
Studentenwohnheim oder WG: Was kostet wie viel? Wer passt wohin?

Der Start eines Studiums ist der Start in ein neues Leben. In den meisten Fällen verlässt du dafür erstmals dein Elternhaus und suchst dir eine neue Bleibe. Geht es auch für dich an die Uni? Und am liebsten möchtest du mit Gleichgesinnten unter einem Dach wohnen? Ein guter Plan, denn die Wohngemeinschaft ist nicht nur geselliger, sondern auch günstiger. Zur Wahl stehen dann Studentenwohnheim und WG. Was du wobei beachten musst und wie du am einfachsten an eine Bleibe kommst, erfährst du hier.
Themen in diesem Artikel
- Zimmerpreise: Welche Kosten kommen auf mich zu?
- WG oder Wohnheim – wie finde ich was?
- Wie lange muss ich bis zum Einzug warten?
- Wie lebt es sich wo?
- Was muss ich noch bedenken?

Auf den Punkt: Studentenwohnheim oder WG?
- Ein Zimmer im Studentenwohnheim kostet im bundesdeutschen Schnitt rund 305 Euro im Monat, ein WG-Zimmer dagegen etwa 489 Euro – in Großstädten oft deutlich mehr.
- Fürs Wohnheim bewirbst du dich über das Studierendenwerk oder direkt bei privaten Trägern, bei WGs helfen dir Online-Portale oder Aushänge an der Uni.
- Während WGs oft binnen Tagen entscheiden, musst du auf einen Platz im Studentenwohnheim mitunter mehrere Semester warten.
- Im Studentenwohnheim findest du Gemeinschaft, Infrastruktur und günstige Lage – aber deine Mitbewohner*innen kannst du dir nicht aussuchen
- In der WG entscheidest du mit, wer einzieht, lebst enger mit anderen zusammen und teilst nicht nur die Küche, sondern oft auch Alltag und Freundeskreis.
- Während im Wohnheim vieles übergeordnet organisiert wird, musst du in der WG Absprachen zu Putzplan, Kosten und Zusammenleben selbst regeln.
Zimmerpreise: Welche Kosten kommen auf mich zu?
Studentenwohnheime werden meistens vom jeweiligen Bundesland oder einer privaten Institution (Kirchen, Stiftungen, Rotes Kreuz) subventioniert. Entsprechend niedrig sind im Vergleich die Mieten. Je nach Studentenwohnheim gibt es verschiedene Unterkünfte:
- Am günstigsten – und häufigsten – sind Einzelzimmer auf einer Etage mit Gemeinschaftsküche, einem Bad und einem Gesellschaftsraum.
- Als nächsthöhere Stufe gibt es Apartments mit mehreren Schlafzimmern. Das ist so ähnlich wie in einer klassischen Studi-WG.
- Wer es privater mag und mehr Geld zur Verfügung hat, mietet sich ein Einzelzimmer mit eigenem Bad und Küchenzeile.
In kleineren Städten liegen die Mietpreise teilweise noch bei unter 300 Euro pro Zimmer im Studentenwohnheim, in den Metropolen ist die Preisspanne deutlich größer: Dort kostet ein Zimmer je nach Anbieter zwischen 200 und 700 Euro.
Im Durchschnitt liegt die durchschnittliche monatliche Bruttowarmmiete in deutschen Wohnheimen vom Studentenwerk bei rund 305 Euro pro Unterkunft. Im BAföG-Höchstsatz beträgt die Wohnpauschale übrigens 380 Euro (Stand: Juli 2025). Immerhin: Die Zimmer sind in aller Regel möbliert.
In einer klassischen Wohngemeinschaft (dafür steht die bekannte Abkürzung WG) dagegen sprengen die Preise schnell solche Rahmen: Der Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer in einer deutschen Stadt liegt bei rund 489 Euro. In kleineren Städten wie Chemnitz oder Halle sind zwar noch WG-Zimmer unter 350 Euro drin. In Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München dagegen kann ein Zimmer 600 bis 790 Euro kosten, teilweise werden sogar Preise jenseits der 1.000-Euro-Marke ausgerufen. (Stand: 2025)

WG oder Wohnheim – wie finde ich was?
Die Bewerbungsabläufe für ein Studentenwohnheim und WGs sind grundlegend verschieden.
Studentenwohnheim finden
Apartments in einem Studentenwohnheim sind ähnlich begehrt wie jeder andere Wohnraum in deutschen Städten. Möchtest du eins ergattern, steht dir eine umfangreiche Prozedur bevor.
- Deine erste Anlaufstelle ist das jeweilige Studierendenwerk (manchmal auch Studentenwerk genannt) der Universitätsstadt beziehungsweise der Region. Dort findest du eine Übersicht der öffentlichen Wohnheime und die nötigen Informationen für deine Bewerbung. Du hast eine der drei deutschen Städte mit den meisten Studierenden im Auge? Die folgenden Links führen zu den Wohnheim-Portalen der Studierendenwerke von Berlin, München und Köln.
- Plätze in Wohnheimen privater Träger werden in der Regel nicht zentral über das Studierendenwerk vergeben. Hier bewirbst du dich direkt beim Heim oder dem Träger.
- Fast immer ist der Nachweis über das Studium in der jeweiligen Stadt notwendig, entweder durch die Immatrikulationsbescheinigung oder den Zulassungsbescheid. Speziell kirchliche Wohnheime erwarten darüber hinaus oft soziales gesellschaftliches Engagement oder verlangen ein Motivationsschreiben.
- Bei manchen Wohnheimen ist auch eine Bewerbung mehrere Monate im Voraus und ohne vorliegende Zulassung möglich, zum Beispiel wenn du Studienanfänger*in bist.
Für den Extra-Euro zwischendurch
Klar, Geld anlegen und Zinsen kassieren ist prima. Aber ans Festgeld kommt man im Notfall nicht heran. Ein Sparbuch bringt kaum Ertrag. Die Lösung: Das TagesGeld der Hanseatic Bank mit attraktiven Zinsen. Und trotzdem ist das Geld täglich verfügbar. Für einen Sonderwunsch – oder falls etwas mal nicht nach Wunsch läuft.

WG finden
Aushänge und Angebote für WG-Zimmer findest du jederzeit. Besonders viele sind es gegen Semesterende, wenn manche WG-Bewohner*innen das Studium beendet haben und ausziehen. Im Internet gibt es spezialisierte Portale wie wg-gesucht.de und wg-suche.de.
Aber auch der Blick auf Aushänge an der Uni oder in Geschäften und Cafés kann sich lohnen. Denn viele WGs versuchen auf diese Weise den Interessent*innenkreis einzugrenzen. Verkehrst du in denselben Lokalitäten, kommst du als neue*r Mitbewohner*in vielleicht eher infrage.
Entscheidend bei der Suche nach einem WG-Zimmer: Passt du mit den Altbewohner*innen zusammen? Ratgeber, wie du bei einem WG-Casting am besten, natürlichsten, sympathischsten rüberkommst gibt es im Internet wie Sand am Meer.
Video: 5 Mitbewohner-Typen, die jeder kennt
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Wie lange muss ich bis zum Einzug warten?
Eine WG entscheidet meistens binnen Tagen, ob sie dich in ihrem Kreis aufnimmt. Wann du einziehen kannst, wird in aller Regel schon aus der Ausschreibung klar. Ist das Zimmer schon frei oder muss erst noch jemand ausziehen? Ist noch ein neuer Anstrich nötig? In den allermeisten Fällen gehen maximal ein paar Wochen ins Land.
Ganz anders sieht das in Studentenwohnheimen aus. Bei der ersten Bewerbung bekommt kaum jemand den Zuschlag. Die Zahl der Bewerbenden für die freien Plätze ist einfach zu hoch, in manchen Städten kommen auf eine Wohnheim-Unterkunft bis zu 50 Studierende.
Am besten prüfst du daher, ob über das Studierendenwerk eine Bewerbung für mehrere Heime gleichzeitig möglich ist. Parallel kannst du es bei privaten Trägern versuchen und vielleicht in einem Haus unterkommen, das weniger Interessent*innen anlockt.
Es hat nicht geklappt? Dann sieh genau in den Bewerbungsbedingungen nach. In vielen Fällen landest du auf einer Warteliste. Meist musst du in regelmäßigen Abständen bestätigen, dass dein Interesse noch besteht. Dafür kommt in der Regel eine Anfrage per Mail.
Ansonsten ist Geduld gefragt: Die Wartezeit bei deutschen Studentenwohnheimen kann zwischen zwei und fünf Semestern betragen. Vorsicht: Manche Bewerbungen gelten nur für das kommende Semester, beim nächsten Mal musst du einen neuen Antrag stellen.

Wie lebt es sich wo?
Studentenwohnheime liegen häufig in unmittelbarer Nähe der Universitäten. So kannst du morgens auch mal ein paar Minuten länger schlafen und noch schnell zu Fuß in den Hörsaal sprinten. In die Szeneviertel hast du es abends deshalb nicht unbedingt weiter, da sich die Hotspots in vielen Städten um die Uni herum gebildet haben.
Einer der großen Vorteile von Studentenwohnheimen ist außerdem die eigene Infrastruktur. Von der eigenen Kneipe über den Fitnessraum bis zum Garten zum Grillen und Chillen: Viele Wohnheime bieten mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Du findest hier auch schnell Anschluss und Gesellschaft.
Allerdings kannst du dir deine Zimmernachbar*innen im Studentenwohnheim in der Regel nicht auswählen. Denn die Verwaltung sucht sie aus. Ob ihr euch sympathisch seid, hängt also vom Zufall ab.
Das ist in der klassischen WG ganz anders. Das „Casting”, das viele Wohngemeinschaften veranstalten, hat seinen guten Grund. Schließlich lebt ihr hier zusammen auf engstem Raum, teilt Badezimmer, Küche und Wohnzimmer. Ein harmonisches Miteinander kann da wichtiger sein als die perfekte Lage. Und als Bonus sind vielleicht ein Kickertisch oder eine Dartscheibe drin.
Digital studieren und den Umzug sparen
Keine Lust auf einen Umzug oder die anstrengende Wohnungssuche? Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten digital zu studieren. Ein Überblick der Hochschulen findest du zum Beispiel auf der Webseite von Studycheck.de Übrigens: Auch wenn du bei deinen Eltern wohnen bleibst, gibt es eine Wohnpauschale von BAföG von höchstens 59 Euro.
Was muss ich noch bedenken?
Studentenwohnheim:
- Strom, Telefon, DSL und WLAN, Fernsehanschluss, Waschmaschine, Hausmeister*in: Fast alles wird im Studentenwohnheim zentral organisiert und zusammen mit der Miete abgerechnet.
- In Studentenwohnheim herrschen meistens strenge Regeln zu Lärm, Hygiene und Besuchen. Haustiere sind fast immer verboten.
- Die öffentlichen Räume und Flure werden in der Regel von einer Reinigungsfirma geputzt. In den Küchen, Duschen und Toiletten dagegen heißt es oft: Dafür bist du als Mieter*in selbst zuständig.
Wohngemeinschaft:
- Viele Studi-WGs verstehen sich auch als Lebensgemeinschaft. Immer nur dein „eigenes Ding zu machen” ist da auf Dauer nicht gern gesehen – es sei denn, die WG beschreibt sich schon in der Anzeige als „Zweck-WG”. Dafür findest du schnell Anschluss und jemanden zum Reden bei Problemen oder fürs Kino.
- Kühlschrank, Möbeln, Mülleimer und Co. gemeinsam zu nutzen spart Kosten, kann aber auch zu Ärger führen. Denn häufig gibt es verschiedene Vorstellungen davon, wem was gehört und wie pfleglich man damit umgeht.
- Auch die Frage, wer welchen Anteil an den Strom- oder Heizkosten trägt, wird oft heiß diskutiert.
- Fast alle WGs haben einen Putzplan, wer wann zum Beispiel fürs Geschirrspülen (oder den Geschirrspüler) zuständig ist. Auch hier solltest du dich auf die eine oder andere Diskussion einstellen.
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