Sparen

Was ist ein Tagesgeldkonto und was bringt es?

von Bianca Sellnow, 16.05.2024

Auto, Urlaub oder die Ausbildung deiner Kinder – Gründe zum Sparen hast du bestimmt genug. Doch wo legst du dein Geld am besten zurück? Das Tagesgeldkonto könnte das passende „Sparschwein” für dich sein. Welche Zinsen, Kosten und Möglichkeiten damit auf dich zukommen, liest du hier.

Themen in diesem Artikel

Auf den Punkt

Auf den Punkt

  • Eine Tagesgeldkonto dient ausschließlich der Geldanlage.  
  • Bei den meisten Anbietern gibt es keine Mindesteinlage. 
  • Die Zinsen auf das Tagesgeld sind nicht festgelegt – und wenn, dann nur für einen begrenzten Zeitraum. 
  • Tagesgeld ist eine sichere Geldanlage: Die Sparbeträge sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. 
  • Tagesgeldkonten sind gebührenfrei. 

KlarMacher-Video: Wie ein Tagesgeldkonto funktioniert

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Definition: Tagesgeldkonto einfach erklärt

Ein Tagesgeldkonto hat im Grunde nur die Funktion eines Sparschweins. Von deinem Girokonto zahlst du darauf ein, was du sparen möchtest. Per Online Banking kommst du rund um die Uhr an deine Einlagen. Brauchst du das Geld wieder, überweist du es von dem Tagesgeldkonto zurück auf das Girokonto. 

Zum Bezahlen taugt das Tagesgeldkonto dagegen nicht. Du bekommst keine Bankkarte. Somit kannst du von dem Konto kein Geld abheben. Das Geld lässt sich nur auf ein Girokonto übertragen. 

Wozu dann Geld auf das Tagesgeldkonto überweisen? Weil dir die Bank auf das Geld auf dem Tagesgeldkonto Zinsen zahlt. Die Höhe kann zwar schwanken. Aber in der Regel ist es ist es deutlich mehr als beim Klassiker, dem Sparbuch. Auf das Sparbuch erhältst du nämlich kaum noch Zinsen, während es beim Tagesgeldkonto teilweise bis zu vier Prozent sein können. 

Ein weiterer Grund: Weil es dort sicherer ist. Bargeld zu Hause kann dir gestohlen werden. Beim Girokonto könnten dich Kriminelle dazu bringen – etwa durch Tricks wie beim Social Engineering –, ihnen einen Weg zu deinem Geld zu öffnen. Beim Tagesgeld gibt es je nach Kontoanbieter häufig nur den Weg zurück auf dein Girokonto. Dann kann dein Geld nicht auf fremden Konten landen. 

Und selbst eine Bankpleite könnte dir nicht schaden. Denn bis zu 100.000 Euro auf deinem Tagesgeldkonto sind durch die gesetzliche Einlagensicherung vor Verlusten abgesichert. Die meisten deutschen Banken sichern jedoch auch Beträge ab, die weit über diesen Wert hinausgehen. Und zwar bis in die Millionen. Später erfährst du noch weitere Vorteile vom Tagesgeld

Euro-Münzen liegen gestapelt auf einem Tisch

 

© istock/MarianVejcik/2015  Was bringt ein Tagesgeldkonto? Zinsen – und bei manchen mehr als ein Prozent und mehr als beim Sparbuch sowieso.

Gebühren: Tagesgeldkonto versus Girokonto

Was kostet ein Tagesgeldkonto? Es gibt doch nichts mehr umsonst – das Tagesgeldkonto schon. Jedenfalls meistens. Denn bei manchen Anbietern kannst du nur ein Tagesgeldkonto eröffnen, wenn du ein Girokonto bei derselben Bank hast. Das Girokonto kostet dann oft Gebühren, während das Tagesgeldkonto gratis ist. Aber es gibt eben auch Anbieter, wo du ein Tagesgeldkonto ohne Girokonto bei derselben Bank eröffnen kannst, wie zum Beispiel bei der Hanseatic Bank. 

Aber selbst, wenn es nicht bei derselben Bank sein muss: Irgendein Girokonto brauchst du in der Regel, wenn du mit dem Tagesgeldkonto sparen möchtest. Denn im Unterschied zum Girokonto kannst du nicht direkt Geld auf das Tagesgeldkonto einzahlen oder davon etwas abheben. Stattdessen musst du von deinem Konto die gewünschten Sparbeträge auf das Tagesgeldkonto überweisen, für die es dann Zinsen gibt – für Spareinlagen auf dem Girokonto gibt es meistens keine.  

Und auf dieses Girokonto geht normalerweise auch das Geld, wenn du Beträge von dem Tagesgeldkonto zurückholst. Denn bei den meisten Tagesgeld-Anbietern musst du ein Girokonto als Referenzkonto angeben.  

Tagesgeldkonto einfach online beantragen

Tagesgeldkonto einfach online beantragen

Bei vielen Banken kannst du ein Tagesgeldkonto in wenigen Schritten eröffnen. Häufig geht das sogar einfach über einen schnellen Online-Antrag. So auch bei der Hanseatic Bank. Das funktioniert sogar, wenn du bisher gar nicht Kunde oder Kundin der Hanseatic Bank bist. Du brauchst als Referenzkonto nur ein Girokonto bei einer deutschen Bank. Und schon kannst du das kostenlose Tagesgeldkonto beantragen.

Nutzen: Was mit dem Tagesgeldkonto geht und was nicht

Ein paar Pluspunkte, aber auch ein paar Minuspunkte vom Tagesgeldkonto wurden schon erwähnt: Es ist gebührenfrei, dein Geld ist sicher und es gibt darauf Zinsen – aber diese schwanken. Du weißt nicht wie viel Zinsen du am Ende für dein Geld bekommst. 

Und mit dem Tagesgeld kannst du nicht direkt etwas bezahlen, weder online noch sonst wo. Dazu musst du es dir vorher auf dein Konto zurücküberweisen. Gleichzeitig ist das auch ein großer Vorteil vom Tagesgeld gegenüber anderen sicheren Geldanlagen

Wie das? Es gibt ebenso sichere Sparmöglichkeiten, die teilweise höhere und festgelegte Zinsen abwerfen als das Tagesgeldkonto. Dazu gehören beispielsweise das Festgeldkonto und der Sparbrief. Doch die haben zwei Nachteile gegenüber dem Tagesgeldkonto:  

  • Du legst nämlich eine größere Summe für mehrere Jahre fest an. Das bedeutet, dass du am Anfang bereits einen recht hohen Betrag zum Einzahlen zur Verfügung haben musst.  
  • Und vor dem Ende der Laufzeit kommst du an dieses Geld nicht mehr heran.  

Ein entscheidender Vorteil von einem Tagesgeldkonto ist also die Flexibilität: Wie viel Geld auf dein Tagesgeldkonto fließt oder auch nicht, das entscheidest du. Du kannst jederzeit so viel oder wenig Geld auf ein Tagesgeldkonto überweisen und auch zurückholen, wie du möchtest: Es keine Mindesteinlage oft auch keine Maximaleinlage. 

Das gilt auch, wenn du dein Tagesgeldkonto wechseln oder loswerden willst: Du kannst dein Tagesgeldkonto kündigen – ohne Fristen oder Bankgebühren – und gegebenenfalls bei einer anderen Bank ein neues Sparkonto mit Tagesgeld beantragen. 

Ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, geht oft sogar schnell – und auch wenn du keine gute Bonität hast: Banken prüfen bei Anträgen für Tagesgeldkonten in der Regel nicht deine Schufa. Schließlich besteht kein Risiko für sie, weil du bei einem Tagesgeldkonto keinen Dispo hast und dadurch das Konto nicht überziehen kannst. 

Durch die unkomplizierte Beantragung und kostenlose Benutzung eignet sich ein Tagesgeldkonto auch prima als Gemeinschaftskonto zum Sparen: So können zum Beispiel Verheiratete entspannt mit monatlichen Beiträgen auf das gemeinsame Tagesgeldkonto für ihren nächsten Urlaub sparen. Und haben dann dank der Zinsen noch ein paar Extra-Euros in der Urlaubskasse. Und da wären wir auch schon beim nächsten Thema: Für welche Sparziele eignet sich diese Art von Sparen? 

Mann steckt Karte in einen Geldautomaten
© istock/sanjagrujic/2013  Mit dem Tagesgeldkonto nicht möglich: Zum Geldabheben brauchst du ein Girokonto.

Sparen: Für welche Ziele ein Tagesgeldkonto sinnvoll ist

Der Sommerurlaub in Griechenland, das neue Traumauto oder auch das Paar Ski, das schon lange auf deinem Wunschzettel steht. Für solche und andere eher kurzfristige Sparziele ist das Tagesgeldkonto geeignet. So kannst du beispielsweise einen Dauerauftrag einrichten und jeden Monat einen festen Betrag darauf einzahlen. Oder du überweist einfach immer das, was am Monatsende auf deinem Girokonto übrigbleibt. 

Hast du den gewünschten Betrag erreicht, überträgst du das Geld wieder zurück auf dein Girokonto. Danach steht es dir dort zur Verfügung, um dir deinen Wunsch zu erfüllen. 

Für die Ausbildung der Kinder oder die Eigentumswohnung mit Garten gibt es dagegen bessere Alternativen zum Tagesgeldkonto – andere Anlageformen wie zum Beispiel Sparbriefe oder Festgeld bringen dir mehr Zinsen ein und eignen sich dadurch eher für größere und langfristige Sparziele.

Wie du ein paar Extra-Euro zum Anlegen sparen kannst, verrät dir der Artikel „Notgroschen trotz wenig Geld: So sparst du richtig“.

Zinsen: Die wichtigsten Fragen

Sie sind im Vergleich zum Girokonto sicher das wichtigste Argument für ein Tagesgeldkonto: die Zinsen. Aber dabei stellen sich einige Fragen. 

Was ist mit Zinsschwankungen?

Im Gegensatz zu Sparbuch oder Festgeld sind die Zinsen für ein Tagesgeldkonto nicht festgelegt. Das bedeutet: Die Banken dürfen jederzeit an der Zinsschraube drehen. Wenn sie wollen, sogar täglich. Das ist gewissermaßen der Preis, den die Kund*innen für den flexiblen Zugriff auf ihr Geld zahlen. Und das ist der Grund, warum sich die Zinsen für ein Tagesgeldkonto meistens nicht pauschal berechnen lassen.

Vorteile für Neukund*innen

Vorteile für Neukund*innen

Viele Banken bieten Neukund*innen besondere Vergünstigungen. Dazu zählen beispielsweise Prämien oder Sonderzinssätze. Oft spendieren sie auch einen gleichbleibenden Garantiezins. Diese und ähnliche Vorteile sind allerdings zeitlich begrenzt. Sie gelten meist in einer vereinbarten Anfangsphase, die nach ein paar Monaten oder einem Jahr ausläuft. Manchmal gibt es auch Tankgutscheine oder ein Startvermögen. Vergleichbare Konditionen oder Aktionen gibt es für Bestandskund*innen in der Regel nicht. 

 

Warum sind die Zinsen für Tagesgeld höher als beim Sparbuch?

Es klang bereits an, dass das Tagesgeldkonto mehr Zinsen als ein Sparbuch abwirft. Aber warum ist das so? Das liegt zum einen daran, dass Tagesgeld meist auf einem Onlinekonto liegt. Das bedeutet für die Banken weniger Aufwand. Zum anderen ist sein Funktionsumfang recht bescheiden. Einzahlen, abheben – das war’s meistens schon. Und das machen die Kund*innen sogar selbst über das Internet. 

Ein weiterer Grund ist der Konkurrenzkampf unter den Anbietern. Sie versuchen, mit hohen Tagesgeldzinsen Neukund*innen zu locken. Gehen diese darauf ein, müssen sie bei manchen Banken gleichzeitig ein (kostenpflichtiges) Girokonto einrichten.

Warum sind die Zinsen für Tagesgeld niedriger als beim Festgeld?

Andererseits bietet Tagesgeld weniger Zinsen als Festgeld. Die Ursache dafür ist, dass Festgeldsparer*innen während der Dauer ihrer Anlage keinen Zugriff auf ihr angelegtes Kapital haben. Was für die Kund*innen ein Nachteil ist, ist für die Anbieter ein Vorteil. Denn sie können langfristig und vor allem frei mit dem Geld der Kontobesitzer*innen arbeiten. Das ermöglicht Banken lukrative Geldanlagen auf eigene Rechnung. Dafür revanchieren sie sich bei ihren Kund*innen mit höheren Zinsen. 

Mann trägt ein Fahrrad über der Schulter
© istock/pixelfit/2016  Ein neues Fahrrad – Sparen mit dem Tagesgeldkonto und seinen Zinsen macht es möglich.

Steuern: Tagesgeld richtig versteuern

Gewinne aus den Zinsen von Tagesgeld unterliegen der sogenannten Abgeltungssteuer. Wohlgemerkt geht es „nur” um den Gewinn, also nicht um den kompletten Betrag, den du angelegt hast. Ein Beispiel: Auf einem Tagesgeldkonto liegen 100.000 Euro. Dafür gibt es 1.000 Euro Zinsen. Nur für diese 1.000 Euro wird die Kapitalertragsteuer fällig. Und zwar in pauschaler Höhe von 25 Prozent. Das sind hier 250 Euro. 

Die restlichen 75 Prozent darfst du behalten – jedenfalls das meiste davon. Denn zusätzlich sind von den 1.000 Euro Zinsertrag noch gegebenenfalls der Solidaritätszuschlag sowie gegebenenfalls die Kirchensteuer abzuführen. Das erledigt die Bank automatisch für ihre Kund*innen. Unterm Strich ergibt sich aus den 1.000 Euro Gewinn ein Steuerabzug zwischen rund 260 und 280 Euro.  

Immerhin gibt es einen Freibetrag – den sogenannten Sparerpauschbetrag. Liegen die Gewinne deiner sämtlichen Kapitalanlagen – also Tagesgeld- und andere Zinsen, Aktiengewinne, Dividenden und so weiter – bei höchstens 1.000 Euro (für Verheiratete 2.000 Euro) pro Jahr, fallen dafür keine Steuern an. (Stand: 2024) Dafür musst du bei deiner Bank einen Freistellungsauftrag für dein Tagesgeldkonto stellen. Sonst werden auch für Gewinne bis zur 1.000-Euro- beziehungsweise 2.000-Euro-Grenze Steuern erhoben.  

Übrigens: Bis zum Jahr 2022 galt eine Grenze von 801 beziehungsweise 1.602 Euro. 

Strahlende Aussichten fürs Konto

Beim TagesGeld der Hanseatic Bank kommst du täglich an deine Ersparnisse. Trotzdem gibt es attraktive Zinsen – sogar mehr als auf einem Sparbuch. Da freut sich dein Konto. Und du gleich mit.

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