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Kreditkarte bestellen: Schritt für Schritt zum Plastikgeld

von Thorsten Schierhorn, 06.05.2024

Sie reisen gern? Dann sind Sie mit einer Kreditkarte überall flüssig. Der Autoverleiher verlangt eine Sicherheit? Dann hinterlegen Sie eine Kreditkarte. Sie brauchen am Monatsende einen kleinen Vorschuss? Den können Sie sich mit einer Kreditkarte selbst geben. Ja, das Plastikgeld hilft in vielen Lebenslagen. Ihre eigene Kreditkarte bekommen Sie am einfachsten und schnellsten per Internet. Die KlarMacher zeigen Ihnen, was Sie dazu wissen müssen.

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Schritt 1: Die richtige Kreditkarte finden

Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Es gibt unzählige Anbieter und noch mehr Kreditkarten-Typen. Bevor Sie also eine bestellen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche am besten zu Ihnen passt. Denn was die eine Karte nicht bietet, kann vielleicht die andere. Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Kostenlos oder mit Jahresgebühr: Manche Kreditkarten erhalten Sie kostenlos, und auch das Bezahlen oder Bargeldabheben kostet Sie keinerlei Gebühren. Andere gibt es ebenfalls ohne Jahresgebühren, dafür werden bei ihrer Benutzung Gebühren fällig, z. B. wenn Sie damit außerhalb der Eurozone bezahlen. Schließlich gibt es Kreditkarten gegen eine pauschale Jahresgebühr. Bei denen sind oftmals Sonderleistungen enthalten wie eine Reiseversicherung, der Zugang zu einer Flughafen-Lounge u. ä. 
  • Karte mit Konto oder ohne: Die klassische Kreditkarte gibt es häufig in Verbindung mit einem Girokonto. Manchmal ist sie beim Konto inklusive, manchmal kostet sie zusätzliche Gebühren. Der Vorteil in jedem Fall: Sie haben nur einen Ansprechpartner für Konto und Kreditkarte. Es gibt aber auch Anbieter, bei denen bekommen Sie eine Kreditkarte, ohne dass Sie dort ein Konto eröffnen müssen – wie die GenialCard der Hanseatic Bank. Das heißt, Sie können einfach ein vorhandenes Girokonto nutzen.
  • Abbuchung automatisch oder überweisen: Bei den meisten Kreditkarten wird der fällige Betrag monatlich automatisch vom Konto abgebucht. Je nach Vertrag entweder auf einen Schlag oder in Raten. Es gibt aber auch Kreditkarten, bei denen Sie den Betrag eigenhändig per Überweisung ausgleichen müssen. Die Gefahr: Wenn Sie das vergessen, werden sofort Zinsen für die offene Summe fällig.
  • Charge oder Prepaid: Die klassische Kreditkarte mit direkter Kontoanbindung (s. o.) ist eine sogenannte Charge-Kreditkarte. Daneben gibt es noch Prepaid-Karten. Die laden Sie selbst mit  einem Guthaben auf. Von diesem Betrag wird immer etwas abgebucht, wenn Sie damit bezahlen. Sie erhalten also kein Geld „vorgestreckt“ wie bei einer Charge-Karte. Heißt: Ist das Guthaben aufgebraucht, können Sie eine Prepaid-Karte erst wieder verwenden, wenn Sie sie mit neuem Geld aufladen.

Wenn Sie wissen, welche Kreditkarte am besten zu Ihnen passt, können Sie den optimalen Anbieter suchen. Eine Übersicht finden Sie zum Beispiel bei den Vergleichsportalen Verivox und Check24, aber auch bei Nachrichtenportalen wie dem Stern oder dem Handelsblatt.

Wichtig: Eine Visa- oder Mastercard-Kreditkarte können Sie nicht direkt bei diesen Kreditkartenunternehmen bestellen. Stattdessen gibt es verschiedene Anbieter (Banken, Sparkassen), die solche Karten in Lizenz herausgeben. Diese Anbieter nennt man Emittenten. Eine Ausnahme bildet American Express. Das Unternehmen gibt seine Kreditkarten selbst heraus.

Auch Prepaid-Kreditkarten können Sie nur bei einem Emittenten bestellen.

Gruppe junger Leute zahlt im Restaurant mit Kreditkarte
© istock/monkeybusinessimages/2016  Wann und wie Sie den ausgegebenen Betrag von Ihrer Kreditkarte ausgleichen, ist von Karte zu Karte unterschiedlich.

Schritt 2: Die Kreditkarte bestellen

Haben Sie im Internet den passenden Anbieter gefunden, können Sie die Kreditkarte in der Regel gleich an Ort und Stelle online bestellen. Auf dem Vergleichsportal oder der Website des Anbieters finden Sie dafür einen Button à la „Jetzt bestellen“, „Kreditkarte beantragen“ oder ähnlich.

Sie werden dann weitergeleitet zu einem Online-Antrag. Dort geben Sie Ihre persönlichen Daten ein (Name, Geburtsdatum, Anschrift, Familienstand etc.). Außerdem benötigt der Kreditkartenanbieter Informationen zu Ihrer finanziellen Situation. Oft will er wissen, ob Sie angestellt oder selbstständig sind oder wie hoch Ihr monatliches Einkommen ist.

Manche Anbieter verlangen von Ihnen eine Erlaubnis für eine Auskunft über Sie bei der Schufa oder einer anderen Auskunftei.

Wenn Sie alles ausgefüllt haben, finden Sie am Ende des Kontaktformulars einen Button „Antrag absenden“ oder mit einer ähnlichen Bezeichnung. Damit schließen Sie den Bestellvorgang ab. Das ist so gut wie immer kostenlos. Es sei denn, es handelt sich um eine gebührenpflichtige Kreditkarte.

Übrigens: Wenn Sie eine Kreditkarte bei einer klassischen Filialbank bestellen wollen (also nicht bei einer reinen Onlinebank), können Sie natürlich den Antrag persönlich in einer Geschäftsstelle abgeben.

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Schritt 3: Die Identität nachweisen

Besitzen Sie die nötige Bonität (= Kreditwürdigkeit) für eine Kreditkarte, erhalten Sie nach einer Online-Bestellung in der Regel per Post einen schriftlichen Vertrag. Den schicken Sie ausgefüllt zurück.

Aber wie weiß der Kreditkartenanbieter, dass Sie wirklich die Person sind, deren Daten im Vertrag angegeben sind? Nicht, dass sich ein Betrüger für Sie ausgibt und auf Ihre Kosten mit der Kreditkarte einkauft.

Bei der persönlichen Bestellung in einer Filialbank geht es ganz einfach: Sie zeigen Ihren Personalausweis vor oder Ihren Reisepass. Läuft die Bestellung online ab, ist es etwas aufwendiger – aber genauso sicher. Hier nutzen die Kreditkartenanbieter sogenannte Ident-Verfahren, um Antragsteller zweifelsfrei identifizieren zu können.

Es gibt zwei Verfahren:

  • Video-Ident: Per Videoanruf melden Sie sich bei einem Mitarbeiter des Unternehmens, der die Identifizierung für den Kreditkartenanbieter durchführt. Während des Gesprächs halten Sie gut sichtbar Ihren Ausweis oder Reisepass in die Kamera.
  • Postident: Bei diesem Verfahren geben Sie den Antrag in einer Postfiliale ab. Ein Postmitarbeiter prüft Ihren Ausweis oder Reisepass und bestätigt, dass Sie wirklich die Person sind, die im Vertrag genannt ist.
  • SelfieIdent: In einer speziellen App starten Sie die Videofunktion und filmen sich selbst. Dabei halten Sie einmal auch Ihr Ausweisdokument in die Kamera und machen ein Foto. Wenn alles OK ist, können Sie direkt mit dem Antrag fortfahren.

Den genauen Ablauf lesen Sie im Artikel „Sind Sie es wirklich?’: So funktionieren Postident und Videoident”.

Person sitzt mit Headset vor dem Laptop und hält mit einer anderen Person eine Videokonferenz ab
© istock/fizkes/2020  Per Videoanruf können Sie nachweisen, dass Sie auch wirklich die Person sind, die laut Unterlagen eine Kreditkarte bestellt.

Wie lange dauert es, bis die Kreditkarte eintrifft?

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten Sie Ihre Kreditkarte per Post. Da zunächst Ihr Name auf die Karte geprägt werden muss, kann das bis zu zwei Wochen dauern.

Bei vielen Anbietern bekommen Sie außerdem noch einen zweiten Brief. Darin ist die PIN, die Sie bei Zahlungen mit der Kreditkarte in den meisten Fällen in ein Kassenterminal eingeben müssen (kontaktlose Zahlungen per NFC gehen bis zu einer Summe von 25 Euro in der Regel auch ohne PIN). Aus Sicherheitsgründen werden Kreditkarte und PIN getrennt voneinander verschickt. Bei der Hanseatic Bank gibt es keine PIN per Post. Sie vergeben sich ganz einfach selbst Ihre Wunsch-PIN – über die App oder im Online Banking.

Sobald Sie die Karte erhalten haben, können Sie damit sofort bezahlen.

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