Eine Frau hat ihren Schlüssel verloren und sucht ihn in ihrer Handtasche
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Das wird teuer: Wer zahlt, wenn der Schlüssel weg ist?

Detlev Neumann
von Detlev Neumann, 08.11.2025

Sonntagnachmittag – ein entspannter Besuch bei Freund*innen ist zu Ende. Du stehst gut gelaunt vor der Haustür und willst sie öffnen. Aber wo ist der Schlüssel? Hier ist er nicht, da ist er nicht. Du suchst weiter, wühlst in allen Taschen. Vergeblich. Und langsam dämmert es dir: Du hast den Schlüssel verloren! Was tun? Und was wird das Malheur kosten?

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt: Wer zahlt für einen verlorenen Schlüssel?

  • Der Verlust eines Schlüssels kann ziemlich teuer werden, vor allem, wenn eine komplette Schließanlage ausgetauscht werden muss. 
  • Welche Versicherung zahlt, hängt davon ab, wem der Schlüssel gehört und wozu er dient. 
  • Bei fremden Schlüsseln, zum Beispiel vom Arbeitgeber, übernimmt oft die Privathaftpflichtversicherung. 
  • Die Hausratversicherung greift, wenn der eigene Schlüssel gestohlen wurde. 
  • Wenn du mit dem Schlüssel fahrlässig umgegangen bist, zahlt die Versicherung in der Regel nichts. 
  • Den Verlust oder Diebstahl eines Schlüssels musst du zügig melden – bei der Polizei und weiteren Beteiligten, zum Beispiel der Hausverwaltung oder dem Arbeitgeber.  

Schlüssel weg: Darum kann das so viel kosten wie ein neues Auto

Wenn du bemerkst, dass du einen wichtigen Schlüssel verloren hast, dann solltest du auf jeden Fall Ruhe bewahren. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Zum Beispiel, wenn du vor verschlossener Haustür stehst. Schließlich stellen sich in dieser Situation drängende Fragen. Wie kommst du jetzt in deine Wohnung? Solltest du bei einem Nachbarn klingeln? Wo könnte der Schlüssel geblieben sein? Wurde er geklaut? Was kostet ein neuer Schlüssel? Und wer bezahlt das alles?

Besonders die Antwort auf die letzte Frage ist wichtig. Zwar nicht unbedingt im ersten Schreckmoment, aber langfristig. Denn je nachdem, welche Art von Schlüssel du verloren hast, kann das Malheur eine gepfefferte Rechnung nach sich ziehen. Moment mal! Einen einzigen Schlüssel zu ersetzen kann doch nicht so teuer sein, oder? Das ist richtig. Doch meistens bleibt es nicht dabei. Im schlimmsten Fall kann der Schaden durch den Verlust eines Schlüssels sogar dem Gegenwert eines Neuwagens entsprechen.

Diese Gefahr besteht vor allem in Häusern mit vielen Wohnungen. Dort gibt es oft Zentral- oder Generalschlüssel. Damit kann jede*r Bewohner*in die eigene Wohnungstür öffnen, aber auch alle gemeinschaftlich genutzten Türen. Dazu zählen etwa die Haustür, die Kellertür, die zur Tiefgarage und/oder zum Dachboden. 

Ein Postbote steckt einen Brief in einen von vielen Briefkästen.
© istock/Orbon Alija/2013  Besonders in Gebäuden mit vielen Wohnungen kann der Austausch der kompletten Schließanlage ins Geld gehen.

Das Problem: Wenn du einen solchen Schlüssel verlierst, reicht es nicht aus, nur diesen zu ersetzen. Aus Sicherheitsgründen müssen dann auch sämtliche Hausschlüssel der anderen Parteien ausgetauscht werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass jede Tür ein neues Schloss erhält. So soll verhindert werden, dass Unbefugte sich mit nur einem – gefundenen oder gestohlenen – Schlüssel Zugang zu vielen Bereichen im Haus verschaffen.  

Die Kosten für eine komplette Schließanlage gehen schnell in die Zehntausende. Ähnlich sieht es mit verlorenen, beruflich genutzten Schlüsseln sowie Hotelschlüsseln aus. Besonders teuer wird es übrigens, wenn ein Schlüsselbund mit mehreren Schlüsseln verschwindet.

Immerhin: Im Idealfall kommt dafür eine Versicherung auf. Aber welche? Und unter welchen Umständen? Darauf findest du hier Antworten. 

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Eigener oder fremder Schlüssel – das ist hier die Frage

Schlüssel ist nicht gleich Schlüssel. Es gibt viele verschiedene Typen, zum Beispiel Buntbartschlüssel, Autoschlüssel, Wendeschlüssel oder Zylinderschlüssel. Wichtiger aber als ihre Bezeichnung und Technik sind die folgenden Fragen: Wem gehört der Schlüssel und welchem Zweck dient er? Und wie ist er verschwunden? Davon hängt ab, welche Kosten durch den Verlust eines Schlüssels entstehen. Und welche Versicherung dafür zahlt. Deshalb an dieser Stelle eine kleine Schlüsselkunde. 

Die wichtigsten Schlüsselarten auf einen Blick

SchlüsselartFunktion
Eigener, privater SchlüsselÖffnet die Türen zu Wohnungen und Häusern, die dir selbst gehören. 
Fremder, privater SchlüsselÖffnet Türen zu Wohnungen oder Ein- und Mehrfamilienhäusern, die du gemietet hast. Dazu zählen auch entsprechende Schlüssel, die du für Dritte aufbewahrst, wenn diese z. B. im Urlaub sind. 
Eigener, beruflich genutzter SchlüsselÖffnet Türen zu einem Unternehmen, das dir gehört. 
Fremder, beruflich genutzter SchlüsselÖffnet Türen zu einem Unternehmen, das dir nicht gehört und in dem du z. B. als Angestellte*r arbeitest. 
Schlüssel für ehrenamtliche oder VereinstätigkeitenÖffnet Türen zu ehrenamtlichen Arbeitsplätzen sowie Vereinsheimen und Ähnliches, für die du unentgeltlich und in deiner Freizeit tätig bist. 
Eigener, privater AutoschlüsselÖffnet Türen deines eigenen, privat genutzten Autos. 
HotelschlüsselÖffnet Türen zu Hotelzimmern und vergleichbaren Einrichtungen, die du privat gebucht hast. 
  

 

Eine entscheidende Erkenntnis aus der obigen Tabelle ist: Es gibt „eigene” Schlüssel, die dir selbst gehören. Und es gibt „fremde” Schlüssel, die anderen Menschen (zum Beispiel Vermieter*innen oder dem Arbeitgeber) gehören. Dieser Unterschied ist häufig ausschlaggebend dafür, welche Versicherung zahlt. Das ist in der Regel entweder die Privathaftpflichtversicherung oder die Hausratversicherung. 

Wann zahlt die Privathaftpflichtversicherung den verlorenen Schlüssel?

Wenn du einen fremden Schlüssel verloren hast, wird im Regelfall die Privathaftpflichtversicherung den Schaden übernehmen. Beispiele für solche Verluste: 

  • Fremde, private Schlüssel
  • Fremde, beruflich genutzte Schlüssel
  • Fremde Schlüssel für ehrenamtliche oder Vereinstätigkeiten
  • Hotelschlüssel

Doch Vorsicht: Die Kostenübernahme dafür gehört meistens nicht zur Basisausstattung einer Haftpflichtversicherung. Wenn du den Schutz in Anspruch nehmen möchtest, musst du oft eine zusätzliche Schlüsselversicherung abschließen. Nur dann zahlt die Privathaftpflichtversicherung den Schaden durch einen verlorenen Schlüssel. Dazu bietet dir dein Versicherer zur Erweiterung zum Beispiel einen Schlüssel-Baustein oder ein Schlüssel-Paket an.

Ob du bereits eine Schlüsselversicherung hast oder nicht, klärt ein Blick in deine Vertragsunterlagen. Darin steht auch, welche Schlüsselarten mitversichert sind. Wichtig ist natürlich beim Abschluss, dass Schlüssel darunter sind, die du nutzt. Unter Umständen kannst du bestimmte Arten einschließen oder abwählen. Es ist auch möglich, dass dir die Versicherung hier eine stufenweise Erweiterung anbietet.

Letztlich dreht es sich um die Frage, ob du nur private oder auch berufliche Schlüssel einbeziehen möchtest. Klar ist: Je umfangreicher der Versicherungsschutz ausfällt, desto teurer wird er. Und: Du musst damit rechnen, im Schadensfall trotz Schlüsselversicherung noch eigenes Geld zuzuschießen, beispielsweise 250 Euro. Das nennt sich Selbstbeteiligung oder Selbstbehalt. 

Eine junge Frau liest in einem Dokument
© istock/izkes/2019  Welche Schlüssel sind versichert? Das steht im Vertrag zur Privathaftpflichtversicherung.

Diese Kosten übernimmt die Privathaftpflichtversicherung

Umfasst deine Haftpflichtversicherung ein zusätzliches Schlüssel-Paket, dann brauchst du dir kaum Gedanken über Rechnungen zu machen. Sie übernimmt nämlich beispielsweise folgende Kosten: 

  • Anfahrt eines Schlüsseldienstes
  • Öffnen der Tür durch einen Schlüsseldienst
  • Reparatur dabei entstandener Schäden
  • Auswechseln einzelner Schlösser oder ganzer Schließanlagen
  • Vorübergehende Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Einbau eines Notschlosses)

Aber Achtung, die Haftpflichtversicherung ist kein perfektes Rundum-sorglos-Paket. Das liegt an ihrem Prinzip. Sie kommt nämlich nur für Schäden auf, die du gegenüber anderen verursachst. Hast du den Schlüssel zu deiner Mietwohnung in einem Mehrparteienhaus verloren, dann zahlt die Versicherung für die neuen Schlösser deiner Nachbar*innen. Die Kosten für das Schloss in deiner Wohnungstür musst du aber aus eigener Tasche bezahlen. 

Wann zahlt die Hausratversicherung den verlorenen Schlüssel?

Wenn du deinen eigenen, privaten Schlüssel verlierst, dann hilft dir deine Haftpflichtversicherung also nicht weiter. Geht es allerdings um deinen Wohnungsschlüssel, könnte das ein Fall für deine Hausratversicherung sein. Aber nur unter ganz bestimmten, eng begrenzten Voraussetzungen. Das heißt konkret: Die Hausratversicherung zahlt bloß, wenn der Schlüssel bei einem Einbruch in deine Wohnung gestohlen wurde.

Wie viel die Hausratversicherung dann vom finanziellen Schaden bezahlt, hängt vom Vertrag ab. Manche Tarife decken Kosten für den Schlossaustausch ab, manche nicht. Prüfe deshalb in deinen Unterlagen oder mit deiner Versicherung, ob dieses spezielle Risiko mitversichert ist. Die Hausratversicherung zahlt übrigens nicht oder zumindest weniger, wenn die Kriminellen einen Schlüssel benutzt haben, den du verloren und das nicht gemeldet hast. 

Übrigens: Die Versicherung SicherPortemonnaie der Hanseatic Bank ersetzt die Kosten für verlorene und gestohlene Haustür- und Autoschlüssel bis zu 150 Euro.

Ein Einbrecher schaut durch einen Türspalt eine Wohnung
© istock/kzenon/2013  Wird ein Schlüssel bei einem Einbruch gestohlen, zahlt das in der Regel die Hausratversicherung.

Schlüsselversicherung: Welche Deckungssumme ist sinnvoll?

Versicherungen zahlen nur so viel, wie sie vertraglich müssen. Die maximale Erstattung bestimmt die vereinbarte Deckungssumme. Das ist auch bei der Schlüsselversicherung im Rahmen der Haftpflichtversicherung nicht anders.

Deshalb solltest du die Höhe der Deckungssumme sinnvoll ansetzen. Also nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig. Im ersten Fall würde die Versicherung zu teuer, im zweiten könnte die Entschädigung nicht ausreichen. Dazu ein Beispiel: Durch einen verlorenen Schlüssel ist ein Schaden von 20.000 Euro entstanden. Weil die Deckungssumme der Schlüsselversicherung aber nur bei 10.000 Euro liegt, musst du selbst noch 10.000 Euro drauflegen.

Das kannst du vermeiden. Frag bei deiner Versicherung oder der Hausverwaltung nach, was der Austausch der gesamten Schließanlage kostet. Kläre das auch für deinen Arbeitsplatz. Mach das ebenfalls für ähnliche Fälle. Unterm Strich sollte die Deckungssumme so hoch sein, dass sie den teuersten Schadensfall abdeckt. Benutzt und verlierst du jedoch ein Schlüsselbund, dann wird das nicht reichen. Für dieses Pech zählst du die Kosten pro Schlüssel am besten zusammen. 

Und wer zahlt für einen verlorenen Autoschlüssel?

Die Privathaftpflichtversicherung und die Hausratversicherung decken nicht alle Fälle von verlorenen Schlüsseln ab. Das trifft zum Beispiel auf den Autoschlüssel für dein privates Auto zu. Diesen zu ersetzen, kann mehrere Hundert Euro kosten. Ob du das Geld dafür zurückbekommst, ist allerdings fraglich.

Die Kfz-Versicherung ist dafür in der Regel nicht zuständig. Es sei denn, du hast gegen Aufpreis eine Schlüssel-Klausel abgeschlossen. Dann übernimmt sie die Rechnung für neue Schlüssel oder den Austausch der Schließanlage. Diese Möglichkeit bieten aber nicht alle Kaskoversicherungen. 

Ein Autoschlüssel liegt auf einer Fahrbahn
© istock/Kameleon007/2018  Geht ein Autoschlüssel verloren, bleibt ein Besitzer meistens auf den Folgekosten sitzen.

Bei Fahrlässigkeit versteht die Versicherung keinen Spaß

Unter Umständen ist aber die ganze Aufregung über den verlorenen Schlüssel und die Folgekosten überflüssig. Haften, also für den Schaden aufkommen, musst du in der Regel nur unter einer Bedingung. Nämlich dann, wenn du für das Verschwinden des Schlüssels „schuldhaft verantwortlich” bist. Einfacher ausgedrückt: Wenn du nicht richtig darauf aufgepasst hast. Andernfalls bleiben die Kosten ohnehin nicht an dir hängen.

Schuldhaft verantwortlich bist du zum Beispiel, wenn du den Schlüssel für die Tür zu deiner Mietwohnung einfach unter der Fußmatte versteckst. Tust du das, handelst du fahrlässig, weil diesen Trick alle Einbrecher*innen kennen. Eine entscheidende Rolle spielt hier auch, ob der verlorene Schlüssel mit dem passenden Schloss in Verbindung gebracht werden kann.

Dafür braucht er bloß einen Schlüsselanhänger mit der vollständigen Adresse zu tragen. Damit wissen alle, zu welchem Schloss er gehört. Verschwindet dein Schlüssel jedoch während einer Bergtour auf Nimmerwiedersehen in einer Felsspalte, ist das kein Problem. Schließlich kommt kein Mensch mehr an ihn heran.

Gehst du aber zu leichtfertig mit dem Schlüssel um, kann dein*e Vermieter*in von dir das Geld für neue Schlösser und Schlüssel verlangen. Aber nur, wenn er*sie die Arbeiten tatsächlich ausführen lässt – und dir gleichzeitig fahrlässiges Verhalten nachweisen kann. 

Beispiele für fahrlässigen Umgang mit einem Schlüssel

  • Schlüssel in der Brieftasche mit dem Personalausweis aufbewahren
  • Schlüssel im Schloss durch unsachgemäße Benutzung abbrechen (Ausnahme: Materialermüdung)
  • Schlüssel in der Jackentasche an einer unbeaufsichtigten Garderobe lassen

Wer nachweislich so sorglos oder in vergleichbarer Weise mit einem Schlüssel umgeht, ist nicht nur für den Schaden schuldhaft verantwortlich. Er*sie muss auch damit rechnen, dass die Versicherung die dadurch entstehenden Kosten nicht übernimmt. 

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Im Notfall: Schlüssel verloren – was tun?

Schockschwerenot – der Schlüssel ist weg! Und nach der ersten (und zweiten) vergeblichen Suchaktion in allen möglichen (und unmöglichen) Taschen bleibt er es auch. Jetzt ist besonnenes Vorgehen wichtig. Überlege zum Beispiel, bei welcher Gelegenheit du den Schlüssel zuletzt benutzt oder gesehen hast. Da kannst du mit deiner Suche ansetzen. Dabei helfen – je nach Situation – folgende Tipps: 

  • Obwohl du es wahrscheinlich schon getan hast, solltest du erneut und vor allem konzentriert nach dem Schlüssel fahnden. Zum Beispiel in Jacken-, Hosen- und Handtaschen oder Rucksäcken, die du trägst oder die gerade an der Garderobe bzw. im Schrank hängen. Sieh im Auto unter den Fußmatten und im Handschuhfach nach, in den Polsterritzen deines Sofas, auf Tischen und in Schubladen. 
  • Schreite den Weg ab, den du gekommen bist. Vielleicht hast du unterwegs den Schlüssel verloren und er liegt irgendwo auf dem Boden. 
  • Bist du mit Taxi, Bus oder Bahn gefahren, frag in der jeweiligen Zentrale nach. Eventuell hat ein*e Mitreisende*r oder eine Reinigungskraft den Schlüssel gefunden und abgegeben. 
  • Informiere dich beim zuständigen Fundbüro deines Wohnorts, ob dort dein Schlüssel aufgetaucht ist. 
Ein Mann geht in die Knie und hebt einen Schlüssel vom Straßenpflaster auf
© istock/Manuel Faba Ortega/2016  Mit Glück findet jemand einen verlorenen Schlüssel und gibt ihn im Fundbüro ab.

Verlust unverzüglich melden!

Bleibt der Schlüssel unauffindbar, musst du seinen Verlust gegebenenfalls melden. Abhängig von der Art des Schlüssels solltest du eine Stelle oder mehrere darüber informieren. Und zwar, sobald du sicher weißt, dass der Schlüssel unauffindbar ist. Einige Beispiele: 

Schlüssel verloren – wo melden?
SchlüsselartAnsprechpartner
WohnungsschlüsselVermieter, Hausverwaltung
BüroschlüsselArbeitgeber
VereinsheimschlüsselVereinsführung
HotelschlüsselRezeption bzw. Management
  

 

Den Verlust eines Schlüssels zu verheimlichen, ist übrigens keine gute Idee. Du bist nämlich dazu verpflichtet, den daraus entstehenden Schaden möglichst gering zu halten. Zum Beispiel, indem die betroffenen Schlösser schnell ausgetauscht werden.

Das bedeutet, dass du auch unverzüglich deine zuständige Versicherung darüber informieren musst. Sollten zum Beispiel Kriminelle mit deinem verlorenen Schlüssel eine Straftat begehen, kann sie die Erstattung der daraus folgenden Kosten kürzen oder ganz verweigern. Im schlimmsten Fall bleibst du wegen grober Fahrlässigkeit auf dem gesamten finanziellen Schaden sitzen. 

Schlüssel gestohlen: Anzeige bei der Polizei erstatten

Ein verschwundener Schlüssel kann auch eine Angelegenheit für die Polizei sein. Nämlich dann, wenn er entwendet wurde. In dem Fall solltest du eine Anzeige erstatten. Und zwar nicht nur, damit die Ordnungshüter*innen ermitteln können, wer deinen Schlüssel gestohlen hat. Ein weiterer wichtiger Effekt ist, dass du dich mit der Anzeige vor den finanziellen Folgen des Diebstahls schützt. Wie bereits erwähnt: Tust du das nicht und mit deinem Schlüssel wird eingebrochen, dann musst du für den Schaden geradestehen.

Melde den Verlust des Schlüssels ebenfalls, wenn er Hinweise auf den Standort des passenden Schlosses gibt. Zum Beispiel, weil auf seinem Anhänger die Adresse steht oder er zusammen mit deinem Personalausweis gestohlen wurde. Auch einen verlorenen oder entwendeten Autoschlüssel solltest du auf jeden Fall bei der Polizei anzeigen – und deiner Versicherung melden. Andernfalls könnte die Kfz-Versicherung bei einem folgenden Diebstahl des Autos ihre Leistung kürzen oder verweigern. 

Eine Frau hat ihren Schlüssel verloren und sucht ihn in ihrer Handtasche
© istock/kzenon/2013  Wurde nachweislich mit einem verlorenen Schlüssel ein Einbruch begangen, dann zahlt die Versicherung den Schaden unter Umständen nicht.

Der Überblick: Welche Versicherung zahlt?

Eigener, privater Schlüssel oder fremder, privater Schlüssel – diese und die weiteren Bezeichnungen für Schlüsselarten sind nicht immer leicht zu unterscheiden. Deshalb kommt hier abschließend eine Tabelle, die sich nicht auf diese Begriffe, sondern auf die Funktionen der Schlüssel bezieht. Das macht die Zuordnung zu einer bestimmten Versicherung einfacher.

Schlüsselarten und ihre Versicherungen

SchlüsselartZuständige Versicherung
Schlüssel zum gemieteten Haus✓ Privathaftpflichtversicherung*
Schlüssel zur gemieteten Wohnung in einem Mehrfamilienhaus✓ Privathaftpflichtversicherung*
bei Wohnungseinbruch gestohlener Schlüssel✓ Hausratversicherung*
Schlüssel zur Aufbewahrung von Freund*innen und Bekannten ✓ Privathaftpflichtversicherung*
Schlüssel zum eigenen Haus ✕ keine Versicherung
Schlüssel zur Eigentumswohnung✕ keine Versicherung
Schlüssel zum Gebäude des Arbeitgebers✓ Privathaftpflichtversicherung* (oder Versicherung des Arbeitgebers)
Schlüssel zum eigenen Unternehmensgebäude oder Büro✕ keine Versicherung
Schlüssel zu einem Vereinsgebäude✓ Privathaftpflichtversicherung*
Schlüssel zu einem privat genutzten Hotelzimmer✓ Privathaftpflichtversicherung*
Schlüssel zum eigenen Auto✓ Kfz-Versicherung*
Schlüssel zum Auto des Arbeitgebers✕ keine Versicherung (oder Versicherung des Arbeitgebers)
  

 

*sofern die Versicherung die entsprechende Leistung umfasst.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie teuer kann es werden, wenn ich meinen Haustürschlüssel verliere? 


Der Verlust eines Haustürschlüssels kann mehrere Tausend Euro kosten, insbesondere in Mehrparteienhäusern mit Schließanlage. In solchen Fällen müssen aus Sicherheitsgründen oft alle Schlösser und Schlüssel ausgetauscht werden – das kann Kosten im fünfstelligen Bereich verursachen.

Welche Versicherung zahlt, wenn ich einen Schlüssel verliere? 


In der Regel übernimmt die Privathaftpflichtversicherung Schäden durch verlorene fremde Schlüssel, etwa von Mietwohnungen oder vom Arbeitgeber. Für eigene Schlüssel greift sie nicht – hier kann im Einbruchsfall die Hausratversicherung zahlen, wenn der Schlüssel gestohlen wurde.

Was soll ich tun, wenn ich meinen Schlüssel verloren habe? 


Suche gründlich, melde den Verlust sofort deiner Hausverwaltung oder Arbeitgeber und informiere gegebenenfalls Polizei und Versicherung. Je schneller du reagierst, desto besser kannst du Folgekosten und Sicherheitsrisiken vermeiden.

Wann zahlt die Hausratversicherung bei Schlüsselverlust? 


Die Hausratversicherung zahlt nur, wenn der eigene Wohnungsschlüssel bei einem Einbruch gestohlen wurde. Ein bloß verlorener Schlüssel ist normalerweise nicht versichert, es sei denn, der Vertrag enthält eine spezielle Zusatzklausel.

Was passiert, wenn ich fahrlässig mit meinem Schlüssel umgehe? 


Bei fahrlässigem Verhalten – etwa wenn du den Schlüssel sichtbar deponierst oder mit Adresse aufbewahrst – kann die Versicherung die Zahlung verweigern. In diesem Fall musst du mögliche Folgekosten, wie den Austausch der Schließanlage, selbst tragen. 

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