
So oft Geld bekommen, wie du willst: Der revolvierende Kredit macht's möglich

Ein revolvierender Kredit – was soll das denn bitte sein?! Auch wenn Ihnen der Begriff nichts sagt, haben Sie ziemlich sicher zumindest schon einmal eine Unterart dieses “wiederholenden” Kredits genutzt. Was das für eine Art der Finanzierung ist, wie sie funktioniert und wann ein solcher Kredit sinnvoll ist, erfahren Sie hier.
Themen in diesem Artikel
- Revolvierender Kredit: Die Definition
- Diese Beispiele für revolvierende Kredite gibt es
- Welche Vor- und Nachteile revolvierende Kredite haben

Auf den Punkt
- Prinzip: Grundsätzlich funktionieren revolvierende Kredite wie jede andere Finanzierung.
- Größter Unterschied: Ein revolvierender Kredit kann während der Laufzeit mehrmals in Anspruch genommen beziehungsweise getilgt werden.
- Nachteil: Die Zinsen sind oft höher als bei nicht-revolvierenden Krediten.
- Anwendung: Der revolvierende Kredit ist nur sinnvoll für kurzzeitige Geldnöte und niedrige Summen.
Revolvierender Kredit: Die Definition
Mit einem revolvierenden Kredit (auch „revolving credit“ genannt) kannst du dir von deiner Bank oder Sparkasse mehrmals Geld leihen und wieder zurückzahlen. Er lässt sich je nach Bedarf beliebig oft abrufen, bis zu einer vorab vereinbarten Höhe. Erst am Ende der Vertragslaufzeit musst du das gesamte Geld inklusive Zinsen wieder zurückgezahlt haben.
Was ist der Unterschied zu anderen, nicht-revolvierenden Krediten? Für die bezahlst du normalerweise jeden Monat eine feste Rate an die Bank, bis du die gesamte geliehene Summe plus Zinsen und weitere Gebühren abgetragen hast.
Die wichtigsten Merkmale eines revolvierenden Kredits:
- Kreditrahmen: Deine Bank oder Sparkasse stellt dir einen Kreditrahmen beziehungsweise eine Kreditlinie zur Verfügung. Das ist der Maximalbetrag, den du nach Belieben ausschöpfen darfst. Er gilt bis zum Ende der Laufzeit.
- Flexible Rückzahlungen: Du kannst je nach Vertrag entweder monatliche Mindestbeträge zurückzahlen oder größere Beträge tilgen, um die Schulden schneller zu reduzieren.
- Wiederverwendbarkeit: Revolvierende Kredite lassen sich nach Tilgung der Schulden weiter nutzen, solange der Kreditrahmen nicht überschritten wird.
- Zinsen: Die zahlst du nur auf den tatsächlich genutzten Kreditbetrag, nicht auf die gesamte Kreditlinie. Achtung: Die Zinssätze können sich während der Laufzeit ändern.

Ein Beispiel: Du schließt einen revolvierenden Kredit über 2.000 Euro ab. Über diesen Betrag darfst du dann während der Laufzeit frei verfügen. So könntest du 400 Euro aufnehmen und zwei Wochen später weitere 200 Euro. Dann zahlst du 300 Euro zurück und nimmst direkt zwei Tage später erneut 1.000 Euro auf. Ganz, wie es dir beliebt. Wichtig ist dabei nur, dass du den Höchstbetrag nie überschreitest.
Die nötigen Voraussetzungen, um einen revolvierenden Kredit zu erhalten, gleichen denen anderer Finanzierungen. Du musst:
- mindestens 18 Jahre alt sein, manchmal auch älter,
- ein deutsches Bankkonto besitzen, das für Ein- und Rückzahlungen der Kreditsummen genutzt wird,
- eine einwandfreie Kreditwürdigkeit nachweisen können, zum Beispiel durch Abfrage der Schufa-Einträge.
Meine Zustimmung kann ich jederzeit unter Datenschutz widerrufen.
Diese Beispiele für revolvierende Kredite gibt es
Wetten, dass du schon mindestens einmal eine vergleichbare Finanzierung genutzt hast? Nach dem Prinzip des revolvierenden Kredits funktioniert nämlich der Dispositionskredit bei deinem Bankkonto. Das praktische, aber wegen seiner hohen Kosten sehr teure Darlehen ist zwar nur eine Unterart der sich wiederholenden Finanzierung, die Vorgehensweise spiegelt sich aber darin wider: eine feste Kredithöhe, die du ganz oder teilweise in Anspruch nimmst – oder auch nicht.
Der Klassiker unter den revolvierenden Krediten ist der sogenannte Rahmenkredit. Er hat meistens günstigere Zinsen als der Dispo. Und er funktioniert losgelöst vom Girokonto. Du kannst also auch bei einer anderen als deiner Hausbank einen Rahmenkredit aufnehmen.
Und bezogen auf Kreditkarten gibt es ebenfalls den revolvierenden Kredit. Dabei werden sämtliche mit Kreditkarte bezahlte Beträge nicht, wie sonst üblich, einmal im Monat fällig. Stattdessen zahlst du diese in Raten ab.

Welche Vor- und Nachteile revolvierende Kredite haben
Größter Vorteil eines revolvierenden Kredits ist seine Flexibilität. Du legst im Vertrag nur den Höchstbetrag und meistens die Laufzeit fest. Wie viel du von dem vereinbarten Rahmen ausschöpfst, wie oft du Geld aufnimmst oder zurückzahlst und für was du es verwendest, entscheidest du selbst.
So kommst du genau dann schnell an Geld, wenn es nötig ist. Und du kannst es zurückzahlen, sobald du wieder flüssig bist. Gebühren für die Finanzierung bezahlst du nur, während du in der Kreide stehst. Die restliche Zeit über kostet dich der revolvierende Kredit in der Regel nichts.
Trotzdem: So viel Flexibilität hat ihren Preis. Und das zeigt sich besonders an den Zinsen, die bei einem revolvierenden Kredit häufig im zweistelligen Bereich liegen. Deshalb lohnt sich diese Art der Finanzierung auch nicht unbedingt, um sie für hohe Beträge oder längerfristig zu verwenden. Nur wer hin und wieder kleinere bis mittlere Summen über eine kurze Zeit hinweg benötigt, kann einen revolvierenden Kredit für sich vorteilhaft nutzen – zum Beispiel, um schnell einen Engpass zu überbrücken.
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