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Zahlen mit Kreditkarte: Wann mit PIN, Unterschrift oder ohne?

von Detlev Neumann, 22.11.2023

Manchmal scheinen die Mitarbeitenden im Supermarkt oder Restaurant nicht zu wissen, was sie wollen. Da verlangten sie gestern von dir eine PIN-Eingabe für die Kreditkartenzahlung. Aber heute pochen sie auf deine Unterschrift. Und an anderen Tagen wollen sie weder das eine noch das andere. Was denn nun? Woran liegt es, dass du beim Bezahlen mit Kreditkarte mal eine PIN brauchst, mal eine Unterschrift und manchmal nichts von beidem? Die KlarMacher haben die Antwort. Und so viel ist sicher: Das Personal kann nichts für das Durcheinander.

Themen in diesem Artikel

PIN oder Unterschrift – wovon hängt das ab?

Wenn du eine Kreditkarte beantragst, dann musst du dem Anbieter gegenüber deine Identität nachweisen. Der weiß danach, dass du und dein Plastikgeld ein Team sind. Doch von außen sieht man dir das nicht an. Deshalb musst du dich beim Bezahlen mit der Kreditkarte als deren rechtmäßige*r Besitzer*in zu erkennen geben (= identifizieren). Das geht in der Regel per PIN-Eingabe oder Unterschrift. 

Welche Art der Identifizierung erforderlich ist, hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab:

  • dem Kreditkartenanbieter (Bank, Sparkasse und andere)
  • dem Abbuchungsverfahren im Geschäft
  • der Höhe der Rechnung

Wenn eine Kreditkarte sowohl die PIN-Eingabe als auch die Unterschrift erlaubt, entscheidet womöglich der Zufall über die Art der Legitimation – je nach Bezahlterminal oder Geschäft

Kreditkartenzahlung mit Unterschrift

„Bezahlen Sie einfach mit Ihrem guten Namen.“ Mit diesem Slogan warb in den 1980er-Jahren ein Anbieter für seine Kreditkarten. Damals konnte man sich nur mit seiner Unterschrift als rechtmäßige*r Besitzer*in von Plastikgeld ausweisen. Dafür musste zunächst ein sogenannter Imprinter die Hochprägung der Karten mechanisch auf einen speziellen Papierbeleg durchdrücken. Auf diesem Beleg hinterließen die Kreditkartenbesitzer*innen dann ihre Unterschrift. 

Moderne Lösungen mit elektronischen Kartenlesegeräten haben diese Methode zwar längst abgelöst, doch die Identifizierung per Unterschrift gibt es noch. Allerdings ist sie mittlerweile ein Auslaufmodell: Die Signatur ist immer seltener erforderlich. Das liegt am digitalen Fortschritt. Denn statt mit einem lange gebräuchlichen Magnetstreifen sind moderne Kreditkarten zusätzlich mit einem EMV-Chip versehen. EMV ist die Abkürzung für Europay International, Mastercard und Visa. Das sind die drei Unternehmen, die die Technik entwickelt haben und seit 2018 nach und nach einführen. 

EMV-Kreditkarten sind sicherer. Wenn du damit bezahlst, löst das Lesegerät eine sofortige Online-Anfrage bei der Bank aus. Dabei wird geprüft, ob dein Konto überhaupt gedeckt ist oder dein Kreditrahmen hoch genug, damit der Händler sein Geld bekommt. Die Unterschrift ist dann überflüssig, da das Geld sofort auf dem Händlerkonto landet. Mittlerweile gibt es bereits EMV-Karten, die nicht einmal mehr ein Feld für eine Unterschrift besitzen.

Eine junge Frau sitzt im Restaurant und unterschreibt ihre Rechnung für die Kreditkartenzahlung
© istock/SDI Productions/2014  Die Unterschrift ist bei Kreditkartenzahlungen immer seltener erforderlich.

Kreditkartenzahlung mit PIN

Eine andere Art der Identifizierung im bargeldlosen Zahlungsverkehr ist die Eingabe einer PIN (persönliche Identifikationsnummer). Sie kommt in Europa häufig zum Einsatz – vor allem bei Girocards, aber auch bei Kreditkarten. Das liegt daran, dass das PIN-Verfahren für den Handel einen großen Vorteil gegenüber der Unterschriftslösung bietet: Auch hier macht das Kartenlesegerät über eine Datenverbindung wesentliche Sicherheitsabfragen. So prüft es in kürzester Zeit , ob ... 

  • die Kreditkarte echt ist.
  • die PIN korrekt eingegeben wurde.
  • eine Kartensperre besteht.
  • das Kreditkartenkonto für den Rechnungsbetrag ausreichend gedeckt ist.

Nur wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wird die Kartenzahlung akzeptiert.

Du hast Angst, dass du die PIN vergessen könntest? Bei der GenialCard und der GoldCard der Hanseatic Bank kannst du dir eine Wunsch-PIN vergeben. Die du dir besser merken kannst.

Bezahlen mit Offline-PIN

Gerade auf Reisen gibt es viele Karten-Terminals, die keine Anbindung an ein Netzwerk haben – etwa an Maut-Stellen, in der Bahn und im Flugzeug. Aber auch in Ländern wie zum Beispiel Frankreich, Spanien und Großbritannien sind die Karten-Terminals oft ohne Anbindung. 

Früher wurden Transaktionen an solchen Terminals entweder abgelehnt oder mit Unterschrift bestätigt. Eine sogenannte Offline-PIN erlaubt aber das Bezahlen auch dann, wenn die Kreditwürdigkeit nicht über eine Datenverbindung abgefragt werden kann. Eine spezielle Chip-Programmierung macht’s möglich. So kannst du auch auf Reisen ganz bequem mit deiner Kreditkarte bezahlen, zum Beispiel mit der von der Hanseatic Bank.  

Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zur Unterschrift ist die PIN sicherer, da dann niemand deine Unterschrift fälschen kann. 

Mit Kreditkarte zahlen ohne PIN und Unterschrift

Wenn deine Kreditkarte mit der Technologie Near Field Communication, kurz NFC, ausgestattet ist, brauchst du dein Plastikgeld nicht mehr in ein Kartenlesegerät zu stecken. Stattdessen hältst du die Karte nur kurz in die Nähe des Lesegeräts. Damit wird der Zahlungsverkehr nicht nur bargeldlos, sondern auch kontaktlos.

Und NFC bringt noch eine weitere Funktion mit: Bei kleineren Rechnungsbeträgen sind weder Unterschrift noch PIN-Eingabe erforderlich. Bis zu welcher Grenze das möglich ist, bestimmen die Kreditkartenunternehmen. Im Zuge der Coronapandemie wurde der Maximalbetrag auf 50 Euro erhöht, das ist seither so geblieben. Allerdings kannst du nicht endlos hintereinander immer wieder für 50 Euro einkaufen gehen – irgendwann wird aus Sicherheitsgründen doch wieder eine PIN fällig, selbst bei einem kleineren Betrag. 

Übrigens: Sowohl die GenialCard als auch die GoldCard der Hanseatic Bank „beherrschen“ NFC.

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