Sparen

Was ist ein Sparplan und wie erstellst du einen?

von Anna Ostrowska, 28.12.2023

Deine Rente wird nicht so üppig ausfallen, wie erhofft? Oder der nächste Urlaub steht vor der Tür, aber deine Reisekasse ist leer? Dann ist es vielleicht an der Zeit, einen Sparplan zu erstellen. Wie das geht und was das überhaupt ist, erfährst du in diesem Ratgeber.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

Auf den Punkt

  • Eine regelmäßige Investition einer bestimmten Geldsumme in Anlageprodukte oder Wertpapiere wird als Sparplan bezeichnet. 
  • Es gibt unterschiedliche Sparpläne wie Wertpapiersparpläne und Rentensparpläne. 
  • Je nach Sparziel kann der eine oder andere Sparplan vorteilhafter sein. 

Was ist ein Sparplan?

Bei einem Sparplan investierst du regelmäßig in bestimmte Wertpapiere oder Anlageprodukte, zum Beispiel in: 

Das hilft dir, im Laufe der Zeit Kapital aufzubauen. Die Möglichkeiten dafür sind zahlreich. So kannst du beispielsweise für einen bestimmen Geldbetrag (Sparrate) monatlich, quartalsweise oder jährlich Wertpapiere kaufen – in dem Fall hast du einen sogenannten Wertpapiersparplan. Die von dir gewählte Sparrate wird dann in der Regel automatisch von deinem Konto abgebucht.  

Übrigens: Die Riester-Rente lohnt sich oft nur für Personen, die viele staatliche Zulagen erhalten. Wann ein Sparplan in Form der Riester-Rente sinnvoll ist, liest du in diesem Ratgeber.  

 

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Wozu einen Sparplan erstellen?

Die Rentenlücke ist nicht nur ein Schlagwort, sondern Realität: Die Geburtenrate sinkt konstant. Die durchschnittliche Lebenserwartung hingegen steigt. Das führt dazu, dass immer weniger junge Menschen immer mehr Rentner*innen finanzieren müssen. Und wusstest du, dass du deine Rente versteuern musst? 

Hinzu kommt noch die Inflation – das allgemeine Preisniveau steigt und du kannst dir für dein Geld immer weniger leisten. Wenn du deinen Lebensstandard im Alter halten willst, führt kaum ein Weg an einer privaten Altersvorsorge vorbei. Hier kommen die Sparpläne ins Spiel. 

Glückliche Rentner*innen stoßen mit Rotweingläsern bei einem Barbecue-Dinner an
© istock/Alessandro Biascioli/2020  Verreisen und gutes Essen sind dir wichtig? Wer im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, muss privat vorsorgen – zum Beispiel mit einem ETF-Sparplan.

Wie einen privaten Sparplan erstellen?

Erstelle zuerst einen privaten Geldsparplan, indem du dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben verschaffst. Dabei können Budget-Apps helfen. Wo kannst du vielleicht noch etwas sparen? Wie viel Geld kannst du regelmäßig investieren oder für längere Zeit entbehren? Aber: Mindestens drei Monatsgehälter solltest du als Notgroschen – sprich finanzielle Rücklage – einplanen beziehungsweise behalten. 

Hast du dir einen Überblick verschafft? Dann ist es an der Zeit, deine finanziellen Ziele zu definieren und dafür die entsprechende Sparrate oder Spareinlage festzulegen. Abhängig von deinen persönlichen Sparzielen, ist die eine oder andere Geldanlage besser für dich geeignet. 

Für kurzfristige Sparziele, wie etwa der nächste Urlaub oder ein neues E-Bike, kannst du beispielsweise ein Tagesgeldkonto eröffnen. Die Zinsen sind hier zwar im Vergleich zu anderen Geldanlagen eher gering, aber Tagesgeld ist sehr flexibel. Du kannst: 

  • Einmalig eine Summe überweisen. 
  • Monatlich das Geld überweisen, was dir am Ende des Monats übrigbleibt.  
  • Einen monatlichen Dauerauftrag mit einer festen Sparrate einrichten.  
  • Dir das Geld jederzeit auf dein Girokonto zurücküberweisen.  

Deswegen kannst du auf dem Tagesgeldkonto auch gut deinen Notgroschen parken.

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© Hanseatic Bank GmbH & Co KG 

Bei mittelfristigen Sparzielen ab sechs Monaten, kommt ein Sparplan kombiniert mit einem Festgeldkonto oder Sparbrief in Frage. Dabei zahlst du einmalig einen Betrag – die Mindestanlage sind meist 2.000 oder 2.500 Euro – in einen Sparbrief oder auf ein Festgeldkonto ein. Und zusätzlich investierst du eine Sparrate in Wertpapiere, beispielsweise monatlich.  

Die Vorteile dieser Kombination sind die sichere Rendite und der Zinseszinseffekt. Aber es gibt auch einen Nachteil: Du kannst hier mindestens sechs Monate oder länger – je nach vereinbarter Laufzeit – nicht auf dein Erspartes zurückgreifen.  

Aktiensparpläne, ETF-Sparpläne, andere Wertpapiersparpläne und Rentensparpläne eignen sich eher für langfristige Sparziele wie die Altersvorsorge. Wertpapiersparpläne sind riskanter, denn sie unterliegen den Kursschwankungen an der Börse. Doch die Erfahrung zeigt: Je länger dein zeitlicher Anlagehorizont ist, desto höher stehen auch hier die Chancen auf Gewinne. Das geht bereits mit kleinen Sparraten ab 25 Euro.

Langfristige Sparpläne sind oft ertragsreicher. Schau dir dazu unsere Beispielrechnung im nächsten Kapitel an. 

Wichtiger Tipp für deinen privaten Sparplan: Verteile deine Investitionen auf möglichst viele verschiedene Geldanlagen. Warum? Weil bei der Streuung Verluste einzelner Investitionen nicht so sehr ins Gewicht fallen. Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer insgesamt guten Rendite. 

Übrigens: Bei den Sparplänen in einer deutschen Bank ist dein Vermögen durch die Einlagensicherung abgesichert. Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, bleibt dein Vermögen bis zu 100.000 Euro oder mehr geschützt.

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Beispielrechnung: Was kann bei einem Aktiensparplan rausspringen?

Aktien sind zwar riskanter als manch andere Geldanlageprodukte, aber im besten Fall lohnen sie sich mehr. Laut dem Deutschen Aktieninstitut erzielen Aktien eine durchschnittliche Rendite von knapp acht Prozent.  

Dazu eine Beispielrechnung: Du bist 47 Jahre und hast noch 20 Jahre bis zur Rente. Du legst ab morgen eine Sparrate von 200 Euro monatlich in Aktien über einen Neo-Broker an. Das sind moderne Börsenmakler, die überwiegend mit spezieller Software arbeiten. Dabei erzielst du eine Rendite von 7,8 Prozent. Dann hast du nach 20 Jahren 48.000 Euro investiert und am Ende ein Vermögen von knapp 112.000 Euro in deinem Depot.  

Und wenn du noch früher anfängst? Sagen wir mit 35 Jahren? Und es bleibt bei der Beispielsparrate von 200 Euro pro Monat? Dann hast du insgesamt 84.000 investiert und zu Rentenbeginn ein Vermögen von rund 412.300 Euro im Depot.  

Wenn dein Sparplan über ein Finanzinstitut läuft, zahlst du rund 1,5 Prozent an Gebühren. Bei unserer zweiten Beispielrechnung hast du dann „nur" ein Vermögen von knapp 295.000 Euro statt von 412.300 Euro. Doch für Menschen mit wenig Finanzwissen kann das unter Umständen die bessere Anlagestrategie sein.  

Möchtest du mit einem Aktiensparplan loslegen, dann erfährst du in unserem Ratgeber, wie es geht: „Gewusst wie: Aktien kaufen für Anfänger*innen”. 

Überblick: Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?

Du hast dich beispielsweise für einen ETF-Sparplan entschieden? Dann kannst du den Sparplan so erstellen: 

  1. Lege ein Wertpapierdepot an. Das bekommst du bei Filialbanken, Sparkassen, Onlinebanken und bei (Neo-)Brokern. Die Unterschiede liegen zum einen in der persönlichen Betreuung, zum anderen in den Gebühren. Die sind bei Neo-Brokern am günstigsten, weil ihr Angebot auf digitalen Programmen basiert und nicht über Filialen und Berater*innen vertrieben wird. 
  2. Wähle die ETFs aus, in die du regelmäßig investieren möchtest. Dabei kannst du dein Geld gleichzeitig in mehrere anlegen, also zum Beispiel 50 Euro in die eine und 50 Euro in die andere ETF-Gruppe. Der Mindestbetrag sind meistens 25 Euro. 
  3. Bestimme deine Sparrate und dein Sparintervall – zum Beispiel 100 Euro pro Monat oder Quartal. 
  4. Wähle Start- und Endzeitpunkt, beispielweise als Anfangsdatum „zum nächstmöglichen Zeitpunkt”. Wenn du dein Geld erst mal unbefristet anlegen möchtest, dann nimm die Option „kein letzter Kauf”. 
  5. Gib das Konto an, von dem die Sparrate abgebucht werden soll.  

Wichtig: Du kannst auch nach dem Abschluss deiner ETF-Sparplan-Einrichtung jederzeit die Sparrate ändern oder dein Sparintervall anpassen. 

Noch mehr zu diesem Thema erfährst du in diesem Kapitel des Ratgebers „Schritt für Schritt erklärt: Wie Geld anlegen?”. 

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