Border Collie hält zwei Euroscheine im Maul
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Steuern, Futter, Versicherung: Was kostet ein Hund im Monat?

Anna Ostrowska
von Anna Ostrowska, 08.05.2025

Jedes Jahr geben Verbraucher*innen in Deutschland mehr als 5,6 Milliarden Euro für Haustierfutter und weiteres Zubehör aus – kaputte Teppiche und Schuhe nicht mitgerechnet. Futter, Versicherungen, tierärztliche Versorgung, Hundesteuern – all das kostet Hundehalter*innen regelmäßig Geld. Wofür und wie viel sie in etwa monatlich für ihre Lieblinge einkalkulieren müssen, erfährst du hier.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

  • Die monatlichen Kosten für einen Hund können sehr unterschiedlich ausfallen: Dies ist vor allem abhängig von Rasse, Größe, Alter und Aktivität. 
  • Die Hundehaftpflichtversicherung ist in einigen Bundesländern Pflicht, aber in jedem Fall empfehlenswert. 
  • Die Höhe der Hundesteuern ist von der Gemeinde, teils von der Hunderasse und Anzahl der Hunde abhängig. 
  • Weitere monatliche Kosten können beispielweise sein: Hundeschule, Hundebetreuung und Hundesalon. 

Haltungskosten für Hunde

In Deutschland leben über 10 Millionen Hunde. Die können nicht nur lieb, sondern auch teuer sein. Denn es ist nicht mit den Anschaffungskosten und der Erstausstattung, etwa Körbchen, Leine und Halsband, getan. Hinzu kommen noch einige regelmäßige Ausgaben – manche Kosten für einen Hund fallen monatlich an, andere pro Jahr. Schauen wir uns diese laufenden Haltungskosten in den folgenden Abschnitten mal genauer an.

Übrigens: Bei Hunden aus dem Tierschutz oder dem Tierheim fallen in der Regel sogenannte Schutzgebühren an. Sie dienen dem Schutz der Tiere, zum Beispiel um einen Weiterverkauf zu verhindern und die angefallenen Kosten zum Teil abzudecken. In der Regel handelt es sich um Beträge zwischen 250 und 490 Euro – also deutlich weniger als der Kaufpreis für einen Hund aus einer Zucht. Bei sehr alten, schwierigen oder kranken Hunden entfällt mal die Schutzgebühr, damit diese Tiere eine bessere Vermittlungschance haben.

Überblick: Kosten für einen Hund

Regelmäßig anfallende Kosten:

  • Hundefutter 
  • Hundesteuer 
  • Hundehaftpflichtversicherung – sie ist zwar nur in manchen Bundesländern Pflicht, aber immer empfehlenswert! 
  • Impfung, Wurmkur, Floh- und Zeckenschutzmittel 

Eventuell anfallende Kosten: 

  • Anmeldung Hunderegister 
  • Tierärztliche Behandlung bei Krankheit und Operationen 
  • Hundekrankenversicherung 
  • Hunde-OP-Versicherung 
  • Hundebetreuung 
  • Hundeschule 
  • Hundesalon 
  • Tickets öffentliche Verkehrsmittel 
  • Zusätzliche (Reinigungs-)Gebühren bei Übernachtungen in Unterkünften wie Hotels oder Ferienapartments

Hundefutter: Was sind die Kosten pro Monat?

Wie viel kostet Hundefutter im Monat? Diese Frage lässt sich nicht so eindeutig beantworten. Klar ist: Ein kleiner Hund frisst weniger als ein großer und kostet somit in der Regel weniger. Aber auch die Aktivität und Gesundheit des Hundes sind ausschlaggebend für den Bedarf: Hunde mit gesundheitlichen Einschränkungen – wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie – brauchen oft deutlich teureres Spezialfutter.  

Hinzu kommt die enorme Preisspanne beim Hundefutterangebot: Da gibt es Futtersorten für weniger als einen Euro pro Kilogramm und welche für zehn Euro und mehr pro Kilogramm.  

Nehmen wir zur Beispielrechnung einen mittelgroßen, gesunden Hund mit 15 Kilogramm Körpergewicht und mittlerer Aktivität, der normales Trockenfutter und täglich einen Snack bekommt. Die Hundefutterhersteller empfehlen hier in der Regel um die 200 Gramm Trockenfutter pro Tag. Dann reicht ein 15-Kilogramm-Hundefuttersack für etwa 75 Tage. Wenn der Sack 45 Euro kostet (mittlere Preisklasse), ergeben sich auf den Monat gerechnet also circa 18 Euro. Doch je nachdem welche und wie viele Snacks der Hund futtert, kommen schnell mehr Euro drauf. 

Ist unser Beispielhund etwas wählerischer und frisst nur Nassfutter, dann wird es schon deutlich teurer: Knapp 800 Gramm Nassfutter werden bei einem Hund von 15 Kilogramm pro Tag empfohlen. Eine 800-Gramm-Nassfutterdose der mittleren Preisklasse kostet etwa 3 Euro. Dann wären wir schon bei etwa 90 Euro pro Monat – Snacks exklusive.  

Wichtig: Die Berechnungen sind keine Fütterungsempfehlungen, sondern nur Kostenbeispiele.  

Tiertafel und andere Hilfsangebote

Für Menschen mit wenig Geld und einem Haustier gibt es lokale oder deutschlandweite Hilfsorganisationen, die eine günstigere oder kostenlose Versorgung von Haustieren anbieten – sowohl medizinisch als auch mit Futter. Die Organisation Tiertafel e. V. hilft in vielen deutschen Städten Tierhalter*innen mit Futter und Zubehör aus. Dort erfährst du in der Regel auch, ob und wo es in deiner Gegend medizinische Hilfsangebote gibt. Bei manchen Ausgabestellen der Tiertafeln, etwa in Hamburg, ist auch tierärztliches Fachpersonal anwesend.  

Übrigens: Wenn du an eine anerkannte Hilfsorganisation Geld wie die Tiertafel e. V. überweist, kannst du die Spenden steuerlich absetzen.

Hundesteuer: Von Ort zu Ort unterschiedlich hoch

Die Hundesteuer ist eine örtliche Aufwandsteuer und wird somit von jeder Gemeinde individuell festgelegt. Die Preisspanne reicht dabei von null Euro bis 255 Euro pro Jahr für den ersten Hund – und bis zu 1.700 Euro für einen Hund, der auf der sogenannten Liste für gefährliche Hunde steht. Dabei sind die Steuern für einen Listenhund nicht nur oft höher, sondern auch für den zweiten und dritten Hund. So zahlst du zum Beispiel in Berlin für den ersten Hund 120 Euro pro Jahr und ab dem zweiten Hund 180 Euro pro Jahr und Hund.  

Einige Hundehalter*innen sind unter Umständen von der Hundesteuer befreit – zum Beispiel, wenn sie Sozialleistungen bekommen. Seit 2025 sind außerdem alle zertifizierten Assistenzhunde von der Hundesteuer befreit. Hierunter fallen speziell ausgebildete Hunde wie Mobilitätsassistenzhunde, Blindenführhunde oder Signal- und Warnhunde, die Personen mit Behinderungen im Alltag unterstützen. 

Mehr zu dem Thema liest du in dem Artikel „Hundesteuer zahlen: Warum, wie viel, ab wann und wo?” 

Übrigens: Hunde aus dem Tierschutz oder Tierheim sind in vielen Gemeinden von der Hundesteuer befreit – zumindest für einen gewissen Zeitraum. 

Drei Hunde hinter einem Zwingergitter
© istock/Valeriy Volkonskiy/2021  Für Tierschutzhunde erlassen dir manche Gemeinden ganz oder teilweise die Hundesteuer.

Versicherungen für Hunde

Die wichtigste Absicherung für Hundehalter*innen ist die Hundehaftpflichtversicherung. Sie greift bei den durch Hunde verursachten Schäden bei anderen Personen oder an fremden Objekten. So was kann schnell passieren, beispielsweise wenn jemand über deinen Hund stolpert und sich dabei verletzt. Und Schmerzensgeld kann teuer sein! Deshalb solltest du besser eine Haftpflichtversicherung für Hunde abschließen. Je nach Leistungspaket und Hunderasse kostet sie zwischen 30 und 220 Euro pro Jahr und Hund.

Die günstigeren Angebote enthalten – wie nahezu alle preiswerten Versicherungspolicen – eine Selbstbeteiligung von 150, 250 oder 500 Euro. Das heißt: Im Schadensfall musst du 150, 250 oder 500 Euro aus eigener Tasche bezahlen und die Versicherung erstattet die Kosten, die darüber hinaus gehen. 

In manchen Bundesländern in Deutschland ist die Hundehaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben. Dazu gehören: 

  • Berlin 
  • Hamburg 
  • Niedersachsen 
  • Sachsen-Anhalt 
  • Schleswig-Holstein 
  • Thüringen 

In Bundesländern wie Bayern und Brandenburg besteht die Pflicht zur Hundehalterversicherung nur für bestimmte Hunderassen, die als gefährlich eingestuft werden. Doch unabhängig davon, ob sie in deinem Wohnort Pflicht ist oder nicht, ist eine Hundehaftpflichtversicherung in jedem Fall eine sinnvolle Absicherung. Weitere Versicherungen für Hunde sind:

  • Hundekrankenversicherung
  • Hunde-OP-Versicherung
  • Vollversicherung für Hunde (OP- und Krankenversicherung)
  • Betriebliche Hundehaftpflichtversicherung
  • Zwingerhaftpflicht – Hunde müssen nicht im Zwinger leben, es ist eine Versicherung für mehrere Hunde
  • Hundehalter-Schutz und -rechtschutz

Welche der Versicherungen sich wann lohnen, hängt sehr stark von den individuellen Umständen ab.

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Kosten für Impfung, Wurmkur, Floh- und Zeckenschutz

Um die tierärztlichen Behandlungskosten kommen Hundebesitzer*innen nicht herum. Denn auch gesunde Hunde brauchen einen vollen Impfschutz gegen:

  • Staupe 
  • Parvovirose  
  • Hepatitis contagiosa canis 
  • Tollwut  
  • Leptospirose 

Warum muss das sein? Weil diese Krankheiten entweder für den Menschen ansteckend oder für den Vierbeiner lebensbedrohlich sind. Die Mehrfachimpfungen kosten zwischen 50 und 150 Euro – abhängig von der Gewichtsklasse des Hundes und der tierärztlichen Praxis. Eine Tollwutimpfung muss alle drei Jahre als Einzeldosis verabreicht werden und kostet zwischen 30 und 100 Euro. Auf den Monat gerechnet sollten Hundehalter*innen also zwischen 5 und 20 Euro pro Hund einkalkulieren.

Zudem empfehlen Tierärzt*innen den Hund regelmäßig zu entwurmen – das kostet je nach Dosis zwischen 3 und 15 Euro – und gegen Zecken und Flöhe zu schützen. Beim Schutzmittel gegen Zecken und Flöhe variieren die Kosten ebenfalls sehr stark, je nach Größe des Hundes und Art des Mittels (Halsband, Spot-on oder Tablette) sind es zwischen 7 und 45 Euro pro Anwendung. 

Tipp: Wurmkuren sowie Floh- und Zeckenschutzmittel kannst du nicht nur bei Tierärzt*innen kaufen, sondern auch in Apotheken, Tierzubehörläden oder Onlineshops.

Für den Extra-Euro zwischendurch

Klar, Geld anlegen und Zinsen kassieren ist prima. Aber ans Festgeld kommt man im Notfall nicht heran. Ein Sparbuch bringt kaum Ertrag. Die Lösung: Das TagesGeld der Hanseatic Bank mit attraktiven Zinsen. Und trotzdem ist das Geld täglich verfügbar. Für einen Sonderwunsch – oder falls etwas mal nicht nach Wunsch läuft.

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Weitere Kosten: Reisen, Betreuung, Hundeschule & Co.

Neben den regelmäßigen Kosten wie für Hundefutter und Impfungen haben viele Hundehalter*innen noch weitere Ausgaben. So kann der Besuch einer Hundeschule oder bei bestimmten Rassen auch eines Hundefrisiersalons sinnvoll sein. Zudem fallen für Vollzeitarbeitende unter Umständen Betreuungskosten an – zum Beispiel für eine Hundetagesstätte oder einen Hundeausgehservice.  

Menschen ohne ein eigenes Auto sollten die zusätzlichen Kosten für Bus- und Bahntickets für den Hund einkalkulieren, doch kleine Hunde fahren meistens kostenlos mit. Und wenn der Hund mit in den Urlaub kommt, fallen außerdem bei fast jeder Unterkunft zusätzliche Gebühren von 3 bis 30 Euro pro Hund und Nacht an – auch auf Campingplätzen. Das ist aber meistens noch günstiger, als den Hund zur Urlaubsbetreuung abzugeben: Eine professionelle Hundebetreuung kostet zwischen 20 und 120 Euro pro Tag. 

Übrigens: Hunde dürfen nur mit einem internationalen Impfpass und mindestens mit einem gültigen Tollwutschutz ins Ausland verreisen. Erkundige dich immer vorab über die Einreisebestimmungen für Tiere für dein Reiseziel, beispielsweise bei der jeweiligen Botschaft oder Touristeninformation.  

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