: In der Regel fallen Transaktionsgebühren an. Und die Onlineplattformen stellen nicht immer Spendenbescheinigungen aus. Du kannst diese bei der Organisation anfordern. Mehr über das steuerliche Absetzen von Spenden liest du im Artikel „So kannst du Spenden absetzen“.
Betterplace.org
Betterplace.org ist eine deutsche Spendenplattform ausschließlich für gemeinnützige Zwecke. Die Registrierung ist kostenlos. Bei jeder Spende fallen 2,5 Prozent Gebühren an. Diese Kosten übernehmen manchmal Partnerunternehmen, wie etwa Fressnapf oder einige Sparkassen. Wenn du zum Beispiel einen Spendenmarathon für ein Tierheim organisierst, kannst du über Betterplace.org bei Fressnapf anfragen, ob sie dein Projekt unterstützen.
Wichtig: Bei Spenden ab 50,00 Euro ist ein freiwilliger Spendenbeitrag von 8,00 Euro an Betterplace.org voreingestellt. Diese Funktion kannst du abwählen.
Facebook und Instagram
Sowohl bei Facebook als auch bei Instagram können sich gemeinnützige Organisationen registrieren und Spenden sammeln. Die Spenden an registrierte Hilfsorganisationen sind gebührenfrei. Bei privaten Spendenaktionen variieren die Gebühren von Land zu Land.
Gofundme
Bei Gofundme ist die Einrichtung der Sammelkasse zwar kostenlos, aber es fallen Bearbeitungsgebühren von 2,9 Prozent plus 0,25 Euro an. Das heißt, dass der Konzern pro Spende pauschal 0,25 Euro und obendrauf 2,9 Prozent von der Gesamtspende behält. Bei einem Spendenbetrag von 100,00 Euro gehen 2,90 Euro plus 0,25 Euro – also insgesamt 3,15 Euro – an Gofundme und 96,85 Euro an die Sammelnden.
Auch hier ist bei 50-Euro-Spenden ein freiwilliger Beitrag von 7,50 Euro an Gofundme.com automatisch vorgesehen, der aber abgestellt werden kann.
Generosity Network von Paypal
Paypal bietet ebenfalls einen Service speziell zum Spendensammeln an – das Generosity Network. Hier gehen für das Paypal-Sammelkonto von Privatpersonen 0,35 Euro pro Spende plus 2,49 Prozent von der Gesamtspende ab. Bei internationalen Spenden kommt noch eine zusätzliche Gebühr dazu. Für gemeinnützige Organisationen hingegen fallen keine Kosten an.
Was gibt es für Gruppen mit regelmäßigen Ausgaben?
Gruppen mit regelmäßigen Ausgaben, zum Beispiel ein Sportverein oder eine Wohngemeinschaft, können ein gemeinsames Girokonto anlegen, ein sogenanntes Gemeinschaftskonto. Erkundige dich bei der Bank, ob die Nutzung für deinen Zweck erlaubt ist und ob Gebühren anfallen.
Wie ein Tagesgeldkonto funktioniert
Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.
Wenn ihr viele gemeinsame Ausgaben für verschiedene Bereiche habt, lohnt es sich, eine Bank zu wählen, die Unterkonten oder Tagesgeldkonten anbietet. Ihr könnt dann zum Beispiel ein Unterkonto für neue Sportkleidung und ein weiteres für Reisekosten anlegen. So habt ihr einen besseren Überblick. Manche Direktbanken bieten bis zu 25 Unterkonten an. Die Liste der Angebote ist lang, hier eine Auswahl:
- Bei der Onlinebank Vivid Money können sich bis zu fünf Personen mit einem Vivid-Money-Account eine Geldbörse teilen, die Shared Pocket. Das funktioniert wie ein klassisches Gemeinschaftskonto. Bei einem Standard-Account können die Kund*innen ein Shared Pocket gratis anlegen.
- Bei der Direktbank N26 heißt die gemeinsame Geld-Verwaltungsfunktion für bis zu zehn Personen Shared Space. Allerdings steht diese Funktion nur N26-Kund*innen zur Verfügung, die für ihr Konto 4,90 Euro oder mehr pro Monat zahlen.
- Revolut bietet für private Zwecke Gemeinschaftskonten an – jedoch nur mit maximal einer weiteren Person. Die zweiten Kontoinhaber*innen müssen ebenfalls mindestens das kostenlose Standard-Konto bei Revolut haben.
- Filialbanken richten oft auf Nachfrage Unterkonten ein. Du kannst dann mit weiteren Personen das Konto gemeinsam verwalten – vorausgesetzt, diese haben auch ein Konto bei dieser Bank.
- Manche Banken bieten Unterkonten nur in Form eines Tagesgeldkontos an. Nachteil: Um über das Geld zu verfügen, musst du es erst wieder auf das gemeinsame Girokonto überweisen. Vorteil: Es gibt obendrauf etwas Zinsen auf das Geld. Mehr über Tagesgeldkonten liest du im Artikel „Tagesgeldkonto: Wie, wann und warum?“.
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