
Privates Fahrradleasing: Lohnt sich das?

Fahrradfahren ist gesund und schont die Umwelt. Oft ist der Drahtesel in der Stadt sogar das schnellste Fortbewegungsmittel. Wenn du nicht das nötige Kleingeld für ein neues Fahrrad oder E-Bike hast, kannst du es auch leasen – und gegen eine kleine monatliche Gebühr nach Herzenslust in die Pedale treten. Worauf du dabei achten solltest, wann es sich lohnt und welche Vor- und Nachteile es gibt, klären wir in diesem Beitrag.
Themen in diesem Artikel
- So funktioniert Fahrrad-Leasing
- Was kostet es, ein Fahrrad oder E-Bike zu leasen?
- Steuern sparen dank Leasingrad: Geht das?
- Vor- und Nachteile vom Fahrrad-Leasing
So funktioniert Fahrrad-Leasing
Der Kauf eines hochwertigen Fahrrads oder E-Bikes kann ganz schön ins Geld gehen. Wenn du den Kaufpreis nicht auf einen Schlag bezahlen möchtest, kannst du das Rad auch leasen. Das funktioniert im Prinzip genauso wie beim Auto-Leasing:
- Du zahlst eine feste monatliche Rate an einen Leasinganbieter.
- Der Anbieter überlässt dir im Gegenzug das Zweirad für einen bestimmten Zeitraum.
- Meist sind Wartung, Verschleißteile und eine Haftpflicht- oder Diebstahlversicherung dabei inklusive.
- Am Ende der vereinbarten Laufzeit hast du die Wahl: Du gibst das Fahrrad zurück und least dir bei Bedarf ein neues – oder übernimmst es zum Restwert. Im Vergleich zum klassischen Ratenkredit ist dies jedoch oft teurer.
Du kannst Fahrräder und E-Bikes unkompliziert über bestimmte Anbieter wie zum Beispiel Bikeleasing.com oder Leasingshop.de leasen. Diese arbeiten mit verschiedenen Fachhändlern und Onlineshops zusammen. Dein Wunschrad wählst du entweder vor Ort aus und nimmst es direkt mit oder bestellst es online und lässt es dir nach Hause liefern.
Ein Fahrrad leasen kann (fast) jede*r
Um einen Leasingvertrag abzuschließen, musst du geschäftsfähig, sprich volljährig sein. Eltern können auch Fahrräder für ihre Kinder leasen. Aber es gelten trotzdem die Altersbeschränkungen für Elektrofahrräder: Sogenannte S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h schnell werden, sind erst für Personen ab 16 Jahren zugelassen. Und: Viele Leasinggesellschaften akzeptieren Leasingnehmer*innen nur bis zu einem bestimmten Höchstalter (meist 85 Jahre).
Was kostet es, ein Fahrrad oder E-Bike zu leasen?
Klar: Je teurer ein Rad, desto höher ist auch die monatliche Leasingrate. Ein Mountainbike bekommst du schon für einen Monatsbeitrag um die 40 Euro. Wenn es ein bisschen mehr Komfort sein darf, gibt es hochwertige City-E-Bikes ab etwa 90 Euro. Und ein supermodernes Lastenrad mit Elektroantrieb gibt es ab rund 150 Euro monatlich. (Stand: 2025)
Die Leasingpreise variieren je nach Anbieter und auch die Verträge können ganz unterschiedlich ausgestaltet sein. Deswegen lohnt es sich immer, verschiedene Angebote zu vergleichen. Dabei solltest du nicht nur auf die Kosten achten, sondern auch auf Zusatzleistungen wie regelmäßige Wartung und Reparaturen sowie mögliche Versicherungsleistungen mit Haftungsobergrenzen und Selbstbeteiligung.
Mehr zu den Kosten für ein elektrisches Fahrrad erfährst du in diesem Ratgeber „Abgefahrene Preise: Was kosten E-Roller, E-Bike und Co.?”.

Steuern sparen dank Leasingrad: Geht das?
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Wenn du als Privatperson ein Fahrrad oder Elektrobike least, hast du keine steuerlichen Vorteile. Bist du jedoch selbstständig oder freiberuflich tätig, darfst du die Leasingrate als Betriebsausgabe steuerlich absetzen. Mehr dazu liest du im Ratgeber „Fahrrad steuerlich absetzen: Nicht nur Sprit, sondern auch Geld sparen!”.
Als Arbeitnehmer*in kommst du günstiger an dein Rad, wenn dein Arbeitgeber ein Dienstrad per Gehaltsumwandlung anbietet. Das funktioniert so: Dein Arbeitgeber behält die monatliche Leasingrate direkt vom Bruttolohn ein, und du musst weniger Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abführen. Dadurch bleibt mehr netto vom brutto für dich. Je nach Lohnsteuerklasse sparst du bis zu 40 Prozent im Vergleich zum Kaufpreis eines Fahrrads. Durch diesen Kniff landet allerdings auch weniger in der Rentenkasse.
Viele Arbeitgeber fördern das Dienstrad zusätzlich und übernehmen dann auch einen Teil der Leasingrate. Dann profitierst du doppelt von diesem Angebot und bekommen dein Wunschrad möglicherweise ganz umsonst.
Wichtig: Bei einer Gehaltsumwandlung entsteht für die Arbeitnehmer*innen ein sogenannter geldwerter Vorteil und dieser muss eventuell versteuert werden. Mehr dazu liest du im Artikel „Geldwerter Vorteil: Was ist das? Was muss man versteuern?”.
Fördermöglichkeiten für Elektrofahrräder
E-Bikes sind ein wichtiger Teil der Verkehrswende. Damit künftig weniger Verbrennungsmotoren die Umwelt verpesten, unterstützt nicht nur die öffentliche Hand den Kauf elektrischer Fortbewegungsmittel. Je nachdem, wo du wohnst, kannst du dein E-Bike von
- Bundesländern oder Städten oder
- Stadtwerken und Stromanbietern
bezuschussen lassen. Die Zuschüsse gibt es jedoch nur, wenn du das Elektrofahrrad kaufst – wenn du es least, gehst du leer aus.
Vor- und Nachteile vom Fahrrad-Leasing
Der wichtigste Vorzug des Fahrrad-Leasings liegt auf der Hand: Du bezahlst dein Traumrad in verträglichen Häppchen. Dadurch kannst du dir ein Rad leisten, das bei Sofortzahlung des Kaufpreises nicht drin wäre. Weitere Vorteile sind:
- Wenn die Wartung und Versicherungsleistungen auch schon in der Leasingrate enthalten sind, bleibst du nicht auf den zusätzlichen Kosten sitzen – zum Beispiel für abgenutzte Bremsen oder defekte Akkus.
- Im Schadensfall bekommst du in der Regel schnell ein neuwertiges Ersatzrad.
- Wenn du immer zum Laufzeitende ein neues Rad least, fährst du jederzeit ein modernes und sicheres Rad, das perfekt gewartet und auf dem neuesten technischen Stand ist.

Mit einem Leasingvertrag gehst du jedoch auch eine langfristige Verpflichtung ein. Leasingverträge für Fahrräder und E-Bikes laufen meist über drei Jahre. Es gibt also auch Nachteile:
- Eine Kündigung vor dem Ende der Vertragslaufzeit ist oft nicht ohne Weiteres möglich.
- Du kannst dein Rad nicht einfach zurückgeben oder wechseln, wenn es dir nicht mehr gefällt.
- Außerdem ist Leasing vergleichsweise teuer – sofern du nicht von steuerlichen Vorteilen durch deinen Arbeitgeber oder als Selbstständige*r profitierst.
Ob sich Fahrrad-Leasing für dich letztendlich lohnt, hängt von vielen Umständen und deinen individuellen Bedürfnissen ab.
Tipp: Wenn du ein und dasselbe Rad langfristig nutzen möchtest, kann es finanziell vorteilhafter sein, es über einen Ratenkredit zu finanzieren und Wartungspaket sowie Fahrradversicherung separat abzuschließen. Zudem kannst du es dann vielleicht von einem Förderprogramm bezuschussen lassen (siehe Infobox oben).
Der Notgroschen für Neukauf und Reparatur
Ein neues Fahrrad oder die Reparatur gehen ganz schön ins Geld? Gut, wenn du dann etwas zurückgelegt hast. Zum Beispiel per TagesGeld bei der Hanseatic Bank. Denn dort ist es täglich verfügbar und bringt trotzdem attraktive Zinsen.

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