Finanzlexikon

Was ist ein Disagio?

Das Disagio ist ein Abschlag, der bei Finanzgeschäften von einer Summe abgezogen wird.

Disagio

Das Disagio (auch Damnum oder Abgeld genannt) ist ein Abschlag vom Nennwert, der bei Finanzprodukten zum Tragen kommt, etwa bei Krediten. In der Praxis bedeutet ein Disagio von beispielsweise 10 Prozent, dass du bei einer Kreditsumme von 10.000 Euro (das ist in diesem Fall der Nennwert) nur 9.000 Euro ausbezahlt bekommst. Die restlichen 1.000 Euro behält die Bank ein, sozusagen als Zinsvorauszahlung. Der Vorteil: Du musst zwar die vollen 10.000 Euro tilgen, bekommst dafür aber einen günstigeren Zinssatz. Unterm Strich kann das für dich günstiger sein. Allerdings bieten nicht alle Banken Kredite mit Disagio an.

Fast immer dagegen spielt das Disagio bei Anleihen eine Rolle. Wer Anleihen herausgibt, muss entweder ein Disagio hinnehmen (bekommt also weniger Geld für seine Anleihen). Oder wenn er über eine hohe Bonität verfügt, kann er womöglich auch einen Aufschlag (= Agio) verlangen. Dann erhält die Anlegerseite weniger Anleihen, als sie laut Nennwert bezahlt hat.

Privatpersonen kennen ein Disagio vom Kauf einer Fremdwährung in einer Wechselstube im Ausland. Dort bezahlen sie zum Beispiel so viele Euro, wie laut Umrechnungskurs für 100 US-Dollar fällig werden. Ausbezahlt bekommen sie aber vielleicht nur 97 US-Dollar. In diesem Fall hätte die Wechselstube ein Disagio von 3 Prozent einbehalten.