Kreditkarte sperren: So ziehen Sie die Notbremse
So funktioniert der Notruf 116 116
So funktioniert der Notruf 116 116
Am Anfang reden Sie nicht mit einem Menschen, sondern mit einem Computer. Der fordert Sie auf, für die Weitervermittlung eine Taste zu drücken.
- Sind Sie beispielsweise Kunde der Sparkassen-Gruppe, dann drücken Sie die 1. Daraufhin werden Sie zur Sparkassenzentrale durchgestellt.
- Ist Ihr Kartenanbieter eine Bank, dann drücken Sie erst die 2 und in einem weiteren Schritt die 1. Anschließend landen Sie bei der richtigen Stelle Ihrer Bank.
Egal an wen Sie sich wenden: Bevor Sie zum Telefon greifen, sollten Sie im Idealfall folgende Informationen zur Hand haben:
- Kreditkartennummer
- Name Ihres Kreditkartenanbieters (etwa Ihre Sparkasse oder Bank)
- Name des Herausgebers der Kreditkarte (beispielsweise Visa oder Mastercard)
- Daten Ihrer Kontoverbindung (IBAN bzw. Kontonummer und Bankleitzahl)
Hier können Sie anrufen, um Ihre Kreditkarte sperren zu lassen:
Kontakt | Anruf aus Deutschland | Anruf aus dem Ausland |
zentraler Sperr-Notruf | 116 116 | +49 116 116 oder +49 30 4050 4050 Die Höhe der Verbindungsgebühr ist abhängig vom Land und der Verbindungsart. |
Visa | 0800 811 8440 | +1 303 967 1096 |
Mastercard | 0800 071 3542 | +1 800 627 8372 (aus den USA) +1 636 7227 111 (aus anderen Ländern) Bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz oder nicht-öffentlichen Telefonen sind zusätzliche Kosten für den Anrufer möglich. |
American Express | 069 97 97 1000 | +49 69 97 97 1000 |
Diners Club International | 069 900 150-135 oder 069 900 150-136 | +49 69 900 150-135 oder +49 69 900 150-136 |
Die angegeben Nummern können Sie üblicherweise jederzeit erreichen, also rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres. Wenn nicht anders angegeben, sind die Anrufe aus dem Festnetz gebührenfrei beziehungsweise laufen als R-Gespräch. In diesem Fall zahlen nicht Sie dafür, sondern der Angerufene. Bei Gesprächen aus dem Mobilfunknetz können allerdings zusätzliche Kosten entstehen.
Telefonieren Sie aus dem Ausland, dann wählen Sie für Deutschland meistens +49 vor. Diese Nummer kann abhängig von Ihrem Standort aber auch anders lauten. Hier eine Übersicht der jeweiligen Ländervorwahlnummer nach Deutschland. Am besten speichern Sie die Nummer für Ihren Sperr-Notruf in der Kontaktliste Ihres Handys ab. Oder nutzen Sie die 116-116- Sperr-App. Die bekommen Sie in den App-Stores für iOS- und Android-Geräte.
Kreditkarte sperren per Fax
Für sprach- und/oder hörbeeinträchtigte Menschen gibt es den Notruf in einer Fax-Version. Dafür laden Sie sie das Dokument “Sperr-Fax für Hör- und Sprachgeschädigte” herunter, füllen es aus und verschicken es an die Nummer +49 116 116.
So haben Sie die wichtigsten Kreditkartendaten immer dabei
So haben Sie die wichtigsten Kreditkartendaten immer dabei
Kaum jemand kann sich alle wichtigen Informationen zum Sperren der Kreditkarte merken. Das muss auch gar nicht sein. Um die entscheidenden Daten immer – vor allem im Urlaub – parat zu haben, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Sie können die Vorder- und Rückseite der Karte kopieren beziehungsweise scannen und ausgedruckt mitnehmen. Oder Sie fotografieren beide Seiten der Karte mit der Kamera des Smartphones, worin die Bilder dann gespeichert sind. Noch eine Möglichkeit: Sie speichern die Bilder in der sogenannten Cloud, Ihrem Speicher im Internet. Das sollten Sie übrigens auch mit anderen wichtigen Dokumenten tun, zum Beispiel mit Ihrem Reisepass.
Und noch ein Tipp: Nehmen Sie für den Notfall eine zweite Kreditkarte mit. So haben Sie im Fall des Falles ein Reserveexemplar dabei.
Warum überhaupt die Kreditkarte sperren lassen?
Die Kreditkarte ist mit Ihrem Konto verbunden. Das heißt, wenn Sie damit bezahlen, wird der entsprechende Betrag von Ihrem Girokonto bei Ihrer Bank oder Sparkasse abgezogen. Stehlen nun Gauner Ihre Karte, können die damit in Ihrem Namen Ihre Kreditkarte bis zum Verfügungsrahmen belasten. Denn für viele Zahlungen genügt eine Unterschrift – und die ist schnell gefälscht. Mit der rechtzeitigen Sperrung verringern Sie den damit möglichen finanziellen Schaden.
Jedenfalls für sich selbst. Denn sobald Sie den Verlust der Kreditkarte bei Ihrem Kartenanbieter gemeldet haben, trägt er den möglichen finanziellen Schaden. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel Geld Kriminelle über Ihre Kreditkarte abbuchen. Das finanzielle Risiko trägt dann allein Ihre Bank oder Sparkasse. Und wenn Sie die gestohlene Karte nicht sperren? Dann müssen Sie bei unerlaubten Abbuchungen maximal 50 Euro aus eigener Tasche zahlen. Alles, was darüber hinaus an Schaden entsteht, muss dann Ihr Kartenanbieter übernehmen.
Halten Sie Ihre Sorgfaltspflicht ein
Gehen Sie nicht leichtsinnig mit Ihrer Kreditkarte um. Denn wird Ihnen eine grob fahrlässige Handhabung nachgewiesen, haften im schlimmsten Fall Sie allein für den kompletten finanziellen Verlust. Deshalb sollten Sie unbedingt Ihre Sorgfaltspflicht einhalten. Dabei helfen folgende Tipps:
- Behandeln Sie die Kreditkarte so sicher wie Bargeld.
- Unterschreiben Sie die Kreditkarte auf der Rückseite, sobald Sie sie erhalten haben.
- Bezahlen Sie nur an sicheren Orten mit Ihrer Kreditkarte. Der Grund: Bei jedem Bezahlvorgang wird eine Kopie der Karte samt wichtiger Daten erstellt. Damit haben es Betrüger besonders leicht, Geld abzubuchen.
- Funktionieren Geldabheben oder Bezahlen mit einer PIN, notieren Sie diesen Code nicht auf der Karte und verraten Sie ihn keinem Dritten.
- Tragen Sie die Karte unauffällig und für andere schwer zugänglich an Ihrem Körper.
- Bewahren Sie sie auf Reisen nicht im Hotelsafe auf. Angestellte könnten darauf ohne Ihr Wissen zugreifen.
- Setzen Sie selbst ein sogenanntes Verfügungslimit für die Karte fest. Damit begrenzen Sie die Summe, die damit abgebucht werden kann.
- Wurde die Karte vermutlich gestohlen, dann lassen Sie sie zunächst sperren und erstatten dann bei der örtlichen Polizei Anzeige gegen Unbekannt. Notieren Sie sich den Zeitpunkt sowie den Namen des zuständigen Beamten. Bewahren Sie Ihre Ausfertigung der Anzeige auf.