Was ist der Realzins?

Der Realzins beschreibt, wie viel Gewinn du unterm Strich machst, wenn du dein Geld anlegst und dafür Zinsen kassierst. Er ist vielleicht niedriger als du denkst, wie dieses Rechenbeispiel zeigt:

Nehmen wir an, eine Bank verspricht dir für eine Geldanlage 5 Prozent Zinsen für jedes Jahr. Nach einem Jahr hättest du aus 100 Euro Geldanlage also 105 Euro gemacht. Diese 5 Prozent Zuwachs nennt man Nominalzins. Aber bist du jetzt wirklich um 5 Euro reicher? Das kommt auf die Inflation an. Stell dir vor, im selben Jahr hätte die Inflationsrate ebenfalls 5 Prozent betragen – die Waren wären also im Durchschnitt um 5 Prozent teurer geworden. Dann könntest du durch deine 5 Prozent Zinsgewinn genauso viel für dein Geld kaufen wie im Vorjahr. Der reale Gewinn ist also gleich null. Sprich: Du hast einen Realzins von 0 Prozent erzielt.

Der Realzins zeigt deinen Zinsgewinn, wenn man die Inflation gegenrechnet. Wenn dein Nominalzins höher ist als die Inflation, bleibt unterm Strich ein Zugewinn – der Realzins zeigt ein Plus. Wenn die Inflation höher ist als der Nominalzins, kannst du dir trotz Zinsgewinn weniger kaufen als vorher – der Realzins ist im Minus.