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Kreditkarte sperren: So ziehst du die Notbremse

von Detlev Neumann, 11.07.2024

Wo ist die Kreditkarte? Vorhin war sie doch noch da!? Und jetzt? Verloren? Gestohlen? Steckst du in dieser Situation, solltest du vorsichtshalber die verschwundene Kreditkarte sperren lassen. Das geht rund um die Uhr und rund um den Globus.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Kreditkarten können telefonisch über die Servicenummer oder Sperrhotline der Anbieter gesperrt werden.
  • Manche Kreditkarten-Herausgeber bieten Apps mit einer Kartensperrfunktion an.
  • Viele Kreditkarten und auch andere Bankkarten lassen sich über den zentralen Sperr-Notrufdienst sperren. Die Rufnummer ist 116 116.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen haftet die Bank oder Sparkasse für den finanziellen Schaden, der durch den Verlust der Kreditkarte entstanden ist.

Erst suchen, dann die Kreditkarte sperren

Das wünscht sich niemand: Die Restaurantrechnung liegt auf dem Tisch und eigentlich fehlt nur noch die Kreditkarte, um sie zu begleichen. Doch genau das ist plötzlich das Problem. Denn das „Plastikgeld“ fehlt tatsächlich. Auf jeden Fall ist es nicht da, wo es sonst ist. Hektisches Suchen beginnt und damit auch ein peinlicher Moment.

Aber nicht nur das. Denn ist die Kreditkarte verloren oder gestohlen, drohen noch weitaus schlimmere Folgen. Wurde zum Beispiel die Kreditkarte entwendet, könnte der Dieb oder die Diebin das damit verbundene Konto leerräumen. Deshalb ist schnelles Handeln gefragt.

Trotzdem – überstürze nichts! Vergewissere dich zunächst, ob die Karte tatsächlich verschwunden ist. Denn lässt du die Karte sperren, kannst du sie in den meisten Fällen nicht so einfach entsperren. Durchsuche also vor diesem Schritt:

  • Jackentaschen
  • Hosentaschen
  • Hemdtaschen
  • Handtaschen
  • Portemonnaie
  • Rucksack
  • Koffer usw.

Erst, wenn sie danach immer noch unauffindbar ist, sollteste du deine Kreditkarte sperren.

Eine Notfall-Sperre verschafft dir Zeit

In manchen Banken-Apps gibt es eine Notfall-Sperre. Damit ziehst du deine Kreditkarte vorübergehend aus dem (Zahlungs-)Verkehr. Solange du sie nicht wieder per App entsperrst, kann niemand damit bezahlen. Und du kannst in aller Ruhe nach der Karte suchen. Taucht die Karte doch noch auf, reicht ein Handgriff, um sie wieder zu benutzen.

So eine Notfall-Sperre gibt es auch in der Hanseatic Bank App für dein Smartphone. Hanseatic Bank Mobile gibt es kostenlos in den App-Stores für Iphones und Android-Geräte.

Bleibt deine Kreditkarte verschwunden, dann melde das so früh wie möglich dem Anbieter, von dem du deine Karte bekommen hast. Das kann beispielsweise deine Sparkasse oder Bank, aber auch ein Automobilclub sein. Du kannst dich allerdings genauso gut direkt an das Kreditkartenunternehmen wenden, also etwa an Visa, Mastercard, American Express oder Diners Club.

Kreditkarte sperren: So läuft es bei Kreditkarten der Hanseatic Bank

Hast du eine Kreditkarte der Hanseatic Bank, kannst du diese selbst direkt in der App Hanseatic Bank Mobile sperren oder du nutzt unser Kontaktformular.

So läuft es bei anderen Anbietern

Je nach Kreditkarten-Anbieter kannst du die Karte per App, Kontaktformular oder Telefon sperren. Außerdem sind viele andere Anbieter an den zentralen Sperr-Notrufdienst mit der Rufnummer 116 116 angeschlossen. Bei dieser Sperrhotline kannst du auch deine anderen Bankkarten sperren sowie deinen Onlinebanking-Zugang und mehr.

So hast du die wichtigsten Kreditkartendaten immer dabei

Kaum jemand kann sich alle wichtigen Informationen für die Kreditkartensperrung merken. Das muss auch gar nicht sein. Um die entscheidenden Daten immer – vor allem im Urlaub – parat zu haben, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Du kannst die Vorder- und Rückseite der Karte kopieren beziehungsweise scannen und ausgedruckt mitnehmen. Oder du fotografierst beide Seiten der Karte mit der Kamera des Smartphones, worin die Bilder dann gespeichert sind. Noch eine Möglichkeit: Du speicherst die Bilder in einer Cloud, deinem Speicher im Internet. Das solltest du übrigens auch mit anderen wichtigen Dokumenten tun, zum Beispiel mit deinem Reisepass.

Und noch ein Tipp: Nimm für den Notfall eine zweite Kreditkarte mit. So hast du im Fall des Falles ein Reserveexemplar dabei.

Egal an wen du dich wendest: Bevor du zum Telefon greifst, solltest du im Idealfall folgende Informationen zur Hand haben:

  • Kreditkartennummer
  • Name deines Kreditkartenanbieters (etwa deine Sparkasse oder Bank)
  • Name des Herausgebers der Kreditkarte (beispielsweise Visa oder Mastercard)
  • Daten deiner Kontoverbindung (IBAN bzw. Kontonummer und Bankleitzahl)

Die Servicenummern beziehungsweise die Sperrhotline der Kreditkartenanbieter erreichst du üblicherweise jederzeit, also rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres. Wenn nicht anders angegeben, sind die Anrufe aus dem Festnetz gebührenfrei beziehungsweise laufen als R-Gespräch. In diesem Fall zahlst du nicht dafür, sondern der Angerufene. Bei Gesprächen aus dem Mobilfunknetz können allerdings zusätzliche Kosten entstehen.

Telefonierst du aus dem Ausland, dann wähle für Deutschland meistens +49 vor. Diese Nummer kann abhängig von deinem Standort aber auch anders lauten. Hier eine Übersicht der jeweiligen Ländervorwahlnummer nach Deutschland. Am besten speicherst du die Kartensperrnummer in der Kontaktliste deines Handys ab.

Warum überhaupt Kreditkarten sperren Lassen?

Die Kreditkarte ist mit deinem Konto verbunden. Das heißt, wenn du damit bezahlst, wird der entsprechende Betrag von deinem Girokonto bei deiner Bank abgebucht beziehungsweise in deine Kreditkartenabrechnung gestellt. Wird deine Karte gestohlen, kann damit in deinem Namen deine Kreditkarte bis zum Verfügungsrahmen belastet werden. Denn für viele Zahlungen genügt eine Unterschrift – und die ist schnell gefälscht. Bei kontaktlosen Zahlungen bis zu 50 Euro ist oft sogar nicht mal eine Unterschrift oder Kreditkarten-PIN nötig. Mit der rechtzeitigen Sperrung verringerst du damit den möglichen finanziellen Schaden.

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Jedenfalls für sich selbst. Denn sobald du den Verlust der Kreditkarte bei deinem Kartenanbieter gemeldet haben, trägt er den möglichen finanziellen Schaden. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel Geld Kriminelle über Ihre Kreditkarte abbuchen. Das finanzielle Risiko trägt dann allein deine Bank oder Sparkasse. Und wenn du die gestohlene Karte nicht sperrst? Dann musst du bei unerlaubten Abbuchungen maximal 150 Euro aus eigener Tasche zahlen. Alles, was darüber hinaus an Schaden entsteht, übernimmt dann dein Kartenanbieter.

Eine junge Frau sitzt am Strand und bezahlt ihren Cocktail mit Kreditkarte.
© istock/valentinrussanov/2018  Gehe nicht zu sorglos mit deiner Kreditkarte um. Wird dir grob fahrlässiges Verhalten nachgewiesen, zahlst du für den Schaden.

Halte deine Sorgfaltspflicht ein

Gehe nicht leichtsinnig mit deiner Kreditkarte um. Denn wird dir eine grob fahrlässige Handhabung nachgewiesen, haftest du im schlimmsten Fall allein für den kompletten finanziellen Verlust. Deshalb solltest du unbedingt deine Sorgfaltspflicht einhalten. Dabei helfen folgende Tipps:
 

  • Behandle wie Kreditkarte so sicher wie Bargeld.
  • Unterschreibe die Kreditkarte auf der Rückseite, sobald du sie erhalten hast.
  • Bezahle nur an sicheren Orten mit deiner Kreditkarte. Der Grund: Bei jedem Bezahlvorgang wird eine Kopie der Karte samt wichtiger Daten erstellt. Damit haben es Betrüger*innen besonders leicht, Geld abzubuchen.
  • Notiere den Kreditkarten-PIN nicht auf der Karte und verrate ihn keinem Dritten.
  • Trage die Karte unauffällig und für andere schwer zugänglich an deinem Körper.
  • Bewahre sie auf Reisen nicht im Hotelsafe auf. Angestellte könnten darauf zugreifen.
  • Setze selbst ein sogenanntes Verfügungslimit für die Karte fest. Damit begrenzt du die abbuchbare Summe.
  • Wurde die Karte vermutlich gestohlen, dann lasse sie zunächst sperren und erstatte dann bei der örtlichen Polizei Anzeige gegen Unbekannt. Notiere dir den Zeitpunkt sowie den Namen des zuständigen Beamten oder der Beamtin. Bewahre deine Ausfertigung der Anzeige auf. 

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